Darf der das? Welpe ist ziemlich aggressiv...

  • Hallöchen.

    Es geht hier nicht um meine Hunde - die sind lieb, recht gut erzogen und nicht aggressiv.

    Es geht um den JRT Welpen (5 Monate) meiner Schwägerin in spe bzw. der Welpe wird eigentlich eher von meinen Schwiegereltern in spe erzogen.

    Die Familie hatte schon mal einen JRT. Absolut unerzogen, Rüde, wurde 16 jahre alt. Hat mich beim ersten Treffen ständig in den Fuß beißen wollen. Bin irgendwann geflüchtet und freundete mich mit ihm mit 1 kg Fleischwurst an.... soweit so gut.

    Nun musste die Schwägerin in Ermangelung eines Hobbies, eines Partners und eines Kindes unbedingt wieder einen Welpen haben. Sie arbeitet 40h und ist danach meistens im Stall, wo sie den Kleinen ab und zu mal mitnimmt. Also kümmern sich ihre Eltern meistens um den Hund. Beide haben keinerlei Erfahrungen in Sachen Hundesprache, Ausbildung, Erziehung.... angeblich war der Kleine ein paar Stunden in der Welpenstunde aber reden kann man ja viel wenn der Tag lang ist.

    Nun waren wir neulich zum Besuch im Haus. Der Welpe ist im EG und hat uns erstmal verbellt, geknurrt, Bürste gestellt. Haben wir ignoriert und sind dann hoch. Vor meinem Freund hatte er Angst, an mich schmiegte er sich eigentlich an, ließ sich den Bauch kraulen etc.

    Wollte dann mit ihm spielen, bin zu seinem Körbchen und habe mit ihm um eine Socke gezergelt. Er ließ dann los, ließ sich streicheln und aus dem nichts versuchte er mit Geknurre, gestelltem Fell und Lefzen bis Anschlag nach meiner Hand zu beißen. Habe meine hand schnell genug wegziehen können, da hat er mich nur mit seinen Zähnen gestreift. Hatte ich nicht erwartet und war echt schockierend. Und ja, ich kann den Unterschied zwischen aggressiv und spielend durchaus unterscheiden - wenn meine beiden so ein gesicht ziehen dann heißt es für den Gegenüber in der Regel: Renn, schnell. Machen sie nur nie, weil ich Dinge für sie regel.

    Da Schwiegermama und Freund in der Küche waren, haben sie das nicht mitbekommen. Ich dann halt ignoriert, hingesetzt, Welpe schmiegt sich an meine Füße.

    Dann legt er sich zum Schlafen ins Körbchen.

    Freund denkt sich: Will gute Beziehung zu dem Kleinen aufbauen und läuft zum Körbchen, kniet sich hin, Abstand 1m, will ihn mit Stimme sanft wecken. Plötzlich wacht der Welpe auf, springt knurrend und wie gehabt auf meinen Freund zu und versucht ihn in die Hand zu zwicken.

    War irgendwie froh, dass er es auch bei meinem Freund versucht hat - mir hätte nämlich keiner geglaubt, wenn ich gesagt hätte, dass der Kleine mir gegenüber extrem aggressiv war.

    Habe der Mutter dann empfohlen, ihn nach draußen und runter in sein Körbchen zu schicken.


    Nun zur Frage:

    Ich hatte nie einen Welpen - nur ältere Tierheim-Hunde. Daher weiß ich nicht, wie Welpen so drauf sind. Ist es normal, dass sie in diesem Alter schon so aggressiv sein können? Oder sollte das eher unterbunden werden? ich tippe mal auf ressourcenverteidigng - ist das in dem Alter schon so ausgeprägt? Haben eure Welpen das auch gemacht? Einfach mal jede hand verbeißen, die sich dem Körbchen + Spielzeug nähert? Oder sollte man da was machen?

    Hab ehrlich gesagt Angst, da wieder hinzugehen. So kleine fiese Wadenzwicker kenne ich zur Genüge und da habe ich eigentlich keine Lust drauf...

    Was mi aufgefallen ist: Der Vater erzählt, der Kleine darf immer und überall frei laufen und darf zu jedem Hund hin und mit jedem spielen, egal ob 60 kg Dogge oder 2 kg Chihuahua. Er selbst wiegt vieleicht 2 kg oder so.... Ist es vielleicht so, dass der Kleine da denkt, er müsste alles für sich selbst regeln?

    Eine richtige Aufgabe hat er nicht. Die machen keinen Sport, keine Übungen, er läuft halt nebenher und darf im Stall machen was er will, wenn er mal mit darf.


