Was macht Ihr, wenn Ihr sauer auf Euren Hund seid

  • @angel 21: Exakt

    Winkehund: Andersherum sage ich: Es ist die Aufgabe des Hundes sein Menschenrudel verstehen zu lernen, damit er ein verständliches und angenehmes Zusammenleben genießen kann.

    Und es rastet ja niemand unkontrolliert aus. Es geht allein darum, seinem Frust kurz Luft zu verschaffen. Der eine muss fluchen, der andere unterbricht Verhalten.

    Unsere Hunde sind weder aus Zucker, noch zimperlich im Umgang mit uns. Ein "Boah du Sch*ein" wird kein Trauma hervorrufen. Und wenn sich mein Hund in irgend einem Scheißehaufen wälzt, dann werde ich auch mal laut. Das macht nichts besser und auch nichts schlechter, aber sorry, ignorieren kann ichs auch nicht...

  • Ich beziehe mich mal auf die Idee von "es ist die Aufgabe des Hundes, von mir zu lernen"....

    Ich sehe es als MEINE Aufgabe, den Hund dahingehend verstehen zu lernen, dass ich ihm unser Zusammenleben verständlich und angenehm machen kann.

    Hunde sind so fein, dass ich es einfach nur daneben finden kann, vorsetzlich davon auszugehen, dass es denen schon nix ausmacht, wenn man mal ausrastet.

    Ich meine übrigens vorsätzlich ;-)

  • Ich arbeite ja in einer Tierklinik und in den 10 Jahren hab ich persönlich höchstens 3 oder 4 Menschen kennen gelernt, die kein Mitleid mit ihrem kranken Tier zu haben scheinen.

    Das ist doch, so wie sauer sein, ein Gefühl, das man dem Hund gegenüber nicht zeigen sollte, da sie es innerartlich auch nicht zeigen? Kann man das vergleichen?

    Und wenn es nicht gut ist, kann man sowas wie Mitgefühl oder gar Mitleid (was viel öfter vorkommt als Mitgefühl) verbergen? Abstellen?
    Muss man das?
    Haben Hunde gelernt, mit menschlichen Gefühlen umgehen zu können (nicht verwechseln mit verstehen im Sinne von nachvollziehen!)? Ich sage ja ;)

  • Wer sagt denn, dass Hunde kein Mitgefühl zeigen? Oder wie definierst du Mitgefühl?
    Wenn einer meiner Hunde merkt, dass der andere krank ist oder Schmerzen hat (oder einer von uns Menschen sich schlecht fühlt), dann sucht er besonders viel Körperkontakt, kriecht fast in den anderen rein, leckt ihn stundenlang ab und bleibt aufmerksam, wenn der andere einschläft. Sie versuchen sich in meinen zugegebenermaßen vermenschlichenden Augen, zu beschützen, dem anderen (ob Mensch oder Hund) nahe zu sein und ihn zu beruhigen. Also das, was man als Mensch mit seinen Lieben ganz ähnlich macht, wenn es ihnen schlecht geht.

  • "Absichtlich falsch entscheiden" können Hunde ebenfalls sehr wohl.

    Und zwar wenn sie genau wissen was ich von ihnen erwarte (Beispiel Fuß laufen) sie aber für sich denken es ist lohnenswerter ein Kaninchen zu jagen.

    Dann kann man natürlich irgendwann versuchen mit nem ganzen rohem Pansen in der Tasche rumzulaufen um NOCH INTERESSANTER zu sein..oder man lässt den Hund wissen dass man das gerade schei*e findet und dass er das zukünftig doch unterlassen soll


    Er entscheidet doch nicht falsch, sondern weiß lediglich, dass du nicht auf ihn einwirken kannst, weil keine Leine dran ist. Somit entzieht er sich einfach dem Kommando.

    Klar kann man da nun reininterpretieren, dass der Hund frei entscheidet - klar tut er das in dem Moment auch - aber letztlich eigentlich nur, weil er damit schonmal Erfolg hatte, somit einen Lerneffekt hatte. Nicht weil er aktiv den Gedanken hatte "Okay, was passiert nun, wenn ich einfach mal nicht auf Frauchen höre?"

