Sind Mischlinge zwangsläufig Hunde von Vermehrern?

  • @SweetEmma
    Die Gefahr besteht aber dann, dass andere Leute den auch ganz toll finden und genau so einen auch haben möchten (...) am liebsten "neu", darum geht es mir bei der Frage halt auch

    Ui, wirklich spannendes Thema und noch keine Toten oder Verletzten nach 10 Seiten :applaus:@SweetEmma hat ja schon darauf geantwortet, aber ich finde die Frage wirklich schwierig. Um bei dem Beispiel mit der Mütze zu bleiebn: Wenn ich diese Mütze nicht mag, dann kauf ich sie auch nicht im SecondHand-Laden. Finde ich aber schwer zu vergleichen.
    Mein Hund ist aus dem TH. Dieses hat den Hund aus dem Ausland. Aber unterstütze ich mit meiner Schutzgebühr tatsächlich einen potienziellen Vermehrer im Ausland? :???: Da fängt es doch irgendwie an: Ich muss darauf vertrauen, was mir mein TH erzählt. Die müssen darauf vertrauen, was ihnen das dortige TH erzählt hat. Und wenn der Hund nicht gerade abgegeben wurde, kennt man ja die Geschichte, die hinter dem Hund steht, auch nicht.

    Naja, aber Tatsache ist doch dass seriöse Tierschutzvereine die mit Tierheimen im Ausland zusammenarbeiten im Ausland keine Hunde vermehren sondern dort das Elend bekämpfen. Tatsache ist aber wenn du einen Hund aus dem Tierschutz nimmst dann unterstützt du damit keinen Vermehrer, denn mit den max. 350€ die du an den Tierschutz bezahlt bekommt der nicht mal seine Kosten für Impfungen, Futter, Tierarzt für das Tier gedeckt. Selbst wenn das Tierheim in Deutschland mit einem ausländischen Tierheim zusammenarbeitet und ein Teil der "Schutzgebühr" ans Ausländische Tierheim geht, das ist ein Witz. Die Schutzgebühr beträgt max. 350€ (hab zumindest noch keine höhere gesehen). Da kann sich jeder selber ausrechnen dass kein Tierschutzverein dadurch Geld verdient denn alleine Impfung, TA Check mit Chippen usw., Futter (wer weiß wie lange der Hund im Tierheim war), Ausfuhr, übersteigen diesen Betrag bei Weitem.

  • Ich weiss ehrlich gesagt nicht, was Auslandshunde nun mit Vermehrern zu haben. Die Ausgangslage ist dort doch völlig anders. Auslandstierschutz würde für mich heissen, Kastrationen durchzuführen um die Population zu verringern.

    Die meisten “klassischen“ Vermehrerhunde sind ja auch weniger Mischlinge sondern “Billigproduktionen“ von Rassen, die gerade modern sind. Da müsste umgedacht werden. Würden Hunde weniger als Accessoires oder Statussymbol in Kombination mit Geiz ist Geil Mentalitäten gesehen werden, gäbe es diesen Markt sicher nicht in den Dimensionen, wie er heute vorzufinden ist.

  • Und wo wir grad bei Moral sind: Ist es eigentlich moralisch vertretbar, seine Kinder an Fasching als Cowboys zu verkleiden, nachdem was die alles den Indianern angetan haben?

    Warum nicht?

    Mein Sohn war in einem Jahr Cowboy, im nächsten Indianer. Ausgleichende Gerechtigkeit ;)

  • Tierschutz im Ausland beginnt für mich in erster Linie damit, dass ich aufkläre, dass ich den Menschen vermittel, dass ein Hund nicht einfach ein Gegenstand ist, den ich kaufen kann und den ich dann entsorge wenn ich ihn nicht mehr möchte

    Und das machste dann am besten vornehmlich in Ländern, in denen die Leute sogar ihre Kinder auf die gleiche Art "entsorgen" oder nicht mal wissen, wie sie sich selbst satt bekommen sollen.
    Aufklärung ist schon wichtig, aber zu warten, bis sich eine Kultur weiterentwickelt?

    Die Hunde landen in Spanien und Co. auf dem Müll. Ich beeinflusse doch auch nicht die Intervalle, in denen der Nachbar neue Möbel kauft, wenn ich mir seine alte Stehlampe vom Sperrmüll mitnehme.

    Außerdem: Wenn ich mir die Fleischfabriken anschaue, in denen Tiere ein perfekt eingepasstes Zahnrad in der ganzen Maschinerie sind, dann finde ich, dass wir uns eher betreten auf die Füße schauen sollten, statt die Tierschutz-Moralkeule auszupacken. Ich weiß nicht, wem es schlechter geht, dem spanischen Straßenhund oder der Sau im Mastbetrieb.

  • @SweetEmma
    Die Gefahr besteht aber dann, dass andere Leute den auch ganz toll finden und genau so einen auch haben möchten (...) am liebsten "neu", darum geht es mir bei der Frage halt auch

    @SweetEmma es ist Dein Recht diese Meinung zu haben und wenn Du für Dich das so i.O. findest, dann ist es gut.

    Es ist in meinen Augen nur nicht viel anders, nur dass man eben nicht die "Vermehrer" aus Deutschland unterstützt, sondern die "Vermehrer" aus dem Ausland.

    Wenn ich mir dann sage: och, der Hund war ja schon da, dann ist es ja besser wenn ich ihn nehme, sonst wird er ja getötet, dann ist das für mich einfach ein wenig "schön gedacht".

    Wäre es im Ausland nicht so einfach sich mal eben einen Welpen zu kaufen und diesen dann nach der Welpenzeit einfach auf die Straße zu setzten oder direkt in der Tötung abzugeben, dann würden dort vielleicht auch weniger Welpen auf die Welt kommen und es gäbe vielleicht diese vielen Hundeschickale gar nicht.

    Solange es genügend Menschen gibt, die sich immer wieder den Schicksalen von Auslandshunden annehmen, solange wird sich dort (im Ausland) auch nichts ändern.
    Tierschutz im Ausland beginnt für mich in erster Linie damit, dass ich aufkläre, dass ich den Menschen vermittel, dass ein Hund nicht einfach ein Gegenstand ist, den ich kaufen kann und den ich dann entsorge wenn ich ihn nicht mehr möchte, dass ein Hund auch nichts ist, das ich im Schaufenster ausstellen muss, der in einer Hütte auf dem Balkon lebt usw.

    Für mich hat seriöser Auslandstierschutz in keinster Weise etwas damit zutun massenweise Hunde ins Ausland zu vermitteln. Es gibt genug Vereine die vor Ort genug Aufklärungsarbeit leisten und Kastrationsaktionen durchführen. Man kann sich den Verein den man unterstützt ja selbst aussuchen. Aber ohne dass Tiere weitervermittelt werden (ins Ausland) bleibt in vielen Ländern nur noch mehr Tiere zu töten.

    Ich finde es etwas vermessen zu behaupten dass man durch den Tierschutz Vermehrer unterstützt. Jemand der einen Hund aus dem Tierschutz aufnimmt kauft nicht beim Vermehrer, somit unterstütze ich diesen auch nicht. Nur weil ich am Ende das Produkt eines Vermehrers aufnehme hat das nichts mit unterstützen zutun.
    Wenn ich ins Tierheim kommen und dort sitzt 100 Welpen die Gerade von einem Illegalen Welpentransport aus Polen beschlagnahmt wurden, dann habe ich da auch kein Problem damit einen solchen Hund aufzunehmen. Aber ich würde niemals direkt bei einem Welpenhändler in Polen einen Hund kaufen. Ich nehme einen Welpen der ein neues Zuhause benötigt und bezahle dem Tierheim eine Schutzgebühr (die bei weitem nicht die Kosten denkt die ein so beschlagnahmter Welpe verursacht hat).
    Mein Tuen beeinflusst in keinster Weise dass weitere Welpen produziert werden.

  • Ich verstehe es tatsächlich einfach nicht. Ich sehe täglich 'Doodles' im Tierschutz, auch Welpen etc. warum produzieren (nur als beispiel). Immer Gefahr laufendend, dass der Hund krank ist oder nicht gut sozialisiert. Warum? Wenn ich gleichzeitig die Masse der Tierheimhunde reduzieren kann und genau das bekomme was ich wollte?

    Und was wäre dann "moralisch" die bessere Variante?

    Einen "Doodle" aus dem Tierschutz, weil es diesen halt einfach schon gibt? Er ist halt aus dem Ausland, aber das ist weit weg und was die dort machen ist uns dann egal, Hauptsache man hat die Vermehrer aus Deutschland nicht unterschützt? Und man selbst kann dann sagen: ich habe immerhin einem Hund das Leben gerettet...

    Ne, das ist mir zu einfach und zu kurz gedacht... sorry...

    Das ist für mich nur das "Problem" verschoben, aber nicht behoben...

  • Man muss sich ja nur die Verkaufsanzeigen bei den großen Internet-Markt-Anbietern anschauen um dann zu dem Ergebnis zu kommen, dass die meisten Misschlingswelpen wohl kaum aus Ups-Würfen stammen können.

    Wie oft trifft denn ein Chi einen Jorki, oder Malteser oder sonst einen kleinen Wuschelhund, dass daraus so viele kleine Welpen als "Ups-Würfe" entstehen könnten?

    Hier wird gezielt die Nachfrage bedient und damit auch noch viel Geld gemacht. Der Käufer kann darauf Einfluss nehmen in dem er solche Welpen nicht kauft.

    Wie es im Ausland aussieht? Da werden Vermehrer auf den Zug der Nachfrage aufspringen und mit den Bedarf decken.

