Angsthund - lebt nur in Panik

  • Da hast du schon recht und hast es toll geschrieben. Da wir nun dieses Jahr vermehrt Wind und Gewitter haben, ist es schon fast jeden Tag.
    Meiner Meinung nach hat es sich verschlimmert. Wenn die Balkontür offen war, ist sie trotz Windgeräusche auf dem Balkon und hat sich dahin gelegt, seit ein paar Tagen tut sie das nicht mehr. Sobald ich die Balkontür auf mache, geht sie ins Arbeistzimmer und legt sich unterm Schreibtisch.

    Sicherlich akzeptiere ich sie so wie sie ist, doch würde ich es für sie schöner finden, wenn sie gar keine Angst bzw. wenig Angst hat.

    Es tut mir leid mit deinem Hund.

  • Also wenn man nach 7 (!) Jahren und diversen Therapeuten immer noch einen Hund hat der ´In Panik lebt´ würde ich tatsächlich mal die Therapie hinterfragen. Wir sprechen ja nicht von 7 Tagen, oder Wochen oder Monate sondern Jahren nutzloses rumdoktorn. Soweit kann es mit den Therapeuten und deiner Selbstsicherheit also nicht gut sein.

  • anfängerinAlina, wieso überschätze ich mich? Kennst du mich? du liest hier nur ein paar Zeilen. Kennst du den Ablauf meines/unseres Lebens?
    Wieso unterstelle ich Hunden ein schlechtes Gewissen? Das möchte ich bitte alles erläutert bekommen. Auch bei Ärzten war ich, da gab es nichts anderes als ebenfalls die dämliche CD, die sie so rein gar nicht interessiert. Woher willst du denn auch wissen ob ich die CD richtig oder falsch benutzt habe? Ich denke es wäre sinnvoll erst einmal genauere Fragen zu stellen als Kritik auszuüben. Ich bin hier, weil ich davon ausgehe, dass man sich hier normal austauschen kann und gegenseitig helfen könnte. Ich bin durchaus Kritikfähig, doch nur wenn es berechtigt ist und vorher auch gewisse Informationen eingeholt worden sind.


  • Ich habe Sally seit sie 17 Wochen alt ist. Dazu muss ich sagen, dass die Züchterin in einem Hochhaus gelebt hat. Bis ich Sally da raus geholt habe, kannte sie die Straße nicht.
    Sie wurde immer zu Hause gehalten und zum Geschäfte machen, ging sie auf dem Balkon.
    Als wir sie abholten, war sie panisch vor all den Geräuschen, die sie noch nicht kannte. Motorrad, Auto, Menschen usw. Damals ging ich jeden über mehrere Stunden mit ihr raus, damit sie sich daran gewöhnt und merkt, dass es nichts schlimmes ist.

    "Über Stunden mit ihr raus" - das ist meiner Meinung nach für einen 17-wöchigen Welpen zu viel, vor allem dann, wenn er noch so wenig kennt. Nach ein paar Minuten kann er nichts mehr aufnehmen, er braucht dann Ruhe um alles zu verarbeiten. Ich kann mir vorstellen, dass das einfach zu viel war und den Hund im Endeffekt nur noch mehr gestresst hat - Lernen kann er so nicht.

    Nun, dass sie sich selber verrät spricht eher für einen sehr dummen, wie einen sehr schlauen Hund. Andererseits, dein Hund ist nicht außergewöhnlich

    Muss das sein?

  • Deine Sally hat leider in den wichtigen ersten Lebenswochen und bis ins Junghundealter zuwenig Erfahrungen machen dürfen und das hat sie in ihren Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt.
    Schau doch mal in diesen Thread, da geht es um Hunde, die eine ähnliche Geschichte haben:

    Deprivationsschäden

    Dagmar & Cara

    Hast Du den Link gesehen? Dort wirst Du viele Antworten finden ...

  • Emanuela, gern noch mal. Wahrscheinlich habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt. Sie hatte bisher panische Angst bei Böllern, welches nur ein paar Tage im Jahr statt findet. Entweder ich bin zu der Zeit mit ihr an einem Ort wo nicht geböllert wird oder sie erhält beruhigunstabletten, die leider nicht ganz so viel bringen, da die Angst stärker ist. Diese paar Tage ist auch ok.
    und jetzt kommts, in diesem Jahr (seit ein paar Wochen, Monate) habe wir hier viel Gewitter, Donner und Wind. Das führt dazu, dass sie nun täglich Angst hat und ich will nur Tipps wie ich es ihr abgewöhnen kann und ob es eine Möglichkeit gibt.
    Auch das wiederhole ich gern wieder, meinem Hund interessiert es nicht wie selbstsicher ich bin oder nicht. Wenn sie Donner oder Wind hört, schaltet sie ab. Sie nimmt die Umgebung gar nicht mehr wahr. Ich kann sie mit nichts ablenken.

