Austausch: Geräuschsensibilität
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Hallo,
ich habe gedacht, ich bin bestimmt nicht die Einzigste die einen geräuschsensiblen Hund hat. Wer hat noch einen? Wie arbeitet ihr daran/geht damit um?

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Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
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ich hab auch einen

bin allerdings gerade auf dem sprung. schreibe später bestimmt noch was :)
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Was genau meinst du mit " geräuschsensibel" ?
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Für mich ist das ein Hund der Geärusche sehr sensibel wahrnimmt und eventuell auch dementsprechend reagiert. Geht bestimmt auch "positiv", bei meinem ist es leider eher "negativ".
Manche Geräusche, egal wie leise manchmal sogar, verschrecken ihn und dann versteckt er sich, bzw. ist nicht mehr der gleiche.
Feuerwerk, etc. ist ja oft, das ist ja sehr laut. Meiner reagiert aber z.B. auch wenn ein aufgepimptes Auto oder Motorrad vorbeifährt, oder er es nur draußen hört (wenn wir drinnen sind). Eine Zeitlang war Türenknallen ganz schlimm. In meiner alten Wohnung hat er reagiert wenn die Heizung anspring (die hat immer kurz geknackt dann). Schüsse und Feuerwerk sowieso.
Seine Reaktionen:
Draußen: Kopf einziehen, klein machen, nach vorne rennen, eventuell versuchen zu verstekcne (auch unter Autos), nicht mehr richtig ansprechbar
Drinnen: schnell hochspringen und unter den Tisch legenDrinnen ist er generell entspannter, da liegt er dann etwas unterm Tisch und dann ist wieder ok.
Draußen ist es schwieriger. Wir arbeiten mit supertollen Lachsleckerlie, das einzige was er wenn er "Panik" hat nimmt. Dann mit viel Ruhe und Gelassenheit versuche ich ihm zu verdeutlichen, dass alles okay ist, ich keine Panik habe und er auch sicher ist (z.B. mit langsamenen streichen von Hals bis Schwanz, ich schau ihm sanft in die Augen). Dazu muss ich ihn aber leider oft erst "einfangen", dh an der Schlepp langlaufen, bzw. die fest halten bis ich an ihn rankomm. Hat da jemand Ideen um das besser zu machen? In der Panik rennt er nur vor

Inzwischen kann er sich auf Kommando (zumindest manchmal) schütteln, das ist super und wenden wir an wenn er dann wieder fast entspannt ist, das gibt meist den Rest der Entspannung.
Achso, wir gehen auch durch so Phasen wo er echt auf alles sensibel reagiert und dann phasen wo ihm fast nichts ausmacht. Kennt ihr das?
Bin gespannt was ihr so berichtet :)
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Jaaa, ich hab auch so einen und arbeite noch nicht daran, weil mir ein Plan (und ein komplettes Schilddrüsenprofil) fehlt. Bitte schreibt mehr dazu.

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bei loki hat es erst mit ca 3 jahren angefangen, vorher war er "normal". ich muss zugeben, es hat monate gedauert, bis ich überhaupt geschnallt habe, was denn mit ihm los ist...
das fing auch mehr oder weniger schleichend an...erst nur unterwegs. er rennt aber -zum glück- nicht panisch einfach drauf los, er friert komplett ein.
unsere morgenrunde machen wir seit er bei uns ist immer die gleiche strecke...am golfplatz entlang. ich selber höre kaum, wenn da jemand einen ball abschlägt. loki ist dann plötzlich einfach stehen geblieben. da er dort eh oft hinterhertrödelt und schnüffelt, ist mir das dann erst einige zig meter später aufgefallen. gerufen...nix...
erst dachte ich...hm...sturer esel...bin etwas energischer geworden, da kam er dann auch langsam hinterher getrottet...ich also auch weiter...
hab wirklich gedacht, er will mich veräppeln (was bei ihm jetzt nix ungewöhnliches wäre...)
danach dachte ich, er hätte schmerzen...war aber nicht...
dann glaubte ich, er kann vielleicht nicht mehr, herz etc. untersuchen lassen...nix...ich hab viel ausprobiert in der zeit, viel überlegt...langsam fing er auch drinnen damit an...da "flüchtet" er meistens in den keller. aber auch hier zeigt er keine typischen angst symptome...es ist nicht so dass er aufspringt und wegläuft, es ist eher so ein...nä, is mir zu doof hier, ich geh mal.
außerdem war es sehr heiß zu der zeit und da war er immer schoon gerne viel im keller...irgendwann ist dann aber auch bei mir mal der groschen gefallen

