Welche Rasse? Zeit Management!

  • Hallo liebe Forumsmitglieder :winken: ,


    ich würde gerne eure Meinung und Beurteilung über meine Situation hören.


    Mein Freund und ich würden im nächsten Jahr (ca. 04/2017) gerne einen Hund bei uns aufnehmen. Gerne ein etwas größere rasse bspw. Rhodesian ridgeback, retriever, großer schweizer sennenhund o.ä.


    Ich arbeite Vollzeit von 7:00 bis 16:00 Uhr und mein Freund von 13:00-22:00 Uhr.
    D.h. der hund wäre 3-4 Stunden alleine.


    Unsere Wohnung ist ca. 55qm klein. Wir haben einen "Schrebergarten " , jedoch ist dieser ca. 15 Minuten entfernt. Ich habe gelesen, dass die Größe der Wohnung nicht maßgebend ist, sofern der Hund genug Auslauf bekommt. Könnt ihr dies unterschreiben?


    Dennoch kommen mir Zweifel, dass es bspw. Für den gss nicht gut wäre in der Wohnung zu leben, da er zu den hütehunden gehört.


    Unsere Wohnung ist nur 5 Minuten vom Rhein entfernt, daher wäre ein retriever schon eher passender oder kann man das nicht so pauschalieren?


    Wir möchten uns vor dem Kauf so gut es geht informieren und nichts überstürzen, da es unser 1. Hund wäre.


    Ich freue mich auf eure Antworten.


    Viele grüße

  • Schau dir möglichst viele verschiedene Hunde deiner favorisierten Rassen an (in echt und in Farbe natürlich!) und sprich mit den Haltern.
    Die Rassen, die du genannt hast, haben außer der Größe, ja überhaupt nichts gemeinsam!
    Überlege dir, was du von deinem Hund erwartest, was du ihm bieten kannst und möchtest und vergleiche mit den Ansprüchen des Hundes an seine zukünftigen Halter.
    Was möchtest du denn mit deinem Hund gerne machen?
    Welche Eigenschaften sind ein No-Go für euch?


    Ridgebacks sind wunderschöne, elegante Hunde, sind aber in der Haltung (und vor allem der Erziehung) nicht ganz unkompliziert.
    Schau dir mal dieses Rasseportrait an, das ist ziemlich treffend geschrieben.
    Wenn du Fragen zum RR hast, kannst du mich gerne auch per PN anschreiben.

  • Ich habe gelesen, dass die Größe der Wohnung nicht maßgebend ist, sofern der Hund genug Auslauf bekommt.
    Könnt ihr dies unterschreiben?

    Ja, das ist richtig.
    Die Größe der Wohnung ist nicht allzu wichtig.

    Unsere Wohnung ist nur 5 Minuten vom Rhein entfernt, daher wäre ein retriever schon eher passender oder kann man das nicht so pauschalieren?

    Das kann man nicht pauschalieren.
    Ich kenne einige Retriever, die kein Wasser mögen, oder sogar wasserscheu sind.


    Ich würde dir zu einem der Retirever (am ehesten Goldie oder Labbi) raten und wie Pinky4 schon schrieb, ganz viele verschiedene Hunde kennen lernen. =)

  • Hm - gehen tut alles - aber man kann sich das Leben auch unnötig schwer machen. Ich würde Euch raten, zuerst mal ein Buch über die diversen Hunderassen anzuschaffen, und nachzulesen, wofür welche Hunderasse gezüchtet wurde. Golden Retriever sind ja doch ne andere Hausnummer als Ridgebacks oder Hütehunde. Sprich, werdet Euch klar über Eure Ansprüche an den Hund, überlegt, zu was Ihr bereit wäret in Sachen Beschäftigung mit dem Hund (Dummytraining mit nem Retriever, Nasenarbeit, etc.etc. - je nach den Bedürfnissen des Hundes) - ich denke, das schränkt die Auswahl an Rassen schon erheblich ein. Also bitte nicht nach "der sieht gut aus" auswählen, sondern nach den Bedürfnisseen des Tiers und Euren Möglichkeiten, diese zu erfüllen. Der schönste Hund hilft nix, wenn Ihr seine Bedürfnisse nicht erfüllen könnt - dann werden beide Seiten unglücklich.


    Die Wohnungsgröße würde ich jetzt auch nicht als Kriterium nehmen, daheim liegt der Hund im Idealfall eh nur im Eck oder mit auf der Couch. Klar, ne Dogge auf 55 m² ist vielleicht bissel übertrieben, weil die wahrscheinlich bei jedem Rumdrehen mit dem Schwanz irgendwas vom Tisch haut *gg Aber ansonsten würde ich mich größenmäßig gar net so festlegen. Gerade, wenn man beim ersten Hund Erziehungsfehler macht o.ä., ist ein etwas kleinerer Hund sicherlich einfacher zu halten als so ein Kalb von Ridgeback, der vielleicht noch dazu nicht wirklich ausgelastet ist.


