Selbstständigkeit Hundebetreuung

  • Ich bin der Meinung, dass man sich mit 10 Hunden durchaus ganz gut über Wasser halten kann, zudem es hier ja wahrscheinlich einen "Normalverdiener" mit im Boot gibt.


    Die Investitionen für den Umbau einer bereits vorhandenen Räumlichkeit wird sich ja sicher auch in Maßen halten. Der Zins liegt ja gerade sehr niedrig für nötige Investitionen.


    Letzten Endes wird sich so ein Geschäft über den Tagespreis, den die Kunden zahlen, entweder rentieren oder nicht.


    Das ist auch davon abhängig, welche Preise bei euch in der Umgebung gängig sind. Auf dem platten Land kann man vielleicht nicht so viel an Tagessatz nehmen wie in oder nahe einer größeren Stadt.


    Bei uns liegen die Pensionspreise zwischen 12 und 20 EUR pro Tag, wobei die meisten eine reine Zwingerhaltung dafür bieten und nichts Spezielles oder Schönes für die Hunde. In anderen Städten sieht das aber auch gleich ganz anders aus, im Rhein-Ruhrgebiet vielleicht eher so zwischen 25 und 40 EUR und in München teilweise sogar um die 80 EUR.


    Wenn man die 10 Hunde wirklich jeden Tag hat und die Preise richtig kalkuliert, kann das durchaus gar nicht so ein schlechter Verdienst sein.


    Hast du ein Alleinstellungsmerkmal, kannst du die Preise auch locker höher als deine Mitbewerber ansetzen, wenn die Kundschaft den Mehrwert erkennt und finanziell anerkennt.


    Man holt nicht unbedingt mehr Verdienst raus, nur weil man mehr Hunde aufnimmt, denn dann brauche ich wieder Angestellte und die wollen auch ordentlich bezahlt und versichert sein. Kann also sein, dass sich für eine Einzelunternehmung die 10 Hunde mehr rentieren als 30 mit einem Angestellten. Das muss man sich mal durchrechnen.


    Die fixen monatlichen Kosten eines Pensionsbetriebs halten sich ja eher in Grenzen (Futter, Wasser, Strom usw.).


    Nicht vergessen darf man halt Kosten wie Versicherungen (Krankenversicherung, Berufsunfähgikeitsversicherung, Betriebshaftpflichtversicherung, Rentenversicherung, Rechtschutzversicherung und was man noch so alles braucht) und die Steuer.


    Einen Businesplan würde ich so oder so erstellen, das hilft einfach dabei, die eigene Vision schriftlich fest zu halten und eine Rentatbilitäts- und Liquiditätsvorschau zeigt einem die finanzielle Seite auf.
    Das ist auch gar nicht so schwer, da findet man im Netz sicherlich einige Vorlagen als Anhaltspunkt.


    Ich habe damals all diese Unterlagen selbst erstellt und der Bank vorgestellt und da ging es um eine sehr hohe Investition inklusive Grundstückskauf (2500 qm) und der baulichen Errichtung einer Hundepension.


    Sicherlich ist Selbstständigkeit nicht immer ein Zuckerlecken und es gibt auch mal finanzielle Schwierigkeiten, vor allem in den ersten 5 Jahren. Ich habe diesen Schritt nie bereut und lebe komplett von 10 Pensionshunden.

  • Wenn man denn 10 Hunde betreuen darf und der Markt den entsprechenden Stundensatz hergibt.


    Hier liegt der Preis zwischen 13-19 Euro.
    Behördlich darf ich auf 120 qm Wohnfläche und 300 qm Grünfläche im Mischgebiet nur 2-3 Hunde betreuen, das rechnet sich zB bei mir nicht, allein meine anteiligen Wohnkosten liegen bei 470,- Euro/pro Monat... Dementsprechend hab ich ein anderes Hauptstandbein und habe die HuP derzeit nicht im Programm. Sie kommt irgendwann, aber als netter Zweig, wenn ich mal nicht mehr so viel unterwegs bin. Bis dahin kümmere ich mich um die Betriebszweige, die mich im Alter finanzieren sollen, wenn ich mal mit Athrose und Rheuma nicht mehr so kann, wie ich gern hätte. =)


