Die Erwartungen an einen Familienhund...

  • Collies haben in der Regel auch eine Portion WTP, allerdings sind das sicher keine Triebsäue und ein wesensfester Collie ist auch nicht übertrieben sensibel.

  • Ich persönlich finde einen Hund mit großem WTP in einer Familie unangebracht...


    Zumindest ist mir kein Hund (oder Hunderasse) bekannt, der/die gleichzeitig wirklich gefallen will und KEINE große Sensibilität und Triebstärke mitbringt.


    Da finde ich eine robuste Frohnatur, wie z. B. einen kleinen Terrier einfacher für eine vielbeschäftigte Mutter in der Großstadt.

    Deswegen sagte ich, KEINE Extreme...eben auch beim WTP...denke grundsätzlich braucht ein Familienhund schon einen gewissen Draht zu seinen Menschen, aber einer der sofort bei jedem strengen/lauten Wort in sich zusammenfällt ist natürlich auch verkehrt.


    Eben ein ausgeglichener Allrounder..so würde ich es definieren

  • Hi,


    Sino ist für uns der perfekte Familienhund. Er liebt alle Familienmitglieder ( 4 an der Zahl), und hört auch auf alle. Beim Nachhausekommen freut er sich halbtot,
    ansonsten ist er zu Hause, ruhig, ausgeglichen, stets freundlich, aufmerksam und wird auch nicht nervös, wenn es mal etwas stressiger wird. Er ist verschmusst, aber nicht übermäßig, und nervt einfach nicht. Er ist eine echte Bereicherung.
    Selbst zu Silvester blieb er trotz riesiger Böllerei hier vollig ruhig.


    Wenn Leute kommen, die wir begrüßen ist er der freundlichste Hund, als Einbrecher würd ich aber nicht hierhin kommen wollen.
    Einzig mit kleineren Kindern wäre es vielleicht schwierig, da er beim Begrüßen etwas ungestüm ist. Aber da die Jungs mittlerweile über 1,80 m sind, ist das kein Problem.


    LG


    Mikkki

  • wobei es häufig auch echt einfach klappt, ich staune teils

    Freunde von mir hatten mal eine Mischlingshündin aus einem Ups-Wurf aus den Kleinanzeigen. Nach heutigem Stand würde ich denken, dass die Hündin ein "Doodle" war, sprich Pudel-Mix (wahrscheinlich war noch was terrierartiges mit drin).
    Die hatten einen Bauernhof mit Pferdehaltung und der Hund lief immer frei. Die ist weder weggelaufen, noch hat sie sonst wie Ärger gemacht. Obwohl sie nie bewusst erzogen wurde, sondern immer nur "mitlief" hat die bestens gehört und war sehr loyal und lieb zu Familie und Freunden. Sie hat gemeldet, mehr aber auch nicht.


    Der Hund war für mich das Idealbild eines Familienhundes. Immer dabei, immer freundlich mit allem und jedem - auch den Katzen, meldet, kinderlieb, hört, obwohl nie bewusst erzogen usw.


    Der Hund war auf jeden Fall passender für "ihren Job" als die Mittelschnauzerhündin, die zuvor dort gewohnt hat.


    Für mich persönlich hat dies nichts mit "anspruchslos" zutun sondern stellt schon einige Anforderungen an einen Hund.

    Das ist sehr treffend formuliert, finde ich.


    Es gibt nicht "den Familienhund". Aber eben Hunde, die es schaffen, diese nicht ganz einfache Aufgabe zu bewältigen - im Grunde sind das oft genug eierlegende Wollmilchsäue!
    Und einige Rassen sind da schlicht nicht geeignet, weil viel zu spezialisiert.


    Da finde ich eine robuste Frohnatur, wie z. B. einen kleinen Terrier einfacher für eine vielbeschäftigte Mutter in der Großstadt.

    Da muss ich leider direkt an die vielen unerzogenen JRTs denken... ich finde einen Terrier für Hundeanfänger aufgrund der Eigenständigkeit und des Jagdtriebes nicht so gut geeignet. Das sind dann leider oft die gemäßigt aggressiven Flexileinen-Kläffer...

  • Aber nicht nur Hundeanfänger suchen einen Hund für ihre Familie ;)


    Stimme dir aber zu, dass der JRT nix für Anfänger sind, die nen "Familienhund" suchen... zumindest meistens.

  • Aber nicht nur Hundeanfänger suchen einen Hund für ihre Familie

    Mit viel Hundeerfahrung kann man ja fast jede Rasse zum "Familienhund" erziehen - im Sinne von "in der Familie halten". Zumindest kann man es managen. Ob sich der Hund dann wirklich immer wohl fühlt ist dabei eine andere Frage.


    Mit dem zunehmenden Maß an Hundeerfahrung sinkt für mich das Ausmaß der Notwendigkeit der Unkompliziertheit beim Hund.


    Wir haben ganz bewusst einen Parson Russell Terrier - auch wenn vorher klar war, dass der Auslastung in Form von genügend Bewegung und AJT brauchen würde. Als ersten Hund hätte ich den nicht haben wollen. Sein Hundekumpel ist ein Australian Labradoodle im gleichen Alter. Die Familie absolute Hundeanfänger. Sie erziehen wenig (einmal pro Woche Hundeschule, aber im Alltag so gut wie nichts). Und dennoch ist der Hund leichter zu führen und hört besser als unser Terriertier. Der tickt einfach anders. Ist für mich okay so, aber ich denke Anfänger können das nicht überblicken.

  • Also der Labrador Retriever ist hat auch viel WTP und passt meiner Meinung nach ziemlich gut in Familien (also jetzt mal leicht pauschalisiert gesagt)

    Stimmt, Labbis sagt man viel WTP nach. Bei dem FT Labbi, den ich kennenlernen durfte, stimmt das auch - der war aber auch sehr viel sensibler, führerbezogener. Der Rest - so kommt es mir vor - ist eigentlich nur deshalb so leicht zu erziehen, weil ihm vieles ziemlich egal ist. Klar, sind die Hunde kooperationsbereit... aber jetzt nicht übermäßig stark, so dass ich es als herausstechendes Merkmal nennen würde.

    Collies haben in der Regel auch eine Portion WTP, allerdings sind das sicher keine Triebsäue und ein wesensfester Collie ist auch nicht übertrieben sensibel.

    Collies habe ich noch nie wirklich arbeiten sehen. :ka:

    Da muss ich leider direkt an die vielen unerzogenen JRTs denken... ich finde einen Terrier für Hundeanfänger aufgrund der Eigenständigkeit und des Jagdtriebes nicht so gut geeignet. Das sind dann leider oft die gemäßigt aggressiven Flexileinen-Kläffer...

    Gibt ja nicht nur Jack Russell Terrier. Westhighland, Yorkshire, Cairn, Norwich, Border Terrier sind eigentlich alles recht lustige Gesellschafter. Ja, keine Befehlsempfänger, durchaus auch ein bisschen Trieb inne Backen... aber dafür im Alltag oft ziemlich entspannt.


    Sollte ich jemals eine vielbeschäftigte Mutter werden :ugly: , zieht hier auf jeden Fall wieder ein kleiner Kobold ein.

  • Wir haben auch einen Familienhund gesucht - und hatten das große Glück, ihn in unserer Frieda auch zu finden.
    Wir suchten einen Hund, der uns einfach in unserem oft recht chaotischen Alltag begleitet - und das macht sie perfekt.


    Und klar wird man nachdenklich, wenn man liest, was andere alles mit ihren Hunden machen und dann am besten noch den Hunde-Neulingen, wie wir es sind, erklären, dass ein Hund die ganze Woche über Sport und Beschäftigung zur Auslastung braucht.


    Klar ist unsere Frieda mit ihren 8,5 Monaten noch nicht fertig in ihrer Entwicklung, aber sie ist jetzt schon so, wie ich mir immer einen Hund gewünscht habe: Kamerad für unsere Tochter; mit einer stoischen Gelassenheit, die ich auch gerne für mich hätte; und mit einem eigenen, ganz charmanten Dickkopf.

  • Wobei es ja auch wesensfeste und souveräne HSH gibt und die eigentlich nicht wirklich in eine Familie passen, oder? Kann man solche Hunde familientauglich erziehen? Ich kenne mich da zugegebenermaßen nicht so aus...

    In meiner Familie lebten bis vor einem Jahr immer HSH.
    Ganz tolle Hunde, aber familientauglich erziehen, im Sinne der herkömmlichen Meinung, lassen sich diese Hunde nicht.
    Restaurantbesuche, größere Menschenansammlungen, Hundewiesen oder träumend durch die Natur schlendern usw., all das ist mit HSH nicht möglich.
    Besuch ja, aber nur nach strengen Regeln und da ist es völlig egal, ob die Leute das 1. Mal oder das 10. Mal kommen.
    Es mag Ausnahmen geben, aber das sind dann keine typischen Vertreter der HSH.

  • Ich glaube, wenn man den Begriff FAMILIENHUND für sich benutzt, dann muss man erstmal überlegen: Was sind wir denn für eine FAMILIE.... ;) ...
    Man sollte sich also als Familie selbst reflektieren, vielleicht auch mal von allen Familienmitgliedern die persönlichen Eigenschaften / Eigenarten notieren.
    Hinzu kommt für mich: Bin ich eine aktive Familie oder mag ich es lieber gemütlich zu Hause?
    Wie sieht das mit Urlaub aus? Fahre ich lieber mit dem Auto oder fliege ich lieber? Kommt es für mich als Familie überhaupt in Frage die Fellnase mit in den Urlaub zu nehmen?


    Ich finde z.B. Golden Retriever sind ganz tolle Hunde und ich kenne ein paar Familien, die einen Golden haben, mir persönlich wäre das als "Familienhund" zu groß. Wenn ich zwei Kinder habe und mit Hund in den Urlaub fahren möchte.... wohin mit dem ganzen Gepäck? Anhänger ans Auto, Autobox aufs Dach? Wäre alles nichts für mich, andere sehen das als überhaupt kein nennenswertes "Problem" an.
    Ein Hund für die Handtasche wäre jedoch auch nichts für mich, da hätte ich Sorge dass ich diesen bei der Hektik, die ab uns zu herrscht ggf. mal übersehe.


    Wenn man also als Familie nach einem Familienhund Ausschau hält, dann finde ich es im ersten Step mehr als wichtig, dass man auch genau weiß: Was macht uns als Familie aus?

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