Hund aus "Tief" holen

Puh Saskia, das tut mir leid.
Es ist schon schwer genug, den Verlust des geliebten Hundes zu verarbeiten, aber dann noch zu sehen, wie der zweite Hund trauert, das ist die Hölle.

Bei uns war es ähnlich. Atti trauerte wie Deine Shira und wir dachten, er folgt Dago
Für uns stand fest, es kommt wieder ein zweiter Hund ins Haus, weil Atti nie das Leben als Einzelhund kennengelernt hat und er sehr gern mit anderen Hunden zusammen ist.

Faro zog bereits 10 Tage nach Dagos Tod hier ein und es dauerte nicht lange, bis Atti wieder der alte Atti war.

Du schreibst, Shira braucht keine anderen Hunde um sich herum. Dann gib ihr einfach die Zeit, die sie braucht, um mit ihrer Trauer fertig zu werden. Motiviere sie auf den Spaziergängen etwas mit den Dingen, die sie gern tut, auch wenn es nur Leckerliesuche ist. Das lenkt ab und bringt sie auf andere Gedanken

Britta2003 ist wohl mit Manila die Wege gegangen, die sie auch mit Bonny gegangen sind.
Das haben wir nicht geschafft, wir sind grundsätzlich unbekannte Wege gegangen, damit die Erinnerung uns nicht so weh tat.
Jeder Mensch/Hund ist anders
Ich wünsche Euch alles Glück dieser Welt

Ich hab Deine Geschichte nicht mitverfolgt, aber Du wirst merken, ob sie allein sein mag oder nicht.... wenn es in den nächsten Wochen (und Wochen werden es sein) besser wird, langsam aber stetig, dann geht`s.
Wenn nicht, wird sich nicht viel verändern oder es geht ihr schlechter und das wird sie zeigen. Sei Dir sicher.

Noch ist alles zu frisch.

Malik und Diego haben sich nicht geliebt, sie haben sich arrangiert, wir sind nach Diegos Tod nach Schweden gefahren um ihn zu begraben, Malik immer mit dabei. Schweden war entspannt, aber als wir nach Hause kamen, begann er Diego zu suchen und war völlig von der Rolle, es wurde von Tag zu Tag schlimmer mit ihm.

Sie zeigt Dir, was sie braucht und jetzt trauert sie, zu Recht und Ihr auch.....anders wäre es auch nicht richtig.

Sundri

Lissi würde auch in ein Loch fallen, Speedy würde sich fangen können, er hat den Tod von Bibo auch gut weg gesteckt.
Lissi braucht den Großen, allerdings orientiert sie sich auch viel an mir.
Wenn wir alleine Gassi sind, was häufig vorkommt, habe ich sie öfter an der Leine, die gibt ihr Sicherheit.
Wie verhält sie sich draußen, wenn Du sie ableinst?

Ich persönlich würde wahrscheinlich zu einem Zweithund tendieren, auch wenn es sich vielleicht falsch anfühlt.
Es gibt mit Sicherheit DEN passenden Hund für die Maus, aber die Zeit zum Trauern, braucht sie auch, ganz klar und ihr auch.
Einen Welpen würde ich nicht zu einem unsicheren Hund dazu holen!!
Du hast Deinen Herzhund verloren, wenn ich fragen darf, hast Du offenes Mitleid mit ihr?
Verhält sie sich bei Deinem Partner auch so beim Gassi?

So ein Verlust ist immer bitter.
Wir sind noch mitten drin, und wie Conny schon schrieb, gehen wir unsere gewohnten Wege weiter . Vielleicht brauche ich das nur, vielleicht ist es schlecht, vielleicht ist es aber auch gut...
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es für uns gut so ist.
Ich habe auch alle Kissen und Körbchen so belassen wie sie waren, und sie dienen heute als Zufluchtsort für unsere Manila. Sie hat sie freiwillig angenommen, so wie heute bei Gewitter.
Leider kann ich nicht wirklich produktive Ratschläge weitergeben, da wir uns ja selber in dieser unsäglichen Trauerphase befinden.
Auch ich habe mir Rat hier im Forum geholt, und mein Bauchgefühl wurde mehrfach bestätigt, nämlich den Alltag strukturiert, das ist wohl auch sehr wichtig, weiterzuleben.
Struktur= Sicherheit...und Sicherheit ist das, was verlassene unsichere Hund am allernötigsten benötigen.

In der Phase dieser Unsicherheit einen neuen Hund anzuschaffen, das halte ich, auch wieder nur mein eigenes Bauchgefühl, für falsch.
Sollte sich unsere Hündin wieder halbwegs normal verhalten, dann werde ich ganz vielleicht wieder über einen Zweithund nachdenken, denn diese Konstellation hat in meinen Augen nur Vorteile, aber nur wenn die Umstände passen.

Die Erkenntnis ist hart!!
Ich hatte das Gefühl bei Dusty, erst mit ca. 10 Jahren habe ich gewusst, dass sie zu mir gehört, obwohl sie als Welpe zu uns kam.
Manchmal dauert es länger, um Vertrauen und Bindung aufzubauen.

Aber das sie kurz gezergelt hat ist doch schonmal ein Schritt weiter.

Vielleicht ist das jetzt auch die Chance das ihr mehr zusammen wachst, das sie wirklich eure und nicht Sannys Hündin wird.

Zitat von Atrevido

Ich wusste, dass sie nie die gleiche Bedeutung für mich hat wie Sanny und dass sie auch gar nicht die enge Bindung zum Menschen sucht. Aber erst in den letzten Tagen wird mir klar, wie wenig Bindung wir zueinander haben.

Dann nutzt doch die Zeit. Trauert selbst und lasst die Hündin trauern.
Und baut die Bindung auf, die durch Sanny ja wohl auch blockiert war.

Nach dieser Übergangszeit wird sich zeigen, ob und welcher zweite Hund zu Euch passen könnte.

Wie sieht es aus bei Euch?