Animal Hoarding

  • Wir hatten zeitgleich 2 "Baustellen"hunde, die enorme TA-Kosten verursacht haben.
    Die DSHündin brauchte 3 OPs innerhalb von ca. 2 Jahren. Das waren Gesamtkosten von knapp unter 10.000 Euro. Anschließend benötigte sie Medikamente gegen ihre Analfisteln, die monatlich 250€ gekostet haben.


    Der Dackel musste mit 5 Monaten an Ellbogendysplasie operiert worden - Gesamtkosten waren knappe 1.000€, dann ständige Blutuntersuchungen, Allergietests, Arthrosemedikamente, Schilddrüsenmedikamente, Schmerzmedikamente gegen seine chron. Magenschleimhautentzündung usw. usw..
    Was das noch alles gekostet hat, habe ich gar nicht mehr zusammengerechnet - ich wollte es ehrlichgesagt gar nicht wissen.


    Weil wir auf jeden Fall unseren Haustieren gerecht werden wollen und ihnen auch bestmögliche medizinische Versorgung gewährleisten wollen wenn es wirklich mal nötig sein sollte, haben wir uns nach dem Tod unserer DSH dazu entschlossen, keinen Zweithund mehr zu holen.


    Wenn man immer "Glück" hatte mit seinen Haustieren, dann bedenkt man sowas wahrscheinlich gar nicht. Ich kann mir daher vorstellen, dass bei Leuten mit vielen Tieren, manche Behandlungen nicht stattfinden können, weil einfach das Geld nicht da ist - und dann wird das Tier halt eher eingeschläfert als z.B. operiert. MEIN Weg wäre das nicht.

    • Neu

    Hi


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    • Aber wie soll man denn bestimmen, was zu viel ist? Manche können sich nicht mal vorstellen 2 Hunde zu haben, für die sind 3 Hunde schon der Wahnsinn. Andere können sich nicht vorstellen wie man mehr als 4 Katzen halten können. Ich finde so etwas sehr subjektiv.


      Das mit dem "Wettrüsten" habe ich persönlich nicht wirklich wahrgenommen. Aber vielleicht schaue ich auch in den falschen Threads nach.


      Es kommt ja immer auf die Person an. Wenn das einzigste große Hobby die Tierhaltung ist, dann kann ich schon sehen, wie man auch mit mehren Tieren glücklich sein kann und sie dennoch gut versorgen kann. Das man dann auch auf viele Dinge verzichtet, obwohl diejenigen es wahrscheinlich gar nicht als Verzicht sehen.

    • Dass die "normalen" Kosten steigen, damit meine ich auch "normale" Tierarztkosten, streitet denke ich keiner ab.
      Ich sehe das Problem auch eher in der Katastrophenangst. Natürlich erhöht sich, rein mathematisch, die Wahrscheinlichkeit mit jedem Hund, dass genau der jetzt einer ist, der unnormal hohe Tierarztkosten verursacht. Aber da bleibe ich bei dem Standpunkt, dass ich nicht mit jeder Eventualität rechnen werde. Wenn dem so wäre, hätte ich gar keinen Hund.
      Das betrifft natürlich nicht die normalen Kosten, die vor allem im Alter steigen können oder dass es natürlich mal zu einer OP kommen kann.

      ich denke zwischen "katastrophenangst" ( wenn ich eine seit Jahren so gut laufende Firma haben würde , würde ich auch nicht in eine 1 Zimmer Wohnung ziehen weil Selbstständigkeit immer Risiko behaftet ist ) und dem einfachen Umstand das alte Hunde heute idR einfach Ihre Zipperlein haben die man nicht unbehandelt lassen kann und das das bei mehreren Hunden gleichzeitig schon echt teuer wird liegt dann noch ein bisschen was .

