Abrupte Verhaltensänderung bei Junghund

  • .....und die Anfälle, von denen @GhAres spricht haben wir nicht gesehen.
    Aber mal ganz nüchtern betrachtet: Wer kann sich wirklich vorstellen, dass ein Hund wegen ein bisschen Sorge um ihn ausrastet, um sich schnappt, fletscht und niemanden (auch den Besuch etc.) mehr an sich heran lässt?

    Einen "Anfall" hat man hier in einem Video gesehen, wobei das für mich kein "Anfall" (wie z.B. bei Epilepsie) war, sondern eine Verhaltensweise.


    Wegen ein bisschen Sorge rastet ein Hund sicherlich nicht aus, aber das kann sich ganz schnell hochschaukeln, wenn man sich bei einem dafür empfänglichen Hund unbewusst falsch verhält.


    Ich möchte nur mal an die Besitzerin von Milo erinnern, dieser Hund war auch nicht von Anfang aggressiv, das hat sich peu a peu hochgeschaukelt.

    Ich habe noch nie davon gehört, dass ein Hund deswegen anfängt regelrechte Aussetzer zu haben, die beinahe einem Anfall gleichen.

    Ich schon.

    Ich kann mir in diesem Fall nur zwei Dinge vorstellen. Entweder hier hat sich ein massiver (!) Fehler in der Erziehung und dem Umgang mit dem Hund eingeschlichen, der Ares völlig verunsichert hat und ihn jetzt wahllos austicken lässt. Oder er hat Schmerzen, was ich für die deutlich wahrscheinlichere Variante halte.

    Ich finde, du widersprichst dir ein bisschen, denn zuerst schreibst du, dass das deiner Meinung nach gar nicht möglich sein kann, dass man solch ein Verhalten durch falsche Kommunikation verursachen kann und dann schreibst du, dass du dir nur 2 Dinge vorstellen kannst und eines davon ist falscher Umgang mit dem Hund. ;)



    Ich persönlich wäre froh, wenn es sich NUR um einen Erziehungsfehler handelt und mein Hund ansonsten gesund wäre.
    Ich glaube, ich würde in Erwägung ziehen, meinen Hund mal für 1-2 Wochen woanders unterzubringen (bevor ich ihm einen TA-Marathon zumuten würde), denn wenn das medizinische Ursachen haben sollte, dann müsste es dort ja auch zu einem "Anfall" kommen.

  • Auf dem Video war kein Anfall zu sehen, sondern das "normale" Verhalten von Ares.
    So habe ich es zumindest verstanden.


    Die Ausraster scheinen noch einmal eine ganz andere Hausnummer zu sein.


    Prinz hatte auch schon zwei, drei einzelne Tage, an denen ihn die Knochen sehr schmerzten, er war fast apathisch, hat extrem gehechelt und fand keine Ruhe. Eine Schmerztablette und eine Stunde später war er wieder ganz der alte, bei dem keiner Schmerzen vermutet hätte, trotzdem hatte er sie.
    Wieso soll das bei Ares nicht ähnlich gewesen sein? Er hat doch eine ordentliche Dröhnung bekommen, oder nicht?


    Und an die Züchterin: Ich dachte, es sollte wenigstens Blut abgenommen werden, das bedarf keiner Narkose, ist kein großer Aufwand, wieso ist das dann auch nicht passiert?

  • Ich melde mich hier auch nochmal zu Wort, weil ich ja du denen gehörte, die gleich "den Teufel an die Wand gemalt" haben.
    Und hiermit entschuldige ich mich auch bei dir, Barbara alias Schnepfenhund.


    Ich möchte aber kurz erklären, wie ich zu einer solchen Aussage komme:
    Leider hört und liest man viel zu oft, dass sich Menschen, die einen Hund in Krankheits- oder Urlaubbetreuung nehmen, irgendeinen Schmuh mit diesen Hunden treiben. Nicht nur hier im Forum gab es schon diverse solcher Fälle, sondern auch im meinem Bekanntenkreis gab es das schon. Hier hat sich dein Vorgehen, Babara, eben irgendwie merkwürdig gelesen, und die Anzeichen der mir bekannten Fälle waren zu Beginn genauso. Jeder. der schon mal von so einem Fall gehören oder gelesen hat, wird sicher wissen, dass es bei Unterschlagung von Betreuungshunden immer genau so angefangen hat, mit Übergabeverschiebungen und Schlechtrederei der eigentlichen Besitzer. Nur deshalb bin ich zu einer solchen Meinung gekommen.
    Ich habe es vielleicht etwas überspitzt ausgedrückt, aber eigentlich nur als Warnung gemeint, und sollte auch nicht nicht als persönlicher Angriff rüber kommen.


