Welpe beißt ...zum 1000. Mal

  • Meist fängt es an, dass sie auf die Couch springen will. Ich sage bestimmt “nein“ und setze ihre Vorderpfoten wieder runter. Daraufhin geht's dann los.

    Das "Nein!" ist noch nicht sicher aufgebaut. Und Deinen Griff nach den Vorderpfoten könnte sie als Spielaufforderung missverstehen.
    Vielleicht könnte helfen, wenn Du dann aufstehst und eine Alternative anbietest.

  • In diesen Situationen die Beißhemmung mit einem völlig aufgedrehten Welpen zu trainieren finde ich schwierig.

    Ich habe nirgends geschrieben, dass ich solche Sachen mit einem völlig überdrehten Welpen trainiere - ich mache das auch lieber, wenn sie ansprechbar sind. ;)

    Allerdings finde ich auch Verbote in diesem aufgedrehten Zustand generell schwierig. Selbst wenn sie im Moment zu wirken scheinen, sind sie selten nachhaltig. Dieselbe Erfahrung hat meine Althündin gemacht, bei anderen unpassenden Verhaltensweisen des Juniors. Wirklich nachhaltig gefruchtet haben Erziehungsmassnahmen nur, wenn der Nervzwerg halbwegs bei Sinnen war.

  • Ich habe hier auch gerade genau so ein Exemplar von 10 Wochen bei mir, die es liebt, an mir herumzuknabbern. Meine Haut ist kein absolutes No Go, aber sobald es schmerzt oder River aufdreht dabei, lasse ich sie abbrechen. Bei allem, wo ich „Nein“ einsetze, nehme ich den erhobenen Zeigefinger zur Hilfe. Versucht sie nach diesem zu schnappen, dann ziehe ich die Hand zurück, sage klar und bestimmt wieder „Nein“ und gehe mit der Hand wieder nach vorne. Sie weiß genau, was der Finger bedeutet und versucht auch aufzumucken, indem sie ihn anknurrt oder anbellt, was ich auch immer ebenso mit einem klaren „Nein“ oder „Aus“ beantworte. Anfangs wurde sie einmal dann aus Trotz richtig frech mit lautem Anbellen und Anknurren des Fingers, wobei ich dann, weil sie gar nicht mehr auf das Aus reagierte, auch einmal ein einzelnes „Whu!“ Bellen zurück gab. War schon zum Schießen, ihre Reaktion.Verdattert, einfach verdattert.^^ Mein Bellen war auch nicht geplant, sondern kam aus dem Moment heraus. Jedenfalls hatte ich dann ihre, wenn gleich etwas eingeschnappte, Aufmerksamkeit.


    Wenn sie aufdreht beim Beißen und mich ignoriert, dann schnippe ich mit dem Finger, um ihre Aufmerksamkeit auf den erhobenen Finger zu legen, was auch wunderbar klappt. Bricht sie dennoch überhaupt nicht ab, was aber nicht mehr vorkommt, dann schiebe ich sie mit der Hand zurück, um den Abstand zwischen ihr und dem unerwünschten Handeln zu legen, sprich korrigiere körperlich (also auch bei an den Tisch gehen z.B.) und mache dann weiter.


    Sie möppert immer noch auf, wie gesagt, aber ich habe den längeren Atem, ohne dass ich selbst ungeduldig und lauter werde. Am Ende ist es eben sie, die aufgibt.

    Ist sie dann brav und ruhig, dann lobe ich sie, aber natürlich nicht zu überschwänglich, damitich sie nicht wieder aufdrehe. Ich lobe sie einfach und kraule hinterm Ohr.


    Anschließend wird dann auch weitergespielt. Meistens mit dem Beißtau, woran sie sich dann auch richtig auslassen darf, um eben zu vermeiden, dass das Spiel wieder darin endet, dass ich wegen des Beißens abbrechen muss, sprich damit das Spiel im Erfolgserlebnis enden kann.

    Beißt sie zu fest, ohne dabei aber eben aufzudrehen, dann lasse ich den Arm ganz locker wie tot und spreche sie einfach an mit ihrem Namen an, aber ohne jetzt einen ermahnenden Ton, sondern einfach nur ruhig, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Das klappt bei ihr sehr gut, dass sie dann gleich viel zärtlicher wird, was ich dann auch mit einem Lob honoriere.