  • Viele Hunde haben Angst vor ungewohnten Geräuschen oder Lärm. Das erste Gewitter und den ersten Böller hat meine Hündin angeknurrt :hust:

    Aber es gibt auch Situationen in denen sie ängstlich reagiert, z.b. wenn es irgendwo einen Knall gibt (außerhalb des Hauses). Ich hab da nie eine große Sache draus gemacht. Da gabs ein "alles gut" und weiter gehen.

    Mit Getätschel und verbalem Beruhigen verschlimmert man die Sache nur, da der Hund in dem bestätigt wird, wovor er sich fürchtet.

    WIe schon gesagt wurde, in der wichtigen Phase von 12. - 16. Woche war der Hund noch irgendwo im Hochhaus und hat nichts kennen gelernt. Aber ich glaube nicht, dass ihre Angst nur daran liegt. Der Hund lernt auch über die 16. Woche hinaus ganz prima, ich vermute einfach, dass ihr in vielen Situationen einfach falsch reagiert und euren Hund mehr in seiner Angst bestätigt als ihm Sicherheit gegeben habt.

    Eine wirklichen Rat kann ich auch nicht geben, da der Hund nun ja schon 7 Jahre alt ist. Außer, die Angst zu ignorieren, präsent sein, Sicherheit geben, aber nicht bestätigen.

  • Mir reichen deine vierzigtausend Wiederholungen von "ich bin zu 100% selbstsicher", da muss ich nicht noch mal nachfragen und mir das ganze zum vierzigtausendundeinsten mal anhören, danke.
    Hunde haben kein schlechtes Gewissen sondern verknüpfen bestimmte Situationen mit einem Menschen, der sie spüren lässt, dass sie was falsch gemacht haben.
    Wie du die CD benutzt hast, hast du ebenfalls zwei mal wiederholt, auch da brauche ich nicht nachfragen.
    Ich schrieb nicht Tierärzte sondern Verhaltenstierärztin Suche Verhaltenstierärzte « GTVMT
    Oder wende dich an jemanden von hier Trainieren statt dominieren - Unterstützer

    Es ist einfach wichtig, dass dir jemand erst mal erklärt, wie Hunde denken, wie sie lernen, wie Angst Kreise zieht, und erst dann, wie du daran arbeitest. Außerdem ist es wichtig, dafür den Hund UND DICH vor Ort zu beobachten.

  • "Über Stunden mit ihr raus" - das ist meiner Meinung nach für einen 17-wöchigen Welpen zu viel, vor allem dann, wenn er noch so wenig kennt. Nach ein paar Minuten kann er nichts mehr aufnehmen, er braucht dann Ruhe um alles zu verarbeiten. Ich kann mir vorstellen, dass das einfach zu viel war und den Hund im Endeffekt nur noch mehr gestresst hat - Lernen kann er so nicht.

    Muss das sein?

    Vielen Dank Tillikum. Der normale Umgang oder Unterhaltung mit manchen Menschen scheint noch sehr schwer zu sein. Mal davon abgesehen das ich mein Hund auch nicht als dumm darstellen lassen würde. Da denke ich mir mein Teil bei solchen Aussagen.

    mit über Stunden mit ihr raus war z.B. picknicken. Da hat sie andere Hunde kennengelernt und ebenso die Möglichkeit alle Geräusche warhzunehmen. Das hat ihr auch sehr geholfen. Sie hat heute auch überhaupt keine Angst mehr vor Motorräder, Autos, gelbe Farbe. Man sagt Hunde sind farbenblind, Daran zweifel ich, denn egal wo was gelbes war, hatte Sally angst. Ob es der Postmann war, ein LKW in gelb, Auto in gelb, Tuch in gelber Farbe.... Zelt in gelber Farbe... Ich hatte den Test gemacht und ein Tuch in eine andere Farbe genommen oder ein Zelt in eine andere Farbe. Da war alles ruhig gewesen. Das hat sie aber auch alles verarbeitet. Ich hab keine Ahnung was die Züchterin mit gelber Farbe gemacht hat, das sie davor angst hatte. Jedenfalls ist das zum Glück schon sehr lange vorbei.

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