Hochdrehen im Agility - Trainingstipps gesucht

  • Die Antwort auf Silvia's Frage Würde mich auch mal interessieren.


    Schliesslich habe ich ja auch so hochgepushte Kläffer, die unkontrolliert Dur h den Parcours rasen gemäss Anette.
    Zumindest Wusch kläfft sich durch den Parcours.


    Ganz ehrlich, bevor ich da was dran mit viel Druck ändere und sie anfängt, durch den Parcours zu schleichen, Soll sie kläffen.


    ME kommen solche Kommentare nur von Leuten, die selbst gern nen schnellen Hund hätten, also wird aus der Not eine Tugend gemacht.
    Und was das "unkontrolliert" anbelangt .... die meisten schnellen Hunde heutzutage sind besser ausgebildet und kontrollierter als viele langsamen Hunde.

  • Problematisch an diesem Kläffen finde ich nur, dass das bei vielen Hunden einfach ein Zeichen von heftigem Stress ist – die sind deutlich "drüber" und der Körper im Ausnahmezustand (starkes Hecheln schon bevor der Hund gelaufen ist, Zittern, weit aufgerissene Augen, verspannte Körperhaltung und eben das Dauerbellen).


    Wer das damit umschreibt, dass der Hund halt "im Trieb steht", kann das ja tun, macht aber für den Hund keinen Unterschied. Für mich wäre das ein Grund, mal zu hinterfragen, ob es wirklich gesund ist, den Hund regelmäßig auf so ein Level zu bringen, aber das muss ja jeder für sich entscheiden.


    (Und nein, ich habe keinen langsamen Hund, den ich mir schneller wünsche – ich mache im Moment überhaupt kein Agility, u.a. weil ich in den Trainingsgruppen hier im Verein und auf den Turnieren der Umgebung viele zu viele solcher abschreckender Beispiele sehe.)

  • Sowohl Charlie als auch Caja kläffen im Parcours, solange sie trotzdem ansprech- und lenkbar sind und vor allen Dingen nach dem Lauf wieder aufhören zu kläffen ist mir das eigentlich ziemlich egal. :ka:

  • @pardalisa


    Ja, das mag bei einigen Hunden so sein. Aber nicht bei allen. Deshalb finde ich solche Verallgemeinerungen einfach frech. Zumal sie zeigen, dass derjenige, der sie von sich gibt, schlicht keine Ahnung hat.


    Derjenige meiner Hunde, der teils völlig durchgeknallt durch den Parcours ist, hat dabei nie einen Ton von sich gegeben .... und nun?

  • Huhu,
    ich kann auch nicht ganz verstehen, wieso...

    Zitat

    ich mache im Moment überhaupt kein Agility, u.a. weil ich in den Trainingsgruppen hier im Verein und auf den Turnieren der Umgebung viele zu viele solcher abschreckender Beispiele sehe.

    Äh und warum machst du dann kein Agi? (Also, wenn du den Sport an sich gut findest.) Ist doch deine Entscheidung, wie du deinen Hund führen willst? Oder meinst du, du willst deine Zeit nicht für Trainings und Turniere in dieser "Lautstärke" verschwenden? (Ist wirklich eine Frage. Ich entscheide doch selber, wie der Sport aussieht, den ich treibe?)


    Ich dagegen behaupte, dass Kläffen bei vielen Sporthunden (auch zB im THS oder Flyball) daher kommt, dass sie auffordern. Hunde, die schon vor dem Start zittern und verspannt sind, werden wohl kaum ein Startritual durchhalten. Mein Schweizer Trainer hat mal zu mir gesagt: "Das ist halt auch so ein Unterschied zwischen Deutschland und Schweiz - in Deutschland starten sie erst, wenn der Hund ruhig ist, in der Schweiz erst, wenn er kläfft". Seitdem sehe ich das viiiiiel weniger verbissen. Pick darf am Start kläffen, solange er an Ort und Stelle bleibt. Danach hört er sowieso auf.
    Und wenn du Dee bei der Arbeit sehen würdest, dann würdest du mir wahrscheinlich Fährte und Boxenruhe verordnen... Sie knurrt, zergelt wild und bewegt sich schnell, ist aber maximal konzentriert. Ja, sie ist noch jung und deswegen kann sie ihr Maul noch nicht immer kontrollieren. Meine Güte, wenn ich dann zu ihr sage "autsch, du Böses", guckt sie gleich betreten und passt ein bißchen besser auf. Also da würde ich jetzt niemals ein Problem draus machen. In ein-zwei Jahren ist das Geschichte, ich wette mit dir.