    Auch die Umgebung der Wohnung würde meine Wahl beeinflussen. Ist es ein Hund, der viel Bewegung braucht, würde ich den, wenn ich mitten in der Stadt wohne, eher nicht holen. Fahre ich gerne raus, wäre das vielleicht gar net so wild, wenn der Hund ein größeres Bewegungsbedürfnis mitbringt. Oder wenn das Gassigebiet in der Nähe liegt, bzw. mehrere.


    Und laßt Euch nicht täuschen: kleinere Hunde haben oft ein größeres Bewegungsbedürfnis als die Großen, sind temperamentvoller oder wuseliger. nur weil ein Terrier zB kleiner ist als andere Rassen, heißt das nicht, daß der weniger raus möchte!


    Ich würd am besten beim Ersthund für wenig Erfahrene unter den Begleithunderassen gucken.


    Nur 3-4 Stunden am Tag alleine finde ich vollkommen ok - Hund dösen bis zu 20 Stunden am Tag, damit sollte also ein Hund gut zurechtkommen können. Allerdings müßt ihr bedenken, daß er das Alleinbleiben auch erst lernen muß - das bringt kein Hund von alleine mit. Sprich, Ihr benötigt die ersten Wochen, um dem Hund schonmal die Basics beizubringen, damit er stubenrein wird, Hausregeln lernt, Euren Tagesablauf kennenlernt und Alleinbleiben lernen kann. Will heißen: Jahresurlaub von beiden "opfern" *gg Bis der Hund gelernt hat, alleinzuleiben, braucht man einen Sitter für die Zeit, in der er sonst alleine wäre. Wer kann das bei Euch leisten, gibt es Sitter, was kosten die, könnt Ihr das finanziell stemmen?


    Um Euren Zeitrahmen besser einschätzen zu können, bedenkt, daß Ihr Fahrtzeiten zur Arbeit und zurück habt, Familieneinkäufe Zeit kosten, Arztbesuche stattfinden wollen, und ab und an man am Wochenende Freunde treffen oder ins Kino gehen möchte. All diese Zeiten gehen vom Zeitkonto "Hund und Beschäftigung" ab - bleibt dann noch genügend Zeit für den gewünschten Hund?


    Wer sittet im Krankheitsfall den Hund? Was passiert im Urlaub, kann er da mit, oder braucht Ihr nen Sitter? Wer macht das zuverlässig? Ich hab die Erfahrung gemacht, daß die Familie schon gern mal nen Hund nimmt - aber weils ihnen Spaß macht, und genau so lange, wie es Spaß macht. Wenns dauerhaft ist, in Arbeit ausartet, oder Erziehungsarbeit verlangt, oder gar mal regnet, und man trotzdem Gassi muß, springen die Leute gern schnell ab. Ein professioneller Sitter ist allemal zuverlässiger, mit dem hat man nen Vertrag, der bekommt das Geld dafür, daß er regelmäßig da ist - generell die verläßlichere Lösung.

  • Der GSS gehört nicht zu den Hütehunden. Er gehört zu den Molosserb (FCI Gruppe 2)


    Ich würde eher darüber nachdenken, wenn ihr Treppen habt, ob das so sinnvoll ist mit großem Hund. Ein junger Hund sollte kaum bis gar keine Treppen laufen. Seid ihr in der Lage den Hund die Treppen hoch zu tragen?


    Zeittechnisch solltet ihr euch zudem Gedanken machen was ihr in der ersten Zeit macht, in dem der Hund noch zu jung ist, um alleine zu bleiben. Es sei denn, ihr wollt gar keinen Welpen? Denn dann ist es rassetechnisch eh schwer genau einen passenden Hund der Wunschrasse im entsprechenden Alter zu finden :-)


    Gut finde ich, dass ihr euch informiert!
    Und ich würde auch Züchter besuchen, mich informieren (Bücher, Internet etc.)


    Was wollt ihr denn mit dem Hund machen? Gassi gehen/Joggen/Wandern oder vllt sogar Hundesport?

  • Kriterien für die Auswahl:


