Den falschen Welpen ausgesucht?

  • Da haben sich ja jetzt ganz schön viele Themen aufgestapelt...:


    Ein Hund ist mehr als seine Erziehung. Verschiedene Temperamente - verschiedene Herausforderungen.
    Klar kann man bei einem Welpen noch nicht genau sagen, welche Stärken und Schwächen wirklich durchschlagen. Aber es gitb Tendenzen dafür muss man offen sein, dass es anders kommen kann :lepra: .


    Bist Du offen für den Hund, Aschenbroedel? Was brauchst Du, um offen für einen Welpen zu sein? Mit 6 Wochen kann kein Züchter wirklich sagen, welcher Welpe genau zu Dir passen wird - er kann Dir sagen, welche Temperamente, Stärken und Schwächen die Elterntiere zeigen und was für Charaktere er daher in dem Wurf erwartet und welche Tendenzen die einzelnen Welpen zeigt. Alles andere entwickelt sich.


    ABER: Ein positives Gefühl ist für viele der Schlüssel dazu, sich auf einen Welpen und seine zukünftigen Eigenheiten einzulassen. Das muss ja nun nicht für alle so ein - aber rechtfertigen muss man sich dafür auch nicht.


    Wenn Du den Hund WILLST dann wird es auch DEIN Hund, dein Seelenhund - weil DU DICH auf ihn einlässt. Wenn du den Welpen nicht willst - weil du einen anderen willst, weil dein Freund und Du andere Vorstellungen haben, weil du unsicher bist, weil... - kannst du dich schlechter auf ihn einlassen. Dann lass es lieber!


    Ich selbst hatte einen Wurf, aus dem ich alle Welpen hätte haben können - und bin gegangen ohne einen einzigen zu nehmen. Das lag nicht an den Hunden, das lag an den Umständen. Damals hätte ich auch gesagt "der Funke ist nicht übergesprungen, mein Seelenhund war nicht dabei" - letztlich waren es unterbewußt andere Dinge, die mich abgehalten haben. Wenn man zögert sollte man das ernst nehmen und vielleicht erstmal andere Baustellen schließen ;)

  • Ich hab meinen erwachsen (5jährig) übernommen. Ich fand ihn nett, sympathisch
    und dachte mir, dass wir sicher gut auskommen werden. Mehr nicht!
    Ich wollte ihm ein schönes Leben bieten - und dabei auch meins etwas bunter machen, hat geklappt. Dass der Bengel sich so schnell in mein Herz & Hirn frisst
    hätte ich nicht erwartet - ich konnte mir schon nach ein paar Tagen nicht mehr vorstellen, den wieder herzugeben (und es lief weiß Gott nicht alles glatt zu Beginn).

  • Das Thema ist schwierig und vielschichtig - am Ende muss das jeder selbst entscheiden!
    Sagt dein Bauchgefühl nein, dann zieh das durch.


    Ansonsten, bist du dir denn sicher, dass es ein Welpe sein soll?
    Ein schon etwas älterer Hund, kann ja auch ein Junghund sein, zeigt schon sehr viel mehr von seinem Charakter.
    Und es gibt viele kleine Wuschels, die aus diversen Gründen (garnicht selten bloß Umzug oder/und Trennungen) ein neues Zuhause suchen.


    Mach dich nicht verrückt, lass das Ganze auch mal sacken, bevor du Nägel mit Köpfen machst ;)



    Mein erster Hund war nicht meine Wahl, und auch nicht die Liebe auf den ersten Blick. Die Liebe ist gewachsen.
    Aber diese Liebe auf den ersten Blick wirds schon auch geben. Nur eben nicht immer...

  • Bei meiner Lucie hab ich nicht einen Moment gezweifelt, dass sie mein Lieblingswelpe und der beste auf der ganzen Welt ist. Dann kam die Pubertät xD
    Inzwischen ist sie total toll, leider wollte sie nie kuscheln, als sie noch Baby war.


    Meinen Dicken hab ich nach Beratung vom Züchter ausgesucht. - und er war ein schrecklicher Welpe. Hat mit 5 Wochen gebissen wie ein Weltmeister, immer mit den Schnürsenkeln gespielt und war anfangs an allem interessiert. Wir waren einen ganzen Nachmittag da und am Ende hat er sich an mein Bein gelegt und geschlafen. :herzen1: das macht er auch heute noch.


    Trotzdem war er nicht mein Seelenhund und er ist nicht der ruhige, entspannte Hund geworden, den ich laut Beschreibung des Züchters erwartet hab. Mit ein paar Wochen kann doch leider nicht so viel über den Charakter gesagt werden.

  • Ich glaube mit dieser Erwartungshaltung wirst Du unweigerlich enttäuscht und der Hund überfordert. Der Hund wird nicht immer lieb und nett sein, er wird dich zum Wahnsinn treiben, Du bekommst graue Haare und wirst Dich fragen warum Du Dir das antust .... weil Du ihn liebst.


    Ich hatte bisher 4 Hunde, liebe auf den ersten Blick war es nur bei einer Maus und genau sie war der schwierigste Hund. Mein Rüde war vom Aussehen, Charakter, Rasse, Größe, Fell und überhaupt ein Kerl mein Antihund -er ist ein großartiges Kerlchen, aber ausgesucht hätte ich ihn mir niemals - aber ich bin wirklich glücklich mit meinen Beiden. Seelenhunde waren/ sind sie alle, aber das musste wachsen, viele viele Jahre.


    Besuch die Maus nochmal, verbringe Zeit mit ihr, wenn möglich ohne die anderen Welpen. Wenn Dein Gefühl bleibt nimm sie nicht.

