Hundebegegnungen sind Horror :( benötigen HIlfe/Tipps

  • Hallo ihr lieben,


    dies wird mein erster Beitrag sein. UNd auch ein umfassender Beitrag, daher bitte cih um Rücksicht wenn es vielleicht manchmal etwas wirr geschrieben ist.


    Ich möchte Vorab sagen dass uns die Schwierigkeiten die mit einem Hund aus dem Tierheim bzw von der Straße entstehen können bewusst waren aber dass unsere Situation doch etwas speziell ist.


    Also:


    Ich und meine Lebenspartnerin haben 2015 dazu entschieden uns einen Hund zu holen. Über den bei uns örtlichen Tierschutz der Hunde aus den Tötungsstationen in der Slowakei freikäuft und dann nach Deutschland vermittelt, haben wir dann unseren kleinen Mann gefunden.


    Sheldon, Beagle-Shar-Prei Mix mit einer Höhe von ca 45 Zentimetern.



    zu Sheldons Vorgeschichte ist wenig bekannt. Lediglich dass er einen Zwiling hat der etwas dunkler und kleiner ist. Ebenso dass Brendon (Sheldons Zwillingsbruder) ca 2 Monate vorher ins Tierheim kam. Sheldon dann als er ca. 10 Monate alt war.
    Brendon wurde zwischenzeitlich schon vermittelt und Sheldon kam dann im September auf die Pflegestelle des Tierschutzvereins.
    Beide waren wohl die ersten 10 Monate ihres Lebens auf der Straße und ohne Mutter.


    Auf der Pflegestelle haben wir ihn auch erstmals besucht. Er war damals furchtbar ängstlich. gerade vor mir (großer und etwas kräftigerer Kerl) hatte er besonders Angst. Eine kleine Bewegung und er war sofort wieder weg und in Deckung.
    Da wir damals im Umzug waren, vereinbarten wir mit der Pflegestelle (Die Zeitgleich Vereinsleitung war) dass wir ihn erst nach dem Umzug im Dezember zu uns holten, und er solange bei der Pflegestelle mit 2 weiteren Hunden bleibt.


    Als er dann im Dezember zu uns kam hatte er sich erstaunlich gewandelt. Neugierig, Offen und nicht mehr so scheu wie vorher.
    Nunja, er hatte sich nach 2-3 Tagen schon ganz gut eingelebt und wir haben auch ab dem 2. Tag schon ein bisschen angefangen mit dne ersten Grundkommandos und Regeln die dann für ihn bei uns gelten. Aber schon beim ersten Gassigang merkten wir dass er auf andere Hunde sehr extrem reagiert. WIr haben seitdem versucht solche Situationen zu entschärfen. Bisher alerdings ohne Erfolg.


    Sein Verhalten gestaltet sich dann insoweit dass, sobald er Blickkontakt aufgenommen hat sich komplett versteift, die Rute Steif absteht und er ganz Aufmerksam zu fixieen scheint. Je nach entfernung zum Hund wartet er entweder bis dieser etwas näher kommt oder er legt gleich los. Was das Näherkommen betrifft reichen schon 15-25 Meter DIstanz zwischen den Hunden. Sein Verhalten ändert sich dann schlagartig in leichtes geknurre und gebell, er reizt dann die leine soweit wie ich sie vorher eben dann gegeben habe komplett aus und zieht in Richutng anderer Hund. Er bellt und springt in die Leine und ist in voller Aufregung versucht irgendwie zum Hund zu kommen. Und er beruhigt sich danach auch lange Zeit nicht. Er ist dann so aufgedreht und jault auch zum Teil kläglich als würde er von mir Massakriert. Er springt und zerrt so stark richtung Hund (egal ob ich die Richtung ändere oder irgendwas, er ist dann wie ein Kompass) dass er sich sogar selber die Luft abdrückt und dann rüchelt und gequetscht bellt.
    Wir haben mittlerweile versucht einfach einen Richtungswechsel vorzunehmen, den Hund zu ignorieren (sowohl unseren als auch den anderen) und eben einfach entspannt (sofern dass unter gezerre und gebell geht) am anderen Hund vorbeizugehen.
    Ebenso haben wir es mit einfache stehenbleiben sobald er anfängt deswegen "auszurasten" versucht.


    Aber bisher hat absolut garnichts gefruchtet.


    Er reagiert drausen algemein auf uns eigentlich garnicht. Zwar macht er in seinen Aufregungsattacken auch auf Kommando Sitz aber sein Verhalten dauert trotzdem an. Und ansonsten was rufen und Kommandos drausen angehen klappt eigentlich garnichts außer SItz.


    Wir sind mittlerweile langsam verzweifelt weil Sheldon einfach auf nichts anspringt und auch nicht bereit scheint etwas zu ändern. Ich bin mir sicher dass wir auch zu dieser SItuation beigetragen haben aber naja, jeder macht Fehler und sämltiche Problemlösungen haben eben bisher auch nichtmal ansatzweise funktioniert. Es gab zwar eingie male eine SItuation wo ihn der andere Hund nicht interessiert hat aber wir konnten da auch nicht erkennen warum. woher dieses plötzliche desinteresse kommt.



