Grosse Panik - das Danach

  • Hallo Ihr Lieben!

    Ich habe schon einige Zeit bei Euch gelesen, muss nun aber was schreiben. Sorry, wenn es verwirrend ist, aber mir klopft gerade das Herz bis zum Hals.

    Seit knapp drei Monate habe ich einen 2-jährigen Hund aus dem Auslandtierschutz. Er hatte und hat noch gewisse Ängste, was bei mir im Alltag aber keine grossen Probleme darstellt bzw die wir mittlerweile gut zusammen meistern. So stellt Bahn fahren mit mir (und auch meiner Mutter, die etwas weiter weg wohnt und ihn auch sittet) kein Problem mehr da.

    Deswegen habe ich auch dankend das Angebot einer Kollegin angenommen, während meines anstehenden Urlaubes auf den Kleinen aufzupassen und von gestern auf heute, haben wir einen Testtag gemacht. Schon beim Hinweg der erste Schock am Bahnhof für den Kleinen, weil zwei Züge durchgebrettert sind, die restliche Zugfahrt (ohne Umsteigen) hätte er wohl ziemlich gezittert.
    Der grosse Gau dann aber heute morgen. Die Kollegin hat den Hund am Halsband angeleint (ich leine ihn immer am Geschirr an und so wurde er auch übergeben) und ist mit ihm auf einen Zug mit Umsteigen und am Umsteigebahnhof ist es passiert. Er geriet in Panik, windete sich aus dem Halsband und rannte auf die Geleise. Ein unglaubliches Glück, dass der Kleine, in diesem stark frequentierten Bahnhof nicht von einem Zug überrollt wurde...

    So, das war natürlich für alle ein grosse Schockmoment, ich darf gerade gar nicht daran denken, was hätte passieren können :(
    Jetzt ist meine Frage, wie gehe ich in nächster Zeit mit dem Hund um? Notfall-Bachblüten habe ich zuhause und werde ihm dann geben, aber sonst? Normal weiter machen oder etwas schonen, damit er die Stresshormone loswird?
    Hhmmm, wahrscheinlich muss ich erstmal sehen, wie viel uns das im Training zurückgeworfen hat :???:
    Habt Ihr vielleicht Tipps?

  • Mein erster Tip wäre: Urlaub verschieben und den Hund, der ja noch nicht lange bei Dir ist und ohnehin eine riesige Umstellung zu meistern hat, nicht noch mehr dadurch verunsichern, dass er gleich wieder abgegeben wird. Er weiß nämlich nicht, dass es nur für ein/zwei Wochen sein wird....

  • Einen ängstlichen, panischen Hund würde ich persönlich niemals nicht jemand anderem anvertrauen, lieber würde ich auf Dinge verzichten.

    Wie man das jetzt wieder hinbekommt, weiß ich nicht, denn jetzt hat der Hund einen enormen Rückschritt erlitten.

  • das wäre auch mein erster Vorschlag und ein ausbruchsicheres Geschirr/ doppelt abgesichert an Geschirr und Halsband als sofortmaßnahme.
    Etwas schonen finde ich eine gute Idee, wobei Hunde ja unterschiedlich damit umgehen, daher würde ich beobachten inwiefern euch das zurückgeworfen hat oder ob es euch überhaupt zurückgeworfen hat und daran dann anknüpfen.

    Wir hatten so eine ähnliche Situation mit Filou (nicht ganz so dramatisch zum Glück), da wollte er die ersten 3Tage danach die Wohnung nicht verlassen. Am 4.Tag lief alles wieder prima und besser denn je. (bzgl. seinen Ängsten, Leinenführigkeit und Rückruf)

  • Notfall-Bachblüten brauchst Du nicht mehr geben, die sind wirklich für den akuten Fall gedacht und wären direkt nach dem Vorfall angebracht gewesen.
    Am besten suchst Du Dir jemanden, der sich mit Blüten wirklich auskennt und Dir eine passende Mischung für Deinen Hund erstellt.

    Ansonsten würde ich den Hund ebenfalls nicht wieder abgeben und weiter trainieren, wie Ihr es bisher gemacht habt.
    LG von Julie

  • Hhmm, danke für Eure Antworten :smile:

    Einen ängstlichen, panischen Hund würde ich persönlich niemals nicht jemand anderem anvertrauen, lieber würde ich auf Dinge verzichten.

