"Pottkieker" - Kochen für Hunde Teil V

  • Also ich ziehe ja eine wilde Mischung aus vielen bunten, tollen Lebensmitteln mit ihren natürlichen Inhaltsstoffen, einer einseitigen Ernährung mit Pülverchen angereichert immer vor. Aber es geht manchmal nicht anders als auf synthetische Nährstoffmischungen zurückzugreifen (oder man nimmt eben Kräutermischungen o.Ä.).
    Die einzig echte Alternative wäre für uns gewesen ein verträgliches Fertigfutter zu wählen und das widerstrebt mir nun vollkommen. Da wäre ich mehr als traurig drüber, wenn das die letzte Konsequenz wär.

  • Aufs Jahr gesehen fütter ich eine Auswahl an Lebensmitteln. In den einzelnen Rationen halte ich die Vielfalt eher gering.
    Heute morgen gab es für jeden ein Ei mit Haferflocken, gegen Abend gab es Fleisch von 2 Schellfischkarkassen, Kartoffelpüree, Kürbis, etwas Feldsalat-Apfelpüree und Leinöl.
    Als Lekkerli: Hundeblutwurst.
    Je nach Vorrat und Saison gibt es hier:
    Rind, Lamm, Suppenhuhn vom Erzeuger, Reh, Wildschwein und Wildkaninchen (oft) vom Jäger, Fisch vom Angler oder Fischhändler
    Gemüse mögen und vertragen sie nur Möhren, Zucchini, Kürbis, Fenchel, Sellerie, rote Bete, Pastinake und Salate.
    KH: Kartoffel, Haferflocken, Nudeln, Reis, Couscous, Maismehl und Mehlspeisen.
    Sonst gibt es noch: alle Öle, die ich auch für mich verwende, Eierschalenpulver, Hüttenkäse, Joghurt, Eier, Honig, Kräuter und Gewürze, Leberwurstbrot, Käsereste, Knabberzeug und und und.

  • Ich bin ja recht einseitig wegen Futtermittelunverträglichkeiten, versuche aber soweit es geht (vorallem wenn er grad gut stabil ist) abwechslung reinzubringen.

    Fleisch: Ente, Kaninchen, Pute, Fisch (Reinfleischdosen), hin und wieder Ei
    KH: Kartoffelflocken (werden immer noch am besten vertragen), probier gerade immer wieder ein getrockneten Kanten Roggen/Dinkel Brot fürs Knabbern. Hin und wieder gibt es ne kleine Portion Haferflocken (porridge), vertägt er nur sehr wenig.
    Gemüse: Salate, Spinat, Zuchini, Dosenerbsen/bohnen, rote Bete, Gurke --> da versuche ich noch kreativer zu werden
    Obst: in kleinst Mengen wegen Verträglichkeit, aber da so ziemlich alles da er Obst LIEBT

  • nochmal zu Kausachen
    Das sind ja ziemliche Proteinbomben. Kürzt ihr dann die entsprechende Fleischmenge?
    Hier gab es eine zeitlang Trockenfisch, da habe ich den Bedarf ausgerechnet und den Fisch als Proteinquelle genommen.
    Kauzeug macht mir immer etwas Sorgen. :/ Meine erste Hündin ist an Nierenversagen gestorben und ich gebe mir das selber die Schuld da ich damals unwissentlich ziemlich viel Müll gefüttert habe (Billigfutter, viele viele Kausachen usw)
    Das will ich bei Pepper vermeiden!

    Früher gab es hier auch zusätzlich jeden Tag Kaukram :dead:


    Nachdem ich da mal nachgerechnet hatte, wurde das ganz schnell geändert. Anfangs gab es an dem Tag ausschließlich Gemüse und KH im Napf und abends eben das Kauteil. Allerdings war das nicht optimal, die Hunde haben danach Haufen in Doggengröße gemacht |)
    Jetzt gibt es einmal die Woche abends anstatt der Ration im Napf eben ein Rinderohr zu knabbern, morgens gibt es die normale halbe Ration.


    Wenn der Hund gesund ist und vorallem genug trinkt, dann sollte er auch ab und zu mit einem Proteinüberschuss fertig werden =)

  • Bei uns gibt es fast täglich etwas Knabberkram. entweder eine Stange getrockneter Pansen, 12 cm Kalbsziemer, ein Kaninchenohr. Bis jetzt hab ich das in der Ration nie berücksichtigt. Sollte ich vielleicht doch tun. Ich plane in etwa 2 Prozent des Körpergewichtes an Protein aus tierischen Lebensmitteln. Dazu kommt natürlich noch das Protein aus den pflanzlichen Zutaten. Bin ich damit schon an der oberen Grenze? Bis jetzt hatte ich noch nie nierenkranke Hunde, aber so soll es schließlich auch bleiben.

  • Bei uns gibt es fast täglich etwas Knabberkram. entweder eine Stange getrockneter Pansen, 12 cm Kalbsziemer, ein Kaninchenohr. Bis jetzt hab ich das in der Ration nie berücksichtigt. Sollte ich vielleicht doch tun. Ich plane in etwa 2 Prozent des Körpergewichtes an Protein aus tierischen Lebensmitteln. Dazu kommt natürlich noch das Protein aus den pflanzlichen Zutaten. Bin ich damit schon an der oberen Grenze? Bis jetzt hatte ich noch nie nierenkranke Hunde, aber so soll es schließlich auch bleiben.

