
Animal Hoarding
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Gast67804 -
12. Mai 2016 um 23:22
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Zum Thema würde ich auch gern noch was sagen.
Lisa, ich denk nicht, dass du ein animal horder bist. Zumal die Definition irgendwie für mich auch schwierig ist, ich denk da an verwahrloste ungepflegte und kranke Tiere.
Aber eines würde ich gern noch ausführen:
Hier wird gefragt, woran macht man fest, ob eine Grauzone erreicht wird?An eigenen Erfahrungen.
Meine Mum zB strengt es sehr an, mit einem oder zwei Hunden zu leben. Sie versteht gar nicht wie ich das alles schaffe, neben der Arbeit und ner Katze und einem Hobby^^Die Ansichten sind da einfach unterschiedlich.
Ich zum Beispiel habe krankheitstechnisch einiges durch mit meinen Tieren. Corey war sein Leben lang krank (Monty hingegen nie so wirklich und der ist 15), er hat mich viel Geld und Zeit gekostet. Und Nerven.
Denyo war zeitweise auch ein Intensivpatient mit seinem Bandscheibenvorfall, die Zeit der Lähmung hab ich täglich 5x die Bude gewischt,den Hund geduscht, den Hund raus geschleppt, Physiotherapie abends gemacht, Elektroreize gesetzt, Akupunktur gemacht...(übrigens lebt er immer noch, 5 Jahre nach dem Bandscheibenvorfall :))
Da kam ich auch an eine Belastungsgrenze, das schlägt sich einfach nieder, nicht nur finanziell.Ich habe ein gutes Netzwerk aus Freunden und Familie. Bei der Familie hat sich durch Papas Krankheit aber schlagartig alles geändert und schon fehlte ein wichtiger Stützpfahl.
So habe ich Corey, als es ihm nicht gut ging, täglich 24km hin gefahren und abends wieder abgeholt, damit er betreut war. Oder ich habe ihn gleich paar Tage dort gelassen.
Ein weiterer Punkt: Monty wird alt. Also, der ist alt. Aber so fit er körperlich ist (es ist echt unglaublich! so schön!) , der Geist verändert sich.
Nun könnte ich ihn weiterhin mit auf die Gassirunden nehmen, er läuft so nebenher. Doch merke ich, dass er was anderes will.
Seit er taub ist hat er die Nase für sich entdeckt und teils lebt er in seiner eigenen Welt. Schwer zu beschreiben.
Seit ich nun mit ihm einmal am Tag allein laufe, hat er eine irre Wandlung durch.
Er blieb im Alter nicht mehr allein, hat gebellt, hingepieselt, war gestresst...Seit er Frauchenzeit hat, die sich lediglich in völlig entspanntem Gassi mit 4-5x Beutel werfen und paar kekse in der Wiese suchen gestaltet, anschließend noch 15 Minuten bei ner Zigarette auf ner Bank sitzen und ihm den Nacken kraulen, seitdem bleibt der wieder top alleine.
Ich bin absolut keine von denen, die Hunde zwanghaft bespaßen und auch keine, die die nur nebenher schlappen lässt.Aber ich kann nicht leugnen, dass Tiere auch mal Zeit brauchen. zeit mit mir allein eventuell, das ist ja individuell! Nur, WENN es so ist, wie bei Monty im Alter, dann will ich das leisten können.
Auch wenn meine Betreuung erkrankt ist, mein Freund nicht mehr arbeiten und Geld verdienen kann, oder oder.Achso, nachdem ich 11 Jahre die Hunde mit zur Arbeit hatte, muss ich einen davon jetzt in die Hundetagesstätte geben. Das hätte ich nun so gar nicht vermutet)
Man kann nicht alle Eventualitäten abdecken, ganz klar. Nur da es mein Anspruch an mich selbst mittlerweile ist, zumindest relativ "gängige Katastrophen", die tatsächlich mal eintreten können, meistern zu können, denke ich natürlich auch so.
Und frage mich, wie andere das machen.
