Welpe beißt ...zum 1000. Mal

  • Ich bin wie immer dafür, dass nicht am Symptom, sondern der Ursache was geändert wird.

    Erstaunlicherweise können Welpen sich bei einem souveränen, älteren Hund schon in einem viel jüngeren Alter dosieren, beherrschen, zurücknehmen und ihre Beißkraft regeln. Die werden auch nicht aus dem Hinterhalt hystersich angefallen. Wenn ich an meine Zwerge denke, die mit fünf Wochen genau wussten welcher meiner älteren Hunde wo seine Grenzen zieht und das genau anpassen konnten.

    Allerdings drehen die die Welpen nicht erst durch viel zu viel Spiel auf. Sie schaffen sich das Problem gar nicht.

    Einen ordentlich trainieren Abbruch kann ein Welpe übrigens in dem Alter locker ausführen, wenn er nicht schon im absoluten Gaga-Modus ist. Und da sollte sich der Welpe schlichtweg nicht befinden.

    Ich würde das Spielen im Haus gar nicht mehr machen, draußen nur sehr dosiert zu Belohungszwecken und ansonsten einen eher ruhigen Umgang üben. Und immer bedenken, dass der Welpe mit Umzug ins neue Zuhause, je nachdem was er vorher beim Züchter an Eindrücken und im Tagesablauf kennengelernt hat, ein völliges umkrempeln seines Lebens erlebt und vermutlich erschlagen ist von all den Dingen, die der neue Besitzer von ihm will ...

    Viele Grüße
    Corinna

  • Edit: Natürlich wurde auch die Beißhemmung (mit Aua) , Abbruchsignale (Nein/Stop) usw. geübt.

    Ich kann mit meinem Hund rumalbern und toben wie ich will. Sage ich "Aua" ,weils zu dolle war, hört der sofort auf!
    Er schaltet danach auch sofort runter.
    Das mag ich so an ihm. Er kriegt manchmal seine dollen 5 Minuten. Manchmal steige ich mit ein, manchmal ignoriere ich es. Egal wie, sobald ich "aufhöre" , fährt der Ruck Zuck wieder runter. :bindafür:

  • Welpen sind perfekte Stimmungsbarometer!

    Sie zeigen sofort und ungeschminkt, wie die Stimmung im Hause ist. Läuft zu viel, drehen sie sofort im roten Bereich.

    Welpenleben sollte zu Hause ziemlich "langweilig " sein. Dann bewegen sie sich auch eher im grünen Bereich.

  • Lieben Dank für Eure Antworten und Eure Kritik!

    Vll seh ich das zu streng!? Bin erwachsene Hunde gewohnt, ist seit 20 Jahren wieder mein erster Welpe.

    Das Drinnen-Spielen werden wir zukünftig lassen, das ist bestimmt ein guter Tipp!

    Ihre “fünf Minuten“, wenn sie draußen sind, lasse ich ihr und sie darf rennen und toben, wie sie da grad will.

    Sonstiger Ablauf, seit letztem Mittwoch (die ersten knapp 2 Wochen hab ich Urlaub genommen).

    Mo. 7-23: Alle 2-3 Std raus (je nach Bedarf), Pipi und Co (also nur Gassi), vor dem Haus spielen und üben (nicht jedes Mal), 1 Spaziergang am See, 20 Min.
    Di. 7-23: Büro (5 Std.), davor und dazwischen je 1 kleiner Gassi-Gang, danach an den See, danach wieder Pause. Im Büro schläft sie auch, da ist wenig los, sind nur 4 Leute inkl. mir. Wir haben unser eigenes Zimmer.
    Mi. 7-23: wie Mo
    Do. 7-23: wie Di
    Fr. 7-23: wie Mo, aber nicht an den See, sondern in eine neue Umgebung
    Sa. 7-23: wie Mo. oder Fr.
    So. 7-23: Welpenstunde, den Rest des Tages ruhig (sie schläft danach 2-3 Std), Gassi am Haus (wie vor)

    Nachts schläft sie von 23-7 mit wenigen Ausnahmen durch.

    Zzgl. das jetzt gekürzte Drinnen-Spielen.

    Die neue Umgebung 1-2x pro Woche ist noch nicht Stadt oder so, sondern Wald oder anderer See. Und 2x waren wir in den letzten 2 Wochen bei Freunden im Garten, mit erwachsenem Hund.

    Hm... ja, so machen wir das.

    Ist das neben den zwei halben Tagen Büro zuviel? Das Büro kann ich nicht abstellen, den Rest könnte man kürzen. Oder ist das zu wenig?

    Zu Schreiben kam es mir jetzt viel vor, liegt vll am Handy-Tippen ;). Also grds. machen wir jeden Tag eine Sache (Büro oder Spaziergang) und den Rest üben, spielen, schlafen, Gassi. Sie schläft etwa 16-19 Std. pro Tag.

