Hund kratzt sich ständig.

  • Dein Hund hat ja nun anscheinend ziemlich lange Zeit Schrottfutter bekommen, wenn ich das richtig lese. Das kann der Körper auch nicht "zack" vergessen, meiner Erfahrung nach. Wie lange gibt es denn das Hochwertige? Du schreibst dort auch "z.B.", dass heißt, es gab auch noch anderes Futter zwischendurch?

    Was für eine Spritze gab es denn? Wogegen/Wofür?

  • Ich möchte mal eine Lanze für das Getreide brechen. In sehr vielen Fällen ist es nicht das Getreide an sich, das nicht vertragen wird (wäre das so, hätten Hunde kaum überleben können früher), sondern wie gorgoeus2000 schrieb, die Art der Verarbeitung, technologische Zuschlagstoffe, andere Futterbestandteile, Futtermilben etc. verantwortlich für Ünverträglichkeiten.

    Deshalb ist die Diagnostik so wichtig!

    Du kommst sonst über ein ewiges Rumprobieren nicht hinaus. Und auch ich würde bei einem jungen Hund mit solchen Symptomen einen Dermatologen aufsuchen und keinen Wald- und Wiesen-TA.

    Auch wenn ich dein aktuelles Futter bezüglich des Proteingehaltes als jenseits von gut und böse empfinde, würde ich Dir raten, jetzt nicht weiterzuwechseln sondern erst mal Diagnostik zu betreiben. Solltest Du aber doch wechseln wollen, empfehle ich Dir, mal die Exclusion-Sorten anzusehen. Die haben bedeutend weniger verschiedene Inhaltsstoffe und damit weniger potentielle Allergieauslöser.

    Verschiedene Freunde von mir haben damit gute Erfahrungen gemacht.

  • Und auch ich würde bei einem jungen Hund mit solchen Symptomen einen Dermatologen aufsuchen und keinen Wald- und Wiesen-TA.

    Dem kann ich mich nur anschließen.

    Jede größere Tierklinik mit mehreren Tierärzten hat für alles mögliche Spezialisten. Und vom Preis her, liegt man oft eher günstiger als bei Einzelpraxen.

    Ohne Hautgeschabseluntersuchungen ist meist gar nicht feststellbar wo es hängt.

  • Ich denke auch, die schlechte Ernährung der ersten Monate könnte schuld sein. Was fütterst du denn an Leckerchen?
    Ich kenne einen Hund mit ähnlicher Geschichte. Dieser Hund wird heute zwar gut ernährt, aber ein Kuchenkrümel reicht schon für einen Allergieanfall.

  • Nimm mal einen Flohkamm und geh damit am Fell gegen den Strich entlang, dann klopf ihn über einem Tuch aus. Normalerweise solltest du dann Milben oder Larven sehen.
    Wenn du nichts siehst, kannst du gleich schauen ob es vl Flöhe sind - dazu einfach ein zweites Tuch nass machen und am ersten reiben. Wenn du etwas rotes siehst ist das Flohkot.

    Mit dieser Methode kann man sicherlich Flohkot/Flöhe nachweisen aber ganz sicherlich nicht Milben. Es gibt viele verschiedene Arten von Milben, welche mit unterschiedlich Methoden nachzuweisen sind.
    Einer von meinen zwei Shibas hat auch eine Allergie, allerdings gegen Hausstaubmilben und gewisse Gräser sowie Futtermilben. Außerdem bekommt sie diätisches Futter. Bis wir aber zu dieser Diagnose gekommen sind, sind einige Untersuchungen notwendig und das beim Dermatologen ohne groß rum zuexperimentieren.

  • Wir haben leider das gleiche Problem und (ohne dir Angst machen zu wollen) haben wir nach 2 Jahren immer noch nicht rausgefunden wogegen er nun genau allergisch ist :( : im Moment machen wir eine Ausschlussdiät und haben es gut im Griff. Also 8 Wochen nur eine Fleischsorte (oder in unserem Fall ein Hypoallergenes Futter) und wirklich NICHTS anderes. Nun fangen wir langsam mit einzelnen Fleischsorten an. Man braucht echt viel Geduld.
    Einen Allergietest haben wir auch schon gemacht, der positiv auf Futtermilben und Hausstaubmilben war. Wie aussagekräftig das ist weiß ich aber nicht.

    Ich wünschte ich hätte schon viel früher mit einer Ausschlussdiät angefangen, stattdessen habe ich 1000 Futter ausprobiert, was natürlich nix bringt weil da immer viel zu viele verschiedene Inhaltsstoffe drin sind.

    Wünsche euch viel Erfolg, dass ihr es schnell herausfindet.


    Achso, ich schätze mal die Spritze war Cortison oder zumindest etwas in die Richtung? Leider bekämpft das nur die Symptome und nicht die Ursache und ist keinesfalls eine Dauerlösung. Würde also wenn möglich erstmal auf sowas verzichten und nur im Notfall darauf zurückgreifen.

  • Erstmal vielen dank an allen für die vielen Antworten :)

    @Foxxy25
    Eine Frage noch, wie ist denn der Output?
    Eigentlich sehr "normal" würde ich sagen, da ist mir bis jetzt nie etwas besonderes aufgefallen auch beim etwas genaueren hinschauen.

    @Michi69
    Ich lass ihn auch jetzt schon seit einer Woche Getreidearm ernähren, mal schauen wie es in zukunft wird.

