Begegnungen zwischen Welpen und fremden Hunden (beide angeleint), wie handeln?

  • Du erziehst deinen Hund nicht zur Ängstlichkeit, wenn du ihn bei Bedarf zu seinem Schutz hochnimmst.

    Abgesehen davon, daß ich meinen Hund auch hochnehmen würde, wenn ich es nicht schaffe, die Straßenseite zu wechseln, hat sie das aber schon verknüpft. Sie guckt, sobald ich erst mal die Leine dranmache, ich kann sie jetzt nicht mehr hochhiefen, sichere aber, wo ist der "Feind". Ängstlich reagiert sie dennoch nicht, da sie Hundekontakt mag. Wenn es nicht so wäre, weiß ich nicht, wie es dann wäre. Andererseits würde ich auch denken, wäre der Hund dann eher froh, wenn man ihm hilft.
    Naja, eine Freundin hat mir in der Welpenzeit den Tip gegeben, den Hund so hochzunehmen, daß er gar nicht realisiert warum. Also kurz mit einem Leckerlie etc. ablenken, auf sich konzentrieren, so daß er den Hund nicht mitkriegt, wegen dem er hochgenommen wird und sich dann wegdrehen, während der Hund sich dann nähert, so daß er es auch nicht mitbekommt, sondern einfach nur realisiert, er wird gerade mal hochgenommen und hochgenommen werden ist lustig, weil da gibt es Leckerlies

  • Wenn beide an der Leine sind, sollte es ja kein Problem sein, den eigenen Hund auf der abgewandten Seite zügig dran vorbei zu bugsieren.

    Vor allem immer wichtig: nicht zögern und keinen Blickkontakt mit den anderen Menschen und keine großartigen Kommentare, Rechtfertigungen oder Erklärungen.

    Kurz Hallo sagen (man will ja höflich bleiben), auf den eigenen Hund achten und zügig weiter. Im Zweifel mit nem großen Bogen.

    Klappt bei mir seit 15 Jahren optimal und ich lasse mich auch nicht auf irgendwelche Diskussionnen ein, weil ich nach außen vermittel, dass ich gar nicht gesprächsbereit bin bzw. ins "Gespräch" mit meinem Hund vertieft bin. Da ignoriere ich andere Leute auch gerne mal.

    Leinenkontakte sind für Hunde immer blöd und auch absolut nicht notwendig. Und die Hunde, die ihre Menschen von A nach B und zu jedem Hund hin ziehen, sind ja meistens auch die, die das als Welpe auch schon durften. Die haben das so gelernt.

    Abgesehen davon, dass Du nie weißt, wie der andere Hund reagiert, ist es einfach blöd, wenn ein anderer Hund ungefragt in euren Individualbereich kommt und Dein Hund quasi in eine Situation gezwungen wird, in der er sich selbst mit dem Gegenüber auseinandersetzen muss. Denn eigentlich wäre es Deine Aufgabe, in solchen Konflikten die Führung zu übernehmen.

    Und auf der anderen Seite, wenn Du einem Hund von Welpe an erlaubst, mit jedem Hund an der Leine Kontakt aufzunehmen, wird er das Verhalten als normal abspeichern und das auch immer so machen wollen.
    Auf Dauer entstehen gerade aus solchen Sachen die klassischen Leinenaggressionen. Hund hat Frust, wenn er dann mal irgendwann nicht jedem Hund Hallo sagen darf.

    Ich würde es konsequent durchziehen, denn wenn ein Hund lernt, dass es an der Leine NIE Kontakte gibt, wird es auch später weniger problematisch sein, locker an anderen Hunden vorbei zu gehen.

    Und nur weil man an der Leine konsequent bleibt, heißt das ja nicht, dass der Hund niemals Kontakte hat. Die kann man sich ja bewusst suchen und am besten dann, wenn beide Hunde abgeleint sind.

    Und einen kleinen Hund würde ich im Zweifel auch mal eben hoch nehmen, wenn man nicht mehr ausweichen kann.

    Die Kommentare anderer Leute müssen einem dann halt egal sein, auch wenns schwer fällt. Aber niemand muss sich dafür rechtfertigen, wie er mit seinem Hund umgeht.


  • Leinenkontakte sind für Hunde immer blöd und auch absolut nicht notwendig.

    Da kann man auch geteilter Meinung drüber sein und ich finde, das ist nicht pauschal so zu sagen. Wichtig ist für mich, daß der Hund gelernt hat, an anderen Hunden auch einfach vorbeigehen zu können und nicht zu jedem Hund hinwollen zu müssen. Ansonsten haben wir hier viele Leinenkontakte, die alle nett ablaufen. Mir ist es lieber, die Hunde sind gesichert, als das mein Hund mit irgeneinem Hund, den ich nicht kenne, Kontakt hat, der wie ein Bekloppter frei in ihn reinbrettert und ihn womöglich noch jagd und die Hunde sind zu weit weg, als das man eingreifen kann.
    Andererseits sollte man natürlich davon ausgehen, daß viele mit der Leine signalisieren, daß sie keinen Kontakt wollen. Aber, wenn man vorher fragt, finde ich Leinenkontakte auch völlig okay. Und ich denke, manche Hunde fühlen sich durch die Leine auch sicherer

  • Wenn beide an der Leine sind, sollte es ja kein Problem sein, den eigenen Hund auf der abgewandten Seite zügig dran vorbei zu bugsieren.

    Ich will da jetzt nicht übermäßig pessimistisch sein, aber die TE wohnt, wie ich, in Berlin. Hast du deine Methode hier schon mal getestet? Mir hilft sie leider nicht immer, auch wenn es mir prinzipiell so am liebsten ist und wir das auch so gelernt haben. So eine Leine lässt sich zum Beispiel prima über den ganzen Weg spannen, du hast nicht überall die Möglichkeit, einen Bogen zu laufen, etc.

