Hundeanschaffung? Als Studentin..?

  • Hallo Czarek,
    ich studiere in Österreich in einem kleinen 3000 Einwohner Örtchen. Eine Hundeschule und ein Tierarzt sind hier sesshaft, darüber müsste ich mir keine Sorgen machen. Sofern ich einen Hund in den Sommersemesterferien anschaffen sollte, wäre ich in der Zeit zu Hause, wo es ebenfalls eine Hundeschule geben würde und auch die Hilfe meiner Eltern am Anfang. Der Studienplan ändert sich natürlich auch, aber ein Auslandssemester werde ich nicht machen und zu Projektarbeiten mit anderen KomilitonInnen könnte ich den Hund mitnehmen. Sofern ich ein Praktikum mache, würde ich in der Zeit nach Hause gehen, wo ich den Hund dann lassen könnte.
    Diese Entscheidung versuche ich nicht unbedacht zu treffen, ich versuche so gut es geht alle möglichen Komplikationen mit einzurechnen und mich auf die Zukunft vorzubereiten.
    Das ein Hund gewissermaßen eine Einschränkung ist, ist mir bewusst. Ich gehöre aber nicht zu den Menschen die immer Unterwegs sind oder fort gehen. Egal ob in meinem Uniort oder daheim, bin ich immer in einem ruhigen, ländlichen Umfeld.
    Und ehrlich gesagt: ja ich fühle mich oftmals allein. Aber dies ist nicht der ausschlaggebende Punkt, aus dem ich mir einen Hund anschaffen möchte. Ich bin gerne mit Tieren zusammen, habe auch ein gutes Händchen und einen Hund habe ich mir seit jeher gewünscht.
    Ich würde versuchen so gut es geht, selber über die Runden zu kommen, aber im Notfall habe ich die Sicherheit, dass mir meine Familie was die Finanzen betrifft immer unter die Arme greifen würde. Einen Notpuffer würde ich mir anlegen, aber sollte dieser mal überstrapaziert werden, müsste ich mir keine Sorgen machen, wie ich die Rechnungen bezahlen sollte.
    Das mit dem Rottweiler ist leider echt dumm gelaufen, viel Mitglieder hatten ja bereits ihre Geschichten erzählt, man kann sich nie sicher sein, dass alles Rund läuft. Im Gegenzug sollte man finde ich aber auch nicht in der Angst leben, dass jeden Moment etwas passieren kann. Denn theoretisch gesehen kann im Leben vieles schief gehen und immer in der Angst davor zu leben ist auch nicht das richtige.
    Ich weiß nicht, was ich denn noch zu meiner Zukunft sagen soll. Sie ist eben ungewiss und ich kann daran nichts ändern. Ich weiß zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, wohin es mich im Leben verschlägt und wer kann das denn bitte zu 100% sagen? Es kann sich immer was ändern.
    Was ich sagen kann ist, dass ich mein ganzes Herzblut in dieses Tier stecken würde. Ich liebe sie einfach und ich könnte mich auch nicht einfach von ihm trennen wenn es schwieriger werden würde. Es gibt immer Möglichkeiten.

  • Ist man dann bereit auf den Wunschjob zu verzichten um dem Hund gerecht werden zu können?

    Was ich über mich sagen kann, ist dass wenn ich ein Tier halte, es in mein Herz schließe und mich um es kümmere. Ich bin mir sicher, dass ich - sofern ich in eine schwierige Jobsituation gerate - alles in meiner Macht stehende tuen würde um dem Tier ein gutes Heim zu bieten. Sollte es zu Wahl kommen, zwischen Tier und Job, würde es für mich das Tier sein. Davor würde ich dennoch versuchen, einen guten Mittelweg zu finden.

  • Das klingt doch alles super :) Du entkräftest ja selbst jedes Gegenargument. Ich will's nicht böse klingen lassen, aber es klingt ein bisschen naiv. Naiv deswegen, weil man dann auf die Wirklichkeit stößt - wenn man die Chance seines Lebens kriegt. Oder wenn es keine Alternativen gibt. Oder der Liebe seines Lebens begegnet. Oder weil sich Einstellungen einfach ändern. Aber das ist gar nicht schlimm, denn ich finde wirklich: wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
    Es gibt viele andere Leute, die sich total unbedarft einen Hund holen und es trotzdem wunderbar meistern, selbst in schwierigen Zeiten. Die ziehen es halt durch.
    Es tut mir eben nur Leid um diese "Studienendshunde". Deswegen hab ich es nochmal angemerkt, mir liegt das auf dem Herzen. 2 Jahre sind so schnell verflogen, mit 2 Jahren sind manche Hunde noch nicht mal richtig klar im Kopf.
    Mit Geld, Betreuungsmöglichkeiten und Zeit würde ich an deiner Stelle nochmal genau drauf schauen und planen bzw Personen mit ins Boot holen. Und ja, ein Hund ersetzt keinen Menschen oder Kontakt zu Freunden.

    Und dann fehlt nur noch der passende Hund. Ich stehe wie du auf große Hunde, habe mich aber aus den genannten Gründen für einen Kleinen entschieden, weil der nunmal besser in mein Leben gepasst hat.

    Alles Gute :winken:

  • Liebe Stachelschnecke, das mit einem 'ergrauten Freund' lasse ich mir auf jedenfall durch den Kopf gehen. Obwohl es mich ziemlich traurig machen würde, wenn das Tier nicht lange an meiner Seite sein kann.

