Bemerkenswerte Sätze - Teil V

  • Die Ärztin hat es sich einfach gemacht, verantwortungsvoll finde ich ihr Verhalten nicht.

    Natürlich hat die Ärztin nicht das gemacht, was sie vielleicht mal in der Uni in der elementaren Psychologie oder des Medizinrechts gelernt hat. Das bezweifle ich auch nicht.

    Man muss aber in der heutigen Arbeitspraxis auch über die wirtschaftliche und rechtliche Situation nachdenken, was eine Ärztin leisten muss, damit eine Praxis tragfähig ist. Und ja, auch damit sich das Studium gelohnt hat.

    Schaut man sich das ganze Mal aus anderer Sicht an: Die Ärztin hat eine Anamnese durchgeführt. Hat also genau das getan, was jeder Arzt getan hätte. Die erste Frage sei „Was kann ich für Sie tun?“. Daraufhin kam eine ausführliche Schilderung der Problematik und was bereits gemacht worden ist. Die Ärztin erhielt hierdurch einen weiteren Hintergrund zu der Erkrankung. Sie fragte nach, ob die Person sich damit auskenne „Ja, ist chronisch und wurde auch schonmal operiert“. Das ist ziemlich viel für eine erste Anamnese. Die Ärztin hat dadurch erfahren, dass das Problem vorher bekannt war, dass die zu behandelnde Person einen festen Verdacht hat und dies chronisch bei ihr auftaucht und es bereits operiert wurde, alternative Behandlungsmöglichkeiten haben nicht gefruchtet. Wenn man nun den Handlungskatalog im Kopf abspult, dann kommt da auch ohne der Person näher zu kommen nur noch Antibiotika als mögliche Behandlung in Betracht. Und dann kommt die sehr wichtige Frage, ob jegliches Antibiotikum verträglich ist. Aus meiner Sicht ist das eine Behandlung, wie sie für die Ärztin am zeitsparendsten und für den Patienten/der Krankenversicherung am Günstigsten ist.

    Dann nun zu sagen, dass die Ärztin (trotz des zugegebenen etwas stockigem Handelns und Nachfragen) Ihre Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen sei, finde ich etwas übertrieben. Sie hat untersucht. Eine Untersuchung ist nicht immer mit körperlichen Überprüfungen verbunden. Eine Anamnese ist ein Grundpfeiler der Medizin und sollte nicht als „fehlende Untersuchung“ vom Tisch gewischt werden.
    Wäre die Ärztin lediglich auf Geld aus, dann hätte sie körperlich untersucht, hätte noch ein EKG machen können und auch die Lunge hätte komplett durchgecheckt werden können. Das alles wäre aber komplett überflüssig gewesen. Die Ärztin kennt durch Angaben der zu behandelnden Person alle nötigen Hintergründe der Krankheit: Chronisch, bereits operiert, andere Handlungen haben nichts gebracht.

    Edit:
    Natürlich hätte man ihr die Story vom Pferd erzählen können. Aber will man das? Was bringt einem das (wenn man nun unter keiner Hyperchondrie oder einem anderem, vergleichbarem Syndrom leidet), falsche Sachen zu erzählen? Und soll die Ärztin nun von jedem Patienten ausgehen, er sei Hyperchonder?

  • Ich habe schon mehrfach Rezepte für (ziemlich starke) Medikamente von Ärzten bekommen, die mich niemals gesehen oder auch nur gehört haben.
    Hab meinen Mann geschickt, der fährt vorbei, sagt seine Frau braucht Rezept für dies oder jenes, bekommt das mal eben in die Hand gedrückt, ab zur Apotheke, fertig.
    War bislang bei allen Ärzten ganz normal.

    Schlimmer fand ich die Ärzte, zu denen man zur Routineuntersuchung mit Kleinkind geht, und die einen verabschieden mit "Alles prima, Kind absolut gesund, hier haben Sie mal die fünf Rezepte..."

  • Mein Männe war krank und ist zum Arzt, die erste und einzige Frage war :
    “Wie lange brauchen sie?“
    Tja, und dann ist er mit nen geben Schein raus :p

    Mich wundert nix mehr, kenne ehrlich gesagt auch keinen guten Arzt.
    Daher gehe ich allerhöchstens 1 mal in v2 Jahren zum Arzt, und schlage mich mit diversen Wehwehchen rum, war damals schon bei so vielen Ärzten, keiner konnte mir helfen...
    Keine Ahnung was die im Studium lernen...
    Medizin scheint's nicht zu sein.

