Liebe zum Hund

  • Der Mensch nimmt sich einfach manchmal zu wichtig. Der Sinn, Kinder in die Welt zu setzen, dient primär der Fortpflanzung, ergo der Arterhaltung. Das manch Einer ewige Dankbarkeit dafür erwartet ist für mich überholt. Ich setze Kinder in die Welt, versuche ihnen alles zu vermitteln, damit sie nach 18 oder 20 Jahre auf die große weite Welt los gelassen werden können und damit ist auch gut. Zwischen Eltern und Kindern kann nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen sein. Das ist ein wichtiger Abnabelungsprozess. Ich bekomme keine Kinder, um schlussendlich nicht alleine im Altersheim zu sitzen.

    Sondern?

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    Hi


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    • Angst vor Verantwortung also? Deshalb kaufe ich mir lieber Haustiere, als ein Kind zu kriegen? Wer keine Kinder will, aus welchen Gründen auch immer, okay. Aber wenn man "nicht will" muss auch kein Haustier diese Lücke füllen, oder?

      Es gibt aber noch andere Gründe, weshalb "man" keine Kinder möchte. Das muss nicht zwingend etwas mit Verantwortung zu tun haben.
      Mal als Beispiel meine 3 Gründe, weshalb ich niemals Kinder haben werde:


      1. Ich möchte meine Gene nicht weiter geben. Da meine Familie, sowohl väterlicherseits als auch mütterlicherseits nicht gerade vor (psychischer) Gesundheit strotzt, ist die Gefahr also verdammt hoch, dass ich meine Kinder genetisch belasten werde. Ich fände es fatal dieses Risiko einzugehen, nur um einem Kinderwunsch nachzukommen, da hinterher meine Kinder die Leidtragenden sein werden.


      2. Die Umwelt und die Weltbevölkerung. Meiner Ansicht nach muss die Erde schon genug Menschen ertragen und es ist sicher nicht förderlich für die Umwelt, wenn ich noch weitere in die Welt setze.


      3. Ich möchte schlicht keine Wesen in diese immer grausamere, schnelllebige Welt setzen, in der Leistung alles ist, was zählt und in der sie ausgetauscht werden wie Maschinen, wenn sie mal nicht funktionieren.


      Und bevor sich jetzt irgendwer darüber aufregt und mich als radikal beschimpft: Das ist lediglich meine ganz persönliche Entscheidung und Ansicht und ich maße mir in keinster Weise an die Gründe anderer Menschen für oder gegen Kinder zu beurteilen. Jeder kann tun, was er für richtig hält! Und so halte ich das eben auch.

    • Warum nicht? Da komme ich jetzt irgendwie nicht mit. Hunde sind doch keine Kinder, und auch wenn man, aus welchen Gründen auch immer, keine Kinder haben will, kann man doch trotzdem Hunde oder andere Haustiere haben wollen.Genauso, wie man ja auch Haustiere haben kann, obwohl man auch Kinder hat.
      Das ist doch nicht zu vergleichen, Haustiere haben ganz andere (weniger) Ansprüche als Kinder, und die Verantwortung ist lange nicht so groß.


      Ich denke der Unterschied liegt darin, dass man Kinder von Anfang in ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben begleitet/führt. Während der Hund immer von uns abhängig bleibt. So dass bei Kindern Schritt für Schritt ein Lösen das Zusammensein beinhaltet, beim Hund jedoch die Verantwortung sein lebenlang (so sehe ich das) bei einem bleibt und man ihn bis zu seinem Tod nie loslassen muss.


      Die Form der Bindung (an Kinder) bewusst nicht einzugehen und die andere Form der Bindung (an Hunde/Tiere) der ersteren vorzuziehen, ist nachdenkenswürdig.... ein Versuch es nicht wertend und unterstellend zu tun ist anspruchsvoll, sollte aber möglich sein.


      Gruss Eva

    • klar, reicht das als Erklärung. Mich interessiert aber, wie es dazu kommt. Hobby-Psychologe und so...

      Ah, Ok. Das verstehe ich. Aber trotzdem glaube ich, dass das ganz unterschiedliche Gründe haben kann und ziemlich komplexe obendrein. Das wäre, wenn einen wirklich mögliche Gründe interessieren, einen eigenen Thread wert.


      Also ich hab das auch nie als Last gesehen

      Wäre bei mir sicher auch nicht so, aber womöglich bei einigen Menschen, die sich bewusst gegen Kinder entscheiden, aber für einen Hund.

    • Die Form der Bindung (an Kinder) bewusst nicht einzugehen und die andere Form der Bindung (an Hunde/Tiere) der ersteren vorzuziehen, ist nachdenkenswürdig....

      Ich kann ja nur für mich sprechen, aber gerade das ist einer der großen Vorteile von Hunden für mich: dass sie abhängig sind (so fies das auch klingt) und unglaublich viel mitmachen.


      Es kommt bestimmt auch darauf an, was man für ein Leben führen möchte: Wenn die eigenen Wunschvorstellungen zu Kindern passen, sind Kinder ganz sicher keine "Last". Schwierig wird's halt nur, wenn man in seinem Leben Dinge plant, die man nicht so einfach mit einem Familienalltag verbinden kann. Ich genieße es z.B., mir spontan ein paar Tage freizunehmen und irgendwohin zu fahren – Hunde ins Auto, Reisetasche dazu und los! Mit Kindern, die schulpflichtig sind, Verabredungen mit Freunden haben und vielleicht auch einfach keine Lust hätten, mit ihrer seltsamen Mutter irgendwelche Wandergebiete zu erkunden ;) , wäre das kompliziert bis unmöglich.