    Also ich habe mal ausgerechnet gehabt, dass ein getrocknetes Rinderohr den TAGESbedarf meiner 25kg Hunde deckt...

  • von wieviel Protein Tagesbedarf gehst du aus? Ich hab einmal 27 kg Hund und einmal 12 kg Hund. Ich hab grad nachgesehen. die Trockensachen haben so zwischen 75 und 80 Prozent Protein. Meine Stangen Pansen wiegen zwischen 17 und 30 Gramm, die Kalbsziemerstücke ähnlich. Ich denke, das ist auch jeweils eine halbe Tagesration. Ganz schön viel. Vielleicht wechsel ich in Zukunft ab. Einen Tage gibt es Trockenware, am nächsten Tag für jeden eine Möhre und dann hartes Brot mit Geschmack.

  • Du kannst ja deine Fütterung noch mal überprüfen und schauen, wo du optimieren kannst, aber von einem NRC-Rechner würde ich mich nicht verunsichern lassen

    Erstmal danke für deine ausführliche Antwort =)
    Puuuhh... Nun kam gestern auch noch ein Anruf der Tierärztin bezüglich des letzten Blutbildes: Die Leberwerte sind zu hoch. Eine Diagnose gibt es allerdings nicht. Ich hab erstmal gefragt, was ich bei der Ernährung beachten soll... Der Bedarf an B Vitaminen ist beinahe doppelt so hoch wie normal, gleichzeitig sollen keine Innereien gefüttert werden? Oje...
    Ansonsten weiß ich nicht inwiefern ich meinen "Futterplan" anpassen soll, denn der Bedarf an Eiweiß ist sowieso ausgerechnet und Fett gibt es natürlich auch nur so viel wie nötig ist. Muss ansonsten die Verteilung der Bestandteile besonders beachtet werden? Ich hab noch gelesen, dass vermehrt Milchprodukte gefüttert werden sollen. Grob gesagt gibt es hier ca. 50% Fleisch, 25% KH, 25% Gemüse.

    Audrey, würdest du in solch einem Fall weiterhin auf Zusätze verzichten? Es gibt bei Futtermedicus auch einen Optimix für Lebererkrankungen. Überzeugt bin ich von synthetischen Zusätzen nicht, aber von mir als Leberdiätköchin ohne großes Fachwissen halt auch nicht :roll:

    Hoffentlich gehe ich euch nicht schon auf die Nerven, bin ja noch ganz frisch hier und dann direkt mit so vielen Fragen...

  • Die Leberwerte sind zu hoch.

    Erhöhte Blutwerte sind auf jeden Fall eine Warnung.
    Nun darf man aus Laborwerten allein nur in seltenen Fällen auf eine genaue Diagnostik schließen. Laborwerte sind Indizien und sollten natürlich immer im Zusammenhang mit anderen Untersuchungen stehen.
    Ich lasse mir die Werte von der Klinik immer ausdrucken, damit ich einen Überblick über mögliche Veränderungen habe.

    Ein erhöhter Leberwert kann viele Ursachen haben. Die Leber ist das größte "Chemielabor" des Körpers. Hier finden alle wichtigen Stoffwechselfunktionen statt, wie z.B. die Umwandlung von (giftigem) Ammoniak (...fällt bei der Eiweißverdauung an), in ( ungiftigen) Harnstoff.

    Und wo wir grad beim Kauzeugs sind: Ochsenziemer, Kopfhaut oder Ohren bestehen aus schwer verdaulichem Bindegewebe, welches von Mikroorganismen im Darm fermentiert wird. Das führt u.a. zu vermehrter Ammoniakbildung. Bei der Umwandlung von "giftig" in "ungiftig" benötigen Leberzellen bestimmte Enzyme. Gelangen diese Enzyme in größeren Mengen ins Blut, sind die Leberwerte erhöht...also:
    AP ( Alkalische Phosphatase)
    GGT ( Gamma-Glytamyl-Transferase)
    ALT ( Alanin-Amino-Transferase)

    Ist der Bilirubin-Wert zusätzlich erhöht, kann auch die Galle bzw. der Gallenfluss betroffen sein.


    würdest du in solch einem Fall weiterhin auf Zusätze verzichten?

    Ich bin keine TÄ und werde mich nicht in die Diagnostik deines Hundes "einmischen". Das wirst du sicher verstehen :smile:
    Was die Fütterung betrifft, so kann man nach meinen Erfahrungen durchaus die ( gesundheitlichen) Ernährungsbedürfnisse des (eigenen) Hundes positiv beeinflussen. Allerdings gibts da einfach keine allgemeinen Empfehlungen.
    Wenn du unsicher bist, dann ist eine (vitaminisierte) Mineralstoffmischung sicher hilfreich...auch vor zwischenzeitlichen Panikanfällen, dass man alles falsch macht ;)
    In meinem vegetarischen Futterplan wird der Verzicht auf Innereien übrigens mit Bierhefe gelöst. So einfach gehts manchmal :smile:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!