    Unser Tierarzt meinte Kastration wäre die Lösung, wegen mangelndem Testosteron. Ich bin da Skeptisch. Sicher würde es dieses Verhalten in einem gewissen grad mindern. Zumindest wenn das Verhalten zum Teil dann eben auch Hormonbedingt ist. Aber mir scheint es mehr Unsicherheit udn allgemein AUfregung zu sein in die er sich dann eben reinsteigert.


    Meine Lebenspartnerin hatte die Theorie dass Sheldon vielleicht Persöhnlichkeitsbedingt andere Hunde um sich haben muss, im Rudel leben muss umd zu funktionieren. Und in dem Fall wäre es am besten wenn wir ihn wieder zur Pflegestele geben da er die Hudne da kennt und sich auch mit ihnen versteht.


    Das ist ein Schritt den ich eigentlich nicht gehen möchte sofern es für Sheldon nicht anders geht. Sollte so ein Persöhnlichkeitsmerkmal bei ihm vorhanden sein wäre es natürlich für ihn auch besser so aber naja.. Wir wissen nunmal nciht eindeutig vohrer das kommt und was das Problem ist und ich möchte Sheldon auch nicht irgendwie.. aufgeben...


    Eine weitere Theorie ist dass er eben aufgrund der Tatsache dass er die ersten 10 Monate auf der Straße gelebt hat, nicht sozialisiert ist und erst resozialisiert werden muss bevor man da anfangen kann zu trainieren ( bzw. dass eine resozialisierung schon die Lösung des Problems sein könnte). In dem Fall würden wir auch mit der Pflegestelle ausmachen dass er vielleicht für mehrere Monate dort bleibt und dass sie dann eben mit anderen Hunden aus dem Verein, deren Adoptanten und Mitgleider eben gezielt üben können.


    Aber Naja wir wissen nunmal nicht vorher es genau kommt. Deshalb wollte ich mal fragen ob jemand von euch eine Idee hat vorher das kommt und was man da noch machen kann.


    Ich möchte Sheldon wirklich nicht in irgendeiner Form aufgeben aber auch nicht Schaden. Auf welche Art auch immer.


    mit Gruß, Noki

  • Unser Tierarzt meinte Kastration wäre die Lösung, wegen mangelndem Testosteron.

    Das kann auch gewaltig nach hinten los gehen. Eine Kastra ersetzt keine Erziehung.


    In eurer Situation würde ich unbedingt einen guten Trainer nehmen. Im Alleingang wird es sehr schwer, eine Verhaltensänderung zu erreichen.

  • Was mir dazu einfällt: Habt ihr schon mal die Schilddrüse checken lassen? So eine hohe Ablenkbarkeit kann (muss natürlich nicht sein) Merkmal einer Unterfunktion sein.


    Du schriebst "Er reagiert drausen algemein auf uns eigentlich garnicht. " Also auch nicht, wenn GAR kein Hund zu sehen ist?
    Da würde ich mal als erstes daran arbeiten, ihn bei wenig Ablenkung Kommandos beizubringen. Weiß nicht, wie ihr übt. Ich zB. würde in so einem Fall das Futter streichen und ihn sich erarbeiten lassen. Da würde ich euch einen guten Trainer empfehlen, der euch das - zumindest am Anfang - zeigt.


    Mein Hund ist auch so ein Leinenaggro. Kommt auf den anderen Hund an, wie er sich benimmt. Eines weiß ich aber: ich kann ganz sicher nicht auf einen kleinen keifenden Hund zugehen, da ist sie dann auf 180. Daher schaue ich, dass ich meinen Hund bereits dann neben dem Weg absetze, wenn der andere noch nichts macht und die beiden sich noch nicht fixiert haben. Dann setzt sie sich also hin und ich verlange Augenkontakt. In den allermeisten Fällen bleibt sie dann brav sitzen und lässt den anderen Hund vorbeimarschieren. Außer, wenn ein Hund sich dann entschließt zu kläffen...dann kann es schon sein, dass sie aufhüpft und hin will.

  • Moin,


    ich hab ja auch Hunde aus dem Tierschutz, und eines ist vielen Hunden aus dem Ausland gemein.


    Sie haben nicht gelernt, mit ihrem Menschen (mit Menschen überhaupt) zusammen zu arbeiten. Mein Diego (Spanier) war im Haus ein Traum von Hund, im ersten Jahr allerdings war ich draußen vollkommen abgemeldet..... aber so was von..... da half kein Leckerchen, kein Wort, kein Nix. Nach einem dreiviertel Jahr begann er draußen die Ohren in meine Richtung zu bewegen, wenn ich etwas sagte.... nach einem Jahr kam er dann auch, wenn ich rief (immer noch an der Leine) und die Ablenkung nicht soooo groß war. Ohne Leine laufen ging dann nur in unbekannten Gebieten, da hatte er Angst mich zu verlieren oder nach gut drei Jahren, da kam er dann auf Rückruf, sofern nichts anderes in Sicht war - also lief er eher angeleint.