    @gorgeous2000
    Sie hatte nur einen billigen Tesafilm genommen und ihn kurz an einer freien Fläche gehalten und unter einem Mikroskop nachgeschaut.
    Das fand ich beim Tierarzt auch ganz komisch, das sie mir nicht sagen konnte was für genaue Milben es waren.
    Auch als ich um mehr Infos gefragt hatte kamen nur doofe Antworten zurück und relativ unfreundlich, als würde ich ihren "job" in frage stellen, was ich heute auch tue.
    Den Züchter habe ich auch schon darauf angesprochen aber der konnte mir auch nicht weiter helfen.
    Der kleine hat von anfang an Welpenfutter gegessen und das auch eine lange zeit ohne Probleme. Ich werde den Züchter nochmal auf genauere Sachen ansprechen.

    @flying-paws
    Das "hochwertige" Futter bekommt der kleine nun seit ungefähr 1 1/2 Monaten und ja es gab zwischendurch einige andere Sachen aber nur selten irgendwelche Leckerlies.
    Ich bin mir nicht zu 100% sicher aber ich glaube dasd es eine Cortison Spritze wäre, welche Ihn laut ihrer Aussage für 1-2 Wochen beruhigen würde.

    @Quarus
    Vielen Dank für diesen Tipp!
    Eine Freundin von mir hatte mir auch von der Marke erzählt und das nur positiv.

    @Lionbonnie
    Es waren sehr viele verschiedene aber, die sind schon eine weile her.
    Zu Weihnachten hatte er viele verschiedene Packungen bekommen von meiner Mutter und dabei dachte ich mir nicht viel, weil er zu dem Zeitpunkt sehr normal gewirkt hat.

    @xminimaxix
    Vielen Dank!
    Ich habe auch auf die Cortison Spritze verzichtet weil ich eine Dauerlösung haben will.

    ___________
    So über die Tage ist mir eins aufgefallen noch bei dem kleinen, ich weiß nicht ob es da einen Zusammenhang gibt.
    Er hat auf seiner Schnauze, ganz nah an der "Lippe" eine kleine Beule, an der er auch relativ viel kratzt.
    Die Beule ist nicht angeschwollen oder ähnliches, nur leicht dick geworden.

  • Du kannst natürlich jetzt jede Menge Tips ausprobieren und so Monate ins Land verstreichen lassen. Das haben wir bei unserem ersten Hund leider so gemacht, weil wir es nicht besser wußten. Das Ergebnis waren schwere Spätfolgen. Mein dringender Rat: such einen Facharzt der Tierdermatologie auf, denn nur wenn eine gesicherte Diagnose gestellt wird, kann man adäquat behandeln oder handeln. Viele Tierkliniken haben diese Fachrichtung im Angebot. Geh nicht zu einem der sich nur Dermatologie auf die Fahne schreibt...
    Hätten wir dies damals gleich gemacht, wäre unserem Blacky viel erspart geblieben, denn erst nach Diagnosestellung und Behandlung wurde er gesund und beschwerdefrei. Auch eine Futtermittelunverträglichkeit mit Ausschlußdiät wird vom Dermatologen begleitet und man verfällt nicht in ein "wildes ausprobieren", was für einen selbst niemals aussagekräftig sein wird.

    Laß keinen Allergietest im Blut machen, der ist nicht wirklich aussagekräftig, dafür aber teuer! Wenn der Verdacht einer Umweltallergie besteht, dann macht ein Dermatologe einen Pricktest, so kamen wir auch damals hinter Blackys Problem.

  • Sie hatte nur einen billigen Tesafilm genommen und ihn kurz an einer freien Fläche gehalten und unter einem Mikroskop nachgeschaut.
    Das fand ich beim Tierarzt auch ganz komisch, das sie mir nicht sagen konnte was für genaue Milben es waren.
    Auch als ich um mehr Infos gefragt hatte kamen nur doofe Antworten zurück und relativ unfreundlich, als würde ich ihren "job" in frage stellen, was ich heute auch tue.

    Wenn sie das gemacht hat , war sie auf der Suche nach Demodexmilben, die sind unter der Haut.
    Können aber nicht unbedingt mit ein paar abgerupften haaren festgestellt werden.

    Canine Demodikose – Wikipedia

    Würde da echt nach nem anderen TA schaun ;-)

  • Ich habe auch auf die Cortison Spritze verzichtet weil ich eine Dauerlösung haben will.

    Wenn ein Tier sich so quält und sich bereits blutig kratzt, würde ich ganz sicher nicht auf Cortison verzichten.
    Das wäre wie starke Schmerzen ertragen lassen ohne Schmerzmittel zu geben. Würdest Du Deinem Tier doch auch nicht antun?

    Schmerz und Juckreiz verursachen unglaublich viel Stress und Stress macht krank. Cortison nicht, wenn es ordentlich eingesetzt wird. Der Körper stellt es schließlich selbst her - nicht umsonst.

    Je nachdem was die Ursache ist, ist bei der Therapie Cortison meist eh begleitend. Das Immunsystem muss erstmal gebremst werden, damit das Tier wieder zur Ruhe kommt und Wunden abheilen können.

    Cortison kann Leben retten, Leiden lindern, Heilprozesse unterstützen ... bitte sich über dieses wichtige Medikament und deren Wirkungsweise ordentlich informieren, bevor man es ablehnt.

    Und auch von mir nochmal: auf zum Dermatologen! Es gibt seltene Milben beispielsweise ... das muss richtig untersucht werden.

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