Die "Leinenhunde"

  • Bei mir ist die Unterscheidung zwischen Führ- und Schleppleine (bzw. Freilauf) sehr klar: An der Führleine geht mein Hund neben meinem Bein. Es wird nicht geschnüffelt, erkundet, markiert oder getrödelt. Ich erwarte, dass Smilla auf mich achtet und direkt stehenbleibt, wenn ich es auch tue. Die Umwelt soll möglichst uninteressant sein.
    An einer längeren Führleine, die auch mal hinterherschleppt und mit Kommando belegt ist, kann sie weitestgehend machen, was sie möchte, allerdings nicht in ihrem Radius und auch nicht so frei wie an der richtigen Schleppleine.


    Gehorsam erwarte ich immer. Es ist in Ordnung, wenn sie sich mal festschnüffelt - je nachdem, wie die Situation ist, warte ich einen Moment, hole sie ab oder wiederhole das Kommando.


    Smilla wäre ziemlich verunsichert, wenn sie sich immer an mir orientieren müsste/sollte und ich nicht, so wie jetzt, situativ eingreife - mein Eingreifen bedeutet: "Hey, das ist gerade wichtig/gefährlich". Für sie war das von Anfang an so, weswegen sie immer verwirrt bis genervt ist, wenn ein Kommando "einfach so" kommt oder ich ohne ersichtlichen Grund längere Aufmerksamkeit fordere (im Freilauf/an der Schleppleine).

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    Hi


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    • Starker Jagdttrieb, innerartliche Aggression, großes Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit (ehemaliger Straßenhund) lassen unseren Hund in manchen Situationen schlicht vergessen, dass er eigentlich die üblichen Kommandos beherrscht.
      Es sind wenige Situationen, wo der Rückruf nicht klappt, aber die sind unvorhersehbar und wenn er erstmal im Jagdmodus ist, kommt er nicht zurück, bevor er erfolgreich war. Er ist auch verdammt schnell (Hasen holt er ein) und offenbar aus früherem freiem Leben jagderfahren. Ihm ist dann auch egal, wo wir sind, er weiss ja wie er heimkommt (Straßenhund halt).
      Nach zwei Trainern haben wir irgendwann eingesehen: Er muss an der Leine bleiben (meist Schlepp).
      Ich habe nicht den Eindruck, dass ihm wirklich etwas fehlt. Er kann im 10 m Radius rennen und rennt dreimal pro Woche mit mir 8,5 km durch den Wald.
      An der Joggingleine wird gefälligst nur gelaufen, an der kurzen Leine nicht gezogen und an der Schlepp darf man vieles, hat aber auf mich zu hören.
      Das klappt alles eigentlich prima, ausser wenn.....


      Viele Grüße


      Ingo

    • Odi konnte die ersten zwei Jahre meist ohne Schleppleine unterwegs sein. In sehr wildreichen Gebieten hätte ich aber auch da mein Glück nicht ausprobiert - Trüffelschwein Odi lässt Grüßen.


      Seit kurzem ist die Schlepp im Dauereinsatz - Jagdtrieb wird deutlicher und auch die Damenwelt lockt. Früher konnte ich ihn gut mit dem Futterdummy umlenken, dass funktioniert jetzt leider nicht immer. Meist aber eher wegen der Damenwelt. Sehr frustrierend wenn dann alles, sogar das Futter, ignoriert wird. :fear:


      Ich habe nicht das Gefühl, dass mein Beagletier unglücklich ist. An übersichtlichen Stellen leine ich ihn ab oder lass die Schlepp schleifen, auch darf er an ungefährlichen Stellen mit Hunden spielen bzw. mit denen die wir gut kennen und ich weiß, dass diese keinen großen Radius beim laufen ziehen.
      Des Weiteren mantrailen wir - wenn auch unregelmäßig. Dafür wird sein Futterdummy versteckt und er darf ihn suchen, er darf über Baumstämme klettern, am Rad laufen, schnüffeln etc.
      Insgesamt finde ich ihn dadurch nicht eingeschränkt. Auch ohne die Leine durfte/ sollte er ja nicht die ganze Zeit rennen und riesen Kreise um mich ziehen.
      Und wenn ich ehrlich bin, die Angst die ich ausstehen müsste, wenn er mir abhaut wäre es auch nicht wert. Mal ganz davon abgesehen, dass dies auch für die gehetzten Tiere etc unmöglich ist.

    • Da meine Hündin nicht nur auf Sicht, sondern auch auf Spur jagt, hat sich der Freilauf für sie mittlerweile fast komplett erledigt. Wegen sichtbarem Wild könnte ich ja noch extrem vorausschauend spazierengehen, aber eine Spur kann ich bei aller Liebe nicht rechtzeitig erkennen - bin ja kein Jagdhund. :D


      Wenn sie frei läuft, was hin und wieder in geeignetem Gebiet der Fall ist, lässt sie sich bei Verfolgung einer Spur (nicht eines Tieres) zurückpfeifen, das Problem ist nur, sie läuft von Haus aus weit (100m) voraus sobald die Leine ab ist, da mag sie nicht mehr gemächlich bei mir bleiben und nach Mäusen schnüffeln/graben wie es an der Flexi/Schlepp der Fall ist. Ich muss dann natürlich irgendwann pfeifen, weil die Entfernung zu groß wird. Sie kommt dann ganz flott angeschossen, um sich ihr Lob abzuholen und schon sprintet sie wieder weit voraus bis ich wieder pfeifen muss. Zwischendurch hält sie an und schaut, ob ich noch da bin. So hat sie zwar ziemlich viel Bewegung, aber mit Gassigehen hat das nichts zu tun.