  • Die Frage ist doch "WIE" führt sich der Hund an der Leine auf.
    Hat er gelernt, sich ruhig zu verhalten, ist auch angeleinter Kontakt kein Problem.
    Aber auch da kommt es auf das Individuum an.

    das Problem , was ich beobachten kann ist, dass bei dem Gros der Hunde die Leinenführigkeit mangelhaft ist und demnach auch das Verhalten bei Hundesichtung.

    Zu fremden Hunden halte ich grundsätzlich Abstand, weil von 10 Hunden 8 ausflippen, wenn die meine beiden sehen.
    Da sieht man dann sofort, dass das ruhige Verhalten an der Leine nie geübt wurde.
    Ich wechsel immer die Strassenseite, wenn es geht.
    Zu unfreiwilligen Zusammenkünften lasse ich es nicht kommen.

  • Vielen Dank, ihr Lieben. Ich fühle mich tatsächlich in meinem Bauchgefühl bestätigt. Lieber hochnehmen und Sicherheit bieten, denn DAS ist ja wohl auch eine wichtige Lektion für den Zwerg, dass sie bei mir in Sicherheit ist. Ich war nur verunsichert, weil mir praktisch alle Hundehalter hier ungefragt erzählt haben, dass man ja den Hund auf keinen Fall hochnehmen dürfte, wenn er Angst hat, als wäre das der größte Deppenfehler, den man machen kann.
    Die Idee, mit dem vorausschauenden, "zufälligen" Hochnehmen und ablenken hatte ich auch schon, das werde ich probieren.

  • Zu unerzogenen wilden Hunden würde ich mit und ohne Leine keinen Kontakt zulassen. Rechtzeitung und ruhig die Straßenseite wechseln und gelassen weitergehen. Nette soziale Kontakte sind immer schön und wichtig.

    Ich hab war früher auch ein Gegner von Leinenkontakten. Leider habe ich so meine sensible Hündin dazu erzogen an der Leine aggressiv zu reagieren ... Frauchen möchte das ja auch nicht, also belle ich mit. Heute achte ich darauf das meine Hunde lernen andere Hunde an der Leine ruhig zu begrüßen, denn das lässt sich im Leben nun mal nicht vermeiden. Mein Rüde kann selten abgeleint werden und an der Leine begrüßt er Fremdhunde wesentlich souveräner.

    Insgesamt höre auf Deinen Bauch, wenn Du ein schlechtes Gefühl hast lieber keinen Kontakt.

  • weil mir praktisch alle Hundehalter hier ungefragt erzählt haben

    Ja, das ist das große Problem. Hatte ich ja auch schon angedeutet. :dagegen: Deshalb ist es super, dass du dich vorher umfassend selbst informierst. Dann kannst du mit dem nötigen Hintergrundwissen abwägen, was welche Vor- und Nachteile hat. Macht man das nicht, fällt man viel zu leicht auf diese alten Sprüche rein, die einem wirklich an jeder Ecke ungefragt reingedrückt werden. Ging zumindest mir so. Weil man in dem Moment ja nicht so viel Zeit zum Nachdenken hat.

  • Ich hab mir überlegt, was ich nächstes Mal sage, wenn ich meine Hündin gerade als Schutzmaßnahme auf den Arm genommen habe und mir dann mein Gegenüber erklärt, dass ich sie wieder runterlassen kann, weil sein Hund nichts tut und nur spielen möchte, aber wie ein Irrer kläffend um uns herumhüpft.
    Am meisten hab ich ja die Hundebesitzer gefressen, die zuerst vergeblich ihrem Hund schreien, wenn dieser erwartungsgemäß nicht hört, wird "der tut nichts, der will nur spielen" hinterher gerufen. Irgendwie muss man das ja "übertünchen", dass er Hund nicht hört.

    Letztes Mal lief es so ab:

    Gegenüber: "Der tut nichts, der will nur spielen".
    Ich: "Meine Hündin hat aber Angst."
    Gegenüber: "Er tut aber wirklich nichts, der will nur spielen".
    Ich: "Meine Hündin aber nicht."

    Der doofe Kerl hat das einfach nicht kapiert, ich habe dann geschaut, dass ich mit meiner Hündin auf dem Arm weiterkomme - der andere Hund wurde immer noch nicht angeleint, denn er tut ja nichts.

    Nächstes Mal läuft das so ab:

    Gegenüber: "Der tut nichts, der will nur spielen".
    Ich: "Das hat schon mal jemand zu mir gesagt und dann hatte mein Hund eine Bisswunde."

    Mal schauen, ob das mehr bringt und das Gegenüber mal zum Denken bringt.

  • Ich habe meinen idR Welpen nicht hochgenommen, aber ich gehe heute noch immer so, dass ich dazwischen bin.

    Wichtig ist - wie schon geschrieben wurde - dass man selbst wirklich in normalen zügigen Tempo weitergeht, den eigenen Hund nicht an sich vorbeidrängen lässt (einfach Weg versperren, Fuß/Bein dazwischen, möglichst wenig an der Leine machen! Das Geziehe an der Leine verursacht oft Unbehagen und kann zu Frustbellen führen) und fremde Hunde eben abhält so gut es geht.

    Auf keinen Fall bleibe ich stehen, schon gar nicht um mich mit anderen Haltern rumzustreiten.

    Leinenkontakt gibt es bei uns nur sehr selten, nur zu bekannten Hunden und im ersten Lebensjahr gar nicht.

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