Labrador Retriever Quatsch Thread

  • Habe ja auch ganz klar einen "weniger ist mehr" Hund. @Gefühl bei uns hat die Ernährungsumstellung nen RIESEN Erfolg gebracht. Vllt wäre das auch was für euch? Du Barfst Ruby doch, oder? Falls du Interesse hast, dann schick mir ne PN, dann kann ich dir von meinen ERfahrungen berichten

  • Ne, sollte auch nicht heißen das jeder Hundesport betreiben muss, nur das man es schaffen kann trotz solch extremen Hibbeln, die sich schwer konzentrieren können :)
    Soll nur ermutigen ggf. dran zu bleiben dem Hund nur eben viel mehr Zeit zu geben. Limit fällt es zb. heute noch mit seinem 1. Jahr schwer sitzen zu bleiben, während ich Sachen auslegen gehe oder mich einfach weit entferne. Das macht aber nichts, dafür kann er andere Sachen schon mega gut.
    Und an dem sitzen bleiben können, arbeiten wir Tag täglich und es wird immer besser. Er bleibt nun schon viel besser und länger sitzen, steht nich dauernd auf, robbt nicht mehr so oft vor. Konsequenz, Geduld und das richtige Maß an Aufgaben und man kann es hinbekommen.
    Sogar Dummy ruhig feshalten kann der kleine Hibbel nun ganz ruhig, das war Anfangs die reinste Katastrophe, aber man kann überall einen Weg finden für speziell einen Hund.

  • sorry fürs reinplatzen, aber:
    Kann mir bitte jemand Hoffnung machen?
    Mein Labbi-Aussie-Mix (äußerlich und charakterlich fast nur Labrador) macht mich zurzeit wahnsinnig :p jetzt ist er fast 3 Jahre, ich hatte gehofft die Pubertät liegt hinter uns. Aber Cosmo, der eigentlich wirklich wirklich brav und gut erzogenen ist, zeigt mir nun hin und wieder frech die Mittelkralle und macht sein Ding. Wie zuletzt vor über einem Jahr.
    Ist das ne 2. Pubertät? Hört das irgendwann wieder auf? Hilfe :D

  • Ich habe lange genug Grunderziehung etc betreut und es ist einfach so, dass bei manchen WElpen früher, bei manchen später diese absolute Orientierung an ihrem Menschen abnimmt und sie sich auch mal weiter entfernen. Grundsätzlich erstmal normal, aber in der Regel ist der Rückruf in dem Alter dann noch nicht so sicher, bzw die Konzentration noch nicht so da, dass man das einfach laufen lassen kann. Erfahrungsgemäß ist das wirklich ein sehr kleiner Teil, bei dem das wirklich von Anfang an ohne Leine zufriedenstellend klappt (und auch so bleibt).

    Ich stimme dir zu, dass man das nicht schleifen lassen darf. Dass Keila sich nicht weiter entfernt als ca. 50 m, liegt nicht daran, dass ich sie habe machen lassen. Sie war eine Weile an der Schlepp. Jetzt hole ich sie alle paar Wochen raus. Wenn Missi meint, sie müsse den Teenie raushängen lassen! :smile:
    Es dauert max. 2 Tage und sie hört wieder ohne Probleme.

    Obwohl sie in letzter Zeit ihre Grenzen oft ausdehnt. Eine Weile ging bei ihr rein gar nichts. Seitdem ich mit der Impulskontrolle arbeite, geht es wieder.

    Thema "merkwürdige Labis": Ich kannte in meiner Kindheit Labradore, die gerne aportiert haben, leicht zu führen waren, verschmust und verspielt aber IMMER einen wachen und konzentrierten Blick hatten.
    Nun treffe ich viele Labradore, die entweder Lustlos gucken (Beschäftigung??) oder völlig überdreht sind und nicht bei der Sache bleiben.
    Liegt es an der Zucht? Oder doch an der Führung? Ich weiß es nicht. Vielleicht an beiden?

  • Ja das stimmt! Aber ich denke das passiert dann auch eher denen, die da eh unsicher sind oder noch nicht ganz so geübt. Ich hatte bei allen 3en damit kein Problem, bei Snoopy (dem Terrier) gab es dann ne Zeit eine Schleppleine zur Sicherheit, weil man merkte das er vom Wesen selbststäniger wird. Da hab ich aber auch nicht gewartet bis erst ungehorsam aufkam. Sondern direkt am Verhalten beobachtet, dass er eben die Orientierung verlagert, Schleppleine für die Not also lieber dran. Fertig.

    Ich finde wenn man das gut beobachtet, kann das auch ohne Leine gehen, aber ich stimme dir da definitiv zu! Der Grad ist schwierig, bei den meisten fällt es (Wenn überhaupt) erst auf, wenn es zu spät ist!

