Selbstständigkeit Hundebetreuung

  • Mal etwas ausführlicher:


    Bei 80 qm Wohnfläche, wenn die Pensionshunde nachts mit ins Haus sollen - wirst du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf 2-3 Hunde von Bauamt und Vetamt begrenzt werden.


    Bei der Draußenhaltung tagsüber wird dir das Bauamt in nem Mischgebiet wohl eher keine Erlaubnis für geben, wegen der zu erwarteten Lärmbelästigung für die Anwohner.


    Kosten:
    - wenn ihr verheiratet seid, könntest du theoretisch über die Familienversicherung gehen, darfst dann aber nur ca. 350,- verdienen.
    - lässt du dich selbst krankenversichern, bist du schnell bei 300,- pro Monat für die Krankenversicherung.
    Betriebshaftpflicht ca. 20,-
    Betriebsgebäudeversicherung brauchst du ( 100,- solltest du da einrechnen)
    Betriebliche Unfallversicherung
    Altersvorsorge
    Nebenkosten (Wasser, Strom etc. die dem Betrieb zuzuordnen sind)...
    Rechne da mal mit 500-600,- Euro monatlichen Kosten, die auf dich im Regelfall in diesem Bereich zukommen, wenn du dich wirklich hauptberuflich selbständig machen willst.
    Und das, auch ohne den ersten Kunden zu haben...
    =)



    Mein erster Weg wäre zum Bauamt und dort nachgehen, was genehmigt würde.
    Damit steht und fällt alles. Danach würde ich mich mit meinem Partner zusammen setzen und gucken, was finanziell überhaupt machbar ist.
    Kaltstart in die hauptberufliche Selbständigkeit würde ich übrigens nicht empfehlen. Es sei denn, ihr habt 50.000€ auf der hohen Kante, um die ersten 2-3 Jahre locker abfedern und auch noch Pechsträhnen stemmen zu können.
    Ohne eine solche Rücklage brauchst du viel Glück, Durchhaltevermögen, Leidensfähigkeit und die Bereitschaft 24/24 an 365 Tagen im Jahr durchzuackern.

  • Vielen Dank für euer Feedback.


    Danke an die ausführliche Auflistung @Die Swiffer !


    Gut. 50000€ haben wir jetzt nicht übrig, aber ein kleiner Puffer ist schon vorhanden.
    Durchhaltevermögen ist aufjedenfall gegeben. Der Betrieb in dem ich jetzt arbeite, besteht selbst erst seit 2 Jahren. An Urlaub war im ersten Jahr gar nicht zu denken :D

  • du musst dir auch überlegen, was du im monat verdienen musst um alle kosten zu decken. ich bin auch selbstständig. mein kollege und ich müssen ca. 4000-6000 pro person haben um alle kosten gedeckt zu haben. dann habben wir im monat zwischen 1500 und 2000 netto.

  • 2 Jahre sind nix, die ersten 5 Jahre sind die Kritischen...


    Was du ebenfalls bedenken solltest: welche Rechtsform soll dein Unternehmen haben? Ganz ehrlich, in dem Bereich mit meinem Privatvermögen haften, da könnte ich nicht ruhig schlafen...
    Kreditwürdig bist du als Selbständige so gut wie gar nicht...
    Du wirst dich mit Übernachtungsgästen nie rausziehen können.
    Jetzt hast du zumindest auch mal Feierabend, musst dir über Buchhaltung, Marketing, Kunden, Einbahmen und Umsätze keine Gedanken machen.. =)
    Mit 25 lässt sich ein solcher Job körperlich gut wegstecken, mit 40-50 wird es schwieriger..
    =)

  • Rechne wirklich gut durch ob sich das lohnt.
    Als Einzelperson darfst du ja keine 20 Hunde betreuen sondern nur so um die 8-10.


    Ich habe mich mal mit der Besitzerin "unserer" Huta unterhalten. Die macht das alleine zusammen mit ihrem Mann (ab und zu hilft der Sohn aus).
    Und die kommen wohl mit den 20 Hunden die sie auf ihrem Gelände betreuen dürfen finanziell so hin. Es fallen eben viele Kosten zusätzlich an, die momentan noch dein Arbeitgeber zahlt. Allein die Krankenversicherung ist da ein großer Batzen. Die Pflege der Betreuungsfläche (innen und aussen) ist auch sehr aufwendig. Und das macht die Besitzerin ebenfalls nach Feierabend selber weil eine Putzfrau zu teuer wäre. Die Arbeitszeit ist auch nicht ohne: 7 bis 19 Uhr. Einige Kunden kommen aber schon vor 7 weil sie früher zur Arbeit müsssen.


    Was auch nicht unwichtig ist: Wenn du die Huta unterhälst, musst du dich nach deinen Kunden richten. "Unsere" Huta ist bis auf die gesetzlichen Feiertage immer geöffnet. Auch in den Ferien. Den Verdienstausfall könnten sie sich nicht leisten.
    Freie Urlaubsplanung für dich und deinen Mann ist da schwierig. Klar, kann man ja trotzdem Urlaub machen aber vllt. verliert man dadurch Kunden die sich dann lieber eine Huta suchen die "zuverlässiger da ist". Schließlich sind viele Berufstätige auf die Betreuung angewiesen.


