Viele Baustellen: Autos jagen, Leinenaggression etc.
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Hattest du hier über den Grund der Amputation geschrieben (ich hab noch nicht alle Seiten durchforstet)?
Evtl. würde ich ihne nochmal einem Orthopädin u/o einem Physio vorstellen, der ihn auf Schmerzen im Bewegungsapparat untersucht.Die Blutuntersuchung bzgl. SD kann jedenfalls auch dein Haustierärztin vornehmen (geht ja vermutlich ins Labor).
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Du schreibst ja, er humpelt auch wieder vermehrt, vielleicht hat er einfach Schmerzen und hat deshalb gereizter reagiert. Oder diese Gassirunden mit der Nichte spielen eine Rolle bei seiner Reaktion (ist bei diesen Gassirunden denn eigentlich wenigstens dein Freund mit dabei oder ist er dabei ganz in 'fremden' Händen?), ich kann mir nach deiner Beschreibung jedenfalls nicht vorstellen, dass ihm das gut tut momentan.
Ich weiß es nicht genau, aber mindestens zweimal war er dabei in komplett fremden Händen und ich hab meinem Freund deswegen schon gehörig den Kopf gewaschen. Ich gebe nach gewissen Erfahrungen den Hund noch nicht mal einem Trainer in die Hand.
Und ich finde es seltsam, dass er selbst nach mehr als einem halben Jahr draußen im Garten/Grundstück immer noch so sehr unter Spannung steht, irgendetwas scheint da noch falsch zu laufen oder er hat tatsächlich noch ein gesundheitliches Problem was da mit reinspielt.
Ich auch. Ich vermute, er sucht nach Katzen, die es sich wagen, auf sein Grundstück einzudringen. Ich weiß es aber nicht.
Wenn er dich drinnen versucht zu kontrollieren und dadurch schlecht zu Ruhe kommt, würde ich ihn an seinem Platz anbinden oder ihm einen großen Zimmerkennel besorgen (wenn dem noch nicht so ist). Wenn er schon draußen, egal wo, immer unter Strom steht, ist es um so wichtiger, dass er drinnen richtig runter kommen kann und du ebenso, finde ich.
Eine Leine ist an meinem Schreibtisch befestigt, für einen Zimmerkennel ist leider nicht genügend Platz. Aber im Moment sind halt die Küken im Wohnzimmer und ich musste ihn auf sein Kissen in die Küche verlegen. Da kann ich ihn zwar nicht anbinden, aber ich gehe öfter mal aus dem Raum und schließe dabei die Tür hinter mir. Er bleibt schon immer öfter liegen, aber meistens wartet er dann doch an der Tür auf mich. Er protestiert aber im Zweifel auch einfach von seinem Platz aus.
Ich weiß gerade nicht mehr, ob das in diesem Thread war, aber wurde dir nicht mal ein Trainingstagebuch ans Herz gelegt?
Ja, das führe ich noch und richte nach den Erfahrungen auch die Gassirunden aus. Aber was das Kind betrifft habe ich immer noch keine Erklärung. Es ist leicht autistisch, kann das was damit zu tun haben? Aber Charly hat ihn ja schon so kennen gelernt und da war nichts.
Und ansonsten, falls gesundheitlich sonst nichts festgestellt wird, würde ich mir überlegen ob ihm vielleicht ein Hormonchip helfen könnte ruhiger zu werden.
Das habe ich auch schon auf meiner Liste. Allerdings erst, nachdem das mit der Schilddrüse abgeklärt ist (und wenn da alles in Ordnung ist).
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Jedenfalls wünsch ich euch, daß sich alles etwas beruhigt :).
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Es könnte natürlich auch mit dem Autismus/Verhalten des Kindes zusammenhängen, vllt. kann Charly es dadurch schlechter einschätzen. Warum er vorher anders auf das Kind reagiert hat kann viele Gründe haben, in jedem Fall würde ich bei allen Kindern mit denen er Umgang hat erstmal aufpassen und gut beobachten.
