Labbie klaut, zerkaut, zerstört

  • Hallo zusammen, wir haben zwei Labbies, Emma (6) und Sammy (1)
    Sammy kam mit 6 Monaten als Scheidungskind zu uns. Als Spielzeug hatte er einen Babysocken, was ganz toll war denn er unterschied nicht zwischen dem Einen und unseren Socken :muede:
    Das haben wir inzwischen hinbekommen. Sobald er allerdings mit Emma alleine ist, stellt er sämtlichen Blödsinn an. Es werden die Kugeln vom Adventskranz geklaut und verbissen, die leere Butterdose wird von der Küchenzeile geklaut und zerstört, Geld zerfetzt usw.
    Wenn wir dann nach Hause kommen, ihm die zerfetzten Teile zeigen, weiß er auch sofort bescheid und duckt sich. Teilweise nässt er sich auf dem Rücken liegend auch ein :dead:
    Bei Emma hatten wir das Problem zu Anfang auch. Bei Ihr half ein kräftiges Erschrecken und dann war der Drops gelutscht aber Sammy ist das egal.
    Wir haben überall offene Räume, Absperren geht nicht....

    Habt Ihr eine Idee was wir machen können?

    Liebe Grüße
    Tommy

  • Sammy hat Stress beim Alleine bleiben und das kräftige Erschrecken bezieht er nicht mehr auf das was er angestellt hat, während ihr abwesend seid. Er merkt nur, dass ihr sauer seid, aber er bringt das nicht damit in Zusammenhang.

    Ich würde mich schämen, wenn mein Hund sich so ängstlich mir gegenüber verhält, dass er sich duckt und einnässt. Das ist wirklich traurig.

    Wie lange müssen die Hunde alleine bleiben und habt ihr das schrittweise aufgebaut?

  • Der Hund hat Stress beim allein sein!
    Allein sein müsst ihr langsam aufbauen.

    Wenn wir dann nach Hause kommen, ihm die zerfetzten Teile zeigen, weiß er auch sofort bescheid und duckt sich. Teilweise nässt er sich auf dem Rücken liegend auch ein
    Bei Emma hatten wir das Problem zu Anfang auch. Bei Ihr half ein kräftiges Erschrecken und dann war der Drops gelutscht aber Sammy ist das egal.

    Der Hund hat keine Ahnung was ihr von ihm wollt, der weiß nicht Bescheid. Erst Stress und Angst weil er allein ist, ja, trotz Zweithund ist er allein, dann nochmal Stress und Angst wenn ihr nach Hause kommt. Erschrecken bewirkt wieder Stress und Angst und somit schließt sich der Kreis.
    Im Irgendetwas unter die Nase halten und schimpfen, da stellt der Hund keinen Bezug her, das sorgt nur dafür, dass er euch für unberechenbare Psychopathen hält, so aus Hundesicht.

  • Meine Labbihündin (heute 2 1/2 Jahre) hat auch viel angestellt, als sie allein zuhause bleiben musste. Tapeten und Türrahmen angefressen z.B. Aber geschimpft habe ich nie. Diesen Bezug können Hunde nicht herstellen, weil du sie ja nicht IN DEM MOMENT erwischt. Und Strafe muss, wenn überhaupt, dann erfolgen, wenn du in flagranti erwischt.

    Aber das Problem wird u.a. evtl sein (meine Meinung), dass dein Sammy Langeweile hat. Er sucht sich seine Beschäftigung und es ist ihm noch nicht ausdrücklich klar, was er darf und was nicht. Das heißt für dich: Alles weglegen, was zerstört werden könnte, wenn du außer Haus bist. Außerdem solltest du Sammy eine Beschäftigung geben (z.B. Kauknochen, gefüllter Kong, hier im Forum gibt es dahingehend viele Tipps, bei uns war ein Karton mit vielen einzeln verpackten TroFu Brocken auch sehr beliebt - was natürlich hinterher aussieht, als wäre man aufm Schlachtfeld gelandet, aber wenigstens ist nichts wichtiges zu Bruch gegangen).
    Irgendwann, bei uns hat es ca. ein Jahr gedauert, klappte es dann und wir mussten nicht jedes Mal vorher ausgiebig spazieren gehen oder so einen "Aufwand" fürs Alleine bleiben betreiben.

    Aber Fakt ist leider: @Sacred hat recht, auch wenn es hart klingt. Der Hund versteht dich so nicht . Aus seiner Sicht hat er nichts falsch gemacht und du schaffst dir mit der Strafe (auch wenn es nur Schimpfen ist) einen Hund, der vor DIR Angst hat. Ich bin sicher, das wolltest du nicht, daher ist es gut, dass du dich an dieses Forum wendest. Auch wenn der Ton manchmal hart ist, hier bekommt man wirklich gute Hilfe!

  • Euer Sammy hat Angst vorm Alleinbleiben, versucht seinen Stress loszuwerden und hat am Ende noch Angst vor Euch, wenn ihr heimkommt und zwar so sehr, dass er sich einpinkelt.

    Oje. Da läuft ganz viel schief. :verzweifelt:

    Alles zurück auf Null, würde ich sagen. Also das Alleinbleiben ganz kleinschrittig neu aufbauen, dass er lernt sich wohlzufühlen.

    Viele Grüße
    Corinna

  • Ich stimme den anderen hier zu. Ein Hund kann nicht verknüpfen das er die Teile vor Stunden zerfetzt hat und ihr deswegen sauer seid, das könnte er max wenn ihr ihn auf frischer Tat erwischt. Er merkt nur Eure Stimmung und reagiert ängstlich, er weiß aber nicht warum.

    Wie lange muss er denn alleine sein ? Wie habt Ihr es bisher geübt ? Evt. kann man ein Stück der Wohnung mit einem Kindergitter absperren , manchen Hunden hilft es wenn der Raum begrenzt ist. Aber um langsames aufbauen des alleine bleibens werdet ihr nicht herum kommen.

  • @Sacred hat recht, auch wenn es hart klingt.

    Oh wei, klingt mein Post wirklich hart? :shocked: Ich war der Meinung es sei recht sachlich. Ok, Eigen- und Fremdwahrnehmung. Gut, der "Psychopath ist schon hart, für den Hund dürfte es aber so rüber kommen.

    @'Sammy0612, wenn du gern liest, empfehle ich "Hundeverstand" von John Bradshaw und "Das andere Ende der Leine" von Patricia McConnel.

  • Corinna hat es auf den Punkt gebracht!
    Ich glaube ihr erwartet viel zu viel von eurem Junghund. Ihr geht einfach davon aus, dass das alles klappen soll. Aber Sammy braucht vielleicht länger, benötig andere Betreuung.
    Eure Reaktion verschlimmert das Ganze evtl. noch.

  • @Sacred Genau, den Psychopathen- Teil meinte ich. :D

    Das Buch "Das andere Ende der Leine" kann ich auch sehr empfehlen! Ich fand aber z.B. auch das Buch von Martin Rütter super, weiß gerade nicht mehr wie das hieß. "Hundetraining mit MR" glaube ich.

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