    Also panisch war der Hund bisher noch nicht und ja, Angst bekommt er noch, wenn Radfahrer mit Zentimeterabstand vorbei rasen oder grosse Hunde vorbei laufen. Aber deswegen den Hund niemand anderem anvertrauen? Ich war/bin teilweise auf Sitter angewiesen... :verzweifelt:

    Und auf den Urlaub verzichten, nun ja, das muss ich mir durch den Kopf gehen lassen. Es ist eine einmalige Chance die sich mir da bietet und die Pflegestelle meinte damals, es sei kein Problem, sie hatte auch angeboten ihn in dieser Zeit zu nehmen...

    das wäre auch mein erster Vorschlag und ein ausbruchsicheres Geschirr/ doppelt abgesichert an Geschirr und Halsband als sofortmaßnahme.
    Etwas schonen finde ich eine gute Idee, wobei Hunde ja unterschiedlich damit umgehen, daher würde ich beobachten inwiefern euch das zurückgeworfen hat oder ob es euch überhaupt zurückgeworfen hat und daran dann anknüpfen.

    Wir hatten so eine ähnliche Situation mit Filou (nicht ganz so dramatisch zum Glück), da wollte er die ersten 3Tage danach die Wohnung nicht verlassen. Am 4.Tag lief alles wieder prima und besser denn je. (bzgl. seinen Ängsten, Leinenführigkeit und Rückruf)

    Sein Geschirr ist ausbruchsicher. Nur nützt dies nichts, wenn der Hund dort nicht angeleint war. :| Ich leine ihn immer am Geschirr an.

    Als er die Wohnung nicht verlassen wollte, wie habt ihr da reagiert?

    Notfall-Bachblüten brauchst Du nicht mehr geben, die sind wirklich für den akuten Fall gedacht und wären direkt nach dem Vorfall angebracht gewesen.

    Ach so... Ich dachte nur, weil auf dem Fläschchen auch "nach" solchen Events steht. Und dadurch, dass man die Tropfen eh mehrmals geben müsste, dachte ich jetzt nicht, dass es so akut gedacht ist. Dann hätte ich das Fläschchen gleich stehen lassen können, hab es nie dabei :ops:

    Eigentlich wäre es langsam an der Zeit fürs Gassi gehen, er schläft jedoch noch :sleep:

  • Einen ängstlichen, panischen Hund würde ich persönlich niemals nicht jemand anderem anvertrauen, lieber würde ich auf Dinge verzichten.

    Und ich würde mit einem panischen Hund auch niemals nicht Bahnfahren. Was soll das werden?
    Sowas könnte man in ein/zwei Jahren versuchen, wenn der Hund mehr gefestigt ist.

  • Kannte dein Hund diese Kollegin denn schon (gut)? Wäre es möglich, dass deine Mutter den Hund in deinem Urlaub nimmt, wenn es mit ihr schon gut klappt? 3 Monate sind keine lange Zeit, und viele wechselnde Personen machen es dem Hund nicht gerade leichter, Vertrauen zu fassen und den Alltag zu meistern.

    Passiert ist passiert, und Schuldzuweisungen bzw. Zerpflücken der Situation hilft jetzt sicher keinem weiter. Aber: Für mich persönlich(!) wäre der anstehende Urlaub gestrichen bzw. ich würde die Zeit gemeinsam mit meinem Hund verbringen. Einmalige Chance hin oder her - es bieten sich immer wieder Gelegenheiten im Leben, aber jetzt ist da ein Hund in deinem Leben, für den DU eine einmalige Chance bist und der dich braucht. Das ist kein Vorwurf, sieht sicher jeder etwas anders, aber für mich ginge da mein Hund vor.

    Da deine Ausgangsfrage ja war, wie du in Zukunft mit dem Hund umgehen sollst: Verhalten solltest du dich völlig normal, wie vorher auch - je mehr du ihn jetzt plötzlich in Watte packst, desto mehr verunsicherst du ihn damit. Rescue-Tropfen kannst du natürlich immer bei dir tragen, du kannst dir auch eine Mischung machen lassen, die den Hund grundsätzlich stabilisiert und unterstütz, aber so etwas ist tatsächlich nur als zusätzlicher Impuls zu sehen und ersetzt in keiner Weise die Sicherheit und Konstante, die du ihm einfach als sein Mensch bieten musst.

    Alles Gute euch beiden!

  • Ob das erziehungstechnisch das Beste war, weiss ich nicht, aber wir haben ihn rausgetragen bis auf die Straße da ist er wenigstens gelaufen und nicht einfach sitzengeblieben. Wenn wir ihn tragen ist er immer entspannt und wehrt sich auch nicht dagegen, ist bestimmt nicht bei jedem Hund so. Hätte er sich gewehrt hätte ich ihn auch nicht getragen, dann hätte ich mir was andere einfallen lassen müssen. Die Gassigänge haben wir diese 3 Tage verkürzt (bis zum Häufchen, dann wieder zurück), weil er einfach total gestresst war und so schnell wie möglich heimwollte. und möglichst dann, wenn so wenig Leute wie möglich unterwegs waren.

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