An die Tierheilpraktiker und Barfer. Keine guten Nachrichten vom Tierarzt, Hund ist Nierenkrnk

  • Hallo ihr Lieben, vor 1 1/2 Wochen war ich mit meinem Rüden Barni (11 Monate) der nun seit 9 Wochen bei uns lebt beim Tierarzt um abzuklären ob er gesund ist. Der kleine Mann kommt aus Rumänien und aus diesem Grund habe ich ihn auch direkt auf alle Krankheiten die dort vertreten sind testen lassen. Gott sei Dank war dieser Test negativ aber bei dem normalen großen Blutbild kam dann leider raus das Barnis Nierenwerte nicht die besten sind. :( : Die Tierärztin sagte das die Werte nur ein wenig erhöht sind und das man das mit Spezialfutter und Tabletten in den Griff bekommen würde wenn er diese sein Leben lang bekäme. Von diesem Spezialfutter halte ich überhaupt nichts, was ich der Tierärztin auch sagte, diese wurde dann gleich etwas wütend und meinte das ich das selber entscheiden müsse aber sie könnte es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren einen Nierenkranken Hund zu barfen. Vor 2 Tagen war ich dann bei meiner Tierheilpraktikerin die mir sagte das die Werte für einen so jungen Hund schon relativ schlecht wären und das die Werte auch erst steigen wenn schon ein Teil der Nieren beschädigt sind. Sie riet mir dann von dem Spezialfutter das ich dann natürlich doch vor schlechtem Gewissen mitgenommen habe ab. Sie sagte es wäre schimmer Barni mit einem Spezialfutter (Trockenfutter) vollzustopfen da dieses nur Flüssigkeit entzieht als ihn weiterhin zu barfen. Sie hat mir eine Adresse von einem Barfshop gegeben in dem ich mir vom Inhaber der sich mit der Krankheit auskennt einen Futterplan zusammenstellen lassen soll. An diesem Tag war der Laden leider geschlossen also werde ich wohl erst am Montag dort hin kommen. Ich habe von meiner Tierheilpraktikerin Globolis bekommen und sie sagte mir schon das ich Barni bis ich den Futterplan hätte nur Geflügel füttern soll da dieses relativ Eiweißarm ist. Nach diesen Nachrichten bin ich natürlich ziemlich geknickt und hoffe das ich das alles einigermaßen in der Zusammenarbeit mit meiner Tierheilpraktikerin und einer anderen Tierklinik hin bekomme. Beim nächsten Tierarzttermin werden die Blutwerte noch einmal kontrolliert und ich werde einen Ultraschall von den Nieren machen lassen um auszuschließen das das Nierengewebe eventuell vernarbt ist, warum die Klinik bei der ich vorher war es noch nicht gemacht hat ist mir übrigens auch ein Rätsel. :ka:
    Ich würde mich riesig über Tipps oder Erfahrungen von euch freuen.

  • Einer meiner Hunde hat seit einigen Jahren eine Niereninsuffizienz. Er bekommt Happy Dog Sano bzw. auch Integra Dosenfutter mit Flocken und als Medikament Fortekor. Damit lebt er seit fast 4 Jahren beschwerdefrei. Dieser Hund ist aber auch schon 16 Jahre alt.

    Er wurde vorher auch mit Barf ernährt, als die Diagnose Niereninsuffizienz erstellt wurde, hat mir meine TA auch abgeraten, den Hund weiter frisch zu füttern. Die Tierärztin ist eigentlich sehr pro Frischfütterung eingestellt, meinte aber, dass es nicht so einfach ist, sich das Futter zusammen zu stellen. Sie persönlich würde in diesem Fall auch auf spezielles Trockenfutter umstellen, weil alles andere einfach sehr kompliziert ist.

    Ich persönlich habe es mir aufgrund der Aussage auch nicht zugetraut, da selbst mit dem Futter rum zu experimentieren. Habe zar das Netz durchforstet nach Möglichkeiten, den Hund trotzdem etwas besser zu ernähren, viele empfehlen gerade bei solchen Krankheiten Barf, aber worauf man genau achten muss und welche Zusätze man zufüttern muss, dazu habe ich kaum Infos bekommen.

    Wenn man weiter barfen will, sollte man sich einen Ernährungsplan von einem Profi zusammen stellen lassen. Ich meine, die Tierklinik München bietet so was an, ist aber nicht ganz billig.

    Es reicht sicher nicht, einfach proteinarm zu füttern (es geht da auch um andere Werte wie Nitrit und Phosphat), vor allem, weil man ja gar nicht genau festlegen kann, wie viel Protein in genau dem Stück Fleisch ist. Hühnchen halte ich hier für wenig geeignet, das ist sehr proteinreich. Abgesehen davon, sind unsere Schlachtabfallhühner wahrscheinlich voll mit Antibiotika und das muss die Niere ja auch mit verarbeiten können.

    Eine Fütterung mit Schwein/Schweinebauch soll wohl möglich sein, dazu habe ich aber auch keine genaueren Infos bekommen.

    Würde hier also gar keine Experimente machen oder mich auf jeden Fall gut beraten lassen und regelmäßig Blutbilder machen.

    Gerade wenn der Hund noch jung ist, würde ich schauen, dass ich ihn so lange wie es geht, gut am Leben erhalte, weil es einfach jederzeit auch sein kann, dass die Nieren versagen.

