Kooperatives oder selbständiges Wesen- was bevorzugt ihr?

  • Weil in Definitionen steht nirgends, daß er nur mit Gewalt erreicht wird, sondern eben blinder Gehorsam.

    Für mich ist der BC eines Nachbarn ein typisches Beispiel für "Kadavergehorsam":
    Schon wenn sein Herrchen den Mund aufmacht, versucht er den Befehl im Vorraus zu erahnen und schmeißt sich schon mal flach auf den Boden oder ähnliches.
    Wenn die unterwegs sind, ist das Borderchen durchgehend gestresst, hechelt, läuft unruhig hin und her, starrt sein Herrchen an, fleht geradezu um einen Befehl, den er JETZT, HIER UND SOFORT ausführen darf.

    (Übrigens absolut nicht aversiv, rein positiv mit Belohnung konditioniert!)

  • nein, es ging um Kadavergehorsam und der Aussage hier im Forum daß es das heute nicht mehr gäbe.Nich um Kooperation oder ähnliches


    Ich habe nicht behauptet dass es sie gar nicht mehr gibt, sondern dass man sie im modernen Sport nicht mehr antrifft und ich sie auch hier im Alltag nur noch selten sehe.

    Kadavergehorsam ist der geprügelte Hund, der (egal ob Alltag oder Sport) neben und hinter dem Besitzer herschleicht und aus Angst vor Prügel nicht wagt ohne Erlaubnis nach links oder rechts zu sehen oder zu atmen. Kadavergehorsam ist eine Ausprägung der learned helplessness (auch so ein begriff der gerne inflationär und falsch benutzt wird). Gibt es je nach Hundetyp auch auf der positiv Schiene, dürfte aber der seltenere Fall sein.

    Ich finde es sehr bezeichnend, dass man eine Ausbildung auf höchstem Niveau und ein perfektes Zusammespiel des Hund-Mensch-Teams mit dieser Form des Gehorsams gleichsetzt.

  • @Marula Ne, finde ich nicht.

    Wie gesagt, ich hab hier beides sitzen. Die Baustellen sind halt völlig verschieden. Überhaupt nicht vergleichbar.

    "Erzogen" werden ist sooo ein weites Feld. Von Sozialisation über Stubenreinheit, Umweltreize kennenlernen, Entspannung lernen, mit Jagdtrieb umgehen, aktiv auf dem Hundeplatz sein, Bürohund sein usw usf. - da wird überall Erziehung geleistet und es sind vollkommen andere Felder, die unterschiedlichen Hunden völlig unterschiedliche Dinge abverlangen.

    Aber nur, weil da Labrador oder Pudel drauf steht, heißt es nicht, dass Labrador und Pudel all diese Dinge quasi schon von der Geburt an kennen und dann auch noch total kooperativ (Kooperationswillen und Erziehbarkeit sind für mich nicht dasselbe) genau das tun, was man ihnen sagt.

    Was findest du nicht?


    Mein Gott, ich hab doch nicht gesagt, dass ein Pudel sich selber erzieht oder der Gehorsam schon angeboren ist, aber er ist nunmal so, dass ein durchschnittlicher Pudel mehr Bock auf Mitmachen und Gefallen hat als ein durchschittlicher Basenji und dadurch leichter auszubilden ist, eigentlich egal was du von ihm willst, sei es nun "nur" Alltagsgehorsam oder Sport. Die Erziehung ist natürlich nicht angeboren, aber die Veranlagung, eher einfach erziehbar zu sein, schon.

  • Ich finde es sehr bezeichnend, dass man eine Ausbildung auf höchstem Niveau und ein perfektes Zusammespiel des Hund-Mensch-Teams mit dieser Form des Gehorsams gleichsetzt.

    also selbständig mitdenkend wirken so arbeitende Hunde nicht mehr, hm, allein schon ihre Körperhaltung ist unnatürlich.

  • @flying-paws: Ist das überhaupt möglich für nen normalen Halter?
    Also jemand ohne Schafe, vielleicht sogar ohne gutes Timing, der "Otto Normal Hundehalter" halt.

    Hängt auch viel davon ab , ob der Halter sich die Mühe macht. Ich kenne einige erfolgreiche Hunde aus dem Koppelgebrauchshundesport, die im Alltag im Zwangsverhalten leben.

  • Ah, danke.
    Ich würds mir ehrlich gesagt nicht zutrauen, mir liegen "solche" Hunde einfach nicht. Aber ich mache mir immer mal Gedanken wenn ich hier einen der üblichen Plüschborder sehe der mit diversen Ticks herumläuft.

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