    Habe aber auch schon Leute erlebt, die ihren Welpen an der Schleppe haben (bzw. nicht nur Welpen, sondern generell) und dann aber nicht nutzen, wenn sie rufen und der Hund nicht kommt. Die liegt dann einfach leblos da. Das ist natürlich auch nicht sinn der Sache.
    Und die Leute rufen sich nen Ast ab

    Joa, damit man erkennt das sich der Hund eher nach aussen orientiert bevor er sich verselbstständigt, braucht man halt auch ein gewisses Händchen, bzw Erfahrung. Meist kommt die Erkenntnis ja erst wenn der Hund eben mal weg ist (wenn überhaupt... Ausreden gibts ja für alles)

    und selbst mit gutem Auge gehts bei einem Großteil der Welpen/Junghunde halt nicht dauerhaft ohne. Zumindest wenn man den Anspruch hat, dass der Hund das wirklich zuverlässig macht.

    Daher empfehle ich auch unseren Leuten mit Welpen diese relativ lange zu sichern und bis dato war jeder mit dem Ergebnis zufrieden. Nicht wenige der "ich brauch beim Welpen keine Leine" Fraktion laufen dann irgendwann konstant an der Flexi.


    BTW habe ich auch im Umfeld mittlerweile schon sehr sehr gute Erfahrung mit Nahrungsergänzung gemacht bei Hunden, die unter Umständen situativ schwer runterkommen.

  • Habe ja auch ganz klar einen "weniger ist mehr" Hund. @Gefühl bei uns hat die Ernährungsumstellung nen RIESEN Erfolg gebracht. Vllt wäre das auch was für euch? Du Barfst Ruby doch, oder? Falls du Interesse hast, dann schick mir ne PN, dann kann ich dir von meinen ERfahrungen berichten

    das würde mich auch interessieren. Ole ist auch so nen Hund.

    Der übrigens als Welpe schon 0 Folgetrieb hatte.... Bin ich nach rechts, ist er nach links etc.Er war lange und viel an der Schlepp. Ich bin an sich auch streng und verlange sitzenden Gehorsam. (Rückruf) daher hat mich Ole oft zur Verzweiflung gebracht. Vorallem auch,weil ich mit für ihn auch viel Freilauf gewünscht hätte. Daher finde ich die Einstellung von labbijenny gut. Es baut nicht noch zusätzlich Druck auf. Es zu akzeptieren, dass es gerade so ist, aber dran zu arbeiten, ist meiner Meinung und Erfahrung nach der richtige Weg

  • Gut, da es mehrere interessiert, bin ich so frei und werde mal kurz off-topic.

    Erst ne kurze Beschreibung von der "vorher-Milla". Milla war von Anfang an ein Hund, der soooo Schwierigkeiten hatte Ruhe zu halten. Ich habe unzählige Male gesagt, dass der Hund einfach nicht normal ist. Ich hatte immer nen ganz guten Vergleich, weil ich zwei ihrer Schwestern sehr gut kenne.
    Sie war immer ein Hund, der super gefallen wollte und auch super gehört hat, da ich immer sehr engagiert war. Aber wenn sie "durch" war, war sie "durch". Wo das Überdrehen durch Müdigkeit vllt. bei anderen Hunden mit zunehmendem Alter abnimmt, war das bei Milla gar nicht der Fall. Nachdem ichs mal geschnallt habe, hab ich den Hund geschont, geschont, geschont. Wenn wir Schwiegereltern besucht haben, gab es kein Gassi, wenn wir im Hundeverein waren, gabs nur zusätzlich Pipi im Garten etc. Konnte ich diese Striktheit durch den Alltag nicht garantieren, brach abends immer Zwangsverhalten aus ihr heraus. Sie hat sich dann minutenlang bellend im Kreis gedreht, ist in ihrem Korb ausgeflippt, hat sich selber fest gezwickt, Schwanz gejagt etc. Dabei hat sie ganz große Pupillen bekommen. Ich habe immer mein möglichstes getan und unser Programm sehr weit reduziert. An manchen Tagen - je nach Umwelteinflüssen - war unsere "große" Runde nur 30min lang. Parallel habe ich viel mit ihr erarbeitet. Konditionierte Entspannung, Ruhedecke, Erregung senken, etc. pp.
    Ich hatte aber die Hoffnung, dass es mal irgendwann besser wird. Aber nix da. Ich hatte sogar das Gefühl, dass ich gegen Windmühlen kämpfe. Also hab ich uns zu nem Termin bei einer Verhaltenstierärztin angemeldet.

