Kastration/Chip? Die 100ste :)

  • Ich möchte bitte keine großartige Diskussion auslösen :D eigentlich bin ich ja auch gegen Kastration, wenn es nicht nötig ist. Nun bin ich mir aber in letzter Zeit nicht mehr so sicher ob es Milo eventuell damit besser gehen könnte.

    Er ist ja mein erster Hund und damit auch mein erster Rüde, das heißt ich habe wenig Vergleiche. Bisher kam er mir wie ein normaler intakter Rüde vor: vieeel Markieren (eigentlich überall im Freilauf), hängt ständig (und wirklich ständig) Hunden am Hintern mit der Nase, natürlich besonders bei Hündinnen. Nun habe ich schon von mehreren Seiten gehört, dass er schon sehr gestresst und "triebig" wirkt, was mir halt vorher nicht aufgefallen ist, weil ich dachte es sei normal. Während andere Hunde unbeschwert durch die Gegend laufen, steht Milo oft unter Strom, sucht ständig geeignete Stellen zum Markieren, versucht andere Hunde zu besteigen - was ich natürlich unterbinde. Aber es scheint ihn in dem Moment auch nicht zu interessieren was ich mache, weil er so unter Spannung steht, dass ich ihn oft einsammeln muss damit er aufhört.

    Teilweise müssen wir Spaziergänge mit Hündinnen abbrechen, da er ihnen ununterbrochen am Hintern klebt, auch wenn diese weder läufig waren noch werden. Zusätzlich gibt es natürlich öfter mal Streitereien mit anderen Rüden, was jetzt aber kein Kriterium für eine Kastration für mich wäre.

    Mir tut das halt echt Leid für ihn, ich will ja nicht dass er so gestresst ist sondern auch mal entspannen kann, andere Hunde begrüßen ohne gleich nur das Eine im Kopf zu haben.

    Er ist jetzt übrigens 2 Jahre. Im Grunde ist die Entscheidung schon gefallen, ich werde es wohl mal mit einem Chip probieren. Ich denke nicht, dass dies bei einmaliger Anwendung schädlich ist und er ist ja jetzt auch in einem Alter in dem ich ihn als voll ausgereift bezeichnen würde. Trotzdem höre ich natürlich gerne Meinungen dazu.

    :winken:

  • Klar ist er gestresst. Er muss ja alles an Kontrolle übernehmen. Ich sehe da jetzt kein Problem, dass nicht mit Erziehung und Führung in den Griff zu kriegen wäre. Das da ein Chip Abhilfe schafft wage ich mal zu bezweifeln (mit den Nebenwirkungen hast du dich beschäftigt?).

    Hier ist kurze Nummernschildüberprüfung erlaubt, alles weitere (bedrängen, festschnuppern usw.) wird untersagt.

  • Wäre für mich kein Grund zur Kastration oder für einen Chip.

    Wenn der Hund strukturiert geführt würde, würde er dieses Verhalten meiner Meinung nach nicht zeigen... Stattdessen lässt man ihn machen und wundert sich dann, dass er sich nach seinem Gutdünken beschäftigt.

    Leinenspaziergänge kosten nichts und haben keine Nebenwirkungen. Ableinen würde ich in Zukunft nur noch, wenn man sich eine Weile ruhig und entspannt an lockerer Leine gut benommen hat. Sobald man(n) wieder in alte Muster verfällt, geht es wieder an die Leine...

  • Oh, das Problem hab ich auch, ich les mal mit. Ich versteh nur gerade nicht, wie die Führung denn aussehen soll? Minimaxi sagt doch, dass sie das Besteigen nicht duldet und den Spaziergang auch mal abbricht, wenn's zu wild wird. Ich hab bisher immer gedacht, das wäre in so einer Situation mit Führung gemeint?

    PS.: Kann man ein Thema eigentlich auch abonnieren, ohne darauf zu antworten?

  • Klingt für mich auch nach einem erzieherischen Problem, als wüsste er nicht genau, was er darf und was nicht bzw wie er sich anständig zu verhalten hat. Ohne dass ich das so negativ meine, wie das nun klingt. :D

    Generell kann auch ein intakter Rüde lernen seine "Hormone" zu kontrollieren, im Sinne von, was ist aus hündischer Sicht gutes Benehmen und was nicht (ständig am Hintern von ausgewählten Damen kleben zB).

    Seid ihr nicht bei einem Trainer? Frag doch mal nach. :)

  • Oh, das Problem hab ich auch, ich les mal mit. Ich versteh nur gerade nicht, wie die Führung denn aussehen soll? Minimaxi sagt doch, dass sie das Besteigen nicht duldet und den Spaziergang auch mal abbricht, wenn's zu wild wird. Ich hab bisher immer gedacht, das wäre in so einer Situation mit Führung gemeint?

    PS.: Kann man ein Thema eigentlich auch abonnieren, ohne darauf zu antworten?

    @kamikazeherz hat es eigentlich schon gut zusammengefasst. Der Hund weiß nicht, welches Verhalten wann von ihm verlangt wird.

