Was macht Ihr, wenn Ihr sauer auf Euren Hund seid

  • Ergänzend möchte ich hinzufügen, dass ich erst versuche, die Aufmerksamkeit des Hundes zu bekommen, bevor ich ein Kommando wie "hier" rufe.
    Merke ich, dass er zu vertieft, zu interessiert ist, gehe ich eigentlich gleich los, um ihn zu sichern.
    Dadurch "gefährde" ich den Rückruf nicht.

  • Ich habe jetzt den ganzen Thread durchgelesen und überlege ob ich mal "richtig" sauer auf meinen Hund (oder den bisherigen Hunden) war :???:


    Ich muss aber auch dazu sagen das ich zu den sehr geduldigen Menschen gehöre, im Verein sorge ich regelmäßig für Gelächter wenn ich erzähle das ich eh "streng" war, aber da nehmen mich Hund wie HH nicht ganz so ernst.

    Und trotz allem spuckt sie immer alles aus wenn ich in ruhigem Ton "pfui" sage und auch auf meinen RR ist sie bisher noch immer gekommen.

    Und obwohl ich vor allem "pfui" nie besonders geübt habe, hat sie das noch immer befolgt.
    Vielleicht merkt sie einfach wie wichtig das Kommando für mich ist, da einer meiner vorigen Hunde fast drauf gegangen ist, weil er was Falsches gefressen.

    Und wenn sie mal ein Kommando wie Sitz, Platz, usw falsch oder eher mäßig ausführt muss ich ehrlich zu geben, das ich meistens lachen muss.
    Ihr Blick dabei und ihr ganzes Verhalten; da könnte ich nie sauer werden.

    Ich glaube aber auch, dass man vielleicht viele der HH persönlich erleben müsste um sich wirklich ein Bild von ihnen machen zu können.

  • Das kenn ich - so richtig sauer war ich auch noch nieee!!
    Eher erschrocken. Sodass ich dann vor schreck gemeckert/gebrüllt habe.
    Neulich erst als Snorri auf den Zuckerrübern Berg geklettert ist und der begann einzustürzen. Ich hatte gerade - schande über mein Haupt - auf Handy geschaut und es nicht mitbekommen. Da hab ich laut gebrüllt "Snorri!! Nein!! Kommst du da runter" - nicht weil ich böse war, sondern eher weil ich echt panik hatte das ihm was passiert.
    Oder gestern abend als ich sein Spielzeug genäht habe und er dachte ich wolle spielen und plötzlich in Spielzeug gebissen hat. Da habe ich auch laut nein gerufen weil ich dachte gleich hat er die Nadel im Maul :mute:

    Sonst mecker ich manchmal vor mich hin aber da das nicht direkt an ihn gerichtet ist interesiert es ihn eher nicht....

  • Poaah,
    ist ja richtig was los hier. Da brauch ich mit Sicherheit noch eine Weile, bis ich das alles durch hab. Und dann hab ich auch schon gesehen, dass man sich bei einigen Postings dolle konzentrieren muß, um nicht irgendwas falsch zu verstehen. Da wär ich gern aktuell mit dabei gewesen, um was dazu zu sagen,ging halt nicht.
    Den Zweiflern soll aber schon mal explizit mitgeteilt werden. Ich zieh mir kein Schurkenkostüm an, wenn ich mit Sino rausgehe, der Hund wird i m m e r liebevoll und anständig behandelt. Selbst wenn ich kurzfristig sauer auf ihn bin.
    Wer zweifelt, schaue sich die Tags an,Eriehung, Bestehen auf Erlerntem, natürliche Reaktion. Ziemlich friedlich das Ganze. Und vor allem: Ich würd hier gar nicht erst fragen, wenn ich nicht die geistigen Mttel hätte auch mein eigenes Verhalten möglicherweise zu überdenken und falls ich es als notwendig erachte ggf. auch in eine andere Richtung zu lenken.

    Insgesamt stellt sich doch die Frage ob ich durch mein missbilligendes Verhalten beim Hund etwas positves, sprich Aufmerksamkeit, oder die Bereitschaft einer Anordnung Folge zu leisten, erreichen kann. Dies wäre besonders schön, weil sich das in diesen Sekunden möglicherweise mit meinen Emotionen deckt.

    Rückruf wäre so ein Beispiel, kann ich aber hier nicht nehmen, denn der klappt immer.

    An der Leine wäre die Anordnung " Seite" ( entsprechend Fuß) so ein Beispiel. An manchen Tagen klappt das einfach super, selbst wenn ich Kreuz und quer gehe,
    manchmal aber eben gar nicht.

    Das soll dann in einer neuen Situation neu geübt werden, es gibt dabei Leckerchen, alles ist verstanden, der Bewegungsablauf sitzt wieder und wird dann auch wieder aufgelöst durch ein Lauf. ( Freigabe)
    Nach einer viertel Stunde soll dann nochmal etwas geübt werden und der Hund kann schlagartig gar nichts mehr und kümmert sich nur noch um seine Dinge.
    Was geht denn da ??

    Ich habe aber schon verstanden, das einige hier meinen, der Hund könne aus einer gezeigten Missbilligung nicht lernen, andere glauben dies schon.
    Ich gehöre eindeutig zur letztgenannten Fraktion, lasse mich aber mit guten Argumenten auch gerne überzeugen.

