Deprivationssyndrom - wird es im Alter schlimmer?
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lemmingstyle -
5. Januar 2016 um 19:01
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Hallo,
das Thema liegt mir momentan wegen aktuellen Ereignissen wieder sehr auf dem Herzen. Mein Chihuahua Fred ist heute 6 geworden und ein kleiner Kasper Hauser, der seit dem 6. Lebensmonat bei mir wohnt. Die Geschichte wäre jetzt zu lang, also mal zu seinen Problemchen in Kurzform:
- läuft nicht auf glatten Böden, rutscht aus, gerät in Panik, wenn er es schafft läuft er wie ein Roboter eine grade Linie und kann auf dem Weg nicht umdrehen
- geht nicht in Gebäude rein, nach langem Training immer nur da wo wir zu Hause sind
- lernt schlecht im Alltag, dafür Tricks sehr gut
- bleibt oft Stehen bei Verunsicherung
- kann nicht gut springen, springt z.B. 1m vor dem Bordstein ab und macht einen Bauchklatscher
- steigt nicht allein ins Auto, den Fahrstuhl, in die Bahn ein
- läuft keine Treppen, weil kann das nicht langsam machen, rennt dann hoch und fällt hin/rutscht aus
- gesundheitliche Probleme: PL, HD, Rückenschmerzen (bisher noch ohne konkrete Diagnose)Also jetzt das aktuelle Problem: Wir waren über Weihnachten und Silvester bei den Eltern usw. und nun sind wir wieder zu Hause und Fred fängt schon in unserer Straße an zu verzögern und macht Alibi-Schnuppern und bleibt dann ca. 20m vor dem Haus stehen. Mit reinkommen kann er sowieso nicht, weil wir vor der Tür eine Treppe haben, aber wir haben uns darauf geeinigt, dass er mit bis zur Treppe kommt und ich ihn dann trage. Gehen wir von der andere Seite, macht er im Hinterhof schon dicht und ich hab Probleme bis zur Treppe/Tür zu kommen. In unserer alten Wohnung hat er es bis durch die Tür geschafft und dann habe ich ihn in den 4. Stock getragen. Das war mir wichtig, weil ich wollte, dass er es nicht ganz verlernt. Die Treppen jetzt vor der Haustür sind natürlich ein unüberwindbares Hindernis, da auch noch gefliest und zu glatt, besonders wenn es nass ist.
Bei meinen Eltern konnte er wieder gar nichts, obwohl er da fast 2 Jahre seines Lebens gewohnt hat. Er kann im Haus nicht mehr rumlaufen (ist nur im Wohnzimmer) und auch nur ganz schwer zur Tür raus, weil er durch den Flur muss.
Es kommt mir so vor, als würde er die natürlichsten Dinge einfach wieder verlernen, sobald er ihnen nicht täglich ausgesetzt ist. Ich weiß, dass er so ist wie er ist und nach mehreren Jahren Training, habe ich beschlossen ihn so zu lassen wie er ist, um uns beide den Stress zu vermeiden. Er wird dann halt getragen bevor er sich weh tut. Aber ein kleines Stück Selbstständigkeit sollte er sich doch bewahren oder geht uns das im Alter auch verloren. Er hat ja noch 20 Jahre vor sich
Wie ist das mit euren deprivierten Hunden, werden oder wurden die Besonderheiten später ausgeprägter und kann man gegen steuern oder muss man das einfach so hin nehmen?Zudem habe ich noch mal überlegt ein Schilddrüsenprofil machen zu lassen, da bisher nur T4 und TSH genommen wurde. Welcher Wert könnte noch verändert sein?
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Hi,
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Hört sich für mich eher nach Problemen mit dem Bewegungsapparat an.
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Ja, so benimmt sich mein Oldie mit schweren Arthrose-Problemen und Rückenbeschwerden.
Zum Schilddrüsenprofil: ich kenne das nur so: zuerst mal T4 und TSH, wenn die völlig im Rahmen sind, gibt es wenig Anlass, weiterzuforschen. Was Du beschreibst, klingt für mich auch nicht nach Schilddrüse.
Wurde er mal auf Schmerzen untersucht? -
Huhu,
ja die hat er auch, aber er ist soweit schmerzfrei und wir sind regelmäßig in Behandlung. Die HD und PL kann ich aber nicht wegzaubern. Natürlich wird ihm das auch unangenehm beim Springen sein. Er springt aber auch mal auf einen Baumstamm. Er klatscht dafür aber auch mal auf wenn er auf das Sofa springt, obwohl wir eine Stufe gebaut haben, die wir auch einstudiert haben, aber wenn er es alleine macht, kann er die nicht nehmen. Er springt dann drüber hinweg und macht den Fred'schen Bauchklatscher. Ich habe es wirklich bis zum Erbrechen geübt, aber er bekommt einen langsamen Bewegungsablauf dabei nicht hin und Hilfen nimmt er alleine wie gesagt nicht an bzw. habe ich nicht jedes Mal eine Rampe für einen Bordstein oder eine Treppe dabei
Bei glatten Untergründen genauso. Er kann es einfach nicht. Ich habe Ewigkeiten mit Handtüchern geübt, aber auch die hat man nicht immer massenweise dabei um dem Hund "den roten Teppich auszurollen".Er kann aber auch nicht ebenerdig einfach mal zur Tür rein laufen. Es ist also mehr die Situation statt körperliche Beeinträchtigung. Ich denke er ist durch die Situation so in seiner eigenen Welt, dass er seinen Körper nicht mehr koordinieren kann und dann passiert was Blödes, sodass er noch mehr Angst vor der Situation hat. Ich kann es ihm nur leichter machen indem ich Teppich auslege und ihn die Treppen trage.
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Hast du es schon mal mit Schuhen ausprobiert? So Anti-Rutsch-Socken. Vielleicht hilf ihm das und er fühlt sich dadurch sicherer.
Kommt er besser zurecht, wenn ihr jeden Tag genau den gleichen Ablauf habt? Vielleicht hat ihn die Zeit zu Silvester bei deinen Eltern verunsichert. Er kennt zwar die Umgebung, der Tagesablauf ist aber doch ein anderer.
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Ich würde einen solchen Hund gar nicht mehr aufs Sofa springen lassen und so weiter.
Physiotherapie macht ihr? -
Also meiner wird eher besser. Er ist nun 7 Jahre alt. Mit Veränderungen hat er auch starke Probleme, aber er packt das alles viel besser als anfangs.
Er hat auch eine Schilddrüsenunterfunktion die letztes Jahr festgestellt wurde. Seitdem er da gut eingestellt ist, ist es noch besser geworden. Er ist weniger ängstlich und ruhiger geworden.
Ich würde dazu raten gleich alle 4 Werte testen zu lassen, nur dann ist es wirklich aussagekräftig. -
Hallo,
wir haben keinen geregelten Tagesablauf. Es gibt nur Fixpunkte wie nach der ersten Runde gibt es Futter und mittags/nachmittags gehen wir unsere große Runde. Gehen wir mal vormittags, hat er auch keine Lust. Er ist schon sehr eigen. Er läuft auch lieber "seine Runde" statt neue Wege zu gehen, falschrum laufen mag er auch nicht. Ich ziehe das dann trotzdem manchmal durch wenn ich das gerade so will, sodass er nicht immer seinen Willen bekommt. Ich gebe sicher auch manchmal nach, weil der arme kleine Fred das so will oder nicht kann, aber bestimmte Sachen erwarte ich trotzdem strikt von ihm. Wie gesagt wir haben uns auf einiges geeinigt und das wird dann auch so umgesetzt. Trotzdem muss ich ab und zu Rücksicht nehmen.
Ich denke die Ferien jetzt waren stressig für ihn, weil auch so viele Leute und Ortswechsel. Allerdings lasse ich ihn momentan komplett in Ruhe, sodass er sich entspannen kann.Anti-Rutsch-Socken verunsichern ihn noch mehr. Die zieht er sich auch in 2 Sekunden aus wenn er nicht in Schockstarre da steht. Er braucht drinnen aber keine mehr, da wir jetzt Teppich haben. Momentan ist es auch sehr kalt und er will im Mantel nicht laufen und wenn ich ihn überrede, hält er komplett ein, sodass wir jetzt wieder ohne laufen.
Ja Physiotherapie machen wir mittlerweile regelmäßig. Ansonsten arbeiten wir am Muskelaufbau. Ich lasse ihn nicht springen und vermeide das wenn es geht. Er wird dann auch auf die Couch gehoben, aber wie gesagt, manchmal brettert er hoch aus dem Nichts.
Also meiner wird eher besser. Er ist nun 7 Jahre alt. Mit Veränderungen hat er auch starke Probleme, aber er packt das alles viel besser als anfangs.
Insgesamt ist es auch wesentlich besser als am Anfang, viele Sachen meistert er toll. Aber wie gesagt gibt es einige Sachen die gar nicht mehr gehen, die er aber mal konnte. Das macht mich so stutzig.
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Ich würde einen solchen Hund gar nicht mehr aufs Sofa springen lassen und so weiter.
Physiotherapie macht ihr?Ich glaube Freds körperliche Defizite wurden hier falsch verstanden. Da ich ihn kenne: er tobt auch mit Hunden rum, aber man sollte halt prinzipiell bedenken, dass seine Herkunft auch zwielichtig ist.
Ich mag ihn sehr gern, aber ganz normal ist der knirpsi nicht

Falls ich mich recht erinnere, hast du damals sofort gesagt er hätte das syndrom. Wundert mich grad.
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Hmmh, für eine Demenz ist er eigentlich noch zu jung.
Mir fällt da sonst nur Ataxie ein, die wird mit dem Alter immer schlimmer.
Müsste dann aber schon am Gangbild erkennbar sein.Oder eine andere neurologische Erkrankung.

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