    Die Grunddevise der Tiererziehung lautet für mich Ruhe, Geduld, Konsequenz und Liebe woraus meiner Meinung und Erfahrung nach für jeden die für ihn und das Tier individuellen, guten Lösungen finden lassen können.

  • Ich bin bei allem Welpen, die ich bisher hatte, mit folgender Methode in kürzester Zeit dahingehend erfolgreich gewesen, dass meine Hände nicht mehr als Kauobjekte benutzt wurden:
    Man umfasst ganz einfach mit der Hand den Unterkiefer des Welpen, indem man dem Welpen die Hand mit der Handkante voran weit ins Maul nehmen lässt, und dann einfach sanft die Hand schließt. Das führt dazu, dass der Hund nicht zubeißen kann, da die Zunge dabei leicht nach unten gegen den Unterkiefer gedrückt wird. Und dadurch kann der Welpe nicht zubeißen.
    Ich habe das pro Welpen ca 3-5 mal anwenden müssen, und sie hatten geschnallt, dass Hände nicht zum reinbeißen sind.

  • Sie ist jetzt 11 Wochen und seit 2,5 Wochen bei uns.

    Hallo,

    die Beißhemmung tritt in etwa zwischen der 16.-20. Lebenswoche ein.
    Wie sieht der Tagesablauf mit dem Welpen aus?
    Wie oft und wie lange gehst du mit ihr heraus?
    Was übst du und wie oft?
    Spielst du mit dem Welpen? Wenn ja, wie lange?

    Der Welpe ist erst 2,5 Wochen da und erst 11 Wochen jung, bitte nicht ständig die Methoden bzw. Vorgehensweisen ändern, wenn der Welpe nicht sofort begreift, was erwartet wird.

    Meistens ist die Erwartungshaltung zu hoch.

    Ich persönlich finde einige Vorschläge zu heftig, ja, natürlich kann man auch mit "Kanonen auf Spatzen schießen", den Welpen anzuknurren, ihn in eine Box zu sperren, die Zunge so zu "verdrehen", dass ihm das Beißen selbst schmerzt, finde ich überzogen.
    Manchmal liegt ein zu häufiges Schnappen daran, dass der Welpe zu überdreht durch Überforderung ist.
    Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut, in der Ruhe liegt die Kraft.

    LG Themis

  • die Beißhemmung tritt in etwa zwischen der 16.-20. Lebenswoche ein.

    :shocked: Bist du wahnsinnig!? der Zwerg hier ist erst 9,5 Wochen alt - d.h. ich muss den Terror noch mindestens 6 Wochen aushalten :shocked:


    xD

    hach, die Welpenzeit ist schon schön :smile:

    lg

  • Ich schliesse mich an.

    Der Welpe ist 16 Tage bei euch und ihr habt schon alles probiert.
    Der Hund lernt so, dass ihr keinen Plan habt und unstrukturiert seid.

    Der Hund kann noch kein "Nein" sicher kennen.

    Und auch nicht die Selbstkontrolle haben, dann das Verhalten als unerwünscht zu identifizieren und abzustellen.

    Ihr müsst eine Methode finden, mit der ihr konform gehen könnt und diese Methode verfolgen.
    Wenn der Hund beisst und ihr das nicht wollt, dann gebt ihm eine Auszeit.

  • Ich habe hier auch gerade genau so ein Exemplar von 10 Wochen bei mir, die es liebt, an mir herumzuknabbern. Meine Haut ist kein absolutes No Go, aber sobald es schmerzt oder River aufdreht dabei, lasse ich sie abbrechen. Bei allem, wo ich „Nein“ einsetze, nehme ich den erhobenen Zeigefinger zur Hilfe. Versucht sie nach diesem zu schnappen, dann ziehe ich die Hand zurück, sage klar und bestimmt wieder „Nein“ und gehe mit der Hand wieder nach vorne. Sie weiß genau, was der Finger bedeutet und versucht auch aufzumucken, indem sie ihn anknurrt oder anbellt, was ich auch immer ebenso mit einem klaren „Nein“ oder „Aus“ beantworte. Anfangs wurde sie einmal dann aus Trotz richtig frech mit lautem Anbellen und Anknurren des Fingers, wobei ich dann, weil sie gar nicht mehr auf das Aus reagierte, auch einmal ein einzelnes „Whu!“ Bellen zurück gab. War schon zum Schießen, ihre Reaktion.Verdattert, einfach verdattert.^^ Mein Bellen war auch nicht geplant, sondern kam aus dem Moment heraus. Jedenfalls hatte ich dann ihre, wenn gleich etwas eingeschnappte, Aufmerksamkeit.