    Dass das Besteigen nicht geduldet wird, ist ein guter Anfang, aber idealerweise weiß der Hund, dass er das nicht darf und unterlässt es von vornherein.

    Hier ist es so, dass es positive Dinge nur dann gibt, wenn mein Hund sich entsprechend verhält. Freilauf gibt es also nur, wenn ich mit dem Verhalten an der Leine zufrieden bin, zum Beispiel.
    Andererseits werden diese positiven Dinge auch weggenommen, wenn er damit nicht umzugehen weiß. Heute hat er sich von einem kastrierten Rüden anstiften lassen und hatte Tomaten auf den Ohren... Rest des Spaziergangs bei Fuß an der Leine... Schade...

    Das bedeutet Führung. Dem Hund konsequent deutlich machen, welches Verhalten ich wann von ihm erwarte.

  • Oh, das Problem hab ich auch, ich les mal mit. Ich versteh nur gerade nicht, wie die Führung denn aussehen soll? Minimaxi sagt doch, dass sie das Besteigen nicht duldet und den Spaziergang auch mal abbricht, wenn's zu wild wird. Ich hab bisher immer gedacht, das wäre in so einer Situation mit Führung gemeint?

    Das ist ungefähr so, als würdest du einem pubertierenden Jungen zwar das Handy wegnehmen, ansonsten aber alles ungeregelt weiterlaufen lassen. Keine Bettgehzeit, keine Struktur, kein Schulzwang, keine Kontrolle ob er die Hausaufgaben gemacht hat usw.

    Zur Führung gehört mehr als nur beim Aufreiten abrufen (oder zu holen) anzuleinen und den Spaziergang abzubrechen. Da schränkt man den Hund zwar ein, hat aber keinen Lerngewinn. Der Hund braucht klare Strukturen (wann und wo darf ich schnuffeln, wie hat die Kontaktaufnahme auszusehen, usw.) und Reglementierungen (der von @RafiLe1985 vorgeschlagene Leinenzwang.). Auch in nicht "Hündinnenbezogenen" Situationen, im normalen Alltag.
    Erst den Hund einschränken und klappt es mit den engen Einschränkungen, langsam mehr Freiheiten gewähren. Der Hund muss sich seine Privilegien quasi erarbeiten.
    Wenn man sich unsicher ist, wie das zu erreichen ist, wäre ein guter(!) Hundetrainer sicher sinnvoll.

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  • Leinenspaziergänge kosten nichts und haben keine Nebenwirkungen. Ableinen würde ich in Zukunft nur noch, wenn man sich eine Weile ruhig und entspannt an lockerer Leine gut benommen hat.

    Ne, kosten tun die nichts, Nebenwirkungen haben sie aber durchaus. Besonders, wenn wie vorgeschlagen das Ableinen von einer ganzen Weile eiserner Selbstkontrolle abhängig gemacht wird. Das verbraucht ganz viele Löffelchen an Impulskontrolle, die dann im Freilauf fehlen. Man schafft also Voraussetzungen, dass der Hund sich dann im Freilauf wieder danebenbenimmt, worauf er dann erst recht wieder eingeknastet wird....

    Der Hund hat ohne Zweifel Stress. Wie gut oder wie schlecht die Führung ist, kann ich mangels Glaskugel nicht beurteilen, ich kenne weder Hund noch Halterin. Aber den Gehorsam zu verbessern kann sicher nicht schaden, und dürfte mehr zur Lösung des Problems beitragen als einfach nur anleinen und darauf hoffen, dass sich der Hund dadurch entspannt. Wenn man nicht weiss, wie man die Entspannung befördert und worauf man achten soll, kann genau das Gegenteil eintreten - Stichwort Nebenwirkungen.

    Ich würde den Kastra-Stick nicht a priori verdammen, wenn er mit einem intensiven Verhaltenstraining einhergeht. Und es kann grad für einen unerfahrenen Halter eine Hilfe sein, die Sache erstmal zu entspannen, und soo an Gehorsam und Sozialverhalten zu arbeiten. Die Nebenwirkungen sind grob die der operativen Kastra, mit dem Unterschied, dass sie reversibel sind.

  • Ich geh jetzt mal auf das nötig oder nicht, nicht ein.

    Gismo hatte den Chip recht früh, weil es einfach nicht mehr anders ging, alles andere wäre ein Qual für ihn gewesen.
    Eine Bekannte und auch unsere damalige TA sind übrigens gegen Kastration haben den Chip aber beide ebenfalls als notwendig erachtet. Ich würde es als Entscheidungshilfe immer wieder machen, aber nur einmalig und dann entweder Kastration oder eben nicht.
    Gismo hat die Kastration sehr geholfen, war aber auch medizinisch notwendig.

    Zum Verhalten von ihm, er markiert alle paar Meter, ist sehr selbstbewusst und klebt auch anderen Hündinnen am Hintern.
    Versucht auch gern zu besteigen und ist schwer davon abzubringen.
    Kurz wer ihm sieht, denkt vermutlich es ist ein ziemlich aufmüpfiger unkastrierter Junghund.

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