  • Aus der Rubrik, habe ich noch ncith gewusst, gut dass es FB gibt.

    Es ging mal wieder um die übliche Frage, "ich hab nen Welpen, was füttert ihr so", kam nachdem etwa 20 Antworten auf "Barf" lauteten die Aussage "wir wollen nicht barfen, unser Hundekind soll ja Abwechslung im Napf haben"
    :???:
    Ich glaub ich mach da seit Jahren wohl was falsch.

  • "nur weil der es früher mal schlecht hatte, musst du ihn jetzt nicht verhätscheln!"

    Sagte die Schwiegermutter zu einer Gassibekannten von mir, weil diese ihren tauben (!) Rüden aus einen Animal Hording Fall, der jahrelang kaum Menschenkontakt hatte, für jeden Blickkontakt zu ihr bestätigt. :ka: :muede:

  • @BieBoss: Das WauWau machen Kinder die Hunde bellend erleben ganz von alleine. Nachahmung halt. Und wer noch nie einen Hund gehört hat, der weiß es von den Bilderbüchern. Denn womit fängt man an mit den Kleinsten? "Das ist eine Katze. Die Katze macht Miau. Das ist eine Kuh, die sagt Muh." und so weiter. Das ist auch völlig richtig so, denn Kinder brauchen die Laute.
    Generell sind Tiere für die Kleinsten oft hochinteressant, dazu gehört auch die "Tierphase" in denen Kleinkinder vorgeben sie wären ein Tier. Oft ist ein Hund oder eine Katze.
    Ich persönlich liebe es wenn Kinder so in ihrer Fantasie aufgehen können, leider wird es ihnen immer mehr und immer früher ausgetrieben.

    Wenn deine Familie keine Babysprache hatte ist es doch auch okay, wobei ich das ehrlich gesagt nicht so recht glauben kann das wirklich alle bis in die Urgroßelterngeneration niemals "gedutzidutzit" haben. Einfach aus dem Grund das man einfach mal gucken muss wie sich Erwachsene verhalten wenn Babys ins Spiel kommen. Je wohler sich der Erwachsene in der Situation fühlt, desto eher kommt ein "Ja gucki! Gucki!" oder ein "Dutzidutzidtzidu!" während man den Babybauch krabbelt oder mit dem Finger auf die Babynase stupst.
    Das machen selbst Menschen die sehr rational sind, das ist einfach in uns Menschen drin, dieser Drang diese winzigen, hilflosen kleinen Wesen zu betüdeln und bei Laune zu halten.
    Klar, wie alles: Der eine mehr, der andere weniger. Es gibt auch Menschen ohne diesen Trieb, vermute ich mal. Aber mein Strahlebaby hat selbst die coolsten Männer dazu gebracht Grimassen zu schneiden und das Gesicht hinter den Händen zu verstecken nur um "Wo ist das Baby? Da ist das Baby!" zu spielen. Und jeder war irgendwann dem Punkt an dem "Dutzidutzi" oder ähnliches aus dem Mund schlüpfte.
    Und viele haben nichtmal bemerkt was sie gesagt haben. Die waren felsenfest der Meinung das sie niemals so sagen würden. Ich fand und finde das hochinteressant, das scheint echt eine Wahrnehmungsstörung zu sein, deren man sich nicht bewußt ist.

    Das freche Kind wurde übrigens geknuddelt, ich habe das Glück das ich noch immer fast täglich ne Umarmung kriege. Wenn auch manchesmal erst nach einem Augenrollen.... Teenager. :roll: Man muss sie einfach gernhaben...

    Man muss aber in der heutigen Arbeitspraxis auch über die wirtschaftliche und rechtliche Situation nachdenken, was eine Ärztin leisten muss, damit eine Praxis tragfähig ist. Und ja, auch damit sich das Studium gelohnt hat.

    Und wie sieht die rechtliche Situation aus wenn ein Patient schwere Nebenwirkungen oder weiteres erleidet weil der Arzt keinerlei Untersuchung vorgenommen hat?
    Denn meines Wissens nach reicht eine Anamnese nicht aus, es muss auch eine Befunderhebung erfolgen, also eine Untersuchung. Erst aus beidem wird dann die Diagnostik.

  • @Aoleon

    Rechtlich handelt es sich bei einer Arztbehandlung um eine Dienstleistung gem. 611 BGB. Laut Rechtsprechung wird bei einem Dienstvertrag kein Erfolg versprochen, sonst würde es schließlich keine Onkologen (krass gesagt) geben. (Im Schönheitschirurgischem Bereich ist ein Erfolg geschuldet, es handelt sich dort um einen Werkvertrag, bei dem ein bestimmtes Produkt geschuldet wird.)

