Grosse Panik - das Danach

  • Nun gut, dann habe ich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann und einen Hund der überhaupt nicht zu meinem Leben passt...
    Soll ich ihn besser wieder abgeben?

    Daß es wohl nicht so gut war, einen unsicheren und ängstlichen Hund nach so kurzer Zeit jemand anderen in die Hand zu drücken, dürfte klar sein.

    Wie gut kennt denn dein Hund diese Kollegin und umgekehrt?

    Und ob du ihn wieder abgeben sollst?
    Warum das denn?
    Du mußt dich nur entsprechend auf diesen Hund und seine Probleme einstellen und mit ihm zusammen daran arbeiten.
    Je nachdem wie schwierig das wird auch mit Unterstützung durch einen guten Trainer, der sich mit ängstlichen Hunden auskennt.
    Du hast den Hund gerade mal 3 Moante. Ich persönlich halte es da für viel zu früh den Hund jemand anderem zur Betreuung zu geben.
    Versuche doch deine Urlaube zukünftig besser mit Hund zu planen.

  • Nun gut, dann habe ich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann und einen Hund der überhaupt nicht zu meinem Leben passt...
    Soll ich ihn besser wieder abgeben?

    Nana, wer wird denn gleich eingeschnappt sein...?

    Was spricht denn gegen die Vermittlungsstelle. Wenn die angeboten haben, ihn während des Urlaub noch einmal zu nehmen und der Urlaub wirklich, wirklich, wirklich nicht zu verschieben ist, wäre das doch vielleicht eine Option. Zumindest kennt er die Situation dort schon.

  • Sagt doch gar keiner, aber Urlaub absagen und sich so organisieren dass der Hund erstmal in Ruhe ankommen kann.

    Du wolltest einen Hund und jetzt hast du einen, es war nicht andersrum.
    Und dass man dann, wenn man solch weitreichende Entscheidungen getroffen hat, auch mal zurückstecken muss dürfte doch eigentlich klar sein.


    Was ich alles 'aufgeben' musste das erste Jahr (und zum Teil auch wahrscheinlich so nie wieder machen kann)... Aber ich wollte den Hund mit allen Konsequenzen, anders geht es nicht

  • Ich geh da mit den Anderen konform - ich kann mir nicht nen ängstlichen Hund holen und den nach so kurzer Zeit mit für ihn fremden Personen "im Regen stehen lassen", sprich mal eben in Urlaub fahren und Halligalli haben, während ich nen völlig verunsicherten Hund zurücklasse, der grad angefangen hatte, mir zu vertrauen.

    Solch einen Hund vertraue ich mit Sicherheit auch keinem Fremden an, weil die einfach nicht einschätzen können, was passieren kann, wenn sie irgendwas nicht streng nach Vorschrift machen. Würde ja schon meine eigenen hunde jetzt zu fast niemandem mehr geben, weil ich nie sicher sein könnte, daß jemand das Jagdgetier nicht doch mal ohne Leine laufen läßt, weil er ja so gut gehorcht. Ja.... Bis das Reh am Horizont auftaucht, dann kann halt nur noch ICH ihn bremsen. Oder meine Frieda - ein Hund, der sich verteidigen muß, weil sie an ihn rankommt und zupackt, wenn der Sitter nicht schnell genug eingreift ("die wedelt doch" - ja.... Vor Aufregung...Das ist keine Freude.....) und sie ist wieder panisch vor anderen Hunden. Dann kann ich von vorne anfangen. Ne danke....

    Entweder Hund mit in Urlaub (wenn Du ihm zutraust, mit Dir zusammen alle Situationen durchstehen zu können), oder auf den Urlaub verzichten, ihn verschieben, was auch immer.