    Tja, was soll ich sagen paar Wochen vor dem Termin hat uns unser Futterlieferant im Stich gelassen und die Hunde wurden bekocht von meiner Mam. Ganz freischnautze. 1/3 Kartoffeln, 1/3 Fleisch, 1/3 Gemüse. Eher mehr Kartoffeln als Fleisch.
    Joa, nach 10 Tagen war der erste Tag, dass wir einen langen anstrengenden Tag hatten und da man Hund mittlerweile ja kannte, habe ich mich abends drauf eingestellt, dass das "Theater" wieder los geht. Aber Milla hat sich hingelegt und gepennt. Habe mich dann erinnert an ein Buch, das ich mal gelesen hatte "die Neuropsychologie des Hundes". Da gibt es ein Kapitel, in dem es um Serotonin-Mangel geht. Dieser kann unter anderem ein Grund für Hyperaktivität oder Stressempfindlichkeit sein. Da wird auch auf die Ernährung eingegangen und dass Kohlenhydrate über ein paar Ecken den Serotoninspiegel anheben können. Also die Probe aufs Exempel gemacht und den Hund "belastet" am nächsten Tag. Haben ne Runde Dummytraining gemacht UND Mäusebuddeln + Gassi. Ein No-Go bis dahin!!!! Aber wieder nix, Milla war super ausgeglichen. AUch merkte ich draußen, dass sie einfach gelassen wurde. Die kann nun auch mal stehen bleiben und cool von was Notiz nehmen, ohne schon aufm halben Weg dahin zu sein oO
    Auch die Jagerei hat sich im Grunde damit komplett gegeben. Klar, wir haben auch ein solides AJT gemacht über die Jahre, aber das hat nun echt den letzten Schliff gegeben.

    Seit dem Tag X hat Milla nicht ein einziges Mal ihr extremes Zwangsverhalten gezeigt (es war iwann im November).

    Sie ist mittlerweile belastbar, ich brauche mir keine riesen Gedanken mehr machen, sie ist super cool, sie hört schlechter xD - da nicht mehr unter Dauerstrom, aber was glaubt ihr, wie ich mich daran freuen kann :D

    Ich habe den Termin bei der Verhaltenstä. trotzdem wahrgenommen, sie hat mich darin bestärkt und ich koche nach wie vor für die Hunde. Sie fand unseren Fall ganz cool, da bei uns Trainingstechnisch eig alles ausgeschöpft war bis dahin und man so die Ernährung als einzelnen Effekt betrachten konnte. Normalerweise schraubt sie bei "Patienten" parallel an der Ernährung und am Alltag der Hunde.
    Achja: an Bäri hat sich nix verändert, also es ist definitiv nicht der Fall, dass ich ihr irgendwie zu wenig Energie füttere oder so....

    Joa, riesen Roman, aber das ist eben so unsere Erfahrung und es ist kein Hexenwerk und Milla geht es SAUgut <3

  • Ich kenne auch ein/zwei Labbia, die extrem sind in ihrem Verhalten.

    Mein negativstes Beispiel ist ein schwarzer Rüde. Etwas jünger als Lina. Der Hund ist dauergestresst und benimmt sich völlig unangemessen für nen gut 4 Jahre alten Hund.
    Der übergeht jegliche hundliche Kommunikation, es sei denn das Gegenüber nutzt den Holzhammer, kann keinerlei Frust aushalten, keine Impulskontrolle, sehr geringe Konzentrationsfähigkeit sobald irgendeine kleine Ablenkung da ist.
    Hauptsächlich ist er im Einzeltraining bei meiner Trainerin. Ab und an auch mal in Gruppen. Da kann der Hund jedoch nicht wirklich arbeiten, weil er nicht richtig ansprechbar ist.

    Er ist meiner Meinung nach das Resultat aus einem sehr überschäumenden Wesen und einem überforderten und hilflosen Ersthund-Besitzer.
    Der Hund ist völlig führungslos, bräuchte das aber dringend und deshalb ständig gestresst und irgendwie verloren.

    Wenn ich diesen Rüden als erstes kennengelernt hätte, hätte ich wohl Abstand von meiner Rassewahl genommen.

    Ich hab hier zwei völlig unterschiedliche Exemplare sitzen.
    Lina, ruhig, sanft, ausgeglichen, sensibel und Ylvie, voll Temperament, am liebsten immer Action, Spiel und Spaß und Spannung, leichter ablenkbar, aber auch leichter motivierbar als Lina und etwas robuster.
    So extrem, wie der beschriebene Rüde ist aber zum Glück keine der beiden.

  • srinele, vielen Dank für deinen Bericht! So in der Richtung hab ich es mir fast gedacht. Hatte da vor kurzem einen Artikel drüber gelesen. Bei Ole muss ich eh Kohlenhydrate füttern, sonst wäre er nur noch ein Strich in der Landschaft. Ich habe ja vor, meine beiden auch auf barf umzustellen, aber auch Kartoffeln und Co dazu zu geben, zumindest beim Ole.
    Bei ihm war es zum Glück nur so schlimm, wie du es beschreibst und er kam drinnen immer sofort zur ruhe, Anne draußen bei jedem Reiz Out of Order

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