    - welches Temperament wird gewünscht
    - Bewegungsbedürfnis
    - der Pflegeaufwand kann auch recht unterschiedlich sein, einer mags gerne, den Hund zu stylen und zu bürsten, der andere möcht nen pflegeleichten Hund
    - hat der Hund der gewünschten Rasse Jagdtrieb?
    - besondere Arbeitswünsche der Rasse? Oder lieber eine Rasse, die mit dem "Mitlaufen" in der Familie glücklich ist?
    - Umgebung: darf er kläffen (wachen), oder ist das im Mietshaus eher unerwünscht? Kann ein großer Streitpunkt werden, den Anderen im eigenen Haus störts vielleicht net oder er will sogar, daß der Hund meldet, wenn Fremde kommen
    - soll der Hund mit Jedermann können, oder darfs auch ein sog. Ein-Mann-Hund sein? Dann muß der andere Partner damit leben können, wenn der eine als Hundeführer ausgewählt wird vom Hund.
    - wollt ihr evtl. Sport machen oder Radeln mit dem Hund? Dann würde ich nicht zu allzu massigen Rassen tendieren, die entweder eher träge sind oder aber zu schwer, um ohne Langzeitschäden Sport zu machen.
    - wird die von der Rasse häufig präferierte Sportart überhaupt in der Umgebung irgendwo angeboten, gefällt Euch der Verein, der Umgang dort mit den Hunden?
    - soll der Hund "perfekt" gehorchen, oder darfs auch bissel "sturköpfig" sein? Terrier sind ja zB eher mal Dickköpfe, die Kommandos hinterfragen - wer damit nicht kann, muß woanders hin greifen. Und so gibts noch so manche Rasse, die da etwas "eigen" ist.
    - soll es ein Hund sein, der gern zu jedem Menschen hinrennt und alle begrüßen muß, oder lieber eine Rasse, die etwas reservierter ist? (ich finds furchtbar - wenn ich Kontakt zu anderen Leuten will, dann kann ich das auch anders als über den Hund, wenn ich Gassi geh, will ich meine Ruhe *gg und nicht nen Hund, der mimr dauernd irgendwelche Leute kontaktet - klar ist da viel Erziehungssache dabei, aber man erzeiht das "Begrüßen" von Leuten natürlich einfacher ab (oder gar net an), wenn der Hund eh net so der Leutselige ist.....).
    - etc. etc.


    Vielleicht helfen diese Anhaltspunkte ein bisserl bei der Auswahl.

  • Etwas zu kurz kommt in dem Artikel übrigens die Jagdleidenschaft des RR, die mich bei meinen beiden immer wieder an meine Grenzen bringt. :verzweifelt:

  • Falls du Bücher zum RR lesen möchtest, kann ich dir

    und empfehlen. Sie sind eher kritisch und bestechen nicht nur durch Sonnenuntergangsfotos und Löwenjägerromantik, sondern zeigen auch die möglichen Schwierigkeiten auf. (Auch wenn ich Frau Jansens Meinung über Kastrationen überhaupt nicht gutheißen kann.)
    Interessant für RR-Interessenten ist auch , geschrieben von einem Boerboel-Züchter.
    Es handelt zwar vom Boerboel (einer südafrikanischen Molosserrasse), geht aber auch sehr deutlich auf den RR als Vorfahr des Boerboels und seine Haltung in Südafrika ein.
    (Besonders interessant ist, was in Südafrika unter einem "Familienhund" verstanden wird: Ein großer, reaktionsschneller, territorialer Schutz-und Wachhund, der die Familie gegen Eindringlinge verteidigt, notfalls mit seinem Leben.)

    Das kann man nicht pauschalieren.Ich kenne einige Retriever, die kein Wasser mögen, oder sogar wasserscheu sind.

    Darüber musste ich auch kurz schmunzeln, weil ich sofort das Bild im Kopf hatte, wie der wild zappelnde Retriever jeden Morgen fürs Gassi eine halbe Stunde in den Rhein geworfen wird :p

  • Ich würde euch auch raten, euch erstmal näher über die einzelnen Rassen zu informieren. Die Rassen die du genannt hast, sind so dermaßen verschieden. Die Größe sollte mMn nicht das einzige Auswahlkriterium sein.


    Wegen der Wohnungsgröße, da hätte ich nur beim GSS winzige Bedenken, wobei ich glaube, dass das sicher auch zu machen sein wird.


    Schwimmen im Rhein... Ist ja ein großer Fluß... Ich lasse Newton nur sehr bedingt in fließende Gewässer. Im Moment darf er zum Beispiel nicht in der Dreisam schwimmen, weil die zu viel Wasser führt durch den vielen Regen. Da ist mir die Strömung zu gefährlich. Ich habe die Faustregel: Da wo ich selbst nicht rein gehen würde, geht Newton auch nicht rein. Und ich schwimme sehr gut und sicher...

  • Vielen lieben Dank für die ganzen Antworten!
    ich finde es sehr schwierig sich auf eine Rasse festzulegen. Wir werden uns noch einiges an Infos einholen um später entscheiden zu können.


    Für uns muss es nicht unbedingt ein Welpe sein, sondern kann auch schon etwas älter sein. Ist es eurer Erfahrung nach schwerer die Macken vom vorbesitzer weg zu erziehen oder eher einen Welpen groß zu ziehen als 1. Hundehalter? Wir wohnen in der 1. Etage. D.h. wenn es ein Welpe wird tragen wir ihn das 1. Jahr hoch. Das stellt sich bei einem gss dann natürlich schwieriger dar als bei einem labrador.


    Ich habe auch schon gelesen, dass der labrador als 1. Hund empfohlen wird, bin allerdings der Meinung, dass es eigentlich keinen richtigen Anfängerhund gibt oder?


    Bezüglich der Betreuung haben wir im Familien und Freundeskreis 6-7 Personen die den Hund auch mal Sitten würden. Das wäre für mich in Ausnahmefällen i.o. sonst aber möchte ich gerne, dass der Hund an unserem Leben teilnimmt.

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