Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn Teil VI

Ich melde mich auch mal wieder... Der Zwerg ist mittlerweile auch 2 Jahre alt geworden. Ist insgesamt eine sehr Nette, wobei ich langsam überlege doch mal ein bisschen Zeit in die Leinenführigkeit zu investieren. Die ist nämlich de facto nicht vorhanden . Meistens bin ich dann doch wieder zu faul dafür, sie läuft ja fast immer frei. Mal sehen wie es dann im Herbst / Winter wird, da sieht sie Wild doch deutlich vor mir im Dunkeln und da üben wir dann vielleicht wieder.

Heute war jedenfalls eine super Szene, wo wir echt nur den Kopf geschüttelt haben. Normalerweise meldet sie abends gerne auch Schatten (zum Glück schon weniger als vor einem Jahr) und falls ein fremdes Auto bei uns die Auffahrt raufkommt (fremd ist dabei jedes außer meinem ) wird wild gebellt. Heute sollten Freunde von mir kommen, ich verlasse mich auf die Wachfunktion des Zwergs. Tja, Pustekuchen, die hat es völlig verschlafen, die Freunde haben dann nach 10 Minuten mal angerufen ob sie eh richtig sind. Echt, schön zu sehen wie sie die Ansage "Not your job" sichtlich verinnerlicht .

Dafür war sie wieder sehr lieb mit den mitgebrachten Kindern. Eine war 1,5 Jahre alt und ziemlich wild, die hat den Zwerg immer wieder bedrängt oder stürmisch umarmt oder auch mal "gehaut". Eltern und ich waren da immer am Regeln aber ich fand es schön, dass der Zwerg da ruhig blieb und dann einfach nach einer Stunde gegangen ist.

Joey ist nach wie vor total nett und unproblematisch. Anders als Smilla, da wesentlich außenfokussierter (aber welcher Hund ist das nicht im Vergleich zu Smilla ). Gut, sie ist erst 8 Monate alt und ja, sie ist ein Energiebündel mit viel Willen. Aber so eine richtige Baustelle hat sie bislang nicht, ganz im Gegenteil, ich staune eher, wie einfach ein Aussie auch sein kann...

Emmi fängt an alles Mögliche anzubellen. Im Garten, wenn die Nachbarn sich unterhalten, den Wald ( ich seh nix, aber das muß ja nichts heissen). Heute waren wir zu Besuch, da hat sie eine Katze angekläfft (bis jetzt haben sie Katzen gar nicht interessiert) und vorhin während dem Autofahren einen Hund der irgendwo in der Wiese spazieren ging.

Ja was ist denn da los? Spinnt die plötzlich?

Hab das Gefühl, das wird immer mehr!

Ja, keine Ahnung was ich da jetzt machen soll? Ist sie unsicher? Verteidigt sie? Denkt sie gar, alles meins!?

@tinkar wie ist sie denn sonst so drauf?
Den Wald anbellen klingt mehr nach Unsicherheit, was aber mit Wachinstinkt zusammenfallen kann.

Bei uns bin ich mir gar nicht mehr sicher, wie viel da überhaupt noch Unsicherheit ist. Beispiel: Balou erschreckt sich gerne vor merkwürdigen Mülltonnen in Parks/Wäldern. Sonst sind sie ok.
Trekker etc sind auch immer ok. Außer sie stehen plötzlich auf seiner Gassiroute im Feld. Ich habe mehr das Gefühl, dass er sehr genau eingeteilt hat, was wohin gehört - und wenn da etwas ist, was seiner Meinung nach da nicht hin gehört, dann wird es verbellt und nach Lust und Laune vertrieben Dazu gehören leider auch Menschen (im Ort - ok, mit Hund im Wald/Feld - ok, ohne Hund - WAS?! Hausofortabhieraberzackig!).

Gestern haben wir eine fast zweistündige Runde in einem neuen Wald gemacht. Es war viel los, es war heiß. Balou war angenehm. Zwar total aufgeregt ab circa der Hälfte der Strecke (Löffel waren alle), aber er hat alle Menschen vorbeigelassen, die große Mehrheit auch ohne Angespanntheit, und er hat von allen Hunden nur einen angebellt - eine sehr gute Bilanz. Der Hund sah aber ungewöhnlich aus und war ein junger rüde, der sehr stark fixierte und dicht an uns vorbei geführt wurde.
Selbst in dem eiskalten Bachlauf war er "entspannt" und hat auch andere Menschen ohne zu murren dort reingelassen - mit Abstand natürlich. Und dauerhaft an der Schlepp.