    • Die Hundeleute die ihren Hunden LeinenZWANG auferlegen, wollen natürlich lesen, dass die Hunde trotzdem auslastbar sind.


      Aber sorry, mir tun solche Hunde extrem leid und ich beobachte oft, dass die Besitzer ebenfalls über eine Grundaggression verfügen.


      All meine Hunde durften sich frei bewegen. Meine Hunde geniessen sehr viel Freiheiten und haben ein Leben, wie ich es allen wünschte. Sie kennen die Regeln!


      Ich weiss nicht, warum ihr aggressive oder jagende Hunde habt. Man sagt ja, dass jeder Hund "neutral" geboren wird. Also liegt der Fehler woanders :D Was macht ihr falsch?


      Im Forum wird doch immer von super Anti-Jagdtraining, Schleppleinen, Clicker etc. geschrieben. Ist es doch nicht so toll? Warum habt ihr keinen Erfolg? Ihr solltet eurem Hund zuliebe mal zu den richtig guten Trainern gehen.


    • Meine Kommentare dazu in blau.


      Was ich über dieses Posting denke, behalte ich mal lieber für mich. :schweig:

    • Ich habe hier ja leider auch so Kandidaten...


      Roonie vor allem wegen anderen Hunden (sie rennt im absoluten Tunnelblick hin zum verkloppen) und Jagdtrieb, wobei sie wirklich "nur" 100-300m rennt und dann wieder umdreht, aber auch das möchte ich Wild nicht antun.


      Rider wegen seinem Jagdtrieb. Wir sind zwar mittlerweile so weit, dass er mir Wild was so ab 30m Entfernung gesichtet wird anzeigt, unser Problem sind einfach die Tiere die wirklich direkt vor seinen Füßen hoch gehen. Das passiert hier leider extrem oft, daher ist für mich dieses Risiko nicht einzugehen, zu mal Rider nicht aufhört....



      Ob ihnen was fehlt? Roonie wohl eher nicht. Sie dappt auch im Freilauf eigentlich am liebsten auf Kniehöhe rum. Läuft ab und zu mal ein paar Schritte vor, schnüffelt, bleibt stehen, usw, aber wirklich rennen tut sie ohne Motivation nicht wirklich.


      Rider fehlt auch nicht wirklich was, da er zwar gerne läuft und rennt, aber in der Regel schon von sich aus keinen Radius von mehr als ca 10m wählt.


      Ich denke es kommt halt auch drauf an. Muss mein Hund an der Leine immer im Fuß gehen und darf nicht schnüffeln, dann fehlt ihm tatsächlich was. Wenn es irgendwas mega interessantes zu schnüffeln gibt bleibe ich halt stehen und warte kurz.



      Zum Ausgleich gehen die Plüschs regelmäßig joggen oder laufen am Fahrrad. Zum rumspacken hätten wir einen großen Garten (150m x 50m), aber ehrlich gesagt wüsste ich nicht, wann die Plüschs das letzte Mal ihre berühmten 5min gehabt hätten :???:



      So wie sie sich verhalten im Alltag, glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass ihn wirklich etwas fehlt... Blödsinn kann man auch prima an einer 10m (Schlepp)Leine machen :lol:

    • Ich weiss nicht, warum ihr aggressive oder jagende Hunde habt. Man sagt ja, dass jeder Hund "neutral" geboren wird. Also liegt der Fehler woanders :D Was macht ihr falsch?

      Ich weiß schon, warum ich einen jagenden Hund habe: Weil ich eine Jagdhunderasse habe. :hust:


      Da ich einen Dackel habe, der gezüchtet wurde, dass er selbständig arbeitet und nicht von seinem Besitzer abhängig "arbeitet", wird er in bestimmten Situationen auch seinen Besitzer gekonnt ignorieren und daher denke ich nicht, dass ich irgendetwas falsch gemacht habe.

    • Wie oft startet Dir denn Wild vor den Füßen los?

    • All meine Hunde durften sich frei bewegen. Meine Hunde geniessen sehr viel Freiheiten und haben ein Leben, wie ich es allen wünschte. Sie kennen die Regeln!

      Hab grad gesehen, dass du ja anscheinend bisher "nur" Schäferhunde (Deutsch und Belgisch) hattest, da wundert es mich nicht, dass sie Freilauf geniessen konnten.
      Ich bin ja auch nicht gerade unerfahren, was Schäferhunde betrifft und ich habe den direkten Vergleich von einem Nichtjagdhund (Schäferhund) zu einer Jagdhunderasse (Dackel).
      All unsere Schäferhunde konnten frei laufen, da sie nicht auf Spur gejagt hatten und sich abrufen ließen, wenn ein Reh oder Hase aufgesprungen ist.
      Ein Dackel dagegen kann noch so gut erzogen sein und alle Kommandos perfekt ausführen (mein letzter Dackel hatte die Begleithundeprüfung/VDH), aber sobald er Wildgeruch in der Nase hat, wird er spurlaut und schaltet er auf Durchzug, weil es ihm einfach angezüchtet wurde.

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