Trennungsangst (?)

  • Sooooooo, ich hätte mal gerne ein paar Meinungen und Sonstiges.


    Ich arbeite normalerweise zuhause mit meinen Kunden, und helfe ihnen
    ein wenig bei der Erziehung ihrer Hunde.


    Letzte Woche aber hat mich eine Frau angerufen, deren Hündin 'Trennungs-
    angst' hat. Ich bin also da hin und habe mit ihr gesprochen.
    Mein Eindruck: Hündin (Zwergschnauzer) relativ normal, schlechte Kindheit,
    da aus Hundehandel, aber eigentlich machte sie einen relativ normalen
    Eindruck auf mich.
    Frauchen ist ein eher unsicherer Mensch, übertütelt den Hund und nur bei
    dem Gedanken, dass der Hund alleine zuhause bleiben muss und eventuell
    wieder 6 Stunden heult, stresst sie sich.
    Frauchen hatte selber schon 'Anspannungs-Attacken', die auch bei ihr
    medikamentös behandelt wurden.


    Frauchen hat schon mit einem online-Hundetrainer (???????????) gearbeitet,
    der als erstes mal Medikamente und sonstige Massnahmen eingeleitet
    hat. Hund ignorieren etc.


    Ich hatte nach dem Gespräch so das Gefühl, dass die Situation komplett
    verfahren ist.
    Also hab ich Pipa jetzt hier. Heute morgen habe ich sie abgeholt, erst mal
    für zwei Tage. Sie ist recht entspannt, Duran steckt gerade seine Grenzen
    ab, aber ansich ist die Situation entspannt-verspielt.


    Nachher gehen wir spazieren und ich werde morgen mal vorsichtig anfangen,
    aus der (geöffneten) Haustür zu spazieren, für ein paar Sekunden.


    Mein Plan für die (wochenlange) Trainingszeit (wenn ich irgendwelche
    Möglichkeiten zur Besserung sehe, in den zwei Probetagen):
    1. Training hier bei mir zuhause, bis Pipa alleine bleibt ohne zu jammern.
    Zeitraum: unbegrenzt, das was nötig ist.
    2. Frauchen kommt hierher und wir üben das gemeinsam, hier bei mir.
    3. Pipa geht heim und wir üben dort täglich gemeinsam.
    4. Pipa bleibt zuhause sekundenlang (später minutenlang) alleine.


    Meine Bitte und Frage:
    Habt Ihr Erfahrungsberichte, die mir zu Nutzen sein könnten ?
    Irgendwelche Info meinerseits, die Ihr noch brauchen könntet ?
    Irgendwelche Dinge, die ich vielleicht wissen sollte und die mir vonnutzen
    sein könnten ?


    Danke schon mal.
    Ich bin zuversichtlich, dass das hier bei mir funzt. Nur der Übergang wird
    dann schwierig.


    LG
    Chrissi

    • Neu

    Hi


    hast du hier Trennungsangst (?)* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • :winken: Chrissi,


      nur so aus reiner Neugier..du hast den Hund deiner Kundin mit nachhause genommen, sehe ich das richtig? Wenn ja warum?


      Bitte nicht falsch verstehen.. :wink:

    • Tut mir leid Chrissi, was "schlaues" kommt von mir auch nicht :wink: , sondern nur die gleiche Frage, die schon agi-maus gestellt hat: Warum hast du den Hund denn mit zu dir genommen?
      Wäre es nicht sinnvoller gleich im vertrauten Umfeld zu trainieren, insbesondere, da bei euch ja immer noch ein weiterer Hund dabei ist und die Hündin dann ja doch nie ganz allein ist?!

    • Hi Chrissi,


      ich denke, dass Problem ist wirklich die Hundehalterin und nicht der Hund. Die Hundehalterin braucht mehr Selbstvertrauen. Durch ihre unsichere Art stellt sie den Hund immer wieder vor die Tatsache, dass er nicht weiß, wer nun die Rudelführung inne hat.


      Dem Hund fehlt eine gerade Linie der Erziehung und des Umgangs, wenn das Stimmt, dann gewinnt auch der Hund an Lebensqualität und kann frei von dieser ständigen Unsicherheit, wer hat nun die Rudelführung leben.


      Ist immer schwer Hundehaltern zu vermitteln. In meinem Umfeld hat immer geholfen, wenn ich ihnen begreiflich machen konnte, dass sie durch ihr falsches Verhalten, dem Hund Lebensqualität nehmen. Es war bisher - bei dem einen schneller, bei dem anderen dauerte etwas länger - für die Hundehalter immer einleuchtend, dass der Hund in einer ständigen Unsicherheit lebt und ihm nicht klar ist, wann darf er frei spielen, rennen und toben und wann muss er die Führungsposition übernehmen und Herrchen oder Frauchen beschützen. Ohne diesen Kampf kann der Hund völlig entspannd leben und gewinnt somit an lebensqualität.


      Hoffe, dass hilft.


      LG
      Ulli

    • Genau das war auch mein Eindruck.
      Daher bin ich auch unsicher, ob man da überhaupt was machen kann,
      da Frauchen sich ändern muss, und der Hund eigentlich nur ein bisschen
      umlernen.


      Zu mir genommen habe ich Pipa, weil Frauchen erst mal zur Ruhe kommen
      muss. Die Situation war ziemlich verfahren, es liegen bereits Anzeigen der
      Nachbarn vor, und die Frau ist nicht mal mehr zum einkaufen aus dem Haus
      gegangen.
      Bis morgen abend ist Pipa hier. Sie benimmt sich soweit normal, ausser
      wenn einer von uns an die Haustür geht, dann wird sie nervös. Und ich
      habe das Gefühl, dass sie auch sonst eher ein unruhiger Geist ist.
      Wir ignorieren sie erstmal.
      Heute nachmittag haben wir einen langen Spaziergang gemacht und Pipa
      hat so richtig 'die Sau rausgelassen'.
      Danach war ersmal Ruhe, aber jetzt ist sie wieder mobil.