    So, bevor ich noch mehr ins Detail gehe les ich erst noch mal selbst ganz genau, was hier im Detail geschrieben wurde. Könnte ne Weile dauern, sehr interessant und hilfreich ist es auf alle Fälle...

    LG

    Mikkki

  • An der Leine wäre die Anordnung " Seite" ( entsprechend Fuß) so ein Beispiel. An manchen Tagen klappt das einfach super, selbst wenn ich Kreuz und quer gehe,
    manchmal aber eben gar nicht.

    Das soll dann in einer neuen Situation neu geübt werden, es gibt dabei Leckerchen, alles ist verstanden, der Bewegungsablauf sitzt wieder und wird dann auch wieder aufgelöst durch ein Lauf. ( Freigabe)
    Nach einer viertel Stunde soll dann nochmal etwas geübt werden und der Hund kann schlagartig gar nichts mehr und kümmert sich nur noch um seine Dinge.
    Was geht denn da ??

    Er kann das noch nicht zuverlässig zeigen. Sei es, weil du an dem Tag schon so viel mit ihm geübt hast und seine Konzentrationsfähigkeit aufgebraucht ist, sei es, weil die Situation oder deine Laune eine andere ist, sei es, weil du vielleicht sein Lerntempo gnadenlos übreschätzt...
    Ich denke, das ist es, was einigen hier Sorge bereitet: Ihr seid ein vielversprechendes Paar, Sino ist auch irgendwie ein Wunderhund, dass er schon in der ersten Woche alle "Befehle" ausführte und in den wenigen Wochen seitdem so extrem viel geleistet hat. (Klar, die Umwelt zwingt euch dazu, kann ich nicht leugnen.) Eure Familie hängt sich ebenso mit vollem Elan rein: anstrengendes Training, Trainerin, aktive Informationssuche, Krisen meistern usw.

    Aber.

    Er ist trotzalledem nicht Lassie und kann eure Sprache nicht. Es fehlt noch ein bisschen an Erfahrung, wie ein normaler Hund wirklich lernt und in welchem Tempo. Er hat euch durch seinen grandiosen Start das Gefühl gegeben, dass er alles innerhalb weniger Tage lernt. Das kann auch sein, aber gefestigt ist es dann noch lange nicht. Dafür braucht er sehr viel Zeit, kurze Einheiten und ihr müsst das übernehmen, dass er Verhalten generalisiert und dass eure Signale immer gleich bleiben. Hunde übertragen das nicht so wie wir Menschen. Das Zitat liest sich so nach einer Viertelstunde Leckerlies und dann beleidigt sein, wenn der Hund es noch nicht im Schlaf auswendig kann.


    tl;dr: Da fehlen noch ein paar Monate gezielte, kurze und generalisierende Trainingseinheiten bis gewünschtes Verhalten fest verankert ist.

  • Hi,
    Zeitlimit abgelaufen,deshalb neues Posting.


    Gefühlt 90 % der User hier berichteten aber genau über das: Wie sie ihren Frust am Hund auslassen. So habe ich auch die Eingangsfrage verstanden.

    Wenn man oft genug cholerische Vorgesetzte hatte, sollte einem eigentlich klar sein, dass sowas keine Grundlage für Zusammenarbeit sein kann. Den Rest hat @Liv ausnahmsweise mal schön erklärt (so, dass sogar ich den Text verstanden habe.)


    Ich hab hier durchaus einen anderen Eindruck. Die absolut allermeisten hier setzen sich durchdacht mit dem Thema auseinander, ich könnte niemanden identifizieren, der es irgendwie übertreibt oder sich gehen lässt. Vielleicht hast Du Dich nur ungeschickt ausgedrückt?

    Der TE fragte aber: "Was macht ihr, wenn ich SAUER auf den Hund seid?"

    Und da gibt es zwei Wege mit umzugehen:

    Ich kümmere mich um meine Gefühlswelt

    Oder ich bin der Meinung, der Hund hat SCHULD, wenn ich SAUER bin.

    Und genau das stelle ich in Frage.


    Es geht mir nicht ansatzweise um Schuld. Schuld beinhaltet für mich ein vorsätzliches quasi arglistiges Verhalten. Ich seh das bei einem Hund eher so, dass er vielleicht etwas wankelmütig ist, ob er gehorchen soll oder nicht. Aber mehr doch nicht.

    Die Frage die sich mir bei Deinem Posting stellt, ist doch ob Du glaubst , dass ein Hund möglicherweise temporär sein Gelerntes einfach nicht abrufen k a n n .
    Das wäre für mich eine überaus wichtige Info.


    LG
    Mikkki


    PS: Das Leben überrennt mich gerade wieder einmal,kaum glaubte ich etwas schreiben zu können, sind meine Gedanken durch neue Postings überholt oder Fragen beantwortet.

  • Hi,
    Es ist wirklich schade, dass das Internet hier die Realität nicht ersetzen kann. Es wär schon toll wenn ich Euch Sino mal vorführen könnte. Und was Ihr dann sagen würdet.
    Ich ziehe für mich in Betracht, dass Sino manchmal überfordert ist. Danach müsste ich mich noch etwas mehr zurückhalten...

    LG

    Mikkki

  • Ja, das ist ein großer Nachteil des Forums. Für sowas braucht man dann doch erfahrene Trainerinnen vor Ort oder wirklich gut informierte und erfahrene HH-Freunde.

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