Ich glaube, dass Du in dem Konflikt selbst, momentan erst mal noch gar nichts machen/trainieren kannst.
Du müsstest erst mal in Stellvertreter-Konflikten üben und auch in leichteren Situationen. Also erst etwas mehr Grundschule, bevor der Hund dann sein Abitur an dem direkten Konflikt machen kann.
Zum einen den Abruf noch weiter verfeinern, indem Du Ablenkungen mit einbaust.
Zuerst vielleicht, dass Du ihn an etwas Unbeweglichem (Futterschüssel, Schweineohr oder sonstigen Verleitungen) verbei abrufen kannst.
Parallel dazu die Impulskontrolle üben (ruhiges Verhalten an sich bewegenden Reizen). Das kannst Du erst mal Zuhause machen, dass der Hund lernt, NICHT auf z.B. ein rollendes Leckerchen/Ball zu reagieren und fürs NICHThinterherrennen, bekommt er eine super Belohnung von Dir.
Wenn er das kann, kannst Du bei Deinem Rückruf auch die bewegten Objekte mit rein bringen. Hund abrufen und Ball an ihm vorbei rollen währendessen.
Oder ein Stofftier an einem Band ruckartig an ihm vorbei ziehen (mit Hife einer weiteren Person) und Du rufst ihn dann ab.
Günstig wäre auch, Du würdest ein Abbruchsignal aufbauen. Wenn Hund lernt, bei Nein alles zu unterlassen, was er vor hat und es sich für ihn lohnt, es zu lassen, weil er bei Dir dann was ganz tolles bekommt, hätte man damit ein Tool in der Hand, wo man weiter mit arbeiten kann.
Also im späteren Konflikt dann Abbruchsignal plus Alternative.
Eventuell könnte an der Frustrationstoleranz auch noch gearbeitet werden. Wie gut hält der Hund es aus, wenn etwas, das er möchte, nicht sofort passiert?
Kann er mal abwarten und Ruhe bewahren?
Erst wenn Du in all diesen Bereichen Fortschritte machst, hast Du überhaupt die Chance, den Hund später ansprechbar zu bekommen.
Und während Du daran noch übst, würde ich in dem von Dir beschriebenem Konflikt erst mal gar nichts machen, außer den Hund zu sichern, damit er keinen Erfolg hat.