  • Also, wir gehen morgens ja echt selten durch den Ort. Nur wenn ich es zeitlich nicht schaffe in den Wald zu juckeln.

    Wenn wir die halbe Runde gelaufen sind fängt sie an mich zu führen :roll:
    Erst lässt sie den Kopf zu komisch runterhängen, dann folgen Seitenblicke - zieht "unauffällig" in eine ganz bestimmte Richtung.
    Kurz: sie will zum Metzger! Schinkenwurst abholen!

    "Ne, ham wa heute keine Zeit für, nein".

    Ja dann muss geschnuppert werden, die Alte vergisst ihr nein dann schon.

    Wieder unauffällig ziehen.

    Heute hab ich dann klein bei gegeben, weil es zu schön ist sie zu beobachten auf dem Weg dahin.

    Angekommen setzt sie sich vor die Tür (ja, auch hier, Sitzstreik).

    Hab dann mal vorsichtig gezogen an der Leine. :D "Komm dicke, gibt nix" hihi sie guckt in den Laden, egal wie sehr ich (vorsichtig) den Druck auf die Leine erhöhe und komm sage.

    Jaaaaa und endlich kommt die Stimme aus den Laden,

  • Ich arbeite ja in einer Tierklinik und in den 10 Jahren hab ich persönlich höchstens 3 oder 4 Menschen kennen gelernt, die kein Mitleid mit ihrem kranken Tier zu haben scheinen.

    Das ist doch, so wie sauer sein, ein Gefühl, das man dem Hund gegenüber nicht zeigen sollte, da sie es innerartlich auch nicht zeigen? Kann man das vergleichen?

    Und wenn es nicht gut ist, kann man sowas wie Mitgefühl oder gar Mitleid (was viel öfter vorkommt als Mitgefühl) verbergen? Abstellen?
    Muss man das?
    Haben Hunde gelernt, mit menschlichen Gefühlen umgehen zu können (nicht verwechseln mit verstehen im Sinne von nachvollziehen!)? Ich sage ja ;)

    Man kann sich innerlich distanzieren.
    Sonst könnten Menschen sich z. B. beruflich nicht mit extremen Leid beschäftigen.
    Ich kann mitfühlen, allerdings ohne davon mitgerissen zu werden.
    Der eine fühlt mehr mit, der andere weniger.
    Ich finde eine gesunde sachliche Distanz sehr hilfreich. Egal in welchem Lebensbereich.

  • Hi,

    irgendwie hab ich den Eindruck, dass es Argumente, warum man bei einem Hund nicht von einem relativ intelligenten planenden Wesen ausgehen könnte nicht gibt.

    Wenn etwas hierzu geschrieben wird gibts nur kurze knackige Bemerkungen, und Kritik. Eine eigene Argumentationskette hab ich noch nicht erkennen können.


    Hunde sind so fein, dass ich es einfach nur daneben finden kann, vorsetzlich davon auszugehen, dass es denen schon nix ausmacht, wenn man mal ausrastet.

    Ist mir eigentlich schon fast zu intensiv formuliert, wir alle lieben unsere Hunde und wollen nur das Beste. Aber wir Menschen sind eben auch noch da. Keiner hier will vorsätzlich oder fahrlässig ausrasten.

    Ich komm zunächst noch mal auf den Punkt zurück: Ich denke, das Hunde zu eigenen Entscheidungen kommen können und diese können nunmal auch falsch ausfallen, entgegen dem was wir ihnen beigebracht haben.

    Und erst danach stellt sich für mich die Frage eines menschlich angemessenen Verhaltens, was geht und was nicht geht. Nur soviel: Ich hab hier noch von keinem gehört der da total daneben gegriffen hätte. Ich möchte auch nicht dass diesem Thread irgendwie die Leichtigkeit abhanden kommt.

    LG

    Mikkki

  • Hi,
    @Kamikazeherz:

    "Okay, was passiert nun, wenn ich einfach mal nicht auf Frauchen höre?"


    Egal was passiert, das was ich grade vorhab ist wichtiger. Ich wäge halt ab...


    Das sagt, finde ich alles. Es liegt so nah und ist nur ein kleiner Schritt

    LG

    Mikkki

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