  • Erstaunlicherweise können Welpen sich bei einem souveränen, älteren Hund schon in einem viel jüngeren Alter dosieren, beherrschen, zurücknehmen und ihre Beißkraft regeln. Die werden auch nicht aus dem Hinterhalt hystersich angefallen. Wenn ich an meine Zwerge denke, die mit fünf Wochen genau wussten welcher meiner älteren Hunde wo seine Grenzen zieht und das genau anpassen konnten.

    Sicher, allerdings lernen hier die Welpen unter Artgenossen, das wird immer ganz gern vergessen. Der Mensch holt den Welpen dann mit 8 Wochen zu sich und erwartet reguliertes Verhalten. Dabei versteht der Hund die Sprache des Menschen (noch) nicht. Alleine das er sie lernen kann ist sensationell aber bedarf halt seiner Zeit.

    Natürlich kann ich einen Hund zusammen stauchen, damit er etwas unterlässt, die Frage ist jedoch, was ich damit erreiche. Manch einer wundert sich dann später vllt., dass er in speziellen Situationen keine Aufmerksamkeit vom Junghund bekommt, der Hund sich lieber auf sich verlässt, als sich am Menschen zu orientieren.

    Ich möchte, dass mein Welpe lernt mir zu vertrauen und meine Sprache zu lesen, dass bedeutet, dass ich ihn weder anschnauze noch anknurre oder belle. Klar kann das im ersten Moment helfen, aber ist für mich nicht zielführend. Anstatt nur Fehlverhalten zu unterbinden, zeige ich meinem Hund lieber, was er statt dessen tun soll.

  • Da scheint eine Verwechslung vorzuliegen ... ich belle meine Hunde nicht an. :lachtot:

    Zu Schreiben kam es mir jetzt viel vor, liegt vll am Handy-Tippen ;).

    Vergleich es doch mal mit dem Alltag beim Züchter. Es sollte sich langsam steigern, aber oft ist der "Sprung" mit dem Umzug zu heftig und dann drehen sie durch ...

  • Fehlverhalten unterbinden, auch u.U. durch Anschnauzen, und dem Hund ggf. zeigen, was er tun soll, schließen sich doch nicht aus :roll:

    @CarolinundLara: ich finde, dein Programm hört sich ganz gut an. Büro ist mMn kein Problem, wenn sie dort ihre Ruhe hat - so wie du es beschreibst, klingt das so.

    Ich persönlich würde Spielen im Haus nicht komplett streichen; aber, wenn dein Welpe schnell aufdreht, auf ruhige Spiele (z.B. Maul-Hand-Rangeln, vorsichtige Zerrspiele) achten. Draußen dann aber nicht nur wildere Spiele, noch wenig bis keine Wurf-Spiele, sich auch mal einfach mit dem Welpen in die Sonne setzen und nichts tun bzw. Gegend beobachten.

    Evtl. das Training etwas runter schrauben, für manche Welpen sind Tricks (Sitz, Platz, etc.) anfangs einfach noch zu viel. Meine Jin (kam mit 13 Wochen zu mir) war so, sie hatte anfangs für solche Sachen einfach nicht die nötige Konzentration. Mit ihr hab ich eigentlich nur Alltag, Haushaltsregeln, mir im Freilauf folgen und (das ergibt sich daraus automatisch) den Rückruf geübt.

    Und alles nicht so streng sehen - Humor hilft einen unglaublich weiter in der Hundeerziehung :smile:


    lg

  • Ich habe sie gestern zum Mittagsschlaf mal ohne Box und nur mit ihrem Kissen gelassen (ich lag auf der Couch). Sie hat aus den Regalen und Co alles rausgeräumt und war wieder total wild. Ich habe sie einfach mal gelassen... Nach 30 Min (!) habe ich dann doch die Box geholt, Kissen rein, Emma rein, Tür zu (mit Schmackofatz und Co.): nach nicht mal 2 Sekunden war Ruhe und sie hat geschlafen.

    Sie kann sich also selber wohl wirklich noch gar nicht runter fahren, wenn sie gerade sehr aufgedreht oder erregt ist.

  • Sie kann sich also selber wohl wirklich noch gar nicht runter fahren, wenn sie gerade sehr aufgedreht oder erregt ist.

    Nein, das kann sie nicht. Das muss sie noch lernen.

    Meinem erwachsenen Hund fällt es auch manchmal noch schwer, sich herunterzufahren. Besonders, wenn er etwas Außergewöhnliches erlebt hat. Er räumt mir zwar nicht mehr die Regale aus, etc. aber er tigert dann rum, wechselt zig mal den Schlafplatz.

    Geht uns ja auch manchmal so, dass wir im Bett liegen und nicht einschlafen können. Kommt halt mal vor. ;)

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