    • Ich zieh mir den Schuh jetzt einfach mal nicht an, weil der nicht passt ;)


      Aber mir scheint manche wollen es gerne falsch verstehen und gehen mit einer seltsamen (in meinen Augen unangemessenen) Aggressivität an das Thema Mehrtierhaltung (nicht Animal Hoarding, so wie ich es definieren würde: sprich den Tieren geht es schlecht, keine tierärztliche Versorgung gewährleistet usw) heran.
      Da frage ich mich durchaus: wieso?
      Wo genau ist das Problem, wenn jemand viele Tiere hat, welche gut verpflegt werden, welche ihrer Art und den individuellen Bedürfnissen entsprechend beschäftigt werden und für normale Tierarztkosten, die man auch bei einem einzelnen Hund zB hätte, nur eben entsprechend erhöhtem Ausmaß durch die höhere Zahl, gesorgt ist?



      Wo genau zieht ihr da zahlenmäßig die Grenze? Wieviele Tierarten halten ist noch normal? Wieviele Tiere einer welchen Art halten ist normal? Es wird sehr pauschal angegangen das Thema, dann sollte so eine Aussage ja ebenso pauschal zu machen sein.
      Ich fänd das wirklich interessant.

    • So empfinde ich das auch und dann noch immer diese falschen Aufmunterungen "ach komm, einer mehr oder weniger schadet doch nicht", die das Gefühl vermitteln sollen alles ist gut, du machst das super.
      Ich finde das äußerst bedenklich!



      Bezüglich des Geldes:
      Wenn man zu zweit ist und beide arbeiten, kann man sich natürlich mit nem durchschnittlich guten Job so viele Tiere im Unterhalt leisten.
      So teuer ist das ja nun auch wieder nicht.
      Aber, richtig hohe TA Rechnungen, Krankheiten und eine optimale Versorgung werden dann ungeahnte Löcher in die Haushaltskasse reißen.
      Und das was mich am meisten an dem ganzen Thema beschäftigt, arbeite ich 8h am Tag, kann ich mich definitiv nicht genügend um so viele Tiere kümmern.


      Arbeite ich weniger als 8h, wird es mit dem Geld knapp.
      Aber da wären wir wieder bei dem Thema Unterschiedlicher Lebensstandard...

    • Das ist es eben, man kann 5 Jahre lang mit gesunden Tieren zusammen leben und sich denken "geil günstig die Tierhaltung, die sind alle Kerngesund holen wir weitere dazu" und dann kommt der Schlag! Aufeinmal ist der Waldi alt oder hat andere Wehwechen, weil angefallen von anderem Hund, angefahren vom Auto, plötzlich doch Athrose und und und.
      Ich kann doch nicht davon ausgehen das nur die Neuanschaffungstiere das Problem werden könnten, auch die Tiere die schon da sind und Jahrelang gesund waren, könnten derbe krank werden.


      Irgendwer hat hier nämlich eben geschrieben "dann müsste man bei jeder Neuanschaffung angst haben dass das einer sein könnte der krank wird"

    • Für mich ist Animal Hording ein sammeln von Tieren, denen man weder finanziell noch zeitmäßig gerecht werden kann.


      Ich kann mir garnicht vorstellen soviele Tiere zu versorgen. Selbst wenn ich reich wäre und wirklich NUR die Tiere hätte und keine Arbeit, ist das doch ein Fulltimejob bei sovielen :???:
      Ich verbringe gerne meine Freizeit mit Tieren, aber wenn ich mal überlege 8h zu arbeiten und danach nicht "meine Ruhe" zu haben, sondern im Haus weiter arbeiten kann, säubern der ganzen Tiere, schon alleine alle Füttern, wässern :fear: spazieren natürlich auch und dann kann man direkt wieder schlafen, weil man früh raus muss zur Arbeit. Wäre nicht mein Ding. Das könnte ich garnicht mehr genießen, dass würde echt zur Arbeit ausarten für mich.

    • Und ich frage mich auch ganz ehrlich wer diese ganzen Leute sind die jedes neue Tier bejubeln? Entweder es ist die gleiche Schiene "Tiere sammeln" oder aber es müssen Leute sein die jedem in den Arsch kriechen um weiter gut Kirschen essen zu können. Anders kann ich mir das nicht erklären!


      Irgendwo hört der Spaß auf umsonst gibt es nicht Vorschriften wie viele Pfleger auf wieviele Tiere nötig sind.

      Weil ich nicht dafür verantwortlich bin zu entscheiden wieviele Tiere jemand halten darf? Weil ich denke ich habe es mit gesunden Menschen zu tun, die wissen was sie tuen? Weil die Leute nicht um meine Meinung gefragt haben?