    Die wichtigste Zeit in seinem Leben hat Euer Hund also auf der Straße ohne Menschen gelebt, und ich bin mir sicher - er kann das... er braucht Euch nicht wirklich, das ist ihm nicht bewusst, aber irgendwie klar..... nie war einer da, der sich gekümmert hat, der ihm etwas abgenommen hat, der auf ihn aufgepasst hat und das soll er nun so einfach abgeben, ohne Vertrauen? Denn das muss sich erst einmal bilden und das kann dauern.


    Uns hat geholfen, jeden Tag die gleichen Wege zu gehen, die gleichen Leute zu treffen - auch mit Hund. Ein souveränder Hund (mein Althund, weil Diego Zweithund war), an dem er sich orientieren kann.... und Geduld - Geduld - Geduld. Herausfinden ob es im Alltag Phasen gibt, in denen er zugänglicher ist, Heruasfinden, welches Leckerchen sein Lieblingsleckerchen ist und das nutzen. Jeder Hund lernt anders.


    Hunde von der Straße sind meist gut sozialisiert, was andere Hunde anbelangt. Meine haben da selten Probleme gehabt. Lucas, mein jetziger Spanier, macht an der Leine immer nur deshalb Theater, weil er dem anderen unbedingt "hallo" sagen will. Ohne Leine - keine Probleme. Stänkert der Andere, kommt er zu mir und wir gehen, er lässt sich auf nichts ein., An der Leine "Geschrei" - ICH WILL dahin - geht nicht immer, mittlerweile geht es meist besser, lässt er sich mal ablenken, kommt auf den Hund darauf an und hat durchaus mit seiner Rasse etwas zu tun. Und bis ich raus hatte, warum er Theater macht, das hat auch gedauert..... der will alles, nur keinen Streit, Hunde die er kennt - sind uninteressant.


    Aber auch Lucas hat ein gutes Jahr gebraucht, bis er sich mal darauf einließ, das ich die Dinge kläre und nicht er.


    Also, auch heraus finden, was Euer Hund eigentlich im Sinn hat, denn die Ansätze im Training unterscheiden sich. Aber das Wichtigste ist Zeit und Geduld.....


    Sundri


    P.S. in keinem Fall kastrieren.....Tierärzte die meinen, dann erledigt sich das, hab ich echt gefressen. Erst mal muss man wissen, warum er in der Leine hängt. Das können nämlich andere Gründe als Aggression sein.

  • Nun ja, Das Problem ist dass wir nicht wissen wie wir die AUfmerksamkeit von ihm drausen Fordern können.
    Im Garten klappt das alles super, Zuhause auch, nur eben nicht drausen.
    Da hatten wir schon leckerlies, sein Quietscheball, sein Tau. Da springt er auf nix wirklich an.
    Manchmal frisst er das Leckerlie, macnhmal ignoriert ers, manchmal nimmt ers in den Mund und lässt es gleich wieder fallen.


    Das ist recht unterschiedlich aber insgesamt auf uns Persöhnlich reagierne mit Blikkontakt oder AUfmerksamkeit nicht. Wir sind da mehr der Trittbrettfahrer.


    Was ich obig vergessen hatte zu erwähnen, ist dass Sheldon dauernd Angst hat, vor den seltsamsten Dingen. Er wicht Menschen die an uns vorbei gehen panisch und geduckt aus. Zerrt dann ganz nach außen für eine größtmögliche Distanz. Das selbe gilt für Fahrradfahrer, Große Fenster und Türen. das macht ihm alles aus unbekannten Gründen eine Heiden Angst.
    Speziell Türen und Fenster sind langsam etwas besser geworden. Wir wohnen relativ ländlich und haben einen Kiosk direkt gegenüber an dem wir töglich mehrmals vorbei gehen. Da klappt das langsam ganz gut. Aber wenn wir in die Stadt zu meiner Mutter fahren ist das natürlcih umso verstörkter. Massig Menschen, Straßenbahn, Zug, Bahnhof. Das ist dann Furchtbar mit seinem Angstausweichen.


    Naja Hauptproblem ist dann wohl die Aufmerksamkeit uns gegenpber drausen.

  • Aufmerksamkeit draußen bekommen müßt ihr langsam in ganz reizarmer Umgebung aufbauen. Das kann einige Zeit beanspruchen.


    Ihr habt eine sehr große Aufgabe vor euch. Ich möchte nicht tauschen müssen. ;) Viel Erfolg.

  • Ich würde mich da anschließen und euch empfehlen einen kompetenten Trainer zu suchen (was nicht so einfach ist). Wenn du verrätst, wo du herkommst, kann vielleicht jemand einen empfehlen. Es sollte euch jemand vor Ort begleiten, ich denke die Baustellen sind zu groß, um das mal eben übers Internet zu lösen.

  • Mir tut der Hund leid und ich wunder mich, wieso ihr euch über seine Angst wundert.
    Die Frage ist doch tatsächlich, ob solch ein Hund in eurem Umfeld zufrieden werden und er je angstfrei leben kann?
    Da bräuchte es ein Trainer, der sich mit solchen Hunden auskennt, würd ich meinen.

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