      Oder, noch eine Nummer größer gedacht: Ich würde gerne mal ein Sabbatjahr nehmen und zu Fuß die Ostsee umwandern. Geht mit dem Hund prima. Mit Kindern? Eher nicht.


      Insofern: Ich habe einen Heidenrespekt vor Menschen, die ihre eigenen Bedürfnisse für ihre Kinder zurückstellen und Kompromisse eingehen! Aber ich könnte das nicht, und ich finde meine Hunde in der Hinsicht herrlich unkompliziert und "anspuchslos".

    • @pardalisa Ja, das alles geht/ging, solange der Hund jung ist. Mit einem älteren Hund bist du ebenso gebunden wie mit einem Kind. Bei meinem älteren Hundchen merke ich schon seit 1-2 Jahren, dass er älter wird. Ich geb ihn in keine Tierpension oder auch sonst niemandem mehr, er bekommt jeden Tag Gekochtes. Mehrere Tage unterwegs/Hotel/Verwandtenbesuch sind anstrengend bis unmöglich, eben wegen der Kocherei.

    • Die Form der Bindung (an Kinder) bewusst nicht einzugehen und die andere Form der Bindung (an Hunde/Tiere) der ersteren vorzuziehen, ist nachdenkenswürdig.... ein Versuch es nicht wertend und unterstellend zu tun ist anspruchsvoll, sollte aber möglich sein.

      Ich kann ja mal schreiben, was meine Gründe sind, weshalb ich mich SEHR bewußt gegen eigene Kinder entschieden habe.


      Der Hauptgrund ist mein Beruf. Da ich diesen in Selbstständigkeit ausübe kann es jederzeit sein, dass ich mal dringend weg muß.
      Wenn man nun Kinder hat und liest ihnen eine Geschichte vor, dann "verzeihen" sie natürlich gerne, wenn Mama MAL mittendrin los muss. Aber ständig, und immer wieder würden alle Unternehmungen durch meine Arbeit "gestört werden können.


      Und ich würde NIEMALS Kinder in die Welt setzen wollen, um sie von anderen groß ziehen zu lassen!


      Die Entscheidung zwischen Kinder und Beruf fiel bei mir ganz klar zu Gunsten des Berufes aus, ein Mittelding ist für mich einfach nicht drin.


      Der Zweite Grund ist, dass ich ganz schlich dem Partner, mit dem ich hätte Kinder haben wollen, bei dem ich gedacht hätte, das könne eine Beziehung sein, die stabil genug ist, um eine Familie zu gründen niemals gefunden habe (gut, intensiv nach DIESEM Partner gesucht habe ich auch nicht ;) )


      Das sind so die Hauptgründe für MICH und ich habe damit keinerlei Probleme. Deswegen müssen meine Tiere auch nicht eine nicht vorhandene Lücke füllen und mir die Kinder ersetzen, sie sind einfach meine hündische /pferdische / kätzische "Lebensgefährten"

    • @pardalisa Ja, das alles geht/ging, solange der Hund jung ist. Mit einem älteren Hund bist du ebenso gebunden wie mit einem Kind. Bei meinem älteren Hundchen merke ich schon seit 1-2 Jahren, dass er älter wird.

      Ja, aber fies gesagt: Die Zeit, in der ein Hund das nicht kann, ist begrenzt. Mit einem Kind (oder mehreren) lege ich mich für mindestens 18-20 Jahre fest. Das wäre für mich persönlich zu lange, um auf Dinge zu verzichten, die mir wirklich wichtig sind.

    • @pardalisa Verstehe deine Argumentation voll und ganz.


      Ich habe mich allerdings nie bewusst gegen Kinder und für einen tierischen Ersatz entschieden. Kinder haben sich mit den jeweiligen Partnern nicht ergeben.


      Und trotz intensiver Suche hat sich auch das mit dem Partner nicht ergeben :hust: :rollsmile: :roll:


      Mein Pferd bekam ich, als ich noch relativ jung war, ich war mir damals nicht bewusst, wie lange man so ein Tier bei sich hat. Nun lebt sie schon ca. 16 Jahre mit mir, und trotz zeitweiliger Geldmittelknappheit hab ich es immer, immer und immer wieder geschafft, die monatliche Stallmiete aufzubringen. Ich wollte sie einmal wegen Geldmangel auch schon abgeben, hab es aber trotz super netter Interessentin nicht übers Herz gebracht.


      Da habe ich gemerkt, dass meine Tiere auch meine Familie sind, anders als Menschen, aber mit den gleichen Rechten des Schutzes und der Fürsorge. Ich liebe mein Mädchen, aber sie ist halt kein Hund und fühlt sich auch ohne mich wohl.


      Und meinen Hund habe ich mir in einer schweren Zeit geholt, und er hat mir sehr geholfen. Jetzt ist er alt, und er hat alles Recht der Welt, dass ich mich dankbar um ihn kümmere. Das ist sicher Liebe.


      Liebe ist selbstlos. Egal ob zu Tier oder Mensch: Wenn du etwas tust, was deinem Verständnis nach für den anderen gut ist, dabei aber nichts für dich erwartest, dann ist das Liebe.

    • Macht es für euch einen Unterschied in der Wertung ob die Frau,die da drüben ihren Hund verhätschelt, gewollt oder ungewollt kinderlos geblieben ist?!

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