Wenn Menschen Angst haben...

  • Bittet mich jemand anzuleinen oder signalisiert sonst iwie dass ihm mein freilaufender Hund unangenehm ist ruf ich ihn ran. Sonst nicht.
    Bei Radfahrern gibt's Kommando ' steh' damit er in seinem Trott nicht vors Rad tappt und gut.
    Hatte noch nie Ärger.
    Klar hat er trotzdem mal jemanden beschnüffelt. Auf eine freundliche Entschuldigung folgte dann ausnahmslos immer ein: ach das macht nichts der riecht bestimmt meinen Hund/ Katze/ Pferd/ Maus.

  • Ich hab meinem ängstlichen Vater (der schon nervös wurde, wenn er einen frei laufenden Hund nur von weitem gesehen hat) damals gesagt, die meisten Hunde hier in Deutschland sind (Menschen gegenüber) nett, aber unerzogen.
    Er war ein paar mal mit Gassi und wenn man selbst nen Hund dabei hat kommt man deutlich häufiger mit anderen Hunden in Kontakt. Meinen Satz hat er sich damals gemerkt und mir später zugestimmt.
    Davor hatte er nur im Kopf "Man weiß nie wie der Hund tickt, ob der Mensch ihn einschätzen kann, man weiß nie sicher, ob er was tut..." und das hat ihn verrückt gemacht. Wenn man sich tatsächliche Beißstatistiken mal anguggt dann passiert wirklich sehr wenig für die Anzahl an Hunden. Und wenn, dann meistens innerhalb der Familie, so wars bei mir auch. Ein fremder Hund hat mich noch nie gebissen, höchstens angeknurrt. Deshalb hab ich schon das Gefühl, dass sich da sehr viele reinsteigern. Bei einem wirklich für Menschen gefährlichen Hund, welcher vom Besitzer fahrlässig geführt wird, wird ja zum Glück heutzutage schnell eingegriffen (anders als bei Hunden die regelmäßig auf Artgenossen los gehen...). Ein Anspringen kann ja schon ausreichen um lebenslangen Leinenknast verordnet zu bekommen, da sind die schon streng, auch mit Rasselisten, Sachkundenachweisen und und und..

    Für den guten Ruf des HH muss man aber natürlich trotzdem Rücksicht nehmen.

  • Klar hat er trotzdem mal jemanden beschnüffelt. Auf eine freundliche Entschuldigung folgte dann ausnahmslos immer ein: ach das macht nichts der riecht bestimmt meinen Hund/ Katze/ Pferd/ Maus.


    Ja siehste mal, beschnüffeln darf meiner gar nicht. Aber dann heißt es auch immer: Ach, lassen Sie, er riecht wohl meinen oder er riecht .. sonstwas.
    Nein, er ist einfach nur menschenfreundlich. Er macht das immer so. :D
    Und rechtmachen kannst du es eh keinem. Hinderst du den Hund vehement daran, zu anderen Leuten zu gehen, sind manche enttäuscht bis sauer. Der arme Hund, der darf ja gar nichts. Achgottachgott, was hat er denn gemacht. Darf der denn gar nicht Kontakt aufnehmen.
    Hinderst du ihn nicht dran, ist es manchen auch nicht recht und sie fühlen sich belästigt.


    Offtopic, aber vielleicht kennt ja jemand dieses Video/Kurzfilm: Mann und Frau sitzen auf einer idyllischen Wiese, romantische Stimmung, alles toll. Plötzlich taucht ein Chihuahua auf. Die Frau schreit, kreischt, ruft um Hilfe, der Mann nimmt den kleinen Kerl und trägt ihn zu seinem Besitzer. Alles wieder ruhig. Bis eine Wespe heranfliegt. Gleiches Spiel: Frau rastet total aus, schreit, kreischt, rennt weg, schlägt um sich. Mann vertreibt das Insekt, seine Stimmung beginnt zu sinken. Dann beruhigt sich die Frau wieder, die Stimmung ist wieder gut, bis ein Schmetterling über die Wiese flattert. Die Frau rastet wieder vollkommen aus. Der Mann nimmt eine Salatschüssel und haut sie.. der Frau auf den Kopf. Als eine Tarantel über die Picknickdecke krabbelt, sagt der Mann: "Na mein Freund? Schön ruhig hier, was?". :D


    Ich glaube, das war ein Sketch von "Sechserpack" o.ä.


    Rechtmachen kann man es schon gar nicht einem, der Hunde nicht mag bzw. (angeblich) Angst hat. Ist der Hund unangeleint, regen sie sich auf, weil er sie in ihrer Fantasie jederzeit angreifen könnte, ist der Hund angeleint, regen sie sich auf, weil man ja mit der Leine zuviel Platz auf der Straße braucht. Hebt man die Haufen nicht auf, ist das ein Aufreger, hebt man sie auf, ist es auch ein Aufreger ("da kommt einem ja das Frühstück wieder hoch"). Pinkelt der Hund auf die Straße, ist das eklig, pinkelt er an den Baum, geht das auch nicht, weil der Baum davon sterben könnte. Ist der Hund an kurzer Leine und man schleicht mit ihm an der Hauswand vorbei, damit auch jeder Angsthase ausweichen kann, fehlt immernoch der Maulkorb, denn bei Hunden kann man ja sowieso nie wissen.. und man weiß ja, dass jeder sagt, der will nur spielen.
    Trägt der Hund tatsächlich einen Maulkorb, gehört er gleich erschossen, denn da er einen MK trägt, muss er ja erwiesenermaßen gefährlich sein ...
    Mein Fazit: Rücksichtnahme sollte sich nur darauf beschränken, dass der Hund nicht zu jedem hinrennen darf und die Haufen aufgehoben werden (ist auch besser für die Hunde selbst).
    Alles andere sollte Euch sonstwo vorbeigehen.

  • Auch wenn ich noch ein Frischling hier im Forum bin - schon muss ich mich leicht wundern. So einige Kommentare finde ich etwas suspekt und genau HH mit einer solchen Einstelleung bringen alle HH in Verruf.
    Ich finde: jeder Hund darf offline laufen...vorausgesetzt, er ist jederzeit (und damit meine ich jederzeit) abbrufbar. Und da fängt das Problem an. Denn das Abrufen ist leider nur einer begrenzten Anzahl von HH möglich. Und somit liegt das Problem dieses Diskussionsthemas wo? Am anderen Ende der (nicht am Hund befestigten) Leine. Mein Fazit: nicht abbrufbar = Leinenpflicht.
    Denn ich als Hundeverrückte kann das nicht von anderen Menschen erwarten.

  • Sonst begegnest Du vielleicht mal jemandem, der eine Salatschüssel dabei hat....

    Ach, ich begegne hier nicht nur Salatschüsselbesitzern. Ich sehe auch viele Autofahrer, die sich nicht scheuen, Menschen umzufahren. Motto: Die Straße gehört mir.

    Aber du magst Recht haben: Hunde sind das Letzte und Gefährlichste was es gibt auf der Welt. Bitte, schaffe deine Hunde ab. Mache sie unsichtbar, lasse sie einschläfern, oder wenigstens, nimm Maulkörbe, Leinen und / oder sperre sie am besten den ganzen Tag im Zimmer ein, damit sie auch ja niemand sieht und sich niemals jemand daran stören kann.

  • für mich hängt es ganz extrem vom Hund ab - der Grosse ist furchteinflössend. Schwarz, helle Augen .
    Er benimmt sich immer, ignoriert fremde Leute, schnuppert nicht, schaut nicht mal hoch. Wenn es zu eng ist, rufe ich ihn ran, sonst läuft er kurz vor mir. Trotzdem ernten wir ab uns zu mal böse Blicke, egal wie dicht er bei mir ist - nur wegen Farbe und Grösse.

    Die kleine ist niedlich, hell und lustig. Und sie ist jung und wild. Ich muss aufpassen, dass sie ohne Leine keine fremden Leute anspringt oder um sie rumtanzt. Kommentare? " Ach lassen sie sie doch, sie ist ja sooo niedlich". Nix niedlich, sie muss es genaus so lernen wie der Grosse, aber es ist der " süss" Faktor.

    Das schönste finde ich, wenn man die Chance hat, Leute mit Angst vor Hunden besser kennenzulernen und zu vermitteln. Wir waren oft beim Fussball unserer Jungs, mit vielen türkischen Familien, die auch ganz ehrlich erzählt haben, dass sie Panik vor grossen Hunden haben. Aber wenn mein Fellmonster dann zum x mal neben ihn stand, ruhig und freundlich, mit warmen Fell in Kniehöhe mitten im Winter haben sie sich dann doch mal getraut, ihn zu kraulen. Und so nach und nach war er dann mittendrin, mit den Frauen, die sich über den warmen Hund an ihren Beinen und zum Händewärmen gefreut haben, mit kleinen Kindern, die ihn anschauen wollten und den Vätern, die ihm über den Kopf streicheln und "Na Grosser" sagen.

    Lg, Elzbeth

  • Aber du magst Recht haben: Hunde sind das Letzte und Gefährlichste was es gibt auf der Welt. Bitte, schaffe deine Hunde ab. Mache sie unsichtbar, lasse sie einschläfern, oder wenigstens, nimm Maulkörbe, Leinen und / oder sperre sie am besten den ganzen Tag im Zimmer ein, damit sie auch ja niemand sieht und sich niemals jemand daran stören kann.

    :???: Hattest Du letzte Nacht Alpträume, oder warum kommst Du auf solche abstrusen Gedanken?

  • Das schönste finde ich, wenn man die Chance hat, Leute mit Angst vor Hunden besser kennenzulernen und zu vermitteln. Wir waren oft beim Fussball unserer Jungs, mit vielen türkischen Familien, die auch ganz ehrlich erzählt haben, dass sie Panik vor grossen Hunden haben. Aber wenn mein Fellmonster dann zum x mal neben ihn stand, ruhig und freundlich, mit warmen Fell in Kniehöhe mitten im Winter haben sie sich dann doch mal getraut, ihn zu kraulen. Und so nach und nach war er dann mittendrin, mit den Frauen, die sich über den warmen Hund an ihren Beinen und zum Händewärmen gefreut haben, mit kleinen Kindern, die ihn anschauen wollten und den Vätern, die ihm über den Kopf streicheln und "Na Grosser" sagen.

    Lg, Elzbeth

    das ließt sich ganz toll :gut:
    Allerdings hätte ich wohl keinen Hund mehr dort hin mitgenommen, wenn es irgendwie möglich gewesen wäre. Einfach, weil mir sowas grundsätzlich zu heiß ist, ein Fehler vom Hund und es ist vorbei.

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