    Jetzt wo du, Babara, dich hier sehr sachlich zur Sache geäußert hast, stellt sich die Situation natürlich etwas anders dar. Schön, dass ihr beide also nach wie vor sachlich und ohne Zoff miteinander umgeht.
    Dennoch würde ich vermutlich, wie andere ja auch der Meinung sind, den Hund mal auf den Kopf stellen lassen. Denn zu viele Krankheiten verlaufen im Ups und Downs, oder zeigen sich eben schubweise. Außerdem ist eine allumfassende Diagnosefindung, meiner Meinung nach, nur möglich, wenn man auch die seltenen Krankheiten in Betracht zieht.


    Ein Beispiel:
    Meine Hündin ist, seit dem sie bei mir ist (jetzt etwas 3,5 Jahren) superunsicher, beschwichtigt viel, und verfällt bei allem was mit Körperlichkeit zu tun hat, also streicheln, kuscheln, anfassen insgesamt, sehr sehr unsicher, und gerät auch bei bestimmten Dingen (Untersuchungen beim Tierarzt, Krallen dremeln, nach Zecken absuchen usw. ) auch mal in Panik. Sie zittert und hechelt dann extrem, und legt sich im schlimmsten Fall ganz platt auf den Boden und wimmert wie ein geprügelter Hund.
    Dieses Verhalten lässt sich auf nichts zurückführen, was sie mal erlebt haben könnte.
    Da ich sie von klein auf kenne, und die Vorbesitzer auch, weiß ich, dass nie irgendwas vorgefallen ist. Ich hatte bisher immer gedacht, dass es daran lag, wie sie vorher in der Hundefamilie gelebt hat. Da waren zwei ältere ihr gegenüber recht dominante Hündinnen, die sie immer untergebuttert haben, mal übertrieben ausgedrückt.
    Und als Sensibelchen reagierte Ashanti halt mit Beschwichtigung und Meideverhalten. Dazu noch ein kleines unschönes Erlebnis (ein Ringrichter hat ihr unglücklich an der Rute gezogen, was ihr weh getan hat), und ihr unsicheres Verhalten war verstärkt.
    Dass sich das nie besserte, obwohl wir viel mit ihr geübt haben, versucht haben Selbstvertrauen bei ihr aufzubauen, und dass sie fast schon resitent gegen Lernerfolge war (trotz laaaaanger Übungszeit war es nie möglich bestimmte Übungen und Handlungen auch nur Ansatzweise positiv aufzubauen) , ließ mich schon fast aufgeben. Bis mein jetziger neuer Tierarzt eine SDU ins Spiel brachte, und wir mal ein Schilddrüsenprofil machen ließen. Und nach Begutachtung durch eine zweite Tierärztin sowie viel Recherche im WWW war klar, dass Ashanti eine SDU hat, und die schon recht lange haben muss. Nach den Werten zu urteilen, tut die Schilddrüse fast nichts mehr, weshalb Ashanti jetzt auf Forthyron eingestellt wird. Die Vermutung der Spezialistin geht dahin, dass sich dieses Verhalten im Laufe der Einstellungsphase deutlich bessern wird. Und die ersten Anzeichen sprechen dafür. Ashanti ist plötzlich viel ansprechbarer, zeigt plötzlich Lernbereitschaft, und die krassen Panikaussetzer sind bisher auch ausgeblieben. Und sogar kleine dezente Schmuseeinheiten fordert sie plötzlich ein.
    Ohne den konkreten Hinweis von meinem neuen Haustierarzt, wäre ich vermutlich nie auf die Idee gekommen, dass es mit der Schilddrüse zu tun haben könnte, und dass eine SDU so krasse Verhaltensänderungen verursachen können.


