Hirntumor: Verlauf und bevorstehende Entscheidungen

  • Jeder ist dazu geneigt seinem Tierarzt blind zu vertrauen, bitte, bei nur der kleinsten Ungereimtheit, holt euch eine Zweitmeinung ein! Pan hätte das natürlich nicht gerettet, jedoch hätten wir viel früher mit der Medikamentengabe begonnen.

    Es hätte doch nichts geändert.


    Tumor heißt doch immer OP plus Chemo. Und den Stress würde ich einem alten Hund nicht antun.


    Wenn der Tumor diagnostiziert wird, weil massive Symptome auftreten, ist es halt meistens zu spät.
    Da kann man nur noch lindern, sich eine schöne Zeit machen (quasi als Hunde-Hospiz) und dann die letzte Entscheidung treffen, wenn es gar nicht mehr geht.


    Fühl Dich gedrückt!

  • genieß die verbleibende Zeit und schau dass du nicht wartest bis es gar nicht mehr geht. Besser wird es leider nie wieder.


    Bei meinem Tarzan hat es von den ersten Symptomen bis zu meiner Entscheidung 6 Wochen gedauert. 6 Wochen in denen ich hoffte und betete. aber aus dem vorher so starkem Hund wurde ein Hund der einfach nicht mehr konnte auch wenn er wollte. Er wurde wacklig auf den Beinen, funktionierte teilweise rein mechanisch, hatte immer guten Hunger und Durst. Fand den Napf nicht mehr, verlief sich in der Wohnung, entwickelte Ängste vor allen möglichen Dingen. Er konnte den Urin nicht mehr halten und "schämte" sich dafür. Nach dem ersten Krampfanfall hab ich ihn gehen lassen. Ich hab ihm schon vorher jede Nacht gesagt dass er gehen darf wenn er möchte, nicht mehr aufwachen braucht wenn er schlafen will aber wie das Leben so spielt er tat es nicht. Die TÄ kam zu uns, ich hab da Glück, sie ist meine beste Freundin und kannte Tarz von klein auf. Sie hat ihm seine Jugendkapriolen erzählt während er bei mir im Schoß lag und sich endlich nach all den Wochen mal wieder entspannte. Unter dem Ketamin ging es ihm endlich wieder gut. Wir haben uns verabschiedet und ich bereue meine Entscheidung heute keine Minute.


    Ich muss dazu sagen dass ich auf eine CT-Untersuchung damals verzichtet habe da die Symptome eindeutig waren und die endgültige Gewissheit auch nichts an der Tatsache dass man nichts machen kann geändert hätte. ich habe ihm die lange Autofahrt und das ganze Theater erspart da er da schon wirklich kein Auto mehr mochte. Das war 2 Wochen nach den ersten Anzeichen das etwas nicht mehr so ganz stimmt. Er wurde 10 Jahre alt.


    Ich wünsche euch Beiden von Herzen alles Gute!

  • Das ist kein schöner Verlauf den du da schilderst Lockenwolf. Muss schlimm gewesen sein das miterleben zu müssen.
    Pan und ich waren mittags 30 Min im Wald spazieren. Ich habe ihm versprochen so lange es geht, jeden Tag, einen neuen Weg zu laufen, da er es totlangweilig findet Wege wiederholt zu laufen. Bis jetzt geht das ja ganz gut.
    Ausserdem bekommt er natürlich nur noch sein Lieblingsfutter und ab und zu einen Cheeseburger :pfeif:
    Ich habe zwar meine Arbeitszeit auf Halbtags reduziert und trotzdem habe ich ein Mistgefühl ihn alleine zu lassen :verzweifelt: .
    Danke für eure Zusprüche

  • Ich kann dazu nicht viel beitragen, außer euch alles Gute und eine schöne letzte gemeinsame Zeit zu wünschen.
    Krebs ist eine verdammt beschissene Krankheit...
    Du wirst die Entscheidung im richtigen Moment fällen. Zum Glück gibt es die Möglichkeit Tiere zu erlösen, wenn sie nicht mehr können. Lg

  • Bitte sei dir darüber im Klaren, daß dein Hund eine Wesensveränderung durchmachen kann, die auch ins Negative gehen könnte. Ein absolut lieber und braver Hund kann durch eine solch bösartige Krankheit plötzlich ohne ersichtlichen Grund zupacken. Das muß nicht so kommen, aber es ist auch nicht ausgeschlossen.


    Es tut mir aufrichtig leid, daß ihr eine solche Diagnose bekommen habt. Ich weiß leider aus eigener Erfahrung, wie grausam es ist.
    Mein Barny durfte leider nur 7,5 Jahre alt werden.
    Wann der richtige Moment kommt, ist in dieser Situation wirklich schwer auszumachen. Ich wünsche dir und deinem Pan, daß dir das gelingt.
    Habt zusammen noch eine gute Zeit, genießt die Stunden und Tage und fühlt euch gedrückt.

  • Es tut mir unglaublich leid, dass es euch auch so blöd erwischt hat. Und trotzdem oder nein, gerade deshalb: Ich finde es klasse, was du deinem Pan für ein schönes Programm mit tollen Spaziergängen und ab und an auch mal Cheeseburgern bietest.


    :dafuer:


    Vielleicht magst du dich ja mal bei den Altenpflegern umsehen oder sogar dort einreihen:
    Club der (Hunde-)Altenpfleger & Altenpflegerinnen - Teil 2


    Ich glaube, du passt richtig gut in die Runde dort. =) Und...es tut einfach gut, sich mal das eine oder andere von der Seele zu schreiben - gerade, weil dort viele im gleichen oder zumindest in einem ähnlichen Boot sitzen.

  • Pan und ich waren mittags 30 Min im Wald spazieren. Ich habe ihm versprochen so lange es geht, jeden Tag, einen neuen Weg zu laufen, da er es totlangweilig findet Wege wiederholt zu laufen. Bis jetzt geht das ja ganz gut.
    Ausserdem bekommt er natürlich nur noch sein Lieblingsfutter und ab und zu einen Cheeseburger

    Genieße jeden Tag den du noch mit deinem Pan hast! Du wirst merken, wenn die Zeit gekommen ist und das Richtige tun. Fühle dich ganz lieb gedrückt! :bussi:

  • Ich hoffe wirklich von ganzem Herzen dass ich mir bei dem richtigen Moment sicher bin, denn ein Leben zu beenden geht in ein paar Sekunden, aber die Vorwürfe würde ich mir ein Leben lang machen.
    Dake für den Altenpfleger Link...das ist ja total nett :)
    Man merkt ich bin noch Forumsanfänger und muss mich noch zurecht finden.


    Gruß
    Kris

  • Selbst wenn man den richtigen Moment trifft, macht man sich Vorwürfe.
    Das ist aber meist so und völlig normal.
    Tipps kann ich Dir zum Thema "Hirntumor" nicht geben, aber:
    Genieße die Euch verbleibende Zeit und gestalte sie so angenehm wie möglich.
    Traurige G.

  • Mit meinem Tumorpatienten (Prostata) habe ich ein ähnliches Thema. Abends hat er stärkere Schmerzen, tagsüber ist er noch recht gut unterwegs (sagen auch alle, die ihn kennen).


    Für mich ist es auch sehr schwierig im Sinne des Hundes zu entscheiden. Denn ich finde es schwierig den Zeitpunkt zu erkennen, wenn die Euthanasie für meinen Hund ein Erlösen ist und kein Töten. Ich denke immer, solange er noch Lebensfreude hat, und diese den grösseren Anteil des Tages einnimmt, hat er das Recht darauf zu leben. Einfach ist es trotzdem nicht. Ich frage mich, wer dieses blöde Mitgefühl erfunden hat ;)

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