Komme zu dem Schluss, dass ich das richtig mache und schreib dann hier ^^ -
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Für mich ist Animal Hording nichts weiter als ein Mode-Begriff und hat auch nichts mit krank zu tun.
Jetzt nehmen wir mal den Fall jemand hat vielleicht 15 Ratten, 3 Hunde und 7 Kaninchen im Garten, die aber alle gut gehalten werden.
Dann wird derjenige berufsunfähig, muss in eine kleine Wohnung ziehen und das Geld ist knapp. Die Tiere hat er aber schon sehr lange, es sind auch noch alte, chronisch kranke, scheue, problematische oder hässliche Tiere dabei. Also keine die man mal eben in gute Hände vermitteln könnte. Und da er ja durch seine Krankheit schon die Arbeit, die Wohnung und vielleicht auch noch die Partnerin verloren hat will er nicht auch noch die Tiere hergeben.
Zudem hofft derjenige, dass er bald wieder gesund wird und arbeiten kann.
Also richtet sich derjenige mit seinen Tieren in beengten Wohnverhältnissen ein. Die ein oder andere Ratte mit einem Tumor muss er einschläfern lassen, weil kein Geld für eine OP da ist. Die Kaninchen streiten sich nun häufiger mal, weil sie weniger Platz haben.
Zwei Hunde sind altersbedingt inkontinent und weil die Wohnung nun keinen Garten mehr hat und dem Halter das Geld für Windeln fehlt landen viel Kot und Urin in der Wohnung.Per Definition liegt hier also ein Fall von Animal Hording vor. Doch was wäre in so einem Fall die Alternative?
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Ich lese hier auch von manchen immer wieder, wie sich quasi darin überboten wird wie anspruchslos die Hunde sind.. und ich verstehe es nicht wirklich. Nur weil ein Hund nicht die Wände hoch geht, heisst das noch lange nicht das ihm persönliche Ansprache nicht gut täte.
Und wenn ich schon drauf beharre, dass ich mich gar nicht einzeln mit denen Beschäftige und die das auch gar nicht brauchen, dann verstehe ich erst recht nicht was ich dann eigentlich mit den Tieren will? Deko??Wenn der Hund zum Spielen aufgefordert wird, er sich umdreht und wieder abdackelt, bis ER Lust hat zu spielen.
Und dann spielt. Ohne auszuflippen, einfach 10 Minuten Kämpfchen und dann einfach liegen bleiben = danke Frauchen, hab genug. Bis zum nächsten mal.Oder schmusen: paar Minuten ganz nett, verziehe mich aber jetzt mal ans Fußende oder ganz runter von Bett / Sofa.
Wenn für den Hund deutlich sichtbar, Gesellschaft viel höher wiegt, als Programm im Sinne von körperlicher Anstrengung oder so.
Dass ein Hund anspruchslos ist bedeutet doch nicht, dass er keine persönliche Ansprache bekommt?
Und wie du deine erste Frage formuliert hast, so beantwortet sie sich selbst.
Ein Hund der Bälle blöd findet braucht keinen Menschen, der mit ihm Bälle werfen und fangen spielen geht.
Ein Hund der Wasser blöd findet, muss nicht 39 km zum nächsten See gefahren werden, damit er schwimmen kann.Oder ein Hund, der nicht gerne kuschelt, wird dann nach Möglichkeit nicht ständig angetatscht, umgekehrt wird der schmuseliebende Hund nicht ständig weggeschickt.
Usw usf
Edit: ohne Chili wäre echt ätzend, auch wenn sie eher zu den anspruchslosen Hunden gehört.
Deshalb verbringen wir trotzdem die meiste Zeit des Tages zusammen und haben Spaß miteinander. -
@Getier aber wenn man schon soo viele Tiere hat, wie will man sich da um noch mehr kümmern, der Tag hat doch nur 24 h ...selbst wenn man sich dann extra Pfleger etc. leisten könnte...so viele Tiere gehören meiner Meinung nach in einen Zoo, nicht in Privathand.