Abends hat er dann mehr an der Leine gezogen, aber das kann ich nach dem Wochenende verstehen. Er war ja auch über Nacht bei seiner Sitterin.

@Juliaundbalou:
wie ist sie denn sonst so drauf?
Den Wald anbellen klingt mehr nach Unsicherheit, was aber mit Wachinstinkt zusammenfallen kann.

Eigentlich ist sie eher recht entspannt, aber bei Neuem auch recht zurückhaltend.
Wenn ich mit ihr unterwegs bin und uns begegnen Leute ist sie meistens freundlich, manchmal, warum auch immer mag sie ab und zu jemanden nicht und fängt an zu knurren. Die schauen ganz normal aus, nur eben für Hundi nicht. Andere Hunde draussen auch ok.

Hauptsächlich ist das meistens so, dass wir zB im Biergarten sitzen und es kommt ein Hund dazu (wenn er schon da war, kein Problem) fängt sie an zu bellen oder wie gestern eben, wir sitzen im Garten bei Freunden, die Katze kommt...Emmi flippt aus.

Zuhause sind das schon eher Geräusche die sie nicht einordnen kann im ersten Moment, da wirkt sie unsicher.

@Hummel:
Ja, sie ist noch sehr jung und muss die Welt erst noch entdecken.
Hoffe wirklich das wird, denn im Moment wirds eher mehr.

Wie verhalte ich mich denn dann richtig?
Wenn ich sicher bin, daß es Unsicherheit ist, dann ruf ich sie kurz und sag einfach "alles gut", geh hin und schau erst selbst und dann mit ihr nach was da los ist. Danach kommt sie mit mir mit.

Im Biergarten oder so, bin ich dann schon strenger, versuch sie aus ihrem Film rauszuholen und wenn sie dann ruhig ist und sich bemüht auch ruhig zu bleiben gibts lecker Belohnung.

Möchte ja nicht, dass ich sie durch mein Verhalten darin noch bestärke und sie denkt suuuper, die findets toll, da geb ich mir mal richtig Mühe!

Kurze Frage: Kolloidales Silber kann man doch auf offene Wunden machen damit sie sich nicht entzünden oder?

Zitat von oregano

Bei Frodo hoffe ich eher drauf, dass er als erwachsener Hund irgendwann mal seine Hysterie ablegt. Dieser Hund kann sich in Dinge reinsteigern, das ist nicht normal
Er ist ein absoluter Schatz, aber manchmal hat der Aussetzer, da frage ich mich schon, ob nicht vielleicht er eher der ängstliche Tierschutzhund ist und Finya aus guter Kinderstube kommt.

Haha, das haben wir hier eins zu eins genauso. Emil deutlich seltener, aber immer noch gelegentlich hysterisch, und wenn er einmal drüber ist, braucht man einen laaaaangen Atem ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zu stellen.
Aber Chica ist, seitdem Emil in der Pubertät ist, quasi ein anderer Hund. Interessiert sich für niemand anderes, weder Hund noch Mensch, denn sie hat ja ihre Angestellten, die die Situation abchecken. Hunde kommen im Freilauf auf uns zu, Emil begrüßt sie immer als erster. Chica entscheidet derweil ob sie mit denen was zu tun haben will, oder eher nicht. Wenn ja, wuselt sie dazwischen und begrüßt mit, wenn nicht (deutlich häufiger), Hat sie Emil als Deckung um vorbei zu laufen. Sollte Emil auch schnell das Interesse verlieren, oder wenn ich beide weiter schicke (was inzwischen echt gut funktioniert) und der andere Hund verfolgt Chica, blocke ich ihn ab, oder, wenn ich ihn lasse, blockt auch Emil ihn ab.
Auf jeden Fall ist Chica viel entspannter und ruhiger geworden. Hier zuhause läuft das ähnlich. Im Flur (durch ein Gitter vom Wohnbereich getrennt) kommt Besuch an. Erstmal bellen beide. Dann legt Chica der Kontroletti, sich vor das Gitter und hört auf zu bellen, dafür hat sie Emil. Teilweise läuft sie nicht mal zum Gitter, sondern bleibt im Wohnzimmer liegen (wufft gerne mal von dort im Liegen). Dann rennt Emil zum Gitter, bellt, und kommt immer wieder bellend ins Wohnzimmer, um dort seinen Menschen und Chica Bericht zu erstatten.