Hund fühlt sich grundlos zurechtgewiesen-wie lösen?

  • Hallo!


    Montags bis freitags gehe ich zur Mittagszeit immer mit einem Hund auf 'ne Gassirunde (da die Besitzerin so lange arbeitet).


    Nun hat mich eine Nachbarin angesprochen, ob ich ihren ebenfalls mittags mitnehmen kann, da ihre jetzige Sitterin so unzuverlässig ist. Da mein eigentlicher Gassihund eh immer frei läuft und perfekt hört, sehe ich darin kein Problem, sofern sich die beiden verstehen.
    Also haben wir uns getroffen mit beiden zusammen, lief super.
    Seit 3 Tagen nehme ich nun also den neuen Hund immer mit (an der Leine). Der andere läuft wie immer frei rum und schnüffelt hier und da. Beide sind super entspannt.


    Nun zu meinem "Problem":
    Mein eigentlicher Gassihund ist suuuuper sensibel, sicher auch rassebedingt (Border Collie). Er ist sehr an mir orientiert und reagiert bereits bei Flüstern auf Kommandos. Ein ganz sanftes und leises "sss" wenn er was macht, was er nicht soll (was sehr sehr sehr selten ist), reicht vollkommen aus. Auch auf Distanz. Wenn andere Halter ihren Hund zurückpfeifen oder zurechtweisen, fühlt er sich allerdings immer sofort angesprochen und kommt geduckt zu mir, als hätte er was verbrochen. Ich sag dann immer "hey, alles gut, bist doch gar nicht gemeint, lauf weiter :) " , dann entspannt er sich auch immer und läuft weiter. Wenn das passiert, wenn ANDERE Halter ihren Hund zurechtweisen, sehe ich darin kein großes Problem, weil er allein durch die Stimme ja bereits merken sollte, dass nicht ICH das gesagt habe und er somit auch gar nicht gemeint ist.



    Allerdings ist das hier nun eine völlig neue Situation. Der neue Hund frisst alles vom Boden wie ein Staubsauger. Also muss ich während der Gassirunde mehrfach (bestimmt an die 20mal?) laut Zischen und "nein" oder "pfui" sagen, um ihn zu ermahnen. Das Problem ist, dass mein anderer Hund sich davon aber immer angesprochen fühlt, weil ICH es ja sage. Und das sogar in einer Lautstärke, die er von mir gar nicht gewohnt ist. So, wie ich den neuen Hund ermahne, nur, weil er was vom Boden fressen will, würde ich meinen anderen Hund ermahnen, wenn er was RICHTIG schlimmes verbrochen hat. Die Dimensionen sind einfach völlig andere, da der andere einfach sehr sensibel ist.
    Das heißt, mein anderer Hund läuft wie immer vor uns durch die Gegend und schnüffelt rum und plötzlich hört er ein lautes "NEIN" von mir aus dem Hintergrund. Und fühlt sich natürlich angesprochen. Weiß aber natürlich überhaupt nicht, warum... Irgendwann hat er es gar nicht mehr gewagt vorzulaufen, ist mit gesenktem Schwanz neben mir geschlendert, hat einfach gar nichts mehr gemacht, weil er nicht wusste, ob er nicht wieder was "falsch" macht. Hab ihm dann immer wieder gesagt "na los, lauf ruhig :)" , dann ist er auch vorgelaufen. Aber bei jedem Zischen gegenüber dem anderen Hund war er wieder total verunsichert. Dann wieder vorgeschickt. Er hat sich ein Stöckchen geschnappt und wollte damit spielen, der neue Hund an der Leine ist aber total wild geworden. Habe zu dem Hund an der Leine gesagt "hey! ruhig...", woraufhin mein anderer Hund sofort den Stock hat fallen lassen und mit gesenktem Körper weggeschlichen ist.




    Gibt's dafür irgendeine Lösung, dass er sich nicht immer angesprochen fühlt? Denn falls nicht funktioniert das auf Dauer nicht, dass ich beide mitnehme. Der andere Hund geht auf jeden Fall vor, den betreuue ich bereits seit über einem Jahr. Ich will nicht, dass er die ganze Zeit fälschlicherweise denkt, dass ich ihn zurechtweise, nur, weil er schnüffelt oder 10m vorläuft oder weil er einen Stock ins Maul nimmt...


    Vielleicht hat ja doch jemand eine Lösung parat, wie man ihm klarmachen kann, dass nicht er was falsches gemacht hat, sondern der neue Hund?

  • Natürlich gibt es dafür eine Lösung. Lass das Zischen und Schimpfen einfach sein. Halte den Hund einfach anders und auf freundliche Art davon ab, Dinge zu fressen.

  • Er kennt das von seinen Besitzern so und spuckt es dann auch immer wieder aus. Da ich ja nur mit ihm Gassi gehe übernehme ich das erstmal einfach so, da er es ja so kennt.


    Wenn du einen anderen Vorschlag hast, wie man ihn anders davon abhalten könnte schieß los, dann werd ich das auf jeden Fall mal als Alternativmöglichkeit an die Besitzer weitergeben, die freuen sich sicher auch über gute Tipps, wie man den Hund vom staubsaugen abhalten kann.

  • Du hast den Hund an der kurzen Leine, da kannst du einfach vorrausschauend gehen. Halte ihm zur Not ein Leckerlie vor die Nase. Erziehungstipps können sich seine Besitzer selbst im Internet suchen.

  • Ich sags mal so: bei mehreren Hunden muss man eben den betreffenden Hund mit Namen ansprechen, damit er weiß, dass er gemeint ist. Dann erfolgt das betreffende Kommando.


    So weiß "Pluto", dass er gemeint ist und bekommt gesagt was er zu lassen oder zu tun hat. "Bello" weiß auf diese Art und Weise, dass ihn das gerade nichts angeht.

  • Das Problem hatte ich damals beim 2.Hund auch, ich habe mich dann körperbewußt dem gemeinten Hund zugewandt.Also vom anderen weg und zu dem gemeinten hin. Das dauert gar nicht so lange dann wissen sie Bescheid. Jetzt bei 3en kein Problem mehr.

  • Ich habe mich damals auch sehr körperbetont dem zu schimpfenden Hund zugewendet, welcher meist der Dackel war, weil sich unsere sensible DSH immer gleich angesprochen gefühlt hat, auch, wenn ich den Namen des Dackels vorher genannt hatte.

  • Das war bei meinen Hunden auch so. Der jüngere braucht eher deutliche Ansagen und mein älteres Sensibelchen dachte, ihm fällt der Himmel auf den Kopf, obwohl er ja nicht mal gemeint war.
    Das hat sich mit der Zeit gelegt. Ich habe mich auch immer deutlich dem angesprochenen Hund zugewandt und den anderen ignoriert. Hat ein bisschen gedauert, aber nun wissen sie wer gemeint ist.
    Mit Namen ansprechen hat bei uns übrigens nichts genützt. Die Hunde haben beschlossen, dass "Nero" und "Odin" eher Sammelbegriffe sind und nicht explizit einem zuzuordnen sind. :hust:

  • Anton ist auch extrem sensibel und wenn ich mal " ungeschmeidig " werde( wegen Bandit ) , dann kommt er auch direkt angeschlichen.


    Hätte ich die Situation so häufig, dass ich den einen ständig massregeln müsste, würde ich vermutlich getrennt gehen um mit dem anderen intensiv trainieren zu können.


    So ein Gassi soll ja schliesslich für alle entspannt sein.

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