Hündinnen Gezicke

  • Hallo,

    vielleicht habt ihr ja hilfreiche Ideen oder auch einfach Erfahrungen zu meinem kleinen Problemchen.

    Ich habe eine sehr nette Kollegin, die eine junge mittelgroße Mischlingshündin (ca. 2 Jahre alt) hat. Die Hündin ist ein ziemlich polteriger Charakter, spielt sehr körperbetont, kommuniziert sehr klar und ist leider chronisch unausgelastet.
    Meine zwei kennen sie nun schon länger und wir gehen ab und zu gemeinsam spazieren und trinken auch mal einen Kaffee bei ihr oder sitzen im Sommer bei ihr im Garten.
    Seit einiger Zeit verschärft sich ein Konflikt zwischen Smilla und der Hündin.

    Hole ich die Kollegin Zuhause ab, so begrüßen sich die Hunde meist etwas steif, wobei die Hündin imponiert und Smilla beschwichtigt, nach einem kurzen Moment legt sich das Nackenfell der Hündin und Smilla löst das ganze für sich mit ein wenig "fiddle about".
    Auf Spaziergängen kommen die beiden klar. Sie spielen ab und an miteinander (auch mal richtig schöne Rennspiele, jeder ist mal vorne), wobei es Smilla oft mal zu viel wird und sie sich die junge Hündin vom Leib hält, auch mal keifend und zwickend (ohne Eskalation). Die Hündin akzeptiert das dann auch. In Situationen mit Streitpotential (Smilla hat einen Stock, die Hündin möchte ihn auch haben) kommt es manchmal zu einem Einfrieren, wobei Smilla immer irgendwann mit angelegten Ohren und beschwichtigend zur Seite tritt.

    Insgesamt würde ich sagen, dass es nicht die große Liebe ist, dass die beiden aber einen akzeptablen Weg miteinander gefunden haben.

    Das ganze kippt allerdings in den letzten Monaten zunehmend, wenn wir in der Wohnung meiner Kollegin sind. Sicherlich hat es dort eine territoriale Komponente, immerhin ist die Hündin nun zunehmend reif und erwachsen und vielleicht ist es der Hündin auch einfach langweilig!?
    In jedem Fall versucht sie Smilla in der Wohnung auf Schritt und Tritt einzuschränken. Meine Kollegin nimmt das nicht so wahr und meint oft "aber jetzt schaut sie doch ganz nett". Smilla nimmt es sehr wohl wahr und hält sich dort eigentlich nur noch direkt vor meinen Füßen oder unter meinem Stuhl auf. Immer wieder kommt die Hündin dann fixierend auf Smilla zu, diese hebt die Lefzen (glaube ich, ich sehe es von oben nicht immer) und dann knallt es. Meinem Empfinden nach geht die Hauptaggression eindeutig von der Hündin aus, Smilla versucht ja schon im Vorfeld sich unsichtbar zu machen.
    Bisher hatten sie sich noch nicht zwischen den Zähnen und nach dem wilden Gekeife, bei dem ich Smilla vor der Hündin abschirme, bringt meine Kollegin die Hündin meist raus. Wird sie irgendwann wieder reingelassen, vergehen 5 Minuten und das gleiche Spiel geht wieder los.

    Es ist einfach blöd - natürlich müssen die beiden keine Freunde werden und es wäre auch denkbar Smilla nach dem Spaziergang im Auto zu lassen oder einfach auf den Kaffee und das Schwätzchen zu verzichten. Allerdings hatten wir eigentlich vor mal gegenseitig auf unsere Hunde aufzupassen, wenn Not am Mann ist. In der aktuellen Situation würde ich Smilla aber nicht alleine dort lassen wollen.
    Ein Versuch wäre noch, wie es bei mir klappt. Vielleicht treffen wir uns beim nächsten Mal einfach hier...