    • Es ist doch immer die Frage was für Tiere man hat...


      ich hatte zeitweise bis zu 25! Nager. erst waren es Meerschweine, Ratten und 1 Hamsterchen, dann nur noch Meerschweine (da aber auch bis zu 20). Dazu einen Hund und bis zu 6 Aquarien (zwischen 30 und 300l).


      Bis auf den Hund haben die Tiere allerdings sehr deutlich gezeigt dass man nicht "24/7" um sie herumwusseln muss. Die Meerschweine waren bis auf einige wenige ausnahmen nicht zahm (ja, ich musste auch das eine oder andere Schwein per Kescher aus dem Gehege fischen!), die waren froh wenn ich täglich 2x gefüttert habe, alle 2 Tage die gröbsten Pinkelstellen entfernt habe und alle 2 Wochen Misten sorgte bereits für Chaos unter den Schweinen.


      Die Ratten waren auch nur bedingt am Menschen interessiert. Die bekamen Abends ihren gesicherten Freilauf, hatten ein entsprechend großes und passend strukturiertes Gehege.. einige waren durchaus zahm- andere haben bis zu ihrem Ende gebissen wie tollwütige Schnappschildkröten.


      Die Hamsterine kam erst aus ihrem Bau als wir schlafen gegangen sind. Die hatte nicht mal nennenswertes Interesse an ihrem Freigehege (welches ich dann auch irgendwann abgebaut habe). Wenn sie mal tagsüber unterwegs war hat sie sich 1-2 Lechercken abgeholt und verschwand dann wieder.




      Dies alles setzt allerdings eins voraus: PLATZ


      Die Ratten hatten mehr als die doppelte empfohlene Grundfläche pro Nase zur Verfügung. Die Meeris hatten auch fast 1qm pro Nase. Die Hamsterine (Hybrid) lebte erst auf 120x60 dann auf 150x60cm.



      Und klar schafft man so was als Berufstätiger. Man muss nur anders planen. Samstag war halt nix mit ausschlafen, da wurde erst gemistet (dauerte auch so seine 2-3 Stunden). Wasserwechsel in den Aquarien fand oft Abends nebenbei statt (ein hoch auf intelligente Wasserwechselsysteme!).


      Einkaufen muss man sowieso- es wird nur schwerer. Wenn man allerdings "seinen" Gemüsedealer findet erleichtert einem das oft das Leben (meiner war ein Goldstück- kam Abends nach dem Markt vorbei und lieferte Reste bis zur Haustüre).


      Dass zu solch einem Lebensplan allerdings kein Hund passt der täglich seine 4 Stunden Aufmerksamkeit, bespaßung und Arbeit einfordert sollte klar sein. Allerdings hatte ich zu dem Zeitpunkt nur meinen sehr katzenartigen Chihuahua.

    • Aber mir scheint manche wollen es gerne falsch verstehen und gehen mit einer seltsamen (in meinen Augen unangemessenen) Aggressivität an das Thema Mehrtierhaltung (nicht Animal Hoarding, so wie ich es definieren würde: sprich den Tieren geht es schlecht, keine tierärztliche Versorgung gewährleistet usw) heran.
      Da frage ich mich durchaus: wieso?
      Wo genau ist das Problem, wenn jemand viele Tiere hat, welche gut verpflegt werden, welche ihrer Art und den individuellen Bedürfnissen entsprechend beschäftigt werden und für normale Tierarztkosten, die man auch bei einem einzelnen Hund zB hätte, nur eben entsprechend erhöhtem Ausmaß durch die höhere Zahl, gesorgt ist?

      Also erstmal gehe ich nicht davon aus , dass hier irgendjemand ein Problem in Richtung Animal-Hording (lt. Definition) hat.


      Ich glaube, was mich so ein bisschen stört, ist diese "ist doch alles total easy und überhaupt nicht anstregend und kein bißchen teuer und keiner kommt kurz"-Einstellung.


      Kann aber damit zusammenhängen, dass mir das in meinem näheren Umfeld in letzter Zeit sehr oft zu Ohren gekommen ist (von Menschen, die mit einem Hund schon überfordert sind ;) )

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