    So wie du das schreibst (keinerlei Untersuchung), wird dem Arzt grobe Fahrlässigkeit vorgeworfen. Da hast du recht und der Arzt hat schuld.
    Wenn es aber infolge einer Selbstanamnese zu Nebenwirkungen kommt, und es auf fehlende Informationsgabe des Patienten beruht, hat der Patient schuld. Und eine Anamnese ist eine gängige und anerkannte Form der Diagnostik.

    Hinsichtlich der "meine Frau hat mich geschickt und ich habe es bekommen". Jeder Vertrag kann auch in Vertretung geschlossen werden. Außer hoheitliche Geschäfte (z.B. Testament und Hochzeit) kann ich also jederzeit jemanden anderes losschicken um es mir zu holen. Ob ein Arzt darauf reagiert oder nicht, ist seine eigene Entscheidung. Wenn man als Partner sagt, man sei im Auftrag da, und man ist e nicht, fehlt die sogenannte Vertretungsvollmacht und alles was der Partner tut, wird als ein eigenes Handeln angenommen. Der Arzt kann hierbei in jedem Fall auf "Unschuld" plädieren, da er guten Gewissens annehmen durfte, dass tatsächlich eine Vollmacht bestand.

  • Hi,

    manchmal versteh ich nicht warum hier in Deutschland alles so thoretisch überhöht abgehandelt werden muss.
    Kein Mensch will sich selber schaden. Und wenn ich meinen Körper kenne und weiss was ich habe, und mich auch ein bisschen in der Sache gebildet habe, und dann ein AB brauche, ja dann geh ich zum Arzt, besorg mir ein AB von dem ich weiss dass ichs vertrage und das auch bei dem Infekt hilft , hol mir das Rezept und geh wieder. Es ist doch gerade das Vertrauensverhältnis zum Arzt, der mich persönlich auch einschätzen kann, was es denn ausmacht.Vertrauensverhältnis contra Rechtsschwurbelismus, da weiss ich was ich nehme.

    Gegenbeispiel: Mir gings richtig dreckig, starker Virusinfekt mit bakterieller Sekundärinfektion, Stirnhöhle dicht, Bronchien dicht, beginnende Lungenentzündung, hohes Fieber.
    Notarzt zu Hause um 23.00 Uhr . Verschreibung von AB, direkt geholt, nach 3 Tagen war ich fast tot, alles nur noch schlimmer. Die Hausärztin erbarmt sich, kommt persönlich vorbei, obwohl sie das sonst nicht macht. Kommentar bloss: Was ist das denn für ein Scheiss AB, da weiss man doch schon seit Jahren, das es da viele Resistenzen gibt. Hier haben Sie ein richtiges.
    Nach einem Tag gings mir besser.
    Wenn man einen Arzt braucht,dann einen dem man vertraut.
    Wenn man krank ist zunächst eigenverantwortlich nachdenken und handeln.
    Wenn mans dann nicht in den Griff bekommt- Arzt.

    Anderes Beispiel: Mir gehts dreckig, hab Kopfschmerzen wg einer Erkältung und brauch ein paar Tage Ruhe. Krieg direkt AB verschrieben, die ich nicht nehme, weil nicht mal geklärt ist obs ein Virus ist. Frage auch beim Arzt deshalb: Antwort: ich verschreib das immer bei Erkältung.

    Das sind die harten Fakten , ich schüttle ein bisschen den Kopf weil auf den Vorgang an sich ( fehlende Untrsuchung) soviel Wert gelegt wird. ich persönlich halts für in Ordnung, ich steh Ärzten aber auch anders gegenüber als viele andere Menschen.

    LG

    Mikkki

  • Es geht doch gar nicht darum, dass man sich selber schaden will (auch, wenn es diese Leute durchaus auch gibt). Aber es gibt Patienten, die aus einem einfachen Schnupfen direkt die Cholera machen. Oder eine Krankheit gekonnt vortäuschen, um - aus welchen Gründen auch immer - an die Medikamente ranzukommen.

    Deswegen erwarte ich von einem Arzt, der mich nicht kennt, zumindest eine grundlegende Untersuchung. Selbst wenn der Patient sich mit dem Problem schon Jahre lang rumschlägt und sich bestens auskennt, kann es ja sein, dass er sich dieses eine Mal irrt und es doch etwas anderes ist.

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