    Sorry, aber ich glaube nicht, dass ein 10 Wochen alter Welpe schon ganz genau wissen kann, was der erhobene Finger in Kombi mit dem Tabuwort "Nein" bedeutet. Die Reaktion die du da beschreibst (dieses "Aufmucken") klingt für mich eher danach, dass der Hund eben noch nicht wirklich checkt, was du von ihm willst.

    (Und den erhobenen Zeigefinger fände ich schon per se schwierig - verwenden den nicht die meisten Menschen als verbales Signal für "Sitz"? Da muss man sich dann unter Umständen was anderes ausdenken.)

    Kurz aufstehen und aus der Reichweite des Welpen verschwinden (z.B. kurz aufs Klo gehen, auch wenn die Blase eigentlich nicht drückt) halte ich für die bessere Reaktion.

    Wie Themis schon schrieb: Viele der Beschreibungen hier erscheinen mir so, als würde man mit Kanonen auf Spatzen schießen wollen.

  • Wir hatten nie so einen "extremen" Beißer, jedoch gab es halt die Zwickphase wie bei jedem anderen auch.
    Habe mich durch alles mögliche gelesen, bis ich einen Beitrag gefunden habe, der für mich "schlüssig" war.
    Da ging es ums streicheln. Er fing ja immer dann an zu zwicken, wenn man mit dem Hund zugange war.
    Und in diesem Text (fragt mich nicht mehr WO ich den gelesen habe) stand, das "streicheln" einen Hund bzw. vor allem einen Welpen dazu animiert.
    Ein Hund in der Natur wird ja auch von niemanden gestreichelt bzw Hunde unter sich :lol: Der Mensch bringt ihm ja quasi bei, dass das was ganz tolles ist.
    Und so kleine Welpen, die ihre ganze Umgebung ja mit dem Maul und den Augen erfassen, können anfangs das "streicheln" u.a. auch als Spielaufforderung o.ä erfassen.
    D.h. Weniger streicheln.
    Ich habs ausprobiert und siehe da -es wurde direkt weniger.
    Ich habe den Hund also nicht "plattgeknuddelt" sondern immer nur kurz gestreichelt. Anstatt 5 Mal drüber streichen ,nur ein oder zwei Mal. Dann kommt es gar nicht erst zu Beißattacken.
    Ich muss aber dazu sagen, genau das Verhalten "passte" zu unserem Hund und tut es bis heute noch.
    Lio ist kein absoluter Kuschelbär, stundenlanges streicheln und knuddeln war nie sein Ding. Mal kurz ein "Krauli" abholen und dann ist auch gut . Und das respektiere ich , bzw ist vollkommen okay.
    Er ist ein Kontakt /bzw. in der Nähe-lieger. So etwas reicht ihm vollkommen aus. Mir auch :lol: BIn auch nicht so der Knuddeltyp.
    Was ich damit sagen will, ich denke, dass das bei uns genau das richtige Vorgehen war. Eben weil Lio nicht so der Knuddelbär ist, und es eben auch als Welpe nicht war.
    Aber ich hatte auch keinen extremen Beißer. Waden usw. blieben alle heil.
    Mir fiel das nur auf, dass es eben mal vorkam, wenn man ihn streichelte..Auch bei Besuchern, die ihn begrüßen wollte. Dann ist er ja ganz aufgeregt und freut sich, und je "länger" man ihn gestreichelt hat - "Zwick" xD
    Heute weiß ich, mein Hund "kann" begrüßt werden. Freut sich wie bolle und freut und freut sich. Gibt man ihm das kurze "Begrüßungsstreicheln", beruhigt der sich schneller als wenn ich ihn ignoriere :lol:

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