    Also ich will nichts schlecht reden. Nur eben auf die Seiten des Jobs hinweisen die nicht so toll sind. :tropf:

  • Ich möchte ja auch nicht mehr als 10Hunde betreuen :)


    Unsere Huta hat auch das ganze Jahr geöffnet. Dort werde ich sowohl an weihnachten als auch mal an Silvester arbeiten müssen. Finde ich überhaupt nicht schlimm.
    Groß in den Urlaub fahren turn wir auch nicht.
    Wir fahren alle 2-3 Jahre mal für 5 Tage in die Eifel. Reicht ;-)

  • Frag beim Bauamt nach, erstell dir mit nem Steuerberater zusammen einen Kostenplan.
    Gerade wenn du die Wirtschftsgebäude umbauen willst, wirst du erst mal hohe Anschaffungskosten haben, bevor du anfangen kannst.
    Unter 10 Hunden wird es sich nicht rechnen bzw. wirst du unwirtschaftlich arbeiten.
    Du hast die Konkurrenz durch deinen dann ehemaligen Arbeitgeber quasi direkt nebenan.
    1000,- Euro Umsatz klingt auf den ersten Blick leicht, nur an die Kunden musst du erst mal kommen.
    Ab 1500,- etwa kommen Steuern noch mal in deine Kosten.
    Kläre ab, wie die finanzielle Situation wäre, falls dein Partner mal 2 Monate krank sein sollte und es "nur" Krankengeld gibt.
    Sei dir bewusst, dass es für dich kein Kranksein geben wird.
    Die meisten Krankenkassen zahlen bei Selbständigkeit nicht ab Tag 1 Krankengeld, je nach Tarif erst ab Tag 7 (dann kostet der entsprechende Tarif aber auch richtig Geld) und da hättest trotzdem ne Woche 0,00...
    Ne Woche mit Grippe flachliegen ist dann erst mal nicht...
    Jetzt alle 2-3 Jahre für nen paar Tage in die Eifel, heißt aber ihr habt bezahlten Urlaub....
    In dem Augenblick, wenn du dich selbständig machst, heißt Urlaub - so lange du keine Mitarbeiter hast - eine Woche keine Umsätze plus das, was ihr den Urlaub ausgebt... Macht euch Gedanken um Familienplanung, auch da gibt's bei Selbständigkeit einiges zu beachten. Mutterschutz und so... Mal die Feiertage bei euren Familien verbringen - wird eher nix.
    Es gibt niemanden mehr, der sich drum kümmerst, dass du zu Arbeit gehst, du wirst dir selbst in den Hintern treten müssen.
    =)


    Überleg dir, ob du wirklich für den Rest deines Lebens Kacke sammeln und Zwinger schrubben willst. Welche Möglichkeiten es gibt, wenn du dann irgendwann 60-70 bist. Wo willst du mit deiner Firma hin?
    Könntest du die auch allein betreiben, kann sie allein für deinen Lebensunterhalt sorgen? Kann sie dich alterstechnisch absichern?


    =)


    Selbständigkeit hat Schattenseiten. Viele Schattenseiten. =)

  • Hi,


    vieles wichtiges ist ja schon geschrieben worden. Ich würde wirtschaftlich eine Möglichkeit sehen, wenn Du Dich mit dem Betrieb felexibel vergrößern könntest. Bei insgesamt 10 Hunden wird der Betrieb aber automatisch ein " Stammbetrieb" wo es dann schwer zu verkraften ist, wenn Hunde nicht mehr kommen. Hättest Du 30 Tiere, wärst Du insgesamt bekannter und wenn 2 ausfallen kommen irgendwann auch 2 neue. Ich halte die Masszahl 10 für zu klein, die ganze Organisation muss da sein und sich auf die Tiere verteilen. Der Gewinn ist logischerweise höher je mehr Tiere da sind, die Kosten pro Tier sind insgesamt geringer.
    Setz die Investitionskosten mal in Relation zum Umsatz pro Tier, auch das könnte schon eng werden.
    Und dann musst Du Krankheit, Urlaub u.ä. verlässlich abfedern... hast Du Deinen Blinddarm noch,die Weisheitszähne?? Doof so zu denken, wenn man soviel Spass an der Sache hat. 2 Leute mit 20 Hunden wären schon gut, 3 mit 40 noch besser.


    LG


    Mikkki

  • Ich werde mich in den nächsten Tagen dann erstmal ans Bauamt wenden und dann seh ich weiter.


    Zudem werde ich mich an die IHK zur Unterstützung für Selbstständige wenden.


    Ich werde versuchen mich mit einem Businessplan auseinander zu setzen.


    Mal schauen was draus wird :-)

  • schau doch mal, ob es eine Wirtschaftsförderung (Beratungsstelle) bei euch in der Umgebung gibt. Diese Stellen beraten auch in Richtung Selbstständigkeit, Existenzgründerseminare, Kredite etc.

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