    Welpen als geborene Straßenhunde führen einen harten Überlebenskampf; entstanden aus tatsächlicher Ups-Verbindung, weil die Gesetze der Natur greifen. Ein Großteil der Welpen wird erst gar nicht überleben, weil der Lebenskampf auf der Strasse sein Tribut fordert.

  • Naja, aber Tatsache ist doch dass seriöse Tierschutzvereine die mit Tierheimen im Ausland zusammenarbeiten im Ausland keine Hunde vermehren sondern dort das Elend bekämpfen. Tatsache ist aber wenn du einen Hund aus dem Tierschutz nimmst dann unterstützt du damit keinen Vermehrer, denn mit den max. 350€ die du an den Tierschutz bezahlt bekommt der nicht mal seine Kosten für Impfungen, Futter, Tierarzt für das Tier gedeckt. Selbst wenn das Tierheim in Deutschland mit einem ausländischen Tierheim zusammenarbeitet und ein Teil der "Schutzgebühr" ans Ausländische Tierheim geht, das ist ein Witz. Die Schutzgebühr beträgt max. 350€ (hab zumindest noch keine höhere gesehen). Da kann sich jeder selber ausrechnen dass kein Tierschutzverein dadurch Geld verdient denn alleine Impfung, TA Check mit Chippen usw., Futter (wer weiß wie lange der Hund im Tierheim war), Ausfuhr, übersteigen diesen Betrag bei Weitem.

    Ja, wenn sie von dort sind.
    Und ich finde es super, Tiere aus dem Heim zu nehmen, egal welche...

    Allerdings, so empfinde ich es aus dem anderen Beitrag, weshalb dieser hier zustande kam, dass die Mehrheit der Meinung ist, es kann keine seriös produzierten mischlinge geben. Egal aus welchem Haushalt sie kommen.

    (Ausgenommen das Beispiel von *vergessen* ganz am Anfang, wenn selektiert und genau geguckt wird usw...

    Die Frage lautet: läuft ein Halter, der GEGEN die Mache von mischlingen ist, egal in wie weit, und er besitzt einen Mischling aus dem Tierschutz, nicht trotzdem auch ein Stück weit Werbung?

    Das meine ich mit konsequent!
    Es wäre nicht das erste mal, dass Menschen sich auf Grund von Begegnungen -diese- Rasse (Mischling) anschaffen, weil sie sich in eben solchen verliebt haben.
    Gehen zum nächsten "Züchter" und schwupp: stellen sie hier Fragen nach Stubenreinheit, Futter, Leinenführigkeit usw. Ganz selbstverständlich.

    Also hat ein Mensch, der absolut gegen die Mache von Mischlingen ist, unabhängig davon, ob er sie ja mag, irgendwie mit dafür gesorgt, dass er gesehen, gemocht und gekauft wird.

  • Das meine ich mit konsequent!
    Es wäre nicht das erste mal, dass Menschen sich auf Grund von Begegnungen -diese- Rasse (Mischling) anschaffen, weil sie sich in eben solchen verliebt haben.

    Nein, sehe ich nicht so. Das ist wie zu sagen, dass das Ausführen eines Hundes Werbelaufen für Hundehaltung ist und ich damit dann auch Leute auf die Idee bringe, einen Hund zu halten, die dem Tier gar nicht gerecht werden können.

  • Und was wäre dann "moralisch" die bessere Variante?
    Einen "Doodle" aus dem Tierschutz, weil es diesen halt einfach schon gibt? Er ist halt aus dem Ausland, aber das ist weit weg und was die dort machen ist uns dann egal, Hauptsache man hat die Vermehrer aus Deutschland nicht unterschützt? Und man selbst kann dann sagen: ich habe immerhin einem Hund das Leben gerettet...

    Ne, das ist mir zu einfach und zu kurz gedacht... sorry...

    Das ist für mich nur das "Problem" verschoben, aber nicht behoben...

    Irgendwie hab ich das Gefühl du verstehst es nicht?!
    Wenn man einen Hund aus dem Tierschutz aufnimmt, dann unterstützt man keinen Vermehrer. Nur weil der Hund irgendwie im Tierschutz gelandet ist bezahle ich keinen Geld an den Vermehrer wenn ich den Hund aufnehme.
    Wenn ich allerdings zu einem Menschen Fahre der zielt Doodles produziert und dort einen Hund kaufe, dann bezahle ich dem Vermehrer direkt Geld. Vermehrer denkt sich "Juuuhu, gibt ja genug Dumme die mir die Welpen abnehmen, da produziere ich gleich noch mehr und verdiene mir damit ne Goldene Nase".
    Am schlimmsten finde ich die verlogenen Argumente mit gerade diese ganzen Doodle-Mischlinge angepriesen werden. Reine Geldmache und Abzocke!
    Solange irgendwelche Menschen planlos Mischlinge aus unseriösen Quellen kaufen wird sich diese Problem NIE lösen. Leidtragend sind einzig und alleine die Hunde die ohne Gesundheitsnachweis und blind verpaart werden.

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