Gespräche und Besuche beim Züchter... Erfahrungen...

  • Mhhhhhhh.... Wenn ich nun einen Gebrauchshund bräuchte, den ich rein für eine "Arbeit" nutzen möchte... ( Gott klingt das schlimm.... :muede: ...) dann wäre mir vielleicht auch hauptsächlich eine entsprechende Verpaarung wichtig.

    Gerade wenn der Hund 'nur' Familien- und ein Rassehund sein soll, würde ich umso schärfer und fast ausschliesslich auf die Verpaarung achten. Alles andere ist einfach nur nettes Beigemüse. Was bringt es mir, wenn der Hund mit vier Jahren aufgrund von schlechter Elternwahl totkrank ist, seine Welpenzeit aber in irgendwelchen nett gestalteten Gärtchen mit Bällchenbädern verbracht hat?


    Bei Sport- und Gebrauchshunderassen (jedenfalls diejenigen, die diese Bezeichnung auch wirklich noch verdienen) wird oft immerhin noch eine gewisse nachweisbare Leistung erwartet, bevor hier verpaart wird. Wobei der leider immer noch viel zu vorherrschende persönliche Ehrgeiz und die gängige Zuchtpraxis (lies: Inzucht) leider ja auch den Dobermann als Sporthund nicht vor dem Ruin schützen konnten.


    Ein Hund wird sich in den meisten Fällen seinem Menschen und dessen Umfeld so gut wie möglich anpassen. Da wäre es mir wirklich wichtiger zu wissen, nach welchen Kriterien die Elterntiere ausgesucht und verpaart werden.

  • Ich halte dieses "Ich muss den Hund sehen, einschätzen und mich verlieben" ehrlich gesagt für komplett überbewertet.
    Ich weiß, dass viele den Funken überspringen sehen wollen oder glauben, dass irgendein Zeichen kommt, dass genau dieser eine der richtige Welpe ist.


    Meiner Erfahrung nach ist es innerhalb des Wurfes meist relativ egal, welchen Hund man nimmt. Die extremeren Charaktere können rausfallen, aber die kennt dann auch eher der Züchter und weniger der Welpeninteressent, der ein- bis 4mal für ein paar Stunden dort war.


    Und auch der Gebrauchshund lebt nicht im luftleeren Raum, sondern in den meisten Fällen auch in der Familie mitten in der Gesellschaft.

  • Meiner Erfahrung nach ist es innerhalb des Wurfes meist relativ egal, welchen Hund man nimmt.

    Das sehe ich auch so.


    Beim Wurf meines letzten Dackelrüdens waren es 5 Rüden. Alle waren "gleich", sowohl von der Farbe und der Größe, als auch vom Charakter, ich hatte große Mühe, da irgendeinen explizit auszusuchen. Ich hatte 1. Wahl, daher war das noch schwerer.


    Ich habe dann die Züchterin geben, alle 5 in einer Ecke des Raumes kurz bei sich zu halten und dann hab ich mich ans andere Ende des Raumes gesetzt und derjenige, der auf meine Rufe zuerst bei mir war, wurde es dann.


    Bei meiner Dackelhündin war es wesentlich einfacher, weil aus dem 3-er Wurf (1 Rüde, 2 Hündinnen) eh nur noch 1 Hündin frei war. Da sie sich für einen Welpen ganz normal verhielt wurde es diese Hündin. Ich wüsste nicht, warum ich mich dagegen entscheiden hätte sollen, nur, weil ich keine Wahlmöglichkeiten mehr hatte.

  • Ich schaue mir in erster Linie an, ob die Hunde über gewisse Anlagen verfügen, die mir wichtig sind. Bei den Aussies ist das recht leicht, da es Arbeitstitel gibt, an denen man sich orientieren kann und anhand derer man dann eine Vorauswahl treffen kann. Oft kann man so auch bereits die Nachzuchten gut zurückverfolgen. Gefallen mir die ebenfalls, kommt der Züchter in die engere Auswahl. Dann nehme ich Kontakt auf (per EMail oder Telefon), bekunde Interesse am entsprechenden Wurf und man macht einen Besuchstermin aus. Überzeugen mich die Hunde (besonders deren Wesen) und das Zuchtziel/Ziel der geplanten Anpaarung, lasse ich mich auf die Warteliste setzen.