    Grüßle
    Silvia

  • @yane Aber verallgemeinert habe ich das doch gar nicht? Ich schrieb von "vielen" Hunden und nicht von "allen". Und ich hab' auch deutlich gemacht, dass das nur meine Beobachtungen auf den Plätzen hier sind – wenn deine Hunde laut, aber dabei nicht gestresst, sondern ansprechbar und klar im Kopf sind, freut mich das (ganz ehrlich, keine Ironie :smile: ). Aber dass es im Agilty eins der eher häufig auftretenden Probleme ist, dass Hunde über den Platz gejagt werden, die in der Sportart nicht wirklich glücklich oder gut aufgehoben sind, kann man m.M.n. schon feststellen.


    Äh und warum machst du dann kein Agi? (Also, wenn du den Sport an sich gut findest.) Ist doch deine Entscheidung, wie du deinen Hund führen willst? Oder meinst du, du willst deine Zeit nicht für Trainings und Turniere in dieser "Lautstärke" verschwenden?

    Weil mein Hund vermutlich genau so einer wäre, dem es dabei das Hirn raushaut. ;) Dazu kommt noch, dass ich den Lärm in solchen Gruppen tatsächlich einfach doof finde, da fühl ich mich nicht wohl – und der wichtigste Punkt ist, dass für mich die körperliche Belastung in keinem Verhältnis zum "Nutzen" steht.


    Wie gesagt, muss jeder für sich selbst bewerten – ich mag die Idee von Agility (gemeinsame Beschäftigung, Hund lernt, auch auf feinste Signale zu achten, Geschicklichkeit, Körperbeherrschung, etc.) und habe das "früher" mit meinem älteren Rüden auch echt gerne gemacht, aber ich finde die Umsetzung mittlerweile in vielen Fällen zu laut, zu verbissen, zu gefährlich und zu wenig hundgerecht.

  • @pardalisa


    Mit verallgemeinern meinte ich Anette.


    Und was die Hunde betrifft, die im Agi über den Platz gejagt werden, obwohl sie dabei nicht glücklich oder gut aufgehoben sind .... oh ja, da gibt es einige.


    Und die wenigsten sind in der Fraktion "schneller, kläffender Hund" zu finden ....


  • Naja, aber außen am Platz sein ist was ganz anderes. Meiner ist auch super aufgeregt, da reicht es wenn wir auf den Parkplatz fahren. Aber das ist Freude -- ich mein wenn der HUnd Spaß am Agi hat (sag nicht dass das alle sind), dann wird der klar unruhig sein wenn man ankommt und am Platz ist, etc. Ein Kind mit Vorfreude hält auch nicht still.


    Gut, meiner kommt dann in die Box, Tuch drüber und dann beruhigt er sich. Das Einzige was ihn dann hochfährt ist wenn ein Kläffer im Parcours ist, aber daran arbeiten wir -- Geräusche sind halt schwierig auszustellen.


    Er hat am Anfang, bzw. nach Pausen auch gemeint er müsste mich "zwicken". Wir haben dann konsequent abgelegt. Wenn er sich konzentriert hat vielleicht noch 1x versucht, wenn es nochmal vorkam wurde abgebrochen -- Spaß vorbei, das war genug "Strafe" für ihn. Gut, seins kam hauptsächlich aus Frust oftmals weil ich zu langsam oder uneindeutig war. Je besser ich wurde, desto mehr hat das aufgehört.