    ... Da es sich um meine Schwiegerfamilie handelt macht mir das Thema irgendwie Sorgen. Man möchte ja das Haus betreten können ohne Angst zu haben, dass man gerade eine ressource des Hundes in Beschlag nimmt... :-/

    Bin etwas hilf- und ratlos und würde mich über eure Erfahrungen in Sachen Welpe und ressourcenverteidigendes Verhalten freuen :muede:

  • Dann legt er sich zum Schlafen ins Körbchen

    Wollte dann mit ihm spielen, bin zu seinem Körbchen und habe mit ihm um eine Socke gezergelt.

    Sorry, aber wenn er in seinem Körbchen ist, hast du da nichts zu suchen, vor allem wenn er schon deutliche Warnsignale durch knurren aussendet.
    Das Körbchen ist sein Rückzugsort, da lässt man den Hund an sich in Ruhe, vor allem dann, wenn er offensichtlich gerade nicht möchte.
    Wir wollen ja auch unsere Ruhe und ziehen uns zurück.

  • Ähm...richtig lesen bitte.

    Hund im Flur, Hund fordert mich zum Spielen auf, bringt Socke, legt sie knapp neben Körbchen. Wie zergeln. Minutenlang. Alles gut. Dann wie aus dem nichts.

    Der Hund hat NICHT geschlafen.

    Und mal ganz ehrlich.... ICH gehe auch zu meinen Hunden ans Körbchen und da verbeißen sie micht nicht!

  • Terrier sind in ihrem Spiel und der Ausführung schon sehr heftig und ausdauernd. Das muss man im Umgang beachten und im Welpenalter sollte mit einer guten Erziehung dagegen gewirkt werden.

    Wenn der Welpe nur nebenbei läuft, zweifele ich sehr stark, dass aus ihm jemals ein sozialverträglicher, menschenumgänglicher Hund wird.

    Die Besitzer täten gut daran entsprechend erzieherisch entgegen zu wirken. Wenn nicht, wird er zur Schnappschildkröte!

  • Grundsätzlich lässt man als Besuch den Hund in Ruhe, wenn er sich gerade in sein Körbchen (sein Rückzugsort) verzogen hat. Ansonsten provoziert man solche Reaktionen. Auch "Spiele" um Ressourcen (die Socke) sind als Besuch nicht angebracht.
    Ansonsten ist die Frage: wie verhält sich der Hund der eigenen Familie gegenüber und wenn der Besuch ihn in Ruhe lässt?
    Akzeptiert er die von der Familie gesetzten Grenzen oder gibt es auch da Probleme im Zusammenhang mit Ressourcen? Ein JRT braucht klare Strukturen. Terrrier halt. Die wollen sonst schnell mal klar machen, was alles ihnen gehört.
    Im Übrigen mit 5 Monaten ist der Hund schon kein Welpe mehr sondern eher Junghund. Der fängt jetzt an seine Position in der Familie klar zu machen.
    Diese Position sollte ihm durch seinen Besitzer also klar zugewiesen werden. Der Besuch hat damit nichts zu schaffen.

  • Nein, ich kenne keinen Welpen, der das gemacht hat.
    Und ja, es sollte dringend unterbunden werden!
    Es ist absolut unverantwortlich, einen Hund nur freilaufen zu lassen, wenn er nicht hört.
    Ja, der Hund muss, in dem Moment, alles selbst regeln.

  • Und mal ganz ehrlich.... ICH gehe auch zu meinen Hunden ans Körbchen und da verbeißen sie mich nicht!

    Beim eigenen Hund wäre das ja auch fantal.

    Am Körbchen eines fremden Hundes, eines Besucherhundes, hast Du nichts zu suchen. Da darf der Hund gerne sein "Reich" durch Knurren anzeigen. Du hast es zu respektieren!

  • Ähm...richtig lesen bitte.

    Hund im Flur, Hund fordert mich zum Spielen auf, bringt Socke, legt sie knapp neben Körbchen. Wie zergeln. Minutenlang. Alles gut. Dann wie aus dem nichts.

    Der Hund hat NICHT geschlafen.

    Und mal ganz ehrlich.... ICH gehe auch zu meinen Hunden ans Körbchen und da verbeißen sie micht nicht!