    Wichtig ist mir, dass der Züchter seine Hunde auch sportlich führt, um die Anlagen der Hunde richtig einschätzen zu können. Ich suche zwar keinen reinen Sporthund, wenn ich nach einem Aussie suche, aber der Wille zur Zusammenarbeit, Wesensfestigkeit und Trainierbarkeit sollten doch vorhanden sein (bzw so, wie ich es mir von dieser Rasse wünsche).


    Ich teile dann mit, welche Anforderung ich an den Hund stelle und ab er vierten bis sechsten Woche wird dann ungefähr an die Interessenten ihren Bedürfnissen nach verteilt. Beim Aussie sind die Würfe nicht immer homogen (weder optisch noch von den Anlagen her) und ich vertraue da gerne auf den Rat meines Züchters.


    Von Züchtern, die ihre Aussiewelpen nach Farben schon wenige Tage nach der Geburt verteilen, halte ich nicht wirklich viel. Auch, wenn immer wieder die Optik der Hunde oder ihre besondere Familientauglichkeit hervorgehoben wird und ansonsten keine überprüfbaren Leistungen der Hunde vorzuweisen sind, nehme ich Abstand. Ebenfalls von Züchtern, die ihre Hunde wegen Showerfolgen und ohne sonstige erkennbare Leistung als "Premiumverpaarung" verkaufen und dann ein paar hundert Euro mehr pro Welpen verlangen.


    Ich brauche auch keine Bällebäder, Welpenpakete oder Rosarote Brillen beim Züchter. Ich möchte Ehrlichkeit, eine gesunde Einstellung zur Rasse, vernünftige Anpaarungen mit entsprechenden Papieren, ein rassetypisches Zuchtziel und gescheite Gesundheitsauswertungen. Dann bin ich zufrieden.


    Ein gutes Verhältnis zum Züchter ist mir allerdings wichtig. Freundschaftlich muss es nicht sein, aber wenn es sich ergibt, freue ich mich darüber. Mit Bliss' Züchterin bin ich sehr gut befreundet, stehe auch mit den Nachzuchtbesitzern in gutem Kontakt und habe dadurch natürlich den Vorteil, die Zucht genau zu kennen. Deshalb würde ich dort auch immer wieder einen Hund kaufen...

  • Also ich kann das gar nicht bestätigen. In Newtons Wurf waren fünf Rüden und jeder von ihnen war anders. Apollo war ne totale Schlafmütze, dafür aber super entspannt. Arco war rotzenfrech und hat sich immer direkt beschwert, wenn einer seiner Geschwister gekrault wurde. Anton war eher zurückhaltend und hat erstmal die anderen vor gelassen. Alois musste überall als erster sein und hat die anderen notfalls auch weggeschupst, wenn sie im Weg waren. Und Amadeus (Newton) war eben derjenige, der sich am neutralsten verhalten hat. Er hat so alles mitgemacht, wenn es Action gab, konnte aber auch damals schon gut abwarten, wenn ein spannendes Ereignis anstand.

  • Ich suche keinen Hund durch ein Foto aus. Ich sage den Zuechtern was ich will (bzw. was ich nicht will!) und dann lasse ich mir helfen bei der Auswahl (so war es bei Kalle) oder lasse den Zuechter komplett auswaehlen (so war es bei Fou).
    Bei Kalle hatte ich 2 Favoriten, keiner der beiden Welpen ist es geworden ;) Gesehen hab ich ihn ein Mal, mit 6 Wochen.
    Bei Fou wusste ich bis kurz vor ihrem Einzug nicht, welcher Welpe meiner wird und besucht hab ich den Wurf nie. Hingefahren zum abholen der Beutelratte und mehr nicht :p


    Ich bin ein absolutes Welpenopfer ;) Aber ich muss meinen neuen Hund nicht zig mal sehen bevor er einzieht. Vor allem nicht als kleines Meerschweinchen, das ausser rumrobben und Geraeusche machen eh nichts kann ;)