    Was meint ihr? Findet sich das noch oder ist das eher hoffnungslos? Wenn die Hündin meine wäre, würde ich sie deutlich in ihre Schranken verweisen, aber sie gehört mir nunmal nicht... Die Zickerei und die Attacken laufen lassen will ich bestimmt nicht. Smilla wäre der dreimal schwereren Hündin hoffnungslos unterlegen.

  • Mhm ich finde ihr macht schon vorher relativ viele Fehler. In der Wohnung eskaliert die Situation dann halt. Ob territorial oder einfach wenig Platz lässt sich schlecht sagen.

    Wie reagiert ihr denn speziell beim Spazierengehen, wie läuft die Begrüßung ab und und und?

    Alles wichtige Details ohne die es meiner Meinung nach eigentlich unmöglich ist etwas zu folgern.

    Klar ist, ihr müsst beide dran arbeiten. Ob Smilla ganz unschuldig ist, da bin ich mir nach der Beschreibung nicht ganz sicher. Wenn mein (defensiver) Hund bedroht wird, wenn er einen Stock im Maul hat (was es bei uns generell nicht gibt), dann lässt sie den sofort fallen und tritt den Rückzug an.

  • Ihr müsst das dringend in der Wohnung managen. Speziell Deine Freundin müsste ihren Hund zu recht weisen. Du selbst wirst da wenig ausrichten können/dürfen.

    Der Hund Deiner Freundin mobbt und ignoriert, geht nach vorne. Er sollte lernen Besuchshunde zu ignorieren; das heißt, wenn ihr mit beiden Hunden vom Gassi kommt, gehen beide Hunde auf ihre zugewiesenen Plätze. Fertig!

    Dann schmeckt auch der Kaffee!

  • Hoffnungslos ist es erst einmal nicht, solange deine Freundin ihre Hündin managed, wenn die deine auch nur ansatzweise anfängt zu mobben und zu kontrollieren. Vllt. kannst du es ihr verdeutlichen, dass auch ihr Hund dabei Stress hat und sie das für den Hund regeln muss.

    Wenn du sie besuchst oder abholst, treffen die Hunde sich dann erst in der Wohnung/vor der Haustür deiner Freundin?

    Falls ihr das so macht, würde ich das ändern und mich erst einmal auf neutralem Boden mit der Feundin verabreden, die Hunde dort angeleint und erst auf Distanz aneinander heranführen, eine entspannte Runde gehen, später ableinen und zusammen zur Freundin gehen.

  • Ich denke @Grinsekatze1 hat Recht. So ähnlich läuft es hier auch, wenn die Hunde sich nicht unbedingt mögen aber zivil miteinander umgehen sollen. Jeder wird in unterschiedliche Ecken ins Platz geschickt, weg von den Menschen aber so dass man ein Auge drauf haben kann und dann werden sie ignoriert und haben sich gegenseitig zu ignorieren. Alleine lassen zur Betreuung würde ich meine Hündin dort aber nicht, selbst wenn das Kaffee trinken auf diese Art klappen sollte.

  • Das Smilla völlig unschuldig ist glaube ich auch nicht. Sie ordnet sich nicht völlig und in allen Belangen unter. Für mich ist damit die Hoffnung verbunden, dass sie die andere Hündin mit deren Erwachsenwerden doch noch komplett als dominanten Part in der Beziehung akzeptiert und sich damit die Zickerei erledigt.

    Die Begrüßung hatte ich oben beschrieben. Sie findet immer außerhalb des Hauses statt und ist aus meiner Sicht nicht sehr problematisch.
    Die meiste Zeit laufen sie auf einem Spaziergang völlig unproblematisch nebeneinander her. Da gibt es nicht andauernd Interaktion (vielleicht sollte ich davon mal ein Video machen...).
    Interaktion ist dann gegeben, wenn die Hündin lauert und recht ruppig zum Spiel auffordert. Smilla ignoriert das oft einfach und dann ist auch wieder gut. Manchmal rennt sie mit spielt richtig (das war früher deutlich häufiger der Fall) und manchmal reagiert Smilla auf solche Spielattacken etwas zickig und dann ist auch wieder Ruhe.



    Wenn mein (defensiver) Hund bedroht wird, wenn er einen Stock im Maul hat (was es bei uns generell nicht gibt), dann lässt sie den sofort fallen und tritt den Rückzug an.

    Die Situation mit dem Stock war für mich einfach ein schöner Punkt um festzumachen, wie die beiden zur Zeit stehen. Nach einem wirklich kurzen eingefrorenen Moment hat Smilla ihn freigegeben - kein Lefzenziehen, kein Gezicke, nur Ohren nach hinten, Blick abwenden und sich trollen.

    So sah es im letzten Winter aus:

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  • Bin da ganz bei Grinsekatze. Ich würde deine Kollegin darum bitten ihre Hündin auf ihren Platz zu schicken und falls sie da nicht von selbst bleibt auch dort anzuleinen, während du deine Smilla bei dir behälst. So ist das ganze entspannter, die Hündin meint nicht mehr irgendwas regeln zu müssen und deine Smilla kann nicht mehr versehentlich oder absichtlich (können wir ja nicht beurteilen) irgendwelche Fehltritte begehen, die es zum kippen bringt. Ich hab auch schon bei Freunden mit Hunden übernachtet, die es gar nicht gut fanden, dass da ein unkastrierter Rüde dabei ist. Da hilft nur beide "festtackern".

  • Bin da ganz bei Grinsekatze. Ich würde deine Kollegin darum bitten ihre Hündin auf ihren Platz zu schicken und falls sie da nicht von selbst bleibt auch dort anzuleinen, während du deine Smilla bei dir behälst.

    Nein, ein Hund bei Ressource Mensch und der andere nicht finde ich keine gute Idee! Beide in separate Ecken mit Abstand zum Menschen, dann gibt's auch kein Konfliktpotenzial.

  • Nein, ein Hund bei Ressource Mensch und der andere nicht finde ich keine gute Idee! Beide in separate Ecken mit Abstand zum Menschen, dann gibt's auch kein Konfliktpotenzial.

    Der fremde Mensch ist doch keine Ressource? :???:
    Ich würde meinen ggf. unsicheren Hund nicht in fremder Umgebung an ein Eck binden.

  • Die Hündinnen sind sich draußen nicht 100%ig grün, dann wird es in der Wohnung sowieso noch kritischer.
    Ich würde gar nicht mehr zusammen spazieren gehen, hört sich jedenfalls überhaupt nicht entspannt an.

    Zitat


    ...so begrüßen sich die Hunde meist etwas
    steif, wobei die Hündin imponiert und Smilla beschwichtigt...

    ...wobei es Smilla oft mal zu viel wird und sie sich die junge Hündin vom Leib hält, auch mal keifend und zwickend (ohne Eskalation).

    ...In Situationen mit Streitpotential (Smilla hat
    einen Stock, die Hündin möchte ihn auch haben) kommt es manchmal zu
    einem Einfrieren, wobei Smilla immer irgendwann mit angelegten Ohren und
    beschwichtigend zur Seite tritt....

    Und ich würde niemals meinen Hund mit in eine Wohnung nehmen, wo es scheinbar richtig unrund läuft (1 Hund territorial und ohne vernünftige Einwirkung der Besitzerin, der andere der sich am liebsten in Luft auflösen möchte).
    Warum tust du deiner Smilla so einen Stress an?
    Den anderen Hund zu zwingen, ungeliebten Hundebesuch zu ertragen oder ausgesperrt zu werden, trägt auch nicht zu einer besseren Akzeptanz bei.
    Bei mir hier (habe 5 Hündinnen von 4 - 12 Jahren) gibt es Bekannte mit Hündinnen, die ohne Probleme mit ins Haus können, und welche, wo die Hündin eben im Auto oder Zuhause bleiben muss.

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