    Die Frage ist: ist das Spiel geblieben? Wohl eher nein. Die Besitzer und du haben anscheinend nicht die Anzeichen erkannt, wann ein Spiel in echte Ressourcenverteidigung umschlägt. Im Übrigen kein überraschendes Verhalten für einen JRT.
    Daher auch meine Empfehlung, als Besuch solche "Spiele" zu lassen.
    Merkste was, DU bei DEINEN Hunden. Fremde Hunde haben durchaus das Recht ihren Korb als Rückzugsort zu beanspruchen gegenüber Fremden. Die lässt man dann halt einfach in Ruhe.

  • Und mal ganz ehrlich.... ICH gehe auch zu meinen Hunden ans Körbchen und da verbeißen sie micht nicht!

    Du bist für deine Hunde die Bezugsperson für den Welpen aber nicht. Daher könnte er einfach unsicher gewesen sein (Anzeichen beim Betreten des Hauses). Bekommt er denn viel Besuch?

    Was dein Freund gemacht hat war etwas ungünstig. Der Welpe hatte vorher schon Angst und dann ist er noch in seinen Rückzugsort und hat ihn aufgeweckt. Das würde ich eher unterlassen. Schlafende Hunde sollte man auch nicht wecken, es wird schon einen Grund haben, warum er sich lieber ausruhen wollte.

  • Bin irgendwann geflüchtet und freundete mich mit ihm mit 1 kg Fleischwurst an

    1kg Fleischwurst in einen JRT! :fluchen:

    Wollte dann mit ihm spielen, bin zu seinem Körbchen und habe mit ihm um eine Socke gezergelt. Er ließ dann los, ließ sich streicheln und aus dem nichts versuchte er mit Geknurre, gestelltem Fell und Lefzen bis Anschlag nach meiner Hand zu beißen. Habe meine hand schnell genug wegziehen können, da hat er mich nur mit seinen Zähnen gestreift. Hatte ich nicht erwartet und war echt schockierend. Und ja, ich kann den Unterschied zwischen aggressiv und spielend durchaus unterscheiden - wenn meine beiden so ein gesicht ziehen dann heißt es für den Gegenüber in der Regel: Renn, schnell. Machen sie nur nie, weil ich Dinge für sie regel.

    Warum läßt Du den Zwerg nicht in Ruhe, wenn er in seinem Körbchen liegt?
    Dass Junghunde in dem Alter noch keine 100%ige Beißhemmung haben, ist eigentlich nicht so unnormal, wenn sie sich dann in ihrem "Rückzugsort" bedrängt fühlen, kann der Hund mal so reagieren...

    Freund denkt sich: Will gute Beziehung zu dem Kleinen aufbauen und läuft zum Körbchen, kniet sich hin, Abstand 1m, will ihn mit Stimme sanft wecken.

    Siehe oben!
    WIESO will der den schlafenden Hund wecken? :motzen:

    Plötzlich wacht der Welpe auf, springt knurrend und wie gehabt auf meinen Freund zu und versucht ihn in die Hand zu zwicken.

    Hat der Welpe recht, wäre es meiner gewesen, hätte ICH Deinen Freund gemaßregelt und das nicht dem Hund überlassen!

    Einfach mal jede hand verbeißen, die sich dem Körbchen + Spielzeug nähert?

    Nähert Euch ganz einfach nicht seinem Körbchen!

    dass sie in diesem Alter schon so aggressiv sein können?

    Ich sehe da eine Menge Unsicherheit, die durch (entschuldige bitte!) reichlich unumsichtiges Verhalten der beteiligten Menschen verstärkt wird, so dass der Zwerg meint, sich wehren zu MÜSSEN.

    So kleine fiese Wadenzwicker kenne ich zur Genüge und da habe ich eigentlich keine Lust drauf...

    Du scheinst Deine Antipathie gegen die Schwägerin ja jetzt schon auf den Hund zu übertragen

    Ist es vielleicht so, dass der Kleine da denkt, er müsste alles für sich selbst regeln?

    Was der kleine denkt, weiß niemand, aber sicher fühlt er sich in SEINEM Bereich erheblich belästigt / bedroht! Vor allem, wenn er auch noch geweckt wird!

    Eine richtige Aufgabe hat er nicht. Die machen keinen Sport, keine Übungen, er läuft halt nebenher und darf im Stall machen was er will, wenn er mal mit darf.

    Was soll er mit 5 Monaten den an Sport machen?

    Ich kenne viel Hunde, die "nebenher" laufen, in der Regel ziemlich ausgeglichene, freundliche, zufriedene Hunde.

    Übrigens finde ich, dass es FÜR die Erziehung durch Schwiegereltern oder Schwägerin spricht, wenn sie einem 5Monate alten Terrier schon vermittelt haben, dass er schlafen gehen kann auch, wenn aufregender Besuch im Haus ist.

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