    Ansonsten: ein Halsband bringt genauso wenig wie ein Geschirr irgendeine Sicherheit, wenn das Zeugs nur zur Zierde am Hund ist. Selbst erlebt, nachdem mein Jagdi den ersten Tag bei mir war. Zack, rückwärts ausm Halsband (Nylon, zu weit eingestellt vom Tierheim noch), und weg war er...... Da is mir schon arg warm geworden, bis der wiederkam.... :-) Seitdem sitzen meine Halsbänder *ggg Dann hatte ich mal n Lederhalsband, schweineteuer, für Sonntagnachmittagausgeh - blöde Idee fürs Terrierschweinchen. Dreimal gebadet, viermal dran gezogen, und schon war´s trotz ehemals passender Einstellung so weit, daß dasselbe passiert ist. Jetzt trägt "Schweinchen" nur noch Kettenhalsband, das leiert garantiert net aus:-)

    Passend bemessen, dann können sich die wenigsten Hunde aus dem Kettenhalsband winden. Vielleicht Windis, die nen extrem schmalen kopf haben, oder Hunderassen mit extrem viel "Wamme" am Hals oder dickem Fellkragen - aber "normal" gebaute Hunde nicht. Und dann kannst den Hund doppelt sichern, am Geschirr und am Halsband, damit das nicht nochmal passiert.

    Ich glaub, die "liebe" Kollegin, die ihn am Halsband genommen hat, hätt ich im Affekt trotzdem bisserl gewürgt *gggg Dabei kann die gar nix für, wenn sie´s net besser wußte.

  • Nun gut, dann habe ich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann und einen Hund der überhaupt nicht zu meinem Leben passt...
    Soll ich ihn besser wieder abgeben?

    Du hast etwas gefragt und nun bekommst du Antworten.
    Es gibt keinen Grund beleidigt zu sein. ;)

    Ich hatte auch schon ängstliche/panische Hunde, mit denen hätte ich nie öffentliche Verkehrsmittel benutzt.
    An sowas muß man arbeiten, irgendwann, wenn der Hund genug Vertrauen zu dir hat, dann klappt auch sowas.

    Übrigens, man kann auch mit Hund in Urlaub fahren. :smile:

  • Hallo Ihr Lieben!

    Ich habe schon einige Zeit bei Euch gelesen, muss nun aber was schreiben. Sorry, wenn es verwirrend ist, aber mir klopft gerade das Herz bis zum Hals.

    Seit knapp drei Monate habe ich einen 2-jährigen Hund aus dem Auslandtierschutz. Er hatte und hat noch gewisse Ängste, was bei mir im Alltag aber keine grossen Probleme darstellt bzw die wir mittlerweile gut zusammen meistern. So stellt Bahn fahren mit mir (und auch meiner Mutter, die etwas weiter weg wohnt und ihn auch sittet) kein Problem mehr da.

    Deswegen habe ich auch dankend das Angebot einer Kollegin angenommen, während meines anstehenden Urlaubes auf den Kleinen aufzupassen und von gestern auf heute, haben wir einen Testtag gemacht. Schon beim Hinweg der erste Schock am Bahnhof für den Kleinen, weil zwei Züge durchgebrettert sind, die restliche Zugfahrt (ohne Umsteigen) hätte er wohl ziemlich gezittert.
    Der grosse Gau dann aber heute morgen. Die Kollegin hat den Hund am Halsband angeleint (ich leine ihn immer am Geschirr an und so wurde er auch übergeben) und ist mit ihm auf einen Zug mit Umsteigen und am Umsteigebahnhof ist es passiert. Er geriet in Panik, windete sich aus dem Halsband und rannte auf die Geleise. Ein unglaubliches Glück, dass der Kleine, in diesem stark frequentierten Bahnhof nicht von einem Zug überrollt wurde...

    So, das war natürlich für alle ein grosse Schockmoment, ich darf gerade gar nicht daran denken, was hätte passieren können :(
    Jetzt ist meine Frage, wie gehe ich in nächster Zeit mit dem Hund um? Notfall-Bachblüten habe ich zuhause und werde ihm dann geben, aber sonst? Normal weiter machen oder etwas schonen, damit er die Stresshormone loswird?
    Hhmmm, wahrscheinlich muss ich erstmal sehen, wie viel uns das im Training zurückgeworfen hat :???:
    Habt Ihr vielleicht Tipps?