wieder ab zum TA, SD-Profil...hat natürlich nur ein großes blutbild gemacht, obwohl ich ungefähr 5 mal gesagt habe, was ich möchte -.-
nächster TA, diesmal das richtige...unauffällig...
man soll ja eigentlich 2 machen...hab ich bis jetzt aber nicht. ich hab parallel mit training angefangen und ohne mich selber und loki zu dolle loben zu wollen, würde ich behaupten verdammt erfolgreich. deswegen gehe ich eher nicht davon aus, dass es an der SD liegt.es äußert sich bei ihm in eifrieren, er wird komplett steif, bewegt sich von sich aus keinen mm mehr, zittert, hechelt wie doof und hat diesen leeren blick mit den riesen pupillen.
zu seiner schlimmsten zeit, war so gut wie alles ein problem...und er verknüpft dabei auch sehr schnell, sehr blöd. z.b. ist mal eine tür zugefallen, danach war er schon weg, sobald diese tür auch nur kaum hörbar geknarzt hat. donner war schlimm...wenns donnert, regnets auch meistens, also ist regen auch schlimm...
sachen die runterfallen, kirchturm läuten, autotüren, schreiende menschen, stuhl rücken, feuerwerk, kühlschrank geht an, spülmaschine ausräumen, schranktüren, fernbedienung auf den tisch legen...und am aller allerschlimmsten...frauchen hat schluckauf
gewitter geht mittlerweile so halbwegs, wenns nicht zu dolle ist...silvester war nur 10 minuten ganz schlimm kurz nach mitternacht...das jahr davor da war er ab 5 uhr nachmittags bereits komplett im ausnahmezustand. und schluckauf ist zwar besser, aber da geht noch was

