Was macht Ihr, wenn Ihr sauer auf Euren Hund seid

  • Nö, ich wette mein Hund tut nichts um mich zu ärgern. Viel mehr hat er gelernt, dass ich in manchen Situationen vielleicht laut werde, das aber keine anderen Konsequenzen hat. Wirklich geplant ist das nicht. :D

  • Niemand hat gesagt dass Emotionen per se doof sind. Oder dass sie zu vermeiden wären.
    Gefühle bedeuten Leben.

    Meiner Meinung nach gibt es aber im Zusammenleben mit Hunden viele Situationen, wo es einfach völlig unangebracht ist.

    wo der Hund als Blitzableiter dient.
    Hunde wollen uns weder ärgern, noch sonstwas.

  • Natürlich wollen Hunde uns nicht vorsätzlich ärgern. Dazu bräuchten sie menschliche Aspekte und die haben sie glücklicherweise nicht.
    Aber Hunde können Entscheidungen zur eigenen Vorteilsnahme treffen. Sie tun das aufgrund von Erfahrungen die im Umgang mit uns gesammelt werden. Sie lernen ja auch eine gewisse soziale Kompetenz und dazu gehört auch das Spektrum der menschlichen Gefühlswelt: Freude, Wut, Trauer.
    Wenn ich mich überschwänglich freue lernt mein Hund, dass er was richtig gemacht hat. Wenn ich mich über ihn ärgere, lernt er, dass er was falsch gemacht hat. Bin ich traurig, wird er auch darauf reagieren. Wieso soll ich ihm das eine Gefühl geben und das andere vorenthalten? Ich bin in allen Gefühlslagen dem Hund gegenüber absolut ehrlich. Das hat mit Blitzableiter nichts zu tun, auch nicht mit “etwas an ihm auslassen“. Das sind Beschreibungen die nur zutreffen würden, wenn der Hund gerade gar nicht in Verbindung mit meiner Gefühlslage steht. Dann könnte er mein Verhalten nicht zuordnen und ich werde unberechenbar.
    Ich finde schon, dass auch das für einen Hund wichtig ist und zum Lernen dazu gehört.
    Wenn ich meine Gefühle nicht 100% kontrollieren kann (nach innen und aussen), dann ist es für einen Hund sicher besser sich kurz damit auseinander zu setzen als nie zu wissen was gerade Sache ist.

  • Für Dinge bestraft zu werden, die für ihn völlig logisch sind, machen den Menschen unberechenbar. Den Ärger kann er gar nicht nachvollziehen.

    Da gibt es übrigens Parallelen zu Kindern, die ja auch vieles ausprobieren und dann hinterher dafür bestraft werden.

  • Für Dinge bestraft zu werden, die für ihn völlig logisch sind, machen den Menschen unberechenbar. Den Ärger kann er gar nicht nachvollziehen.

    Es ist für meinen Hund "völlig logisch" auf meinen Rückruf nicht zu reagieren, da er doch gerade so schön mit einem anderen tobt. Nachdem ich nur drei Mal gerufen habe, er immer noch nicht kommt, hole ich ihn ab.

    Also bin ich nun unberechenbar und er kann meinen Ärger nicht nachvollziehen.

    Wie sieht denn die Alternative aus?

    Bleib ich stehen, schlage Wurzeln, treibe Blüten, bis Herr Hund geruht sich zu mir zu bemühen?

    Nein, da nehme ich auf die "Befindlichkeiten" meines Hundes keine Rücksicht. Er kann ruhig merken, daß ich sauer bin, ihn durch anleinen strafe.

  • Das seh ich halt anders. So trainieren, dass er kommt, das Rufen besser timen, ... so zum Beispiel.
    Es ist eine andere Haltung dem Hund gegenüber.
    Bei Mücke war ich übrigens exakt so wie du es beschreibst.
    Gehorsamer als die anderen beiden war er dadurch übrigens nicht.

  • Wenn ich mich überschwänglich freue lernt mein Hund, dass er was richtig gemacht hat. Wenn ich mich über ihn ärgere, lernt er, dass er was falsch gemacht hat. Bin ich traurig, wird er auch darauf reagieren.

    Ich bin doch nicht permanent ein Trainer mit meinen Hunden.

    Warum sollten die denn immerzu meine Launen auf ihr Verhalten beziehen?

    Ich kann ärgerlich sein, und sie nicht meinen, ich freue mich durchaus im Beisein meiner Hunde über andere Dinge als "hundliche Dressurergebnisse"

    Ich lebe mit den Tieren.

    Und wenn ich in meine Küche komme und sehe, dass das Türchen offen war und mein BC raschelnd über einem Teppich aus "gelbe Sack Inhalt" löuft um auch noch den letzen ekligen Verpackungsmüll auszulutschen, bin ich NICHT sauer auf den Hund.

    Ich bin es einfach nicht.

    Ich kann meinen Hunde in meinem Beisein verbieten an Dinge zu gehen, und das klappt auch. Auch gehen 2 von 3 nicht an Mülleimer, wenn ich nicht da bin...einer ja....deshalb ist der Müll normaler weise unereichbar, ausser es passieren MENSCHLICHE Fehler, indem vergessen wird die Tür zu schliessen oder ähnliches. (Bei uns wird der Müll in einem Kennel/Käfig eingesperrt, nicht die Hunde.)

    Und auf wen soll ich sauer sein, wenn ich die Tür zum Müll offen lasse? Auf meinen Hund? Nö, wenn dann auf mich, aber mir verzeihe ich solche menschlichen Kleinigkeiten und fang eigentlich konditioniert uaftraininrt, SOFORT an, den Plastikmüll einzusammeln und dann ist das vergessen, dauert 3 Minuten. (mit wischen 5....)

  • Nein, da nehme ich auf die "Befindlichkeiten" meines Hundes keine Rücksicht. Er kann ruhig merken, daß ich sauer bin, ihn durch anleinen strafe.

    Ob Hunde das immer zuordnen können? Ich arbeite so auch nicht mit meinen Hunden.
    Vielleicht habe ich zuviel Verständnis...wer weiss....
    Vielleicht auch zu einfache Hunde.

    Ich rufe meine Hunde ja eh nur, wenn Gefahr droht, dann werde ich nicht sauer, wenn die nicht kommen, sondern bin besorgt und bin sofort mit allen Sinnen am "Gefahr abwenden" (Auto aufhalten....was auch immer...)

    Ich möchte , dass meine Hunde sich frei entscheiden zu mir zu kommen, wenn ich rufe.
    Und meine Hunde wissen schon durch meine Stimme, wann es "bressiert" und die kennen mich auch so saugut, dass sie manchmal echt nicht mal hochgucken, und ganz ehrlich ich muss dann lachen, weil sie haben ja recht....

    Und wenn mein Rüde, wie neulich, mir erst anzeigt: da sind Hunde, ich mich freue, er dann durchstartet und hinrennt....ich dann dastehe und denke: Hmm,war jetzt nicht soooo tolll....und er dann mit 2 fremden Rüden Goldketten vergleicht und Penislänge, Und ich ihn rufe und er nicht kommen kann, weil noch nicht abschliessend geklärt wurde, wessen Testosteronspiegel höher ist, dann warte ich den richtigen Moment und
    RUFE SEHR DEUTLICH! Und dann erwarte ich militärisches kommen und salutieren vor mir, bevor der "Verbrecher" ordnungsgemäss gefesselt wird (mittels Leine)

    Aber Ärger? Sauer sein?
    Nein auch wieder eher: u u u hhhh, hoffentlich, sind die andern keinen Fleischfressenden Mörderhunde, die den Collie verprügeln oder aufessen.

    Und UIHUIUi, da muss ich aber dringend noch mal gucken, warum der durchgestartet ist, das mag ich ja gar nicht, er hat ja erst vorbildlich reagiert, da muss ich dann das durchstarten verhindern, aber ich hatte damit nicht gerechnet. Aber das ist ja wieder "nur" Training.

  • Wenn mein Jungspund den gelben Sack schlitzt, um an die Katzenfutterbüchsen zu kommen, bin ich sauer auf mich. Ich habe nicht daran gedacht den Müllsack weg zu stellen.

    Wenn Otto mit seinen gut 4 Jahren nicht auf meinen mehrfachen Rückruf reagiert, bin ich sauer auf ihn.
    Dieser Rückruf hat aber nicht das geringste mit falschem Zeitpunkt zu tun, er durfte ja zu dem anderen Hund, nur damit, daß es jetzt genug ist und wir weiter gehen.

    Aber ist ja klar, mangelndes Training, falscher Zeitpunkt, da Hund ja keinen eigenen Kopf hat und gern mal diesen durchsetzen möchte :D

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