Nachdem ich es gesundheitsbedingt viel zu lange vor mir hergeschoben habe, hab ich heut meinen inneren Schweinehund in der Arbeit gelassen und direkt bei Ankunft daheim mit der Volierenreinigung begonnen.
Also erstmal alle Geier rausfangen: Hummelchen und Hanni waren einfach - Hummelchen als einflüglige Zwergwachtel und Hanni als (aus unbekannten Gründen) flugunfähiger Zebrafink sind Bodenbewohner. Die restliche Geierbande musste ich durch die komplette Voliere jagen - dafür hab ich alle Äste bis auf einen schonmal abmontiert. Ein paar konnte ich von hinten mit der Hand fangen - derweil sie nach vorne auf den Kescher geschaut haben. Zweimal saßen zwei sogar so dicht, dass ich zwei in der Hand hatte Am Ende blieben Rosenrots Tochter und die Papageiamadinen unfangbar. Also montierte ich den letzten Ast auch noch ab. Und so gab es auch für die letzten 3 kein Entrinnen.
Hummelchen und Hanni kamen je in eine Transportbox, die andren hab ich zusammen in meinen winzigen Quarantäne-Käfig - hatte ein bisschen was von Sardinen in der Dose. Aber sollte ja nur für die Volierenreinigung und Neueinrichtung sein.
Dann ging's los. Äste zerkleinern und Streu rausschleppen. Irgendwann, als ich grad wieder zur Wohnungstür rein kam, fiel mir dann auf, dass Hummelchens Box offen war Ein vorsichtiger Blick hinein bestätigte: Hummelchen ist flüchtig! Die Wohnungstür war offen. Jin freilaufend in der Wohnung. Ich hab die Wohnung abgesucht. Nichts gefunden. Handy-Taschenlampe an und in alle Ecken, unter das Sofa geleuchtet usw. Nichts zu finden. Aber meine Wohnung ist auch sehr verwinkelt und nicht gerade die ordentlichste. Ich entschied mich, erstmal weiter zu machen und eben die Wohnungstür immer schön zu schließen.
Nebenbei bestand auch die Möglichkeit, dass Hummelchen sich bei ihrer Flucht verletzt hat - die Box stand erhöht und Hummelchen kann ja mit nur einen Flügel Stürze nicht mehr effektiv abfangen - und nun irgendwo versteckt im Sterben liegt. Den Gedanken hab ich aber weit weggeschoben.
Als die Voliere komplett leer und soweit sauber war - mittlerweile war's scho recht dunkel, da ich die Volierenbeleuchtung ausgeschalten hab, die musste nämlich auch ausgetauscht werden -, hab ich mich entschieden, dass diesmal Grobreinigung reicht. Hab nochmal die Wohnung abgesucht - Erfolg s.o.
Schließlich die Voliere neu eingerichtet und mir einen Plan zurecht gelegt. Der beinhaltete leider, dass die restliche Geierbande bis maximal morgen Abend im Mini-Käfig bleiben muss. Hanni hab ich dann aus ihrer Transportbox auch zu den andren in den Käfig - damit sie futtern und fressen kann und eben nicht allein ist. Den Käfig hab ich in die Voliere gestellt und die Volierentüre w e i t offen gelassen. Auf die Schwelle hab ich eine Kolbenhirse gelegt, in die Voliere lecker Feldsalat. Kurz: ich hoffte, dass Hummelchen - sofern sie noch lebend in der Wohnung ist - den Weg alleine zurück in die Voliere findet.
Später saß ich auf dem Sofa und höre Jin vorne in der Wohnung mit etwas spielen. Ich bin also nachschauen gegangen. Jin saß unschuldig in ihrem Körbchen. Ich frag sie, mit was sie gespielt hat. Jin guckt unschuldig Ich sag ihr, sie soll mir sagen, wenn sie Hummelchen sieht, aber nicht mit ihr spielen. Jin linst mit tiefen Kopf an mir vorbei ums Eck. Ich dreh mich um, mach das Licht an - uns seh Hummelchen neben den Wasserkanistern (Regenwasser für meine Blümsche liegen) Geh hin. Hummelchen rührt sich nicht Ich heb sie auf - Hummelchen lebt *puh. Vorsichtig durchgeguckt. Kein Sabber dran, keine offensichtlichen Verletzungen. Also setz ich sie in die Voliere und sie läuft erstmal schnurstracks ans andre Ende (verständlicherweise). Bewegungen sehen normal aus. Wenig später hat sie auch ganz normal nach Futter gesucht. Es scheint also, als habe sie ihren Ausflug unbeschadet überstanden.
Ich weiß nicht, ob Jin Hummelchen angespielt hat oder mit einem Spielzeug gespielt hat. Ich denke, der Ablauf war so: als Jin im Körbchen lag und ich mit ihr sprach, war Hummelchen wohl grad hinter den Wasserkanistern lang gelaufen, hat sich erschreckt, als ich das Licht angemacht habe und ist ausgerutscht, aufgrund ihrer Einflügligkeit auf der Seite gelandet und erstmal vor Schreck liegen geblieben - da hab ich sie dann gefunden.
Der restlichen Geierbande hab ich dann natürlich das Türchen ihres Käfigs aufgemacht und so haben sie nach und nach den Weg in die Voliere gefunden. Naja, bis auf Hanni - für sie war das Türchen zu weit oben, ihr hab ich dann rausgeholfen, als alle andren schon draußen waren.
So, genug der Worte, noch zwei schnelle Fotos der frischen Voliere: