Austauschthread für die Wattebauschler_innen

  • Der Geschirrgriff ist keine Erziehungsmaßnahme.
    Der Geschirrgriff ist kein Rückruf.
    Der Geschirrgriff ist für mich ein Mangament.

    Ich kündige dem Hund an, was ich nun tun werde und überrasche ihn so nicht damit, dass er plötzlich zurückgezogen wird bzw. in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird.
    Natürlich kann ich auch einfach reingreifen und meinen Hund wegzerren. Aber wenn zB Aggressionen im Spiel sind, dann verstärke ich die durch so ein überrumpelndes Eingreifen noch mehr. Mein Opa z.B. hat früher sofort zugebissen, wenn man ihn festhalten wollte. Hätte ich damals schon was von Ankündigungen für den Hund gewusst, dann hätte ich auch eine eben solche bzw. eben den Geschirrgriff mit ihm aufgebaut.

    Meines Wissens nach wurde der Geschirrgriff auch nicht konzipiert um später mal den Hund damit auch ohne Griff ins Geschirr zum Zurückgehen zu bewegen. Es ging wirklich nur darum, dass der Hund eine Chance hat sