Vom hypersexuellen Rüden zum Jäger?

  • Ich hab vor ein paar Wochen schon mal geschrieben ( kein Training hilft) da ich viele gute Tipps bekommen haben heute erneut ;-)

    Mein Dalmi 3 Jahre hatte ein Konzentrations Problem sobald Hündinnen vor ihm den selben Weg Gassi gingen er konnte nicht mehr Leine laufen war nicht mehr ansprechbar frass auch keine Kekse mehr usw.

    Er war hypersexuell ( das wussten wir bereits) deshalb liessen wir ihn vor einem halben Jahr schweren Herzens kastrieren. Dazu kam noch eine Schilddrüseunterfunktion die wir erneut überprüfen liessen.

    Ich hab auf Eurer anraten auch einen Termin bei einem anderen TA. Und die neue Werte zeigte tatsächlich wieder eine Unterfunktion. Seine Tabletten wurden angepasst und es ging aufwärts ;-)

    Er läuft nun bis auf wenige Ausnahmen sehr schön an der Leine bin total happy ;-) ;-)

    ABER er zeigt nun auch andere Veränderungen :-(

    Er hat noch nie gejagt weder mit der Nase und schon gar kein Sichtjäger. Wir laufen an Hirschen, Hasen, Katzen locker vorbei und auch die Schafe die frei bei uns rum laufen lässt er auch heute in Ruhe auch wenn sie wegrennen interessiert ihn das gar nicht!

    Nun haben wir aber seit 1 Woche ein Fuchspärchen in der Nacht in der Reithalle :-( Jeden Morgen finden wir Kot, altes Brot, kaputte Gummistiefel usw. in der Halle! Und mein Hund ist ausser sich er stellt die Haare knurrt und verfolgt in der Halle die Spur?! Auch im Garten finden wir immer wieder Kot und auch machen sie unsere Sachen kaputt! Mein Hund findet das gar nicht cool und rennt im Garten ausser sich umher stellt immer wieder die Haare und knurrt. Auch in der Nacht wachte er auf und schlug an und als wir nach sahen war der Fuchs noch da mein Hund jagte ihn weg ist halt auch sein Revier :-( Katzen hingegen lässt er im Garten die interessieren ihn nicht!

    Heute draussen am spazieren wir kommen an einem Wäldchen ( Baumgruppe von c a 50 Bäume) er rennt bellend, haarstellend rein, zwei Füchse raus er schaut ihn nach und ist zufrieden er rennt ihnen nicht nach ist mehr so ein vertreiben. Aber er sucht nach Ihnen :-( Das ist ja auch jagen :-(

    Meine Trainerin ist zwei Wochen in der Weihnachtsferien und ich möchte das sofort unterbinden habt ihr Tipps?

    Was mir auch aufgefallen ist er reagiert ähnlich nicht ansprechbar wie vorher auf die Weibchen! Natürlich in dem Sinn anders das er vorher bei den Weibchen Stress hatte ( Kopfschütteln, Sabbern, grunzen usw) jetzt eher mit Haarstellen knurren bellen Aggressivität gegenüber von den Füchsen aber auch nicht ansprechbar IST DAS EINE ÜBERSPRUNGSHANDLUNG? :-(

  • Ich finde das Verhalten in diesem Fall nicht unnormal.
    Ich würde mal sagen, dein Hund hat seinen Jagdtrieb bzw. eine Angriffslust auf Füchse entdeckt. Er kennt diesen Fuchsgeruch aus Eurem Garten und da gilt es, den Feind zu vertreiben, was ihm auch gelingt. Denselben Geruch findet er in der Reihalle und daher benimmt er sich dort genauso, weil er den Fuchs dort auch aufstöbern/vertreiben/fangen/killen oder was auch immer, möchte.

    Solange der Fuchs immer wieder anwesend ist und seinen Geruch verteilt, wird sich dein Hund so verhalten. Wie man das am besten unterbindet, da kann ich dir leider nicht weiterhelfen, da das für mich als Jagdhundebesitzerin kein Problem ist.

  • Zum einen kann eine Kastration den Jagdtrieb verschlimmern oder zum Vorschein bringen und zum anderen hat Dein Hund ja das Wild quasi vor der eigenen Haustür. Da spielen also jetzt zwei Komponenten rein.

    Dass er beim Jagen ähnlich abgemeldet ist wie bei einer gut riechenden Hündin, spricht dafür, dass er sich seinen Kick (Ausschüttung von Dopamin) jetzt halt woanders holt.

    Sein Fokus hat sich einfach auf eine andere Sache gerichtet, das Problem ist aber eigentlich das gleich. Dein Hund hört unter Ablenkung nicht und kann sich selbst nicht ausreichend hemmen.

    Das ist der Grund, warum übermäßig sexuelles Verhalten oftmals ein reines Erziehungsproblem ist.
    Du hast das Erziehungsproblem jetzt einfach verlagert.

    Da solltest Du also jetzt trainerisch ran.

    Impulskontrolle und Frustrationstoleranz verbessern, ein sicheres Abbruchsignal aufbauen und mit dem Hund ernsthaft arbeiten, damit er sich seinen Kick kontrolliert mit Dir holen kann.

  • Ja. Liest sich für mich in der Tat genauso. Das übertriebene Sexualverhalten war wohl eher ein Kanal für andere Probleme... werden die anderen Probleme nicht behoben, bricht es irgendwo anders auf.

    Bei Dalmatinern erlebe ich immer häufiger, dass sie ein sehr schwaches Nervenkostüm haben, sehr schlecht mit Außenreizen umgehen können und deshalb sich wahnhaft in irgendwelche Handlungen stürzen.

  • Ich sehe das ähnlich wie @flying-paws.

    Wie ist denn allgemein der Grundgehorsam? Wie wurde der Hund erzogen? Wird mit dem Hund gearbeitet?

    Ich kenne doch einige Rüden, bei denen es ähnlich lief. Erst Kastration wegen übersteigertem Sexualverhalten. Plötzlich tauchen dann andere Probleme auf...

  • Möglicherweise war Dein Hund von seinen Hormonen so abgelenkt, dass er dem vorhandenen Jagdtrieb deswegen nicht nachging, der Sexualtrieb war höherwertig.

    Der ist jetzt (hormonell) weg, also gewinnt der Jagdtrieb an Wertigkeit.

    Beide Dinge haben eine Ursache: DU bist nicht "hochwertig" genug. Dein Hund macht sein Ding und steigert sich dabei quasi in Suchtverhalten rein.

    Wenn Du jetzt nur am Jagdtrieb aerbeitest (also das Jagen unterbindest) wird sich vermutlich eine neue Baustelle auftun. Arbeite an der Bindung (damit meine ich in diesem Fall, dass Du auch draußen WICHTIG bis)t, am Grundgehorsam und versuch Ruhe in Deinen Hund zu bekommen.

  • Dalmatiner finden Ihr Umgebung sehr spannend, alles ist ein großes Abenteuer.

    Du musst für deinen Hund interessanter werden.
    Aber erstmal ab an die Schlapp, dann leichtes Rückruftraining und etwas Dummyarbeit.
    Das unterstützt das Rückruftraining und ich hab noch keinen Dalmi erlebt der Dummys doof fand.

    Dein Hund ist jetzt 3?
    Da kam bei meinen auch immer der Kagdtrieb etwas durch, einige Zeit Schlepp und Training haben geholfen. Da drin Problem aber schon länger da ist, würde ich mich auf einen komplett neuen Rückrufaudbau einstellen.

  • Danke Euch ;-)

    Ja denke auch das ich mich draussen interessanter machen muss!

    Ja die Reithalle steht auf unserem Grundstück und wir haben nun im Garten, Halle Ställe Füchse :-(

    Der Nachbarhund (Jagdhund) dreht auch fast am Rad…

    Ist halt Zuhause ein wenig doof den die Hunde sollen ja auch nach draussen können wenn sie möchten ( sind natürlich keineHofhunde und leben im Haus einfach mit direktem Auslauf :-) )

    Ja seit zwei Tage kommt er nur noch an der Schlepp raus rennen, spielen usw. kann er Zuhause. Halt auch mit Fuchs Spur lässt sich ja nicht vermeiden, aber ich seh das grad als Chance zum trainieren da er ja Zuhause nun auch permanent die Spuren vorhanden sind!

    Gebe Euch Recht vorher hatte er nur Nase für die Damen. Aber am Morgen früh war es ja gut mit den Damen da noch keine Vorhanden aber Füchse waren ja immer da nehme ich zumindest mal an die haben ja nicht 3 Jahre gewartet?!

    Impulskontrolle sind wir dran!

  • Ich denke so mit 2-3 erwacht irgendwie der Instikt, die Hunde werden erwachsen und sie betreiben dann alles etwas ernsthafter.

    Hört sich doch gut an wen. Du es als Chance siehst, dann bleibst du cool und kannst die Ruhe versuchen auf deinen Hund zu übertragen.

    Meine steht total darauf wenn ich ihr eine Fährte legen :) dann ist alles andere uninteressant, die will dann mit mir zusammen ihrer Fährte hinter her. Oder aber ich werfe Leckerlis ins Gras und suche mit ihr Zusammen, da ist alles andere auch egal. Vielleicht findest du auch etwas was dein Hund sehr gerne mit die zusammen macht. Das festig die Bindung und Leckerlis werfen oder Dummy kannst du dann als Super-Belohnung einsetzen.

    Sorry bin mit Handy online.

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