    Hi,

    ich würde die Urlaubsreise stornieren und die Zeit nutzen, um in erster Linie mit dem Hund an eurer Bindung zu arbeiten.
    Das ist dir bisher ja schon gut gelungen, denn eine Bahnfahrt mit dir stellte trotz gewisser Ängste bisher keine Probleme da bzw. habt ihr es gemeinsam gemeistert. :gut:

    Wenn du gerade nicht weißt, ob er wieder mehr Angst/Panik vor Zügen hat, würde ich ihn langsam wieder heranführen.
    Gehe mit ihm eine große Gassirunde und wenn du merkst er ist müde, setze dich(z.B. auf eine Bank) mit ihm vor den Bahnhof. Aber so, dass er weder Gleise noch Züge sehen kann - es reicht, wenn er sie und die normalen Geräusche die der Bahnhofsbetrieb erzeugt hören kann. Sei entspannt, schnapp dir eine Zeitung und lese sie in Ruhe und denke an die positiven Schritte, die ihr bisher gemeinsam gemeistert habt. Rede nicht mit ihm und berühre ihn nicht, verhalte dich so, als wenn die Bahngeräusche völlig normal wären und nichts besonderes. Mit der Zeit wird sich deine ruhige und entspannte Stimmung auf deinen Hund übertragen und er wird zur Ruhe kommen und sich z.B. neben deine Füße legen. Wenn das geschieht, bleib noch einige Minuten ruhig sitzen und macht euch dann auf den Weg nach Hause. Dort gibt es dann ne große Kuschelrunde und was leckeres zu futtern.

    Das würde ich dann an einem anderen Tag wiederholen, allerdings erst 2 Tage später und nicht direkt am folgenden Tag. Wenn er dann in Ruhe neben dir sitzen kann oder schneller zur Ruhe kommt als am ersten Tag, bleibe wieder etwas sitzen und geh dann vom Bahnhof weg. Der nächste Schritt ist dann, sich an einem weiteren Tag wieder vor den Bahnhof zu setzen und wenn dein Hund einige Minuten ruhig sitzen/liegen konnte, gehst du mit ihm in den Bahnhof. Nicht direkt am Gleis entlang laufen und auch nicht mitten auf den Bahnsteig, sondern am Anfang hinsetzen. Such dir eine Ecke wo nicht zu viele Menschen sind und von der aus man z.B. stehende Züge sehen kann. Dort würde ich mich dann wieder mit dem Hund für kurze Zeit aufhalten - wichtig ist bei all dem, dass der Hund müde ist und du entspannt bist und deine Körpersprache souverän ist - nicht ängstlich, gebeugt oder "vorsichtig"!

    Das Training steigerst du dann von Tag zu Tag etwas mehr, mal geht ihr den Bahnsteig bis zur Mitte und setzt euch auf eine Bank und beim nächsten Mal geht ihr den Bahnsteig komplett oder an einem langsam einfahrenden Zug vorbei - du siehst schnell wie sich dein Hund verhält und wie weit du im Training gehen kannst. :)

    Es gibt auch andere Methoden, z.B. einfach den Hund am Geschirr sichern(doppelt) und dann selbstbewusst und ohne Rücksicht auf "Verluste" sich dem Problem stellen. Aber das kommt auf den Hund drauf an(das kannst nur du einschätzen!) und du kannst damit unter Umständen noch zusätzliche Ängste verursachen. In Zukunft würde ich jedem der deinen Hund betreuen soll deutlich sagen, wie der Hund zu führen ist und vor allem wie wichtig es ist ihn nur am Geschirr anzuleinen. Erkläre den Menschen aber auch warum, denn dann verstehen sie das und erkennen den Grund hinter dem "Halsband-Verbot".