    Was ich damit sagen will:
    Manchmal denk man an gewisse gesundheitliche Probleme nicht, wenn man rein das Verhalten eines Hundes sieht. Das müssen nicht immer nur Dauerschmerzen sein, genauso wie es nicht immer etwas ganz Offensichtliches sein muss. Von daher bin ich der Meinung einen solchen Hund wie Ares lieber einmal zu viel durchzuchecken, als einmal zu wenig und viel zu lang im Dunkeln rumzustochen.
    Der Hund ist doch noch jung. Der sollte eine Kurznarkose doch recht gut wegstecken.
    Und egal was bei einem MRT/CT raus kommt, so hat man am Ende ein Ergebnis. Entweder findet man nichts und hat nach dem Ausschlussprinzip mögliche Kopfgeschichten ausgeschlossen. Oder man findet was, und kann entsprechend behandeln.
    Vielleicht kann man mit diversen Blutbildern anfangen. Organprofil, SD-Profil, Mineralhaushalt, Entzündungswerte usw. Und alles in der Gesamtheit nebeneinander gelegt und begutachtet. Da könnte ja schon was raus kommen. Und wenn nicht, wäre wohl ein Ultraschall der inneren Organe und/oder MRT/CT mein nächster Schritt.


    Aber wie ihr da schlussendlich weiter vorgeht, bleibt natürlich euch überlassen.
    Ich wünsche euch jedenfalls viel Erfolg beim weiteren Vorgehen.

  • Einen "Anfall" hat man hier in einem Video gesehen.


    Nein, das war kein Anfall, sondern ein normales Verhalten "zwischen" den Anfällen. =)


    Zitat

    Ich finde, du widersprichst dir ein bisschen, denn zuerst schreibst du, dass das deiner Meinung nach gar nicht möglich sein kann, dass man solch ein Verhalten durch falsche Kommunikation verursachen kann und dann schreibst du, dass du dir nur 2 Dinge vorstellen kannst und eines davon ist falscher Umgang mit dem Hund. ;)


    Nein, du hast mich nur nicht richtig verstanden. Ich habe geschrieben, dass ich mir absolut nicht vorstellen kann, dass ein Hund wegen Sorge um ihn (!) und entsprechend anderem Verhalten so massiv ausflippt wie beschrieben und so krasse Verhaltensänderungen zeigt.
    Ich habe nirgendwo jemals gesagt, dass es kein Fehler in der Erziehung/Haltung an sich sein kann. Aber um so eine Reaktion auszulösen, muss der mMn eben massiv (!) sein und nicht nur ein bisschen "Stress" weil Frauchen sich plötzlich etwas anders benimmt. Schließlich sprechen wir hier nicht davon, dass @GhAres aus Sorge plötzlich ein völlig anderer Mensch ist, den Hund extrem bedrängt oder oder oder. Und das braucht es mMn, um so ein krasses Verhalten auszulösen. Also ein massiver Fehler in der Erziehung/Haltung für so eine massive Reaktion des Hundes.


    Zitat

    Ich glaube, ich würde in Erwägung ziehen, meinen Hund mal für 1-2 Wochen woanders unterzubringen (bevor ich ihm einen TA-Marathon zumuten würde), denn wenn das medizinische Ursachen haben sollte, dann müsste es dort ja auch zu einem "Anfall" kommen.


    Gut, das ist ja Geschmackssache. Ich würde es nicht tun, denn ich denke nicht, dass es dem Hund besser tut ihn 1-2 Wochen in eine völlig fremde Umgebung zu stecken, als ihn einmal in Narkose zu legen und ordentlich durchchecken zu lassen, während ich bei ihm bin. Aber das kommt mit Sicherheit auch sehr auf den Hund und den entsprechenden Menschen dahinter an.

  • Ich schlage vor, dass dieser Thread nun erstmal "ruht", bis Ares wieder daheim ist.
    Dann sieht @GhAres selbst, wie es dem Kerle geht und @Schnepfenhund und @GhAres konnten sich ganz in Ruhe aussprechen - was im persönlichen Gespräch immer besser geht, als wenn man den Umweg über ein Medium wie ein Forum wählt.


    Fast niemand hier kennt Ares "in echt" und auch die beteiligten Personen kennt kaum jemand.


    Statt hier rumzuspekulieren, macht es doch weit mehr Sinn, nun erst einmal abzuwarten und vllt. auch einfach mal davon auszugehen, dass es möglicherweise grad genauso ist, wie beschrieben - dass es Ares momentan gut geht. Das ist doch erst einmal das Aller-Wichtigste. Woran das liegt, wird sich noch klären. Und falls da was dran sein sollte, dass der Kerle daheim Streß hat, ist das nun auch kein Grund, in Selbstgeißelung zu verfallen, sondern dass sind Dinge, an denen man arbeiten kann.


    Ich mach hier erst mal den Pausen–Modus an und @GhAres meldet sich, wenn es hier weitergehen kann.


    LG, Chris

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