    Liebe/r Czarek, es ist schon okay es naiv zu nennen, aber im Endeffekt wird es sowieso nicht haargenau so laufen wie ich es plane, mir wünsche oder vorstelle. Ich war noch nie im Besitz eines Hundes, weshalb es eine vollkommen neue Erfahrung für mich darstellen würde. Ich habe jetzt schon einiges hier gelesen und es kann leider immer etwas anders laufen oder schief gehen. Ich stelle mir nicht vor, dass ich jeden Abend mit dem Hund auf der Couch kuscheln. Es kommen auch viele andere Verpflichtungen, Verzichte und Kosten auf mich zu und sei es zum Beispiel nur im strömenden Regen mit dem Hund Laufen zu gehen. ;)
    Just to mention ;) : ich lebe gerade glücklich in einer Beziehung, jedoch kann eine Beziehung immer auseinander gehen, aber auf den Hund an deiner Seite ist immer verlass. Und sollte ich je auf eine neue große Liebe treffen, sollte die sich darüber im klaren sein, dass es mich nur im Doppelpack geben wird :D


    Mit Geld, Betreuungsmöglichkeiten und Zeit würde ich an deiner Stelle nochmal genau drauf schauen und planen bzw Personen mit ins Boot holen.

    Das wäre auf jedenfall der nächste Schritt den ich genau planen muss ;)
    und danke dir :)

    Was hast du für einen Vierbeiner? :)

  • Ich hab damals aufgrund meiner "studentischen Umstände" im TH keinen Hund bekommen und mir deswegen einen Welpen aus einem ungewollten Ups-Wurf geholt. Nicht grad die beste Möglichkeit |) Asche auf mein Haupt, dass ich dabei noch einen tollen gesunden aufgeweckten Hund bekommen habe, der genau zu mir und meinem jetzigen Leben passt. Nochmal werde ich mein Glück nicht herausfordern, der nächste wird ein Rassehund aus einer guten Zucht sein (weil ich inzwischen mit meinem Hund arbeite). Mein Hund ist ein kleiner Wuschel-Terrier-Mix.

    Auch in Bezug auf Züchter und Tierheime gibt es durchaus Vorurteile über Stundenten. Heute bin ich schlauer und wüsste (oder würde einfach mal rumfragen), welches TH keine blöden Sprüche drückt und wo ich mich nicht niedergemacht fühlen würde, weil ich noch keine 20 Jahre Hundeerfahrung, ein eigenes Haus mit Garten und ein Konto voller Geld habe, um niemals länger als 3h außer Haus sein zu müssen :mute:
    Hier gibt es ja einige Österreicher, vielleicht können die dir ein TH oder eine Pflegestellenorganisation in der Umgebung empfehlen. Die Vorteile eines TH-Hundes wurden hier ja schon aufgezählt und sprechen durchaus für sich =)

  • Hier gibt es ja einige Österreicher, vielleicht können die dir ein TH oder eine Pflegestellenorganisation in der Umgebung empfehlen. Die Vorteile eines TH-Hundes wurden hier ja schon aufgezählt und sprechen durchaus für sich

    Wisst ihr, wie ich mit diesen in Kontakt treten kann? Ich bin erst seit paar Tagen hier angemeldet und noch etwas ratlos. :ka:

  • Ich habe mit 18 meinen ersten Hund (DSH) als Welpe zu mir geholt. Lebte bei den Eltern und war in der Ausbildung bis 21. Bin mit 25 beruflich ausgewandert. Der Hund blieb 2 Monate bei meinen Eltern, dann konnte ich ihn zu mir holen. Ich wohnte auf einem Pferde-Zuchtbetrieb (Pferde auch mein Hobby, nicht mein Beruf) und der Hund lief da unkompliziert mit. Am Abend z.B. wurde er vom Hofbesitzer, wenn ich Spätdienst hatte einfach in meine Wohnung gebracht.
    Meine Freizeit war Hund und Pferde...und nur Hund und Pferde. Trotzdem gelang es mir irgendwie meinen Mann kennenzulernen. Hund wurde mitgeheiratet und es kamen 3 Kinder dazu. Heute lebt bereits der 3. Hund bei uns. Die ersten beiden wurden 15 und 14 Jahr alt.

    Was ich aber sagen will, Hunde und Pferde sind meine Passion, der ich alles andere untergeordnet habe, für die ich auch auf viel verzichtet habe. Ich habe alle meine Entscheidungen immer abgeklärt damit, dass der Hund bei mir bleiben kann. Letztes Jahr z.B. habe ich, nach Aufgabe meiner Selbstständigkeit 3 sehr gut bezahlte und interessante Jobs ausgeschlagen und erst da zugesagt, wo ich meine jetzige Hündin mit zur Arbeit nehmen kann und die Arbeitszeitgestaltung so frei ist, dass ich genügend Zeit für sie habe. Die Lage des Ortes ländlich ist und ich in jeder Pause raus kann und in der Natur stehe.
    Das war nicht vorauszusehen und ich hatte richtig Glück. Das heisst, ich hatte ganz schön gebibbert und gepokert. (Und einen Mann, der meine "Spinnerei mit den Viechern" seit 30 Jahren aushält und mich weiter unterstützt hatte, um das Ganze überhaupt wagen zu können :bussi: )

    Man kann sicher nicht vorraussagen, was im Leben auf einen zukommt, aber man kann sich bewusst machen... wie sagte der kleine Prinz: "Du bist zeitlebends für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast"

    Darum lieber gut abschätzen und sich ehrlich einschätzen, ob man dazu bereit ist, bevor man sich ein Lebewesen vertraut macht.

    Gute Entscheidung und Gruss Eva

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