  • Ich hab das hier schonmal irgendwo geschrieben: ich mag den Begriff "Seelenhund" nicht. Ich verstehe diese Bezeichnung als verklärte, mystifizierte, nicht greifbare Zuschreibung, durch die die Beziehung zum eigenen Hund zu etwas Höherem gemacht werden soll. Reicht es nicht, den eigenen Hund einfach zu lieben? Ich stelle nicht infrage, dass es Unterschiede in der Intensität der Beziehung zu verschiedenen Hunden gibt, das ist ja mit Menschen nicht anders. Mir missfällt beim "Seelenhund" einfach der spirituelle Anteil, der dann eben dazu führt, dass manche Leute glauben, wenn einem der Hund nicht direkt ins Herz springt, dann kann man keine aufrichtige Liebe für ihn empfinden. Als wäre die Verbindung zum "Seelenhund" die vollkommenste Form der Hundehaltung, die man erreichen kann. Dummerweise hängt das eben von nebulösen Zufällen ab. Dann wird die Suche nach dem "Seelenwelpen" ganz fix zu einem Frustrationserlebnis.
    Ich bin so frei von jeglicher Spiritualität, wie ein Mensch nur sein kann, aber ich liebe meine Hündin sehr. Mein Herz hängt an ihr und wenn sie eines Tages diese Welt verlässt, wird sie ein Stück davon mitnehmen. Wenn mich jemand danach fragt, was mein Hund für mich bedeutet, dann antworte ich genau das. Liebe ist doch ein großes Gefühl und ein starkes Wort, das völlig ausreichend ist. Und ich bin sicher, dass ein an Leib und Seele gesunder Mensch gar nicht anders kann, als einen Welpen zu lieben. Wozu also alles zerdenken und kaputtreden? Wegen der fixen Idee des "Seelenhundes"? Bitte nicht.

  • Ich hab nicht alles gelesen.


    Bei Aiden war es so.


    Nach der Geburt wurden die Welpen schon reserviert
    ( falls es nicht gepasst hätte.... ).


    Jedenfalls war der Welpe schon weg, wo ich am meisten gefallen
    hat.
    Auch als wir dort besuchen waren, war es nicht so, wie manchmal
    sich bildlich vorstellt.
    Es war für mich toll und der schönste Moment, als er runter getragen
    wurde...
    Aber so nachhinein, wollte er relativ wenig bei mir sein, hat sich
    wenig für mich interessiert...


    Drei Jahre später war eig. das Gegenteil mit Baasies.
    Der war toll, ist ewig bei mir geblieben...


    Aber Aiden war der beste Hund, obwohl eher nicht das "Bildbuch kuschelstunde"
    war. Aber seit dem er im Auto war, war er mein Hund. Da hat es "klick" gemacht

  • Was du von der Zuchtstätte schreibst, spricht für mich auch nicht wirklich für eine gute Zuchtstätte.



    Auch wenn es sich "nur" um Havaneser handelt, aber wenn ich das mit den Züchtern hier aus dem Forum vergleiche, die sich sehr viel Mühe geben, die richtigen Linien zu finden, dann stößt mir der zitierte Satz etwas sauer auf.

    Prinzipiell bin ich da ja schon deiner Meinung, aber ich möchte nochmal anmerken, dass viele Züchter richtiges "Vergeben" von Charaktereigenschaften praktizieren und dabei Dinge vorhersagen, die man in dem Alter einfach noch so gar nicht sagen kann. Das stößt mir auch sehr sauer auf und mir kommt vor es ist gerade Mode. Viele Welpenkäufer erwarten sich dann weiß Gott was für Infos zu jedem Welpen, und sind enttäuscht wenn er "nur" mit zb: aufgeweckt, freundlich, verspielt und recht mutig; beschrieben wird.


    Allerdings finde ich trotzdem, wenn man das Gefühl hat man bekommt bei der Züchterin so gar keine Infos über die einzelnen Welpen, darf man sich ruhig unwohl dabei fühlen.
    Nur eine ausführlich Charakterbeschreibung ist eben auch nicht das Wahre, selbst wenn möglich, kann sich das noch ändern. Es gibt zb Hunde die als Welpen gerne kuscheln und als Erwachsene irgendwann doch mehr Individualdistanz haben... Deshalb finde ich es nicht gut, wenn Züchter mit Charaktereigenschaften der einzelnen Welpen um sich schmeißen und tausend Vorhersagen tätigen.

  • du schreibst du suchst deinen Seelenhund. Es gibt sie diese Seelenhunde aber sie kommen nicht als Seelenhund von xyz oder gar dir zur Welt. sie werden im Laufe ihres Lebens erst zu diesen Seelenhunden. Und dass auch meist nicht ganz ohne Grund, oft sind es nämlich genau die Hunde um die man Kämpfen muss, die mit denen man wirklich ans eine Grenzen geht und die die eben nicht von Beginn an 100% das sind was man sich wünscht. Es ist der gemeinsame Weg, der eine Verbindung der Seelen schafft.


    Du suchst keinen Hund für den Sport, für die Ausstellung, für die Zucht oder was weiß ich was und genau an diesem Punkt kannst du bei einem vernünftigen Züchter eigentlich bei so einer Rasse einfach so in die Wurfkiste greifen und hast einen Hund mit einer tollen Basis.


    Klar gibt es diese Liebe auf den ersten Blick (hab ich hier 2 von) aber das heisst nicht dass es die Sache mit dem Hund einfacher macht. Die meisten haben besonders beim ersten Hund dann doch in den ersten Tagen/ Wochen immense Zweifel und fragen sich ob das alles so richtig war und ist.


    So ein Besuch beim Züchter ist einfach auch immer eine absolute Momentaufnahme und sagt eigentlich gar nichts aus über den einzelnen Welpen.

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