  • Sie sagte es wäre schimmer Barni mit einem Spezialfutter (Trockenfutter) vollzustopfen da dieses nur Flüssigkeit entzieht als ihn weiterhin zu barfen.

    Das ist ein Vorurteil das nicht stimmt.
    Trockenfutter "entzieht" kein Wasser, es liefert nur keines. Der Hund muß dann eben mehr trinken, trinkt er nicht freiwillig genug, dann gann man ihm mit einigen Dingen 1 - 2 mal am Tag eine "Wasserfütterung" schmackhaft machen.
    Außerdem gibt es Nierendiätfutter auch als Nassfutter.

    . Sie hat mir eine Adresse von einem Barfshop gegeben in dem ich mir vom Inhaber der sich mit der Krankheit auskennt einen Futterplan zusammenstellen lassen soll.

    Ich würde mich da ehrlich gesagt weniger auf "Hören-Sagen" verlassen als mehr auf eine wirklich fundierte Ausbildung.

    Man kann in verschiedenen Tiermedizinischen Fakultäten einen individuellen Barfplan erstellen lassen oder z.B Futtermedicus kontaktierenüber Internet.


    sie sagte mir schon das ich Barni bis ich den Futterplan hätte nur Geflügel füttern soll da dieses relativ Eiweißarm ist

    Der Vorteil von Geflügel ist, dass es nicht viel Bindegewebe enthält, dieses ist ein eher minderwertiges Protein und belastet die Niere und den gesamten Organismus, weil minderwertige Proteine oft nicht im Dünndarm afgenommen werden, sondern im Dickdarm bakteriell zersetzt werden. Dabei ensteht Ammoniak das teils als Gas entfleucht, teils resorbiert wird und den Körper somit mit Harnstoff überlastet, der Nierenpflichtig ist.

    Wichtig bei der Ernährung Nierenkranker Hunde ist:
    MODERATER Protein-Gehalt, dabei muß das Protein eine sehr gute Verdaulichkeit und Wertigkeit haben: Muskel (incl Herzmuskel)-Protein, ab und an auch mal etwas Leber. Auch Milchprodukte von Zeit zu Zeit sind ok.
    Der Phosphatgehalt sollte niedrig sein, daher Calciumbedarf nicht über Knochen, sondern lieber über Calcium-Zitrat, Algenkalk oder Eierschalenmehl decken.
    Vitamine sind sehr wichtig, da viele Vitamine bei Nierenkranken Hunden schlechter gespeichert werden! Also Lebertran zufüttern und Vit B in Tablettenform.
    Energie darf auf keinen Fall über das gefütterte Protein geliefert werden, der Energiebedart MUSS über Kohlenhydrate und Fett gedeckt sein!

    Ansonsten würde ich es nicht bei der Diagnose "Niereninsuffizienz" belassen, sondern versuchen, weiter zu forschen: Angefangen mit einer simplen Urin-Untersuchung über Ultraschall, weitere Labortests und gegebenenfalls auch eine Nierenbiopsie.

  • Ich würde mich erst mal nicht verrückt machen lassen und eine zweite tierärztliche Meinung einholen.
    In den Fällen in denen wirklich eine Nierendiät nötig ist, haben die betroffenen Hundebesitzer tatsächlich gute Erfahrungen mit dem angebotenem Spezialfutter gemacht.
    Ich bin auch nicht so der Fertigfutterfuzzi, aber die Diätfutter scheinen zu funktionieren.

    LG, Friederike

  • Heute ist das Angebot an speziellem Diätfutter doch recht hoch, man muss nicht mehr zwangsläufig auf die bekannten Marken zurück greifen.

    Mir hat das auch nicht gepasst, dass ich RC oder H***s füttern sollte, vor allem ,weil die Hunde das echt auch nicht gerne fressen.
    Das Happy Dog Sano wird gerne genommen und das Integra-Dosenfutter kommt auch gut an.

    Es gibt aber recht gute und vertretbare Alternativen und man kann somit auch Abwechslung im Napf bieten.

    Hier und da mal eine Trockenfuttermahlzeit durch passendes Fleisch zu ersetzen, kann man ja trotzdem. Dafür würde ich mich aber echt gut informieren, was man da guten Gewissens füttern kann. Ich denke, die Lebensqualität des Hundes ist trotzdem hoch, auch wenn er "nur" Trockenfutter bekommt.

    Vielleicht gefällt dir dieses Futter ja besser: Nierendiät für Hunde - Nierenfutter erstellen » futalis.de

  • Hallo,

    bitte lass dir auf keinen Fall für einen schwer nierenkranken Hund einen Futterplan bei irgendeinem Barfladen erstellen. Ein kranker Hund hat spezielle Bedürfnisse.

    Bitte wende dich an einen Fachtierarzt, z. B.:
    Beratung zur Ernährung von Haus- und Nutztieren • Fachbereich Veterinärmedizin
    Barfen und Ernährungsberatung - Futtermedicus

    Das Halbwissen deiner Tierheilpraktikerin bezüglich der Fütterung hilft dir leider nicht weiter.

    Alles Gute für deinen Hund!

  • Vielleicht hilft auch noch zusätzlich Mariendistelsamen und Brennnenssel als Unterstützung.

    Ich würde mir auch nur einen Futterplan von jemanden machen lass der vom Fach ist.

    LG
    Sacco

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