Welpenabgabe mit acht Wochen. Tierarzt dagegen!

  • Aber man kann Anlagen fördern und/oder in gewünschte Bahnen lenken.

    Jo - ich stell mir da grad (Extrembeispiel, um mal bei meinen Rassen zu bleiben) nen Jagdterrier vor, der in eine Familie kommt und dort sportlich arbeiten soll - allerdings nicht jagdlich. Wäre sicher nicht in seinem Interesse, nach der 8. Woche vom jagenden Züchter mit live-Material noch weitere 4 Wochen auf Wildschwein und Reh heiß gemacht zu werden, geschweige denn im Interesse der künftigen Familie, wenn diese später dann aufwendiges Anti-Jagdtraining machen muß. Erst lernt er, daß Wild interessant ist, und dann darf er plötzlich nimmer - ist doch doof, wie soll er das verstehen.

    Da mach ich doch lieber in den 4 Wochen schon erste Versuche, ihn an Fährten und -gerüche ranzuführen, erste Impulskontrollübungen oder fange an, positiv ein Abbruchsignal zu trainieren... :-) So kann ich das "Nasen-Interesse" in gewünschte Bahnen lenken, ohne hinterher was korrigieren zu müssen.

  • Wobei man da anführen könnte, dass gerade die großen Molosser schon von Haus aus ein viel gelasseneres Gemüt mitbringen als viele andere Rassen und daher möglicherweise im Vergleich weniger anfällig sind bei nicht ganz so geglückter Prägephase Verhaltensauffälligkeiten zu entwickeln.

    Bei mir sind auch zwei Terrier, Jagdterrier-Mischling und JRT, groß geworden. Der eine kam mit 8, der andere mit 11 Wochen zu mir.

    Auffällig war bzw. ist an den beiden nur, sie besaßen/besitzen beide kein "Jagd-Gen" ;)

  • @BieBoss

    Das siehst du nicht ganz richtig. Wie oben erwähnt, bei richtiger Fördrung sehe ich die Vorteile schwerer wiegen, wenn der Hund noch viel von seiner Mutter mitbekommt (bei einer anständigen Zuchthündin). ;)

    Aber ich hab doch in meinem langen Text geschrieben, daß das abhängig von Situation und Züchter und Käufer ist, wann ich den Welpen übergeben würde.

    Wenn die Bedingungen beim Züchter optimal sind (für das, was der Welpe später bei mir können muß), und ich diese nicht bieten kann - ganz klar, bleibt er beim Züchter.

    Habe ich aber die Erfahrung, und der Hund kommt zu einem anderen Hund dazu, wo er weiterlernen kann vom Hund, kann er abgegeben werden - so hatte ich das geschrieben.

  • @BigBoss
    Du hast da schon recht!

    Allerdings muss ich wiederum sagen, wenn man aus einer Jagdhunderasse einen Welpen kaufen will, muss man damit rechnen, dass der Züchter bereits ins wenigen Lebenswochen (ich spreche aus Erfahrung) manches versucht hat aus den Welpen "heraus zu kizzeln".

    Und - ich finde es nicht sehr prickelnd, solche Hunde dann "nur" als Familienhunde zu vermitteln. Tun Züchter, weil sie ihre Welpen eben nicht alle als "Jagdgebrauchshunde" vermitteln können. Und solche Welpen sind in Nicht-Jäger-Haushalten völlig deplaziert.

  • Hol ich mir dann einen Welpen von einem Züchter, der jagdlich geführte Hunde züchtet? mal davon abgesehen, dass der wohl nicht an einen Privathaushalt abgibt.

    @Grinsekatze1
    Sicher.

    Deswegen hab ich ja geschrieben Extrembeipiel....

    Aber das gibt es sicherlich, wenn ich den Züchter überzeugen würde, daß der Hund bei mir artgerecht gearbeitet würde, zB als Mantrailer für den Einsatz..... Für sowas holt man sich ja schließlich keinen Hund, der von Haus aus kein Interesse mitbringt am Spurenverfolgen, sondern eher jagdlich geeignete Rassen mit ausreichender Motivation.

    Habs aber noch nicht versucht, meine 2 kommen beide ausm Tierschutz, einer von hier, einer aus der CZ. Und sie trailen nur als Hobby, finden es aber beide toll. Kenne auch nen Jagdterrier, der in Einsatz geht (Trümmersuche). Und der Hauptjob solcher Suchhunde ist: Familienhund zu sein. :-)

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