    Übrigens:
    Ein entsprechendes Gebäude für 10+ Hunde würde hier inklusive passender Umbauten minimum 500.000,- kosten.
    Und selbst bei entsprechender Lage könnte der Herr vom Bauamt dagegen sein, weil "mein Zuständiger" nämlich kläffende Dackel in Nachbarsgarten hat und grundsätzlich mit den Emissionen um die Ecke kommt (auch wenn der einzige Nachbar ne Schreinerei 500 Meter weiter ist)...
    =)


    Aber, @ die TS: wenn du sagst, es sei dein Traumberuf, du quasi bei Firmenstart schon mit an Bord warst - warum fragst du denn nicht nach ner Teilhaberschaft? Und steigst bei deinem jetzigen Arbeitgeber mit ein?
    =)

  • Vielen Dank für eure Anregungen!
    Ich habe mal die Zeit genutzt und mich hier mit der naheliegenden Nachbarschaft zu dem Thema unterhalten....
    Die meisten Nachbarn haben damit kein Problem.
    Nur einer hat eine Bemerkung "so viele Hunde...wird das nicht laut?" geäußert.
    Das lässt mich ja schon zweifeln.
    Wenn er sich quer stellen sollte, kann es meiner Selbständigkeit das Genick brechen...


    Jetzt war meine Überlegung, auf der HuTa eventuell einen reinen Gassi Service zu machen.
    Erfahrung mit bis zu 6 Hunden Gassi zu gehen ist vorhanden.
    Ich würde es auf max 10 Hunden ausweiten wollen.

  • @Julka91
    Ja, so ein Nachbar kann tatsächlich vieles zum Scheitern bringen. Hast du denn schon bei der zuständigen Behörde gefragt, ob du dein Gewerbe bei dir aufziehen dürftest?


    Wäre es nicht auch eine Option, den Gassi-Service als zusätzliche Option in der HuTa anzubieten? Also das die Kunden das als Extra buchen können?
    Oder hab ich das jetzt falsch verstanden?

  • Nachbarn sind in ihren wohlwollenden Äußerungen immer mit Vorsicht zu genießen.
    Wer heute "Ja", sagt, kann morgen schon dagegen sein.
    Das ist schade.
    Im Wohngebiet mit direkt angrenzender Nachbarschaft ist es ein gewagtes Projekt.
    Gib dir Zeit.


    Ich wünsche dir alles erdenkliche Gute bei der Verwirklichung deines Vorhabens und möge es die Zufriedenheit bringen, die du suchst.


    LG, Friederike

  • Ich hätte von vornherein eine Gassi-Runde integriert, für die Besitzer, welche ihre Hunde zu mir bringen.
    Damit würde ich mich von so einigen Betreuungen abheben.


    Bei den Behörden habe ich noch nicht nachgefragt, da ich zunächst das "OK" der Nachbarschaft haben wollte.
    Wenn sich schon einer quer stellt, brauche ich vermutlich gar nicht erst nachzufragen ob mein Gewerbe dort genehmigt werden könnte.

  • Die meisten Nachbarn haben damit kein Problem.

    darauf würde ich mich nicht verlassen. als ich mila damas geholt habe, habe ich den nachbarn gesagt, dass ich einen neuen hund habe. ich erzählte ihnen, das wir alleine sein üben, und sie vllt bellt, dann sollen sie es mir sagen. die nachbarn sagten, das es doch kein problem wäre, wenn sie mal bellt. nach 3 wochen training hat mila, warum auch immer, angefangen zu bellen. die ach so verständnisvollen nachbarn sind voll durchgedreht, haben gedroht, der wohngesellschaft bescheid zu geben. angeblich würde sie täglich stundenlang kläffen. dabei war sie nie länger als 20-30 min alleine und meine kamera hat vorher nie was aufgezeichnet und es hat auch nie jemand was gesagt

  • :verzweifelt: Deine Nachbarn können sagen, was sie wollen, du könntest auch Petitionen sammeln, so viel du willst...


    So lange du kein grünes Licht vom Bauamt für ne HuP hast, bekommst du auch kein grünes Licht vom Vetamt für dein Projekt.
    =)

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