    Was passiert ist, war nicht schön - aber etwas woraus man lernen kann. Dazu bist du bereit und ihr habt ja schon viel gemeinsam erreicht, deswegen bin ich mir sicher, dass ihr in Zukunft weiterhin Erfolge verzeichnen und ihr zu einem tollen Team zusammenwachsen werdet!
    Ihr schafft das, wünsche euch viel Erfolg! :bindafür:

  • Nana, wer wird denn gleich eingeschnappt sein...?

    Du hast etwas gefragt und nun bekommst du Antworten.Es gibt keinen Grund beleidigt zu sein. ;)

    Eingeschnappt, beleidigt?? Sorry, ich war von den Erzählungen noch ziemlich geschockt und habe nach gewissen Antworten erstmal eine Runde geheult. Ich mache mir weiss Gott genug Vorwürfe, da hilft ein "das hätte ich niemals nicht gemacht"/"wie kannst Du nur" gerade nicht weiter.
    Und gefragt habe ich, so dachte ich, danach was ich JETZT tun kann, damit der Hund sich möglichst gut davon erholt und nicht noch weiter gestresst wird.

    Die Kollegin kannte den Hund, waren auch gemeinsam Gassi und wir haben, so meinte ich, ausführlich über ihn gesprochen, unterem anderem auch über doppelte Sicherung und das der Direktzug die bessere Wahl wäre. Nennt mich naiv, aber ich dachte wirklich, man hält sich auch an Absprachen :ugly:

    Danke jedenfalls an alle welche mir hilfreichen Input gegeben haben. Nach der Heulerei habe ich noch sowohl mit der Pflegestelle als auch mit unserer Hundetrainerin telefonieren können und habe jetzt eine gute Marschrichtung, wie ich denke. Den ersten Gassigang haben wir, nach Absprache und unter guter Beobachtung, auf der üblichen Route hinter uns gebracht, die zum Teil auch den Geleisen entlang führt. Beim ersten Zug hat er noch nach mir geschaut, nachher keine Reaktion mehr. :ka:

  • Hallo,

    ich würde mir eine andere Sitterin suchen. Ist ja auch für längerfristig eine gute Idee. Das ist eben immer Vertrauenssache und gerade bei solchen Hunden sehr wichtig, dass sich an Absprachen gehalten wird. Schau doch einfach noch mal weiter ob du jemand kompetenten findest.
    Du schreibst ja jetzt selbst, dass die Züge eigentlich nicht das Problem waren (wenn du dabei bist). Meiner Meinung nach lag das zum Großteil einfach an der Person.
    Mein einer Hund z.B. ist auch sehr kompliziert und der würde sich auch aus dem Halsband winden bei Panikattacken, auch weil er es gewöhnt ist am Geschirr angeleint zu sein. Mit Fremden geht er auch schon mal gar nicht gerne mit.

  • Wenn der Hund nur unsicher ist wird sich wahrscheinlich überhaupt nichts verändern und er wird es schnell vergessen haben.

    In Zukunft einfach besser planen, die Lösung mit der Pflegefamilie finde ich gut. Jeder Hund ist einfach anders, es gibt Hunde die gehen problemlos zum Sitter und andere verkraften das nicht gut. Meine Hündin kann ich ohne Probleme zu meiner Mutter geben, meinen Rüden zwar auch - aber sie hat strickte Anweisung mit ihm nicht spazieren zu gehen, er ist mit seinen Ängsten einfach unberechenbar.

  • Und gefragt habe ich, so dachte ich, danach was ich JETZT tun kann, damit der Hund sich möglichst gut davon erholt und nicht noch weiter gestresst wird.

    Nun, auf diese Frage hast Du ja auch ausreichend Antworten bekommen. Am häufigsten wohl die, auf den Urlaub jetzt zumindest erst einmal zu verzichten.

    Wie hast Du Dich diesbezüglich denn jetzt entschieden?

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