Reden wir jetzt von "meinen" Schweinen, Hühnern, Kühen? Was soll ich damit machen, ausser füttern, sauber halten und angucken und ggf. in die Pfanne hauen und mal ne Nase kraulen? Das schafft man ganz sicher in 24 Std.
Außerdem gehe ich bei einem Bauernhof von viel Nurztier und nicht nur Hobbyhaltung aus. Für micv auch zwei Paar Schuhe...
In meinem Fall hätte ich nur gern meinen Bedarf an Fleisch, Eiern, etc. gedeckt. :-)
Das hat ja eigentlich wenig mit dem Thema zu tun. Bei Kleintieren kann ich eine größere Anzahl an Tieren noch nachvollziehen, da kostet ein Tier in der Haltung nicht besonders viel (abgesehen von möglichen Tierarztkosten), die Tiere brauchen auch keine große Zuwendung durch den Halter und die tägliche Pflege ist in wenigen Minuten erledigt. Bei Ratten ist es z. B. nicht außergewöhnlich sie in großen Gruppen (bis zu 16 Stück sind da keine Seltenzeit) zu halten.
Bei Hunden sieht das mMn schon anders aus und man sollte sich eine Anschaffung sehr gut überlegen, die Verantwortung ist einfach eine andere. Mein 2. Hund ist eingezogen, weil ich genau wusste, was ich machen möchte und der bereits vorhandene Hund die Kriterien dafür nicht erfüllt hat. Ich muss ja nicht sagen, dass "mein Plan" ein, zwei Jahre später komplett verworfen wurde...
Wieso man sich 3 oder 4 oder 5 Hunde anschafft, ohne irgendeinen richtigen "Grund" (Zucht, Arbeit, Sport) verstehe ich persönlich nicht. Das wäre mir zu teuer, zu zeitaufwendig und dafür würde mir auch schlicht die Lust fehlen - aber ich bin auch mit meinem aktuellen Einzelkind zufrieden.
Also richtet sich derjenige mit seinen Tieren in beengten Wohnverhältnissen ein. Die ein oder andere Ratte mit einem Tumor muss er einschläfern lassen, weil kein Geld für eine OP da ist. Die Kaninchen streiten sich nun häufiger mal, weil sie weniger Platz haben.
Zwei Hunde sind altersbedingt inkontinent und weil die Wohnung nun keinen Garten mehr hat und dem Halter das Geld für Windeln fehlt landen viel Kot und Urin in der Wohnung.Per Definition liegt hier also ein Fall von Animal Hording vor. Doch was wäre in so einem Fall die Alternative?
Wenn man die Bedürfnisse der Tiere nicht mehr erfüllen kann (ein Mindestmaß an Platz für die Kaninchen, Hygiene für die Hunde und für die eigene Person!) dann muss man die Tiere eben abgeben oder sich nach Hilfe umsehen. Eine Ratte einzuschläfern, weil sie einen Tumor hat, finde ich "normal" - das ist für mich in dem Fall ausreichende medizinische Behandlung. Ist dann halt dumm gelaufen.
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Für mich ist Animal Hording nichts weiter als ein Mode-Begriff und hat auch nichts mit krank zu tun.
Jetzt nehmen wir mal den Fall jemand hat vielleicht 15 Ratten, 3 Hunde und 7 Kaninchen im Garten, die aber alle gut gehalten werden.
Dann wird derjenige berufsunfähig, muss in eine kleine Wohnung ziehen und das Geld ist knapp. Die Tiere hat er aber schon sehr lange, es sind auch noch alte, chronisch kranke, scheue, problematische oder hässliche Tiere dabei. Also keine die man mal eben in gute Hände vermitteln könnte. Und da er ja durch seine Krankheit schon die Arbeit, die Wohnung und vielleicht auch noch die Partnerin verloren hat will er nicht auch noch die Tiere hergeben.
Zudem hofft derjenige, dass er bald wieder gesund wird und arbeiten kann.