    Ich finde allgemein, JA es gibt Hunde die zu überdrehen und die dann gestresst sind -- und klar, wenn das übermäßig stressig ist dann sollte man es lassen.
    Aber es gibt auch viele die "überdrehte" Hunde, denen vielleicht auch noch Kontrolle fehlt, aber die Spaß an der Sache haben. Die werden dann als gleich abgestempelt und es wird vielleicht aufgehört -- Aber wie soll so ein Hund denn lernen, wenn man dann Agi komplett abbricht? Ich mein Aufregung gehört doch auch zum Leben -- ein menschlicher Sportler hat auch Aufregung und ist mal überdreht, etc. (vorallem Kinder). Da sagt auch niemand das ist falsch und so schrecklich.


    Klar, wenn es sich nach außerhalb des Agi-Platzes überträgt oder wirklich Grenzen überschreitet (richtiges beißen, etc. der Hund ist wirklich nur gestresst und das hat weniger mit der Vorfreude zu tun und Hund hat keinen Spaß sondern eindeutig nur Druck) dann soll mans lassen. Aber so allgemein sagen jeder Hund der überdreht ist sollte kein Agi machen finde ich nun übertrieben...

  • Klar, wenn es sich nach außerhalb des Agi-Platzes überträgt oder wirklich Grenzen überschreitet (richtiges beißen, etc. der Hund ist wirklich nur gestresst und das hat weniger mit der Vorfreude zu tun und Hund hat keinen Spaß sondern eindeutig nur Druck) dann soll mans lassen. Aber so allgemein sagen jeder Hund der überdreht ist sollte kein Agi machen finde ich nun übertrieben...

    Wenn der Besitzer das dann auch so sieht und überhaupt erkennt... Meiner Erfahrung nach merken die wenigsten das, dass ihr Hund wirklich Stress hat. Da müsste jemand von außen mal kritisch draufgucken (Trainer_in z.B.) und Klartext reden.


    Und nimm's mir nicht übel, aber deine Beschreibung wäre bei mir z.B. so ein Fall, wo alle Alarmglocken angehen. Hund kann beim Training nicht ohne Leine ruhig am Rand abliegen? Der braucht nicht nur 'ne Box, sondern auch ein Tuch drüber? Er hat Frust geschoben und "gezwickt"? Das ist in meinen Augen keine (unkontrollierte) "Vorfreude" mehr, sondern die natürliche Reaktion eines Hundes der mit den auf ihn einprasselnden Reizen überfordert ist und deshalb ein Ventil sucht.


    Du musst die Frage nicht beantworten (geht mich ja auch im Detail nix an), aber welchen Vorteil hat es denn, einen so reizempfindlichen Hund wieder und wieder in diese Situation zu schmeißen? Ist Agility da wirklich die einzige Sportart, die gemeinsam Spaß macht?



    Und zu guter Letzt:

    Ich mein Aufregung gehört doch auch zum Leben -- ein menschlicher Sportler hat auch Aufregung und ist mal überdreht, etc. (vorallem Kinder). Da sagt auch niemand das ist falsch und so schrecklich.

    Doch, wenn mir jemand erzählen würde, dass er sein Kind jede Woche zum Sport bringt, das sich dort total verausgabt, einen Puls jenseits von Gut und Böse hat und selbst- oder fremdschädigende Übersprungshandlungen zeigen würde, dann fände ich das ziemlich falsch und schrecklich.


    Und was die Erwachsenen angeht: Die haben sich das ausgesucht, begreifen Kausalzusammenhänge, die ihre eigenen Gesundheit betreffen, und können eigene Entscheidungen treffen. Der Hund nicht, deshalb hinkt der Vergleich da ganz gewaltig.

  • Wäre mal schön, wenn auch bei langsam durch den Parcours zuckelnden Hunden darauf hingewiesen werden würde, dass der Hund keinen Spass hat und Agi für diesen Hund nicht das Richtige ist.


    Aber dann kommt ja gleich wieder "der Hund hat doch Spasss, ist halt kein Sportgerät, hat das sauber gelernt ..." Und weiteres Gesülze in dieser Richtung.
    Da wird dann auch einmal die Lustlosigkeit und Demotiviertheit zum "Ideal" erhoben mit sinnentleertem Geschwätz von wegen "langsam und sauber".


    Kläffend und deshalb unkontrolliert durchgeknallt laufender Hund


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