  • und genau das tun Gebrauchshundebesitzer und Leute mit ganz bestimmten Erwartungen an den Hund eben nicht. Bilder sind sowas von egal. Man sucht ja eigentlich schon aus bevor der Wurf auf der Welt ist. eben weil einen die Ahnen mit deren Gesamtpaket aus Wesen, gesundheit und Exterieur gefallen. Also mehr als genug Infos. Meist sind solche Würfe dann sehr homogen. Wenn ich da jetzt als Welpenkäufer zum Besuch hinfahre bekomme ich nur einen kurzen Einblick. Ich seh gar nicht wie die Welpen vom Wesen wirklich drauf sind. Da ist der Züchter gefragt der genau da mit weit mehr Beobachtungswissen beizutragen hat und der Unterschiede im Wesen schon erkennt.

    Sorry, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Züchter nach 2 Tagen seine Welpen bereits so beschreiben kann und weiß welcher nun wie vom Charakter sein wird.
    Es geht auch nicht darum sich " beraten" zu lassen, sondern darum, dass ich persönlich keinen Welpen kaufen würden, auf den ich mich bereits am 2. Tag nach der Geburt zu 100% festlegen muss.


    Wenn das andere anders machen.... gerne, sollen sie... meines wäre es nicht....

  • @AnnetteV Dass man auf die Gesundheit der Eltern schaut ist für mich klar, aber auch selbst wenn da alles super ist, kann man "Pech" haben... Ist aber ein anderes Thema....


    Ich kann es halt einfach nicht ganz nachvollziehen, dass man seine Welpen nicht erstmal 4 bis 5 Wochen alt werden lässt bevor man entscheidet welcher Welpe zu welcher Familie passt.
    Aber es kann ja jeder machen wie er will....

  • Also ich kann das gar nicht bestätigen. In Newtons Wurf waren fünf Rüden und jeder von ihnen war anders. Apollo war ne totale Schlafmütze, dafür aber super entspannt. Arco war rotzenfrech und hat sich immer direkt beschwert, wenn einer seiner Geschwister gekrault wurde. Anton war eher zurückhaltend und hat erstmal die anderen vor gelassen. Alois musste überall als erster sein und hat die anderen notfalls auch weggeschupst, wenn sie im Weg waren. Und Amadeus (Newton) war eben derjenige, der sich am neutralsten verhalten hat. Er hat so alles mitgemacht, wenn es Action gab, konnte aber auch damals schon gut abwarten, wenn ein spannendes Ereignis anstand.

    Das sind auch meine Eindrücke wenn ich den "Haufen" von Welpen aus einem Wurf sehe.
    Habe noch nie gesehen, dass da alle völlig identisch im Wesen waren.... ;) ....


    ****************


    Aber wenn es das gibt.... Dann kann man sich den Welpen zur Not ja auch zuschicken lassen.... :D ....
    Würde vielen die Anreise von zig Kilometern sparen....
    Bei so manchen habe ich hin und wieder das Gefühl, dass es gar nicht um ein Lebewesen geht, hat ab und zu den Beigeschmack als würde man sich den besten Tennisschläger aussuchen.... Sorry, ist nicht böse gemeint, nur leider mein Eindruck....


    Aber wie immer: Jeder wie er mag.....

  • @AnnetteV Dass man auf die Gesundheit der Eltern schaut ist für mich klar, aber auch selbst wenn da alles super ist, kann man "Pech" haben... Ist aber ein anderes Thema....

    Da hast Du natürlich Recht, wobei es da natürlich schon Faktoren gibt, die die Chance erhöhen, dass der Welpe krank wird. Linienzucht gehört nun einmal dazu.


    Ich kann es halt einfach nicht ganz nachvollziehen, dass man seine Welpen nicht erstmal 4 bis 5 Wochen alt werden lässt bevor man entscheidet welcher Welpe zu welcher Familie passt.
    Aber es kann ja jeder machen wie er will....

    Das verstehe ich. Andererseits gibt es vielleicht Leute, die unbedingt diese oder jene Farbe und dieses oder jenes Geschlecht, etc. haben wollen, da kann es sich natürlich schon früher entscheiden.


    Viel Glück und Erfolg bei der weiteren Suche! :smile:

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