Also richtet sich derjenige mit seinen Tieren in beengten Wohnverhältnissen ein. Die ein oder andere Ratte mit einem Tumor muss er einschläfern lassen, weil kein Geld für eine OP da ist. Die Kaninchen streiten sich nun häufiger mal, weil sie weniger Platz haben.
Zwei Hunde sind altersbedingt inkontinent und weil die Wohnung nun keinen Garten mehr hat und dem Halter das Geld für Windeln fehlt landen viel Kot und Urin in der Wohnung.Per Definition liegt hier also ein Fall von Animal Hording vor. Doch was wäre in so einem Fall die Alternative?
erm... ein neues Zuhause für die Tiere suchen? Auch das ist meiner Meinung nach Tierliebe, wenn man erkennt, das man seinem Tier/seinen Tieren nicht mehr gerecht wird und ihnen trotzdem noch ein gutes Leben ermöglichen will.
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Man muss auch nicht alles verstehen oder genauso machen wollen. Die eigenen Maßstäbe gelten nicht zwingend auch für andere - nennt man Toleranz, wenn man bei anderen auch Dinge akzeptiert, die man selbst nicht möchte.
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erm... ein neues Zuhause für die Tiere suchen? Auch das ist meiner Meinung nach Tierliebe, wenn man erkennt, das man seinem Tier/seinen Tieren nicht mehr gerecht wird und ihnen trotzdem noch ein gutes Leben ermöglichen will.
Neues Zuhause zB...
Oder eben siehe mein Beitrag weiter oben: genau deswegen hab ich "nur" 3 Tiere, das ist meiner Meinung nach (oder meinem Empfinden nach wie auch immer) noch machbar, selbst wenn sich Ggebenheiten verschlechtern plus Tiere krank werden.
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Ja aber wer nimmt denn in der Realität wirklich alte, kranke, scheue, problematische oder hässliche Tiere? Und dann auch noch eine größere Anzahl in kurzer Zeit?
Nein sorry da bist du zu naiv in meinen Augen.Und auch mit 3 Tieren hat man unter Umständen ein riesen Problem, wenn man plötzlich arbeitslos wird und der Hund schwer krank.
Außerdem sagt sich das so leicht mit dem neuen zuhause. Aber war jemand von euch wirklich schon mal in der Situation, dass er quasi alles verloren hat und nur noch die Tiere hatte?
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@Xerophile Tageule
Wobei das für mich kein Animal Hoarding wäre. Die Tiere waren vorher da - Animal Hoarding wäre für mich, wenn JETZT noch mehr Tiere angeschafft werden würde.Ja aber wer nimmt denn in der Realität wirklich alte, kranke, scheue, problematische oder hässliche Tiere? Und dann auch noch eine größere Anzahl in kurzer Zeit?
Tierschutzvereine, private Pflegestellen, Nothilfen, usw.
Und auch mit 3 Tieren hat man unter Umständen ein riesen Problem, wenn man plötzlich arbeitslos wird und der Hund schwer krank.
Was ist denn "schwer krank"? Für solche Fälle empfiehlt man dem Neuling immer ausreichend Rücklagen parat zu haben.
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Ich war 2010 arbeitslos mit 2 schwer kranken Hunden.
Habs geschafft, hab zum ALG1 und später ALG2 noch in der Behindertenpflege gejobbt.
(Edit: übrigens ist es auch mit Job mit schwer kranken Tieren unter Umständen sehr schwer, wenn man nicht gerad 2800netto hat, für Tierarzt und eben auch ggf Betreuung)Deswegen sage ich ja, dass mein Anspruch an Tierhaltung eben auch durch meine Erfahrungen gewachsen ist.
Und ich bin (und war) froh, zu "guten Zeiten" nicht mehr als meine 3 Tiere geholt zu haben.Dasgebe ich einfach gern als gut gemeinten Ratschlag so weiter und mache bitte jeder selbst das draus, was er möchte.
Tolerieren tu ich alles, was nicht mit Leid zu tun hat. Aber diskutieren in einem Forum ist eben das, was hier gerad passiert. Das ist völlig normal und ja auch gewollt so, sonst macht ein Forum nahezu keinen Sinn.
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