      Ich möchte morgen mal ein paar Proben machen, wie sie sich verhält,
      wenn ich aus der Haustür rausgehe und wieder rein. Bei offener Türe.
      Duran bleibt da normalerweise ruhig, vielleicht kann sie sich da ja mal
      was abschauen.
      Wenn ich das Gefühl habe, man kann etwas bewirken, dann lade ich
      Frauchen hierher ein und wir üben erstmal hier.


      Ich möchte nicht bei ihr zuhause arbeiten, da ich befürchte, dass
      Frauchen Pipa stundenlang alleine lassen muss. Sie muss oft Termine
      wahrnehmen.
      Ich fände es besser, wenn man erst mal minutenweise übt.


      Weiss auch nicht. Bin etwas ratlos.
      Ich schreibe morgen mal, wie's so klappt.


      LG
      Chrissi

    • Hallo Chrissi,


      sie wird sich wahrscheinlich nicht so schnell umgewöhnen. Was sie jetzt braucht ist eine konstante Erziehung. Sie muss merken, dass sie von einer Person - am Besten natürlich ihre Halterin - konsequent und sicher geführt wird. Wenn du die Halterin dahin bekommen würdest, dass sie ihre Kommandos durchsetzt und mehr Sicherheit entwickelt, dann wird sie es auch hinbekommen.


      Vielleicht wären gemeinsame Spaziergänge eine Hilfe. Du kannst sie dann immer wieder korrigieren und gib ihr genaue Anweisungen innerhalb der Wohnung, vielleicht hilft das.


      Viel Glück, besonders für den Hund.


      LG
      Ulli

    • Huhu Ulli,


      hmm, ja, das sind gute Ideen.
      Aber wie bekommen wir geregelt, dass Frauchen aus dem Haus kann, um
      ihre Termine wahrzunehmen, ohne Pipa momentan gleich stundenlang
      alleine zu lassen ?


      Mit guten Ratschlägen und 'Führungs-Training' hat sie ihr Online-Trainer
      schon versorgt, die Theorie kennt sie also.
      Ich muss nur hinbekommen, dass sie das auch umsetzt.
      Und das ist in 45 min. täglich fast nicht zu schaffen.


      (Hier riecht's gerade nach frischem Häufchen, muss mal nachsehen, ob
      sie wieder reingesch**** hat. Das tut sie, wenn man nicht auf sie achtet).
      Kleine Hexe :)


      Vorhin komme ich in's Schlafzimmer und finde Miguel im Bett lesend vor,
      und Pipa an seinen Füssen.
      HÄÄÄÄÄH ??????????????? Hund im Bett ?????????? Miguel !!!!!!
      Er: 'Du hast gesagt, ich soll sie ignorieren........'
      Da musste ich lachen........ ich hab ihm dann gezeigt, wie er sie mit dem
      Fuss leicht anschiebt, damit sie runterhüpft.
      Sie verweigert auch ihr Futter. Macht nix.


      Morgen mehr........


      LG
      Chrissi

    • Ich wünsche Dir - und vorallem dem Hund - ganz viel Glück :)
      Meine Erfahrung zu solchen Fällen:
      Bei mir zu Hause, beim Hund zu Hause, solange ich da bin alles bestens. Hund benimmt sich normal (so gut er halt kann).
      Kaum bin ich weg ist alles beim alten.


      Das beste Beispiel ist ein Schosshündchen mit "extremen Angstzuständen" (weiss auch nicht wer sowas diagnostiziert hat): Bei Frauchen braucht das arme, total verängstigte Hundchen regelmässig seine Pillen damit es das Leben ertragen kann und nicht direkt aus dem Fenster springt (so etwa kommt's rüber). Bei mir hüpft das Hundchen stinkfrech auf meinen Grossen rum, tollt und spielt, kommt überall hin mit (sie erträgt sogar die suizidauslösenden Autos!) ganz ohne Pillen und Tabletten.
      Wehe Hundchen ist wieder zu Hause... da geht das ganze von Vorne los.
      Leider.


      Ich plädiere schon laaaange für Menschenschulen in welche die Hunde mit ihren Herrchis und Frauchis hin können.


      Hast Du ein Pflichtenheft mit Kontrolliste angefertigt? Vielleicht könnte das helfen, abhaken was man erledigt hat, genau erklärt was zu tun ist (kann manchen Leuten etwas Sicherheit geben wenn sie Anweisungen schwarz auf weiss vor sich haben).

    • Hallo,


      bitte nicht böse nehmen, soll nur eine Frage sein. :winken:


      Ist es für den Hund nicht auch Stress wenn er sich nun an eine neue Umgebung gewöhnen muss, an andere Leute, andere Hunde und dann auch noch eine für ihn eigentlich fremde Person ihn erzieht?


      Wenn Frauchen wirklich so gestresst ist, sollte man eventuell erst mal ihr Bachblüten oder ähnliches geben. Danach sollte sie ein klärendes Gespräch mit den Nachbarn suchen, in dem sie erklärt, dass sie ihrem Hund das bellen in ihrer Abwesenheit abgewöhnen will, aber dies vermutlich noch etwas dauert. Sie sollte um Verständnis bitten. Eine kleine Schachtel Pralinen oder ein paar Blümchen können da Wunder bewirken.


      Weiß nun nicht ob ich recht damit habe, deshalb frag ich noch mal nach.


      LG Yvonne und Bande

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