aber diese ganzen alltagsdinge, sind wieder ziemlich ok. ab und an findet er nochmal was gruselig, lässt sich aber total gut rausholen.
was noch erwänenswert ist...je höher seine erregungslage ist, desto besser steckt er laute geräusche weg. ich könnte bei gewitter problemlos mit ihm im garten fussball spielen, einfach rumstehen dagegen geht gar nicht.
und was mir auch immer auffällt, ein z.b. böller ist gar nicht schlimm...beim 2. fängt er an hektisch hin und her zu gucken, ab dem dritten fängt er an zu zittern. je öfter das geräusch auftritt, desto schlimmer ist es für ihn.was haben wir gemacht?
schritt eins war, ihm beizubringen, dass er bei mir schutz bekommt...war gar nicht sooo einfach, weil er sich a nicht bewegen konnte/wollte und b nähe für ihn anfangs auch nicht so angenehm war.
ansonsten hab ich parallel mit verschiedenen ansätzen gearbeitet. je nach situation und intensität...
bei den haushaltsgeräuschen haben wir viel mit desensibilisierung gemacht
die tatsache, dass sein adrenalin, etc. spiegel es für ihn leichter macht hab ich auch ausgenutzt, hab quasi ausgelotet, wie doll ich ihn "pushen muss" damit es für ihn wieder erträglich wird
hauptsächlich bei gewitter spiele ich thundershirt für ihn
mittlerweile klickern wir auch vieles wieder...vorm klicker hatte er auch angst...ich hatte dann ewig gar nicht geklickert, weil das nicht sooo weit oben auf meiner priortätenliste stand. wollte den klicker neu konditionieren nach der langen pause und selbst der extraleise ging gar nicht...jedenfalls nicht bei klick->keks, sobald er was für den klick tun musste, wars ok...
ganz viel schön gefüttert...anfangs konnte ich nur mit spielzeug belohnen, weil er gar nix essbares genommen hat, wenn er angst hatte...wär ich besser mal bei geblieben, nun könnte er 1-2 kilo weniger haben...aber wir hangeln uns langsam wieder richtung idealgewicht.
ich hab ihm "alles gut" signal konditioniert, was auch fast immer super gut hilft
waffeln backen bei gewitter kommt auch ziemlich gut
microwellenpopcorn geht hier auch gut
und ich weiß, dass eine es nicht gern hören mögen, aber so machen wirs nunmal und ich bin davon überzeugt, dass es für uns in den situationen wo ichs anwende das richtige ist....manchmal bestehe ich einfach streng drauf, dass er tut, was ich sage...
z.b. sein einfrieren unterwegs...kommt zum glück nur noch alle paar monate mal vor, seit welpi da ist, allerdings wieder häufiger...weil er es auch gar nicht abkann, wenn ich welpi etwas verbiete...da reicht auch ein "nein", nicht laut, normaler tonfall...er kriegt dann von mir ein "ist ok", damit er weiß, dass er nicht gemeint war. meistens nimmt er das an, manchmal nicht. ich könnte dann einfach ein spielzeug oder einen keks zücken und er käme angewetzt...allerdings hab ich eben einen kandidaten, der das schamlos ausnutzt und was ich auf gar keinen fall will, ist ein hund, der angst hat...oder so tut als ob, DAMIT ich sein spielzeug zücke...soviel wollte ich eigentlich gar nicht schreiben
bin mal gespannt, was hier noch so zusammen kommt... -
Super dass ihr so Fortschritte macht! Ich finde ja man sollte anwenden was funktioniert. Bei mir ist generell wenn er Panik hat "auf die Erde" zurückholen angesagt, meistens durch Leckerlie und "beschwichtigen", aber manchmal wirkt das gar nicht und da muss ich ihn schon mal erinnern dass das Panik schieben nichts bringt, das ist aber meist nur so wenn er scheinbar grundlos auf ein Geräusch womit er sonst kein Problem hat reagiert. Das ist dann meist mit aml intensiver in die Augen schauen, dann bestimmt sagen "Jetzt ist gut" und weiter. Wie gesagt, wende je nach Situation an, meistens eben mit Leckerlie, etc.
Ranger war schon immer etwas sensibel, aber auch ich hab es nicht geblickt. Auf die Heizung z.B. hat er schon immer reagiert, etc. aber hab das alles nicht als Problem gesehen. Draußen war er lange "perfekt", konnte sogar bei Gewitter laufen gehen, Feuerwerk hat ihm nichts ausgemacht, etc.
Dann im Frühjahr/Sommer 2015 muss irgendwas passiert sein, ich weiß aber nicht was, und er hat eine Phase gehabt da ging gar nichts mehr - vor allen Geräuschen Panik. Wo wir vorher an einer Wiese in der Nähe einer Schieß-stelle gespielt haben, nur noch Panik, sogar wenn es nur durch den Wald etwas gehallt ist, manchmal wenn nichtmal ein Geräusch war aber wir in der Nähe waren. Draußen liegen wollte er nicht mehr, Panik wenn Türen zuschlugen....
Hab dann auch beim TA nachschauen lassen, etc. (allerdings nur 1x Schilddrüse, muss ich vielleicht nochmal machen, weiß nicht ob die alles getestet haben). Dann dummerweise den Rat eines Trainers befolgt dass man so Verhalten ignorieren muss....
Bin inzwischen natürlich viel schlauer dass das A nicht nur nichts bringt, sondern B es sogar schlimmer macht (zumindest bei einem tendenziell neurotiker wie ein BC eben ist und einem allgemein eher unsicheren Hund).Dann war monatelang wieder nichts wildes. November 2015 dann 2 Wochen hier Feuerwerk, 1 Tag Richtig und dann Kinder jeden Abend. Der Hund ist mir fast unters Auto gekrochen wenn wir nur mal gegen Abend raus sind. Ich musst ihn fast zwingen nochmal Pipi zu machen wenn es dunkel war (was im Winter um 16.00 war...). Lag nur unter meinem Schreibtisch und nichts ging.
Silvester 2015 war dann schlecht da sie schon morgens geballert haben, der Hund hat keine 10 Min spazieren können an dem Tag. Legte sich immer in Graben und ging nicht mehr vorwärts. Danach war es aber wieder okay.
Frühjahr 2016: Aufbau einer "Vogelscheuch" Kanone hier auf den Feldern. Alle 30 Min (variable Zeiten) 2 Kanonenschüße die bis zu mir nach Hause hallen. Hund in einem einzigen Panik Zustand über Wochen. Er hat es auf ALLES generalisiert - Autogeräusche, Zuschlagen von Türen, wenn was Fallen gelassen wird, Geräusche im TV, etc.pp. Spazieren wird zur Qual für alle, der Hund will nicht mehr vor die Tür...Ball spielen ging irgendwann ganz gut, also wenigstens das. Immer versucht schön Leckerlie zu geben, beruhigen, etc. Bachblüten auch.
Das Ding wurde dann endlich abmontiert aber die Panik blieb. Wir sind dann aber 3 Wochen nach DE gereist und da es bei uns recht ruhig ist kam er da wieder aus seinem Zustand raus.
Als wir zurück kamen war er wieder "normal" allerdings bleibt die Panik bei lauten Geräuschen, gerade wenn hier die aufgepimpten Autos oder Motorräder langdüsen, etc. Scheint aber eher wieder moderater zu sein und nicht so wie im Frühjahr das gar nichts mehr geht.
Leider scheint er trotzdem immer wieder Phasen zu haben wo es schlimmer ist und andere wo es besser geht. Manchmal sind das Tage, manchmal Wochenweise. Verstehen tu ich das nicht so ganz.
Naja, wir arbeiten wie oben beschrieben dran und hoffen...
Huch, jetzt war es auch ein langer Text

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z.b. ist mal eine tür zugefallen, danach war er schon weg, sobald diese tür auch nur kaum hörbar geknarzt hat.
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sachen die runterfallen
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stuhl rücken
[...]
was noch erwänenswert ist...je höher seine erregungslage ist, desto besser steckt er laute geräusche weg.
Da sprichst du zwei wichtige Punkte an (der erste und der letzte Satz.)
Ich bin mir nämlich bei meiner Hündin immer so unsicher, ob sie wirklich eine typische Geräuschangst hat oder einfach nur Sachen blöd verknüpft. Das Beispiel mit der Tür könnte z.B. bei uns auch ganz schnell passieren. Meist hat sie Angst vor Geräuschen, die ich selbst kaum wahrnehmen kann: ein Taschentuch fällt runter, ein Zipfel von meinem T-Shirt streift den Türrahmen, solche Sachen.
Gewitter, Böller u.ä. sind dagegen gar nicht so die Probleme.Dann frage ich mich aber auch wieder, wie weit da bei uns der letzte Satz aus dem Zitat mit rein spielt. Gehen wir raus, haben wir extreme Geräuschkulisse: direkt große Straße mit Läden, Imbissbuden, ständig Martinshorn, Hupkonzerte, ausgelassene Menschen, die irgendwo draufhauen, Sachen durch die Gegend kicken oder mit ihrem Skateboard Sprünge machen und natürlich auch immer mal Böller, Fehlzündungen etc. als Hintergrundmusik. Das ignoriert sie mittlerweile meistens. Aber wehe, mir fällt in der Wohnung ein Taschentuch runter oder nehme ein Buch aus dem Regal, da schreckt sie sofort aus dem Schlaf hoch und stellt sich schon mal fluchtbereit in Pose.
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Das ist eine gute Frage. Allerdings weiß ich nicht ob die Antwort wirklich weiterhilft. Ich denke bei uns ist es etwas beides. Doof verknüpft er Sachen auch, aber generell hat er schon eine Geräuschsensibilität/angst...
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@Katrin&Ranger
loki hat auch schonmal solche phasen...nach silvester oder wenn viele gewitter hintereinander waren. ich bin dann so total übertrieben albern und fröhlich mit ihm, kugel auf dem boden rum, wir machen tolle sachen und so. das hilft verdammt gut. BCs sind ja auch ziemlich emotionssensibel finde ich...vielleicht klappt sowas in der richtung auch bei euch.reagiert sie denn auch so oder extremer, wenn dir z.b. ein topf runter fällt?
wenn es NUR um leise geräusche geht, würde ich schon eher richtung fehlverknüpfung gehen...bzw.
klingt jetzt wahrscheinlich doof, ist aber gar nicht so gemeint...
ich kenn weder dich noch deinen hund, aber wenn es mein hund wäre (dem ich sowas einfach durchaus zutraue...aus gründen), würde ich behaupten, er findet die aufmerksamkeit, die ihm dadurch zuteil wird (ob bewusst oder unbewusst sei mal dahingestellt) irgendwie toll.ähnliches kommt bei uns auch vor, dann sag ich ihm er soll sich nicht so anstellen und sich wieder hinlegen.
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