Wolfshund, Verhalten, Erziehung, Haltung, Rassen

  • Man kann nur hoffen, dass durch Ricos Wolfhund niemand und auch kein Tier zu Schaden kommt.
    So wie ich das sehe, ist das aber leider vorprogrammiert!

  • Hunde haben kein Zeitgefühl und denken auch nicht soweit. Sie sehen nur, dass du weggehst und weg bist. Wenn du aber mehrere Tiere hast, ist der Stress vermutlich weniger da. Sie haben ihr Rudel ja. Ich rede von Hunden, die wirklich alleine sind.

    Irgendwer hats schon geschrieben: Kleinschrittig beigebracht ist ein "wirklich alleine" bleiben kein Problem. Konnten alle meine Hunde, egal welche Rasse. Dabei mussten sie es nicht mal zwingend, ich habe es trotzdem mit allen trainiert. Für mich ist es beruhigend zu wissen, dass, egal was passiert, mein Hund auch mal alleine bleiben kann. Finde ich wichtig. Wenn er es nie gelernt hat und muss es in einer Notsituation doch, DANN hat er Stress.

    Ich hab die 50 Seiten vorher nicht gelesen, finde Wolfhunde auch toll und hab auch mal mit einem TWH geliebäugelt, aber der Verstand hat gewonnen. Ich hatte zu viel Respekt vor den Eigenheiten und wäre damit überfordert gewesen.

    Ich frage mich nur, wenn jemand so erfahren ist, warum lässt er sich dazu herab, in dieser Form in einem Forum zu posten?

    Den blauen Pokal find ich auch cool. Gibts da ne Steigerung von? :D

  • Zum Thema Optik:
    Würde da nicht ein Tamaskan gut passen?
    Ich kenne mich jetzt nicht übermäßig mit WH aus aber ich kenne zwei Tamaskan von zwei verschiedenen Haltern.
    Soweit ich informiert bin (also laut den Haltern) ist ein Tamaskan hauptsächlich ein Mix aus DSH, nordischen Rassen/Husky und deren Mixen, der hauptsächlich auf Wolfs-Optik selektiert wurde aber den Haushund-Charakter beibehalten soll. WH ist da angeblich genetisch gar nicht drin... wenn ich mich jetzt nicht irre. :???:

    Die beiden die ich kenne sind optisch Richtung Wolf (also zierlicher und grau) aber ganz normale Hunde. Wirklich im Umgang mit Menschen, Hunden und im Alltag z.B. in der Stadt und Bus/Bahn ganz normale Haustiere ohne übermäßige Scheu oder Aggression. Eben ganz normale Hunde. Man bekommt also wahrscheinlich diese "besondere Optik" die momentan so heiß begehrt ist, ohne die "Wolfhund-Problematik". :???: Auf der Straße werden sie für Wolfhunde gehalten.
    Das wäre doch im Grunde das was von dem TS gewollt ist. Zumindest hat er bis auf die Optik, nicht wirklich erklärt warum er einen WH möchte. Und man macht es sich nicht unnötig schwer. Ist aber eben keine anerkannte Rasse.
    Nur meine 2 Cents aber ich bin wie gesagt kein Experte in dem Gebiet. :tropf:


    Zur Hundewahl allgemein:
    Natürlich ist die Optik wichtig aber die Kompabilität zum eigenen Leben ist nochmal ein ganzes Stück wichtiger.
    Wenn ich meinen "kindischen Wünsche" ohne Rücksicht auf Verluste erfüllen wollte, hätte ich jetzt Rottweiler, Riesenschnauzer oder DSH. :ugly: In jedem Fall einen großen Hund der viel Förderung braucht.
    Passt aber gar nicht in mein Leben. Daher habe ich jetzt eine Bulldogge. Charakterstark, stur (intelligenter als mir lieb ist :muede: ) aber sehr anpassungsfähig im Alltag. =)

    Imo kann man sich natürlich für einen WH entscheiden wenn das Leben dazu passt aber das tut es im Falle des TS nun mal so gar nicht. Zudem möchte /kann er sein Leben scheinbar auch nicht nur auf das Tier ausrichten was beim WH im Zweifelsfall passieren müsste. Das scheint zumindet bei den letzten Einwänden und seinen Antworten so.

  • Hatte ich aus eben diesen Gründen auch schon vorgeschlagen (und andere auch), aber da es sie (wie TWH/SWH) nicht in blau/schwarz gibt, fallen sie raus.

    Bei Tamaskanen wurde auch teilweise Wolfhund eingekreuzt. Wenn mich nicht alles täuscht, wird das mittlerweile auch recht "offen" behandelt.

    Man sollte also prinzipiell auch beim Tamaskan damit rechnen, dass etwas "Wolfhund" durchschlägt, aber die Chancen dafür sind eben um einiges geringer als bei "richtigen" Wolfhunden.

  • Ich habe ja damals auch mit den Wolfshunden geliebäugelt und dachte mir: Ich hole mir bewusst einen Mix aus TWH-DSH um erst mal eine "entschärfte" Version des Wolfshundes zu bekommen.

    Meine Hündin war wild und stürmisch. Sie hatte den WTP des Schäferhundes, aber dieser Hund hatte eine Power...mit dem ich und andere Hunde oft überfordert waren. Ihre Mimik und Gestik führte auch oft dazu, dass sie von anderen Hunden bewusst gemobbt und ausgeschlossen wurde...war nicht schön das ansehen zu müssen :(

    Und alleine bleiben war absolut ein Problem, trotz Mehrhundehaltung. Was dieser Hund mir alles demoliert hat...ist legendär.

    ich hätte sie niemals hergegeben und habe immer an den Problematiken gearbeitet...bis sie viel zu früh durch einen Arztfehler von uns ging.

    Dennoch nach dieser Erfahrung bin ich kuriert: Nie mehr einen WH(auch kein Mix) in meinem Haushalt! Diese Hunde haben ganz spezielle Bedürfnisse und Anforderungen, dem nicht jeder gerecht werden kann..

  • Zitat

    Die Weide hat einseitig einen mehrere Meter hohen Maschendrahtzaun. Wobei ich nicht verstehe, weshalb ich weiter einzäunen sollte? Ich wohne am Arsch der Welt und die Rasse soll eine starke Bindung haben. Dann wäre er doch theoretisch irgndwann wieder da. Also ist er dann wohl doch nicht so ein Extremfall? Wenn Jagd- und Reviererhaltungstrieb trotzdem durchgesetzt werden, wird es wohl auch nicht unmöglich sein, einem Wh das Alleinsein unter Umständen anzukonditionieren.

    Hui.. das sind harte Worte..

    mehrere Meter hoch bringen nichts, wenn ein Hund sich unten durch graben kann. Normalen Maschendrahtzaun zerbeissen dir solche Tiere, kenn da nicht nur eins dass so einen Zaun zerstört hat..

    Die Rasse hat eine Bindung an den Menschen, aber sie kommt auch gut alleine klar. Wenn du nicht da bist, warum soll Hund dann im Gehege warten und brav sein? Warum soll er nicht seiner Natur folgen, jagen gehen, die Umgebung auskundschaften, eine läufige Hündin besuchen oder einen anderen Hund verkloppen. Straßen, Bahnlinien, meinst das sind Hindernisse, die als Hindernisse erkannt werden? Wäre es so gäb es nicht immer wieder überfahrene Hunde und Wölfe..

    Und einem Wolfhund seine Triebe abtrainieren? Ich glaub bei der Diskussion muss man wirklich bei Adam und Eva anfangen. Diese Hunde sind sehr geprägt durch ihre Gene. Wenn sie eine Chance auf Erfolg sehen, dann nutzen sie sie. Mein Rüde konnte ich (mittlerweile vermeide ich den Freilauf, hat allerdings andere Gründe als das Jagen) problemlos laufen lassen, wenn Wild in Sichtweite war. Warum weil das Wild ihn gesehen hat, weil er weit genug weg war, weil keine Gefahr von ihm ausging, sonst hätten sie nicht weiter gefressen. Er hat sich auch nicht dafür interessiert.. ABER.. hat er überraschend etwas aufgestöbert, dann war er nur noch Jäger. Also wenn die Chance bestand, Beute zu machen, dann hat er es versucht. Wenn keine Chance bestand, dann war ihm jedes Tier in seinem Umfeld egal..

    Mein Schäferhund sah was und wollte es jagen, egal wie weit es weg war, wie unsinnig es war. Viele Hunde denken nicht nach, sie hetzen aus Spaß. Mein Rüde hetzt weil er Beute machen möchte, nicht weil er Bock drauf hat. Das ist eine ganz andere Einstellung und die bekommst du aus einem Hund extrem schwer raus. Es gibt echte Jäger und bei denen funktioniert kein Training..

    Und wie magst du es denn trainieren? Wenn ihm etwas wichtiger ist, ist es wichtiger. Die schauen sich an, schauen das Steak an mit dem du wedelst, drehen sich um und gehen weg. Auch wenn sie den ganzen Tag nichts gefressen haben. Sie lassen sich durch Spiele nicht motivieren, wenn sie keine Lust haben. Sie arbeiten nur mit dir zusammen, wenn sie es möchten. Und wenn sie die Chance auf einen Jagderfolg haben.. was willst du dem Hund dann bieten? Es sind eben in der Hinsicht keine normalen Hunde.. sie haben keinen will-to-please..

  • Nee, gibt es nicht. Wenn er Tiere fängt, kann ich das nicht verhindern. Soll ich ihn deshalb immer an der kurzen Leine halten? Irgendwann müsst ihr euch mal entscheiden. Soll der WH ein ordentliches Leben haben, oder soll ich Hasen, Katzen und Vögel schützen.

    als Hundehalter hat man jede Gefahr für Dritte zu verhindern und vor allem bei einem Wolfhund! Du hast nicht nur den Wolfhunden gegenüber eine Verantwortung, sondern auch den Wölfen. Weil die Tiere sehen sich einfach ähnlich und jede schlechte Erfahrung schadet dem Wolf. Also wenn du ein Wolffreund bist, dann vermeidest du alles. Ich lass meine Hunde alleine deswegen schon fast nichts regeln, weil sie einfach extrem deutlich sind und wenn sie einen Hund anfletschen, dann denken 90% der Leute, dass ihr Hund gleich tot ist, obwohl es einfach nur harmlose Körpersprache und nichts mit einem bevorstehenden Angriff zu tun hat. Aber so etwas prägt.. Rotkäppchen, der böse Wolf und dann noch der Wolfhund, der Mist baut..

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