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Das mit dem Kind kann ich mir halt überhaupt nicht erklären. Da gab es einfach keinen ersichtlichen Auslöser für.
Hört sich für mich nach massiver Schmerzproblematik an.
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Hm - was mir auffiel: wenn der Hund tatsächlich unter Kontrollwahn leidet, würd ich alles tun, nur keine Kinder schönfüttern. Sondern ihm klipp und klar beibringen, daß er in bezug auf Kinder nichts zu entscheiden hat, und diese nicht zu kontrollieren hat oder zu begrüßen hat. Der hätte bei mir im Eck zu sitzen und nur auf schriftliche Genehmigung mit dreifachem Durchschlag überhaupt Luft zu holen, wenn ein Kind in der Nähe wäre. DU bist der Halter, DU regelst alles in Bezug auf den Umgang mit dem Hund (AUCH die Nichte! Oder willst Du erst warten, bis da auch mal was passiert?), und ER kann Dir vertrauen. Im Körbchen liegend. Und das gilt auch für draußen, für Autos etc. - Du mußt halt gut aufpassen, und sobald er sich "aufmanteln" möchte, ihm sagen, was Du von ihm erwartest, noch BEVOR er loslegt. Ob das ein "komm weiter" ist, oder ein "Fuß", oder ein Abdrehen von dem Auto mit ihm zusammen, Umkehren bei einer Hundebegegnung o.ä. - Hundi muß einfach sehen, daß DU immer die Situation im Griff hast, dann kann er runterfahren. Solang er bei jedem Mist auf 180 ist, wirst Du gar nicht mit ihm arbeiten können, das wird nix bringen.
Ich würde den daheim so weit begrenzen, daß ich ihn immer irgendwo hinschicke zum Entspannen, wo er gar nichs entscheiden kann. Evtl. ne Box einführen (wenn nicht schon vorhanden), die ihm Sicherheit gibt, daß ihn keiner belästigt, und in der er "einsieht", daß er keinen Einfluß hat, weil er net weg kann - manche Hune kommen erst dann runter, wenn man ihnen diese Möglichkeit, dauernd einzugreifen etc., nimmt.
Und von da aus kann man dann auch das Alleinsein üben - denn wenn der Hund merkt, er hat nix zu regeln, und entspannt ist, dann erst kann er auch alleinbleiben. Denn wenn er, auch wenn Du da bist, für alles zuständig ist, dann umso mehr, wenn er alleine ist - wie soll er da runterkommen und gechillt alleinbleiben?
Spaziergehtechnisch bin ich auch für immer gleichbleibende Runden. Und was Du sagst, diese Erwartungshaltung nicht aufzubauen - genau das hast Du mit immer gleichen Runden, die einfach aus ruhigem Laufen bestehen. Wenn Du natürlich mit nem Hund, der eh schon auf 180 ist, unterwegs noch Halligalli machst, ist klar, daß da ne Erwartungshaltung entsteht. Aber doch nicht, wenn Ihr einfach nur ruhig lauft, und Euch evtl. auch mal für ne Viertelstunde auf die immer gleiche Bank setzt.
........ Die Enten sind an ihm vorbeigewatschelt, ohne dass er irgendeine Reaktion gezeigt hätte. Er ist ja auch immer beim Ausmisten, Stall öffnen und Stall schließen dabei und weiß, dass er die Tierchen in Ruhe lassen soll. Das üben wir nebenbei quasi mehrmals täglich und das klappt auch ohne Leine, solange man nah genug am Hund ist, um ihn gegebenenfalls zu ermahnen. Das ist aber nur noch sehr selten nötig. Zwischendurch kam auch meine Katze vorbei - nichts passiert. Und plötzlich, aus heiterem Himmel (Langeweile?), hetzte er ihr nach..................
Hier mußt Du auch beachten, was Du von dem Hund verlangst: er sitzt ruhig, während die Enten da vorbeimarschieren. Mehrmals täglich. Will heißen, der ist dauernd "unter Strom" (ich sag nur Adrenalin und Cortisol, lies Dich da mal ein in Stoffwechelgeschichten im Zusammenhang mit Streß!), weil er die Viecher zwar sieht, aber net hinterher darf. Je öfter und länger Du am Tag sowas machst, desto aufgeregter ist natürlich die Grundstimmung des Hundes - daß dann irgendwann das Maß voll ist und der der Katze einfach hinterhergeht, ist klar. Du schreibst, Du hättest ihm nicht so viel zutrauen dürfen. Ändere das in "ich hätte von ihm nicht so viel verlangen dürfen". Nicht zutrauen impliziert, daß ihm nicht zu trauen wäre. Das stimmt so nicht, er kann das einfach noch net. Wenn Du´s umformulierst, merkst Du, wo die Ursache lag - DU hast zu viel erwartet in dem Moment. :-)Du hast einfach seine Impulskontrolle überbeansprucht, und dann kann er nicht mehr anders. Ist, wie wenn wer Dich dauernd ärgert. Am Ende kommt n Floh an der Wand, der hustet, und das reicht, um Dich zum Ausflippen zu bringen. Einfach, weil Du den ganzen Tag schon genervt wurdest und eh schon auf 179 warst. Da reicht dann (wahrscheinlich *gg) auch ein Funke, um Dich zum Explodieren zu bringen :-)
An das Thema Hofhund würde ich erstmal gar nicht denken - der Kerle muß erstmal den Alltag mit Euch kennenlernen und den zuverlässig beherrschen, bevor ich ihm so ne Aufgabe zumute. Derzeit würde ihn das vollkommen überfordern, und er steht doch eh schon unter Streß.
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Du schreibst auch:
"Ich bin gerade total frustriert und muss mich mal wieder hier ausheulen. Ich habe ja schon geschrieben, dass es bereits viele Fortschritte gibt, aber auch viele Rückschritte: An Tag A habe ich einen aufmerksamen Hund, der bei jedem Auto brav zu mir schaut oder es einfach ignoriert, an Tag B habe ich einen wildgewordenen Kläffer, der jaulend und schreiend in der Leine steht, sobald ein Auto vorbeifährt und auf nichts mehr reagiert. Heute war Tag B und ich bin genervt."Ich geh mal davon aus, daß das 2 hintereinander folgende Tage waren. Dann gilt Obiges genauso. An Tag A konnte er sich noch beherrschen, auch wenn die Aufgabe anspruchsvoll war. Danach braucht er erstmal 2-3 Tage Ruhe (wie schon Dächsin schrieb!) , bevor ich ihn wieder in potentiell stressende Situationen werfe. Gib ihm die - ansonsten ist Tag B kein Wunder, dann hast Du nämlich immer Tag B, wenn Du jeden Tag was machst, das ihn überfordert, und der Hund wird immer hektischer, nervöser, und immer schneller auf Dinge in unerwünschter Weise ansprechen. Das ist ein Kreislauf, aus dem er nicht mehr rauskommt, wenn er keine Ruhe zwischendurch bekommt. Ich würd hier echt maximal EINE stressige Situation alle paar Tage zumuten, die Ihr gemeinsam bewältigen könnt. Ist sicherlich nicht immer einfach, alles Weitere zu vermeiden. Aber versuch´s wenigstens, das zu reduzieren, so weit möglich. nicht 5 Autos unterwegs, dann noch ein Fremdhund, der reinbrettert. Sondern vielleicht 1-2 Autos, dann wieder heim - könnte ja sein, daß am Rückweg auch noch 1-2 Autos kommen, und das ist dann u.U. schon wieder eins zu viel, und du hast wieder nen häßlichen Abschluß des Gassigangs und nen Hund, der "drüber" ist.
Zum Bürothema: der Hund hat m.E.nach im Büro nix zu suchen - zu viel Streß. Aber wenns sich nicht umgehen läßt: kauf Dir ne große Box, in der er schlafen kann. Lieber zwischenrein mal ne Viertelstunde rausgehen, damit er sich bewegen kann, aber in der Box kann er nichts regeln. Und versuch. u.U. mit nem Kollegen zu tauschen, sodaß Du nen Schreibtisch im hintersten Eck hast mit Blick zur Türe, und bring den Hund HINTER DIR unter mit seiner Box - sodaß er allein aufgrund des Stellplatzes der Box kapiert, er hat nix zu regeln, da sind 100 Leute vor ihm, die das "erledigen".
Bzgl. Zucht: sobald Du den Hund dann fest besitzt, würd ich den Kastrieren lassen. Irgendein medizinischer Grund wird Deinem Doc schon einfallen, der dann leiiiider eine Kastration erzwungen hat, den Du der Züchterin hinterher nennen kannst *ggggg Find ich toll, daß Du das so siehst, daß solch ein Hund sich besser nicht fortpflanzen sollte. :-)
Du schreibst:
"In ruhigerem Gelände dachte ich, ich probiers mal mit dem Rückruf. Hund läuft freudig auf mich zu, ich rufe, Hund kriegt was in die Nase, biegt vor mir ab und schnüffelt sich fest. Jetzt ist mir schon klar, ich muss das erstmal wieder zuhause üben etc. pp. Aber was mache ich in der konkreten Situation? Ich habe ihn kommentarlos an die kurze Leine genommen und bin mit ihm weitergelaufen. Aber ich hatte nicht den Eindruck, dass er das mit seinem Nicht-Kommen verknüpft hat, dafür hat das Einsammeln zu lange gedauert. Bis ich die Leinen, den Hund und mich selbst sortiert habe, nun ja, ich bin da etwas umständlich veranlagt"
Klassischer Hundeführer-Fehler. :-) zu viel verlangt. Nächstes Mal nur rufen, wenn Du weißt, er kommt auch, sprich, wenn er schon fast auf dem Weg zu Dir ist. Solange der Rückruf in ruhigen Situationen nicht 100% (annähernd) funktioniert, brauchst ihn in so Streßsituationen wie Auto oder Hundebegegnung gar net erst zu verlangen. Dann lieber herlocken mit nem Leckerli und Säuselstimme, damit machst Dir nix kaputt, wenn er nicht kommt :-) Wenn Du die Schlepp in der Hand hast, dann laß ihn doch einfach kreiseln. Irgendwann beruhigt er sich und guckt, was Du da treibst. Und in dem Moment super bestätigen und zu Dir locken. Die Schlepp nie schleifen lassen, dann hast auch keine Probleme mit verhedderten Füßen, sondern in die Hand nehmen. Knoten am Ende, sodaß sie Dir net durch die Finger flutscht, und gut is. Derzeit dient sie ja eher der Absicherung, wenn Du dem Hund Bewegung gönnen möchtest, als dem Anti-Jagdtraining, wenn Du die später mal ausschleichen möchtest, kannst sie schleifen lassen - aber jetzt noch nicht. Im Übrigen, würde ich gezieltes Anti-Jagd-Training erst später machen, wenn der Hund im Alltag halbwegs anständig "läuft". Was wiolst Besonderheiten trainieren, solange nichtmal die Basics funktionieren - ist Quatsch, und überfordert laufend den Hund, und frustriert Dich damit laufend - ein Teufelskreis!Zum Thema, was Du als Erstes trainieren sollst: Alltag, Alltag, Alltag. Mach Dir ne Liste, was wichtig ist. Immer nur 1-2 Punkte zum selben Zeitpunkt üben. Ruhigbleiben, entspannen, im Körbchen liegenbleiben ohne/mit geringfügiger/stärker werdender Ablenkung, Alleinbleiben erstmal im Sekundenbereich (aber solang er im Körbchen nicht entspannt liegen kann, ist der Punkt unsinnig, weil Du keine Basis hast, auf der Du´s aufbauen könntest, also erstmal Enspannung im Körbchen üben). Enspannungssignal üben, Entspannungsdekce aufbauen (kann im Büro helfen). Anschließend diese Liste priorisieren entsprechend Eures Alltag. Ich fände zB sehr wichtig, daß er entspannt alleinbleiben kann. Denn sobald er das kann, kannst ihn daheimlassen, und mußt ihn nimmer dem Bürostreß aussetzen. Oder: kann er erstmal auf seiner Entspannungdecke runterfahren, dann kann er das evtl. auch, wenn Du diese mit ins Büro nimmst - das wäre also auch ne Priorität bei mir. Wie gesagt, schreibt Euch auf, was Euch stört, markiert, was Euren Alltag am meisten einschränkt, und setzt das auf Prio 1. Leinelaufen gesittet ist schwierig, weil er dazu dauernd auf Dich achten muß - die Konzentration bringt er aber derzeit noch nicht auf. Also Geschirr dran und er soll halt in Gottes Namen zeiehn - vorerst. Wenn er von sich aus aufmerksam auf Dich ist, irgendwo sich nach Dir rumdreht, auf Dich wartet etc., das kannst schon bestätigen, klar - aber nicht gezielt dran arbeiten im Sinne von Stehebleiben, sobald er zieht o.ä.! So bekommt Ihr ne komplett priorisierte Liste, die Ihr in den nächsten Monaten abarbeiten könnt. Und macht Euch dann nen Plan, wie ihr genau an diesen Punkten jeweils arbeiten wollt. Alles auf einmal is nich - das überfordert den Hund und Euch, weil es dazu führt, daß Fehler entstehen, der Hund alles nur halb versteht und nicht verinnerlicht, und Ihr dauern unter Streß steht, und damit den Hund entsprechend beeinflußt, der merkt das ja auch (allein Eure Erwartungshaltung kann Streß pur für einen Hund bedeuten, die merken das natürlich). Und unter Streß lernt kein Mensch, dun auch kein Hund. und: erwartet erstmal gar nix. Wenn Du genervt bist, mach Dir klar, er KANN es einfach nicht. Und erklär´s ihm nochmal - liebevoll und konsequent (notfalls paar Minuten/Stunden später, wenn Du ruhiger bist).
und ganz wichtig: alles, was derzeit NICHT auf der Prioritätenliste steht, wird nicht bearbeitet. Ignorier es einfach, wenn er den Nachbarn ankläfft. Laß ihn angeleint, daß er net hinschießen kann, aber an der Kläfferei kannst später arbeiten. (Zum Beispiel!) Nur an der jeweils priorisierten Baustelle wird gearbeitet, bis das sitzt. Dann erst die nächste dazunehmen. Alles Andere ist jeweils egal - Du kannst Dich net vierteilen.
Zum Thema Leinenführigkeit: u.U. wäre zu überlegen, den Hund (abgesehen von Auslaufphasen im Garten o.ä.) erstmal komplett an der kurzen Leine zu führen. Weil mit größerem Radius als 1-2 Metern bedeutet das, daß der Hund sicher ständig vor Dir ist, und dort meint, Dinge für Dich regeln zu müssen. Der Spitz hat ja eh nen Wachtrieb und lt. Deiner Beschreibung Kontrollwahn, und wenn ich das noch fördere, indem ich ihn vorausgehen lasse, führt das sicherlich nicht dazu, daß der Hund versteht, daß ER nix zu regeln hat, oder gar auf Dich achten sollte... Nur so ne Idee, kannst ja mal mit Deinem Trainer besprechen. Außerdem könnte es sein, daß er dann meint, da vone die Richtung entscheiden zu können, wenn Du ihm da immer nur hinterherdackelst. Dann lieber kurz nehmen, und an ner Kreuzung z.B. schon verbale Richtungsangaben einführen, bevor er nach rechts oder links guckt. DU entscheidest das, und irgendwann wird er dann an solchen Stelle von sich aus zu Dir gucken, um Deine Richtungsangabe "abzufragen". Das dann mit Party bestätigen :-) -
Generell ist mir aufgefallen, daß der Hund sich anscheinend bei Deinem Freund besser "benimmt", sprich entspannter sein kann als bei Dir. Und Deine Beiträge hier im Forum scheinen mir recht deutlich aufzuzeigen, woran das liegt: Du schwankst ständig zwischen himmelhochjauchzend, weil grad was einmalig gut geklappt hat, und zu Tode betrübt, weils net am selben Tag nochmal geklappt hat wie gewünscht!
Mach dir doch bitte mal klar, daß Dein Hund einfach ne Großbaustelle ist, und diese nicht innerhalb von 3 Tagen zu beseitigen ist. Bleib entspannt, bleib ruhig. Daß es mal nen Rückfall gibt, oder mal was klappt, mal aber nicht, weil vielleicht der Streßpegel in der Ausgangssituation schon zu hoch war - das ist vollkommen normal! Dafür übt man doch. Und bis etwas richtig "sitzt" beim Hund, muß man es einfach -zig Male erfolgreich trainiert haben. Wenn der Hund heute an nem Auto entspannt vorbeigeht, ist das toll. Wenn er das morgen nicht kann - ja mei, dann mußt halt noch bisserl üben. Vielleicht war er gestreßt, das Auto schneller oder lauter, Deine Laune ne Andere als am Vortag (das merken die ganz schnell), oder er ist einfach "mit links aufgestanden", wie man so schön sagt. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, und auch der Hundeführer muß meist erst lernen, wann er wie mit seinem Hund so umgeht, daß er das gewünschte Verhalten aus ihm rauslocken kann.
Will heißen, wenn etwas mal nicht klappt, ist das deswegen nicht gleich ein Mißerfolg. Sondern eine Situation, in der Du wieder eine der Grenzen Deines Hundes kennenlernst. Das muß man erst lernen, wann man wie weit gehen kann beim eigenen Hund, wann man ihm was zumuten kann, damit ist keiner geboren, dieses Gespür muß man sich erarbeiten. Und wie ginge das anders, als mit Ausprobieren, was noch geht, und was zu viel ist. Mach ich also frei von dem Gedanken, daß etwas, das heute geklappt hat, auch morgen klappen muß, oder daß Du fehlerfrei sein müßtest. Gar nicht: im Gegenteil - aus Fehlern lernt man doch! Bleib ruhig, gerate nicht immer gleich in Panik, kein Tag ist wie der Andere. Bleib selbst ruhig und entspannt, dann bist Du auch für den Hund souverän und verläßlich. Und dann wird er auch bei Dir entspannt sein können. Was ganz ganz wichtig ist in meinen Augen, gerade bei nem "verhaltensoriginellen" Hund: Humor! Nicht aufregen, wenn er den Nachbarn heut ankläfft. Lieber grinsen, "Sorry, der hat heut mal wieder seinen "Spinnerten". Komm, Kröte, auf geht´s weiter!" sagen, und das Ganze vergessen. Einfach souverän mit nem Lächeln drüber weggehen - und Du wirst sehen, Dir geht´s viel besser. Dank nicht dran, was die Anderen sagen. Sondern daran, daß Ihr Spaß habt, wie Du etwas handhaben kannst, und wo Deine Prioritäten liegen. Und, ganz wichtig, wie viele und welche Erfolge Du in der letzten Zeit eingefahren hast. Oft sieht man nämlich vor lauter Baustellen nicht mehr, was man bereits erreicht hat! Aber genau das, was man erreicht hat, ist wichtig: gibt es doch die Motivation, weiterzuarbeiten, und die Hoffnung, das nächste Ziel auch wieder erreichen zu können!
Und nimm Dir auch mal ne Auszeit, hock Dich einfach mal mit ein bisserl Muße in den Garten und knuddel den Hund. Denn: Charly ist nicht nur "viel Arbeit" und "Baustelle", sondern er ist auch Dein Hund mit seinen eigenen Vorzügen und Eigenheiten und Liebenwürdigkeiten. Halte sie Dir vor Augen, und Du bist wieder entspannter und hast den Mut, mit ihm weiterzuarbeiten.
So - hab jetzt viel geschrieben, und zum Teil bissel durcheinander, weil ich jeweils auf von Dir Geschriebenes eingehen wollte. Hoffe, Du kannst damit was anfangen, und Dir das Ein oder Andere rausziehen, das Dir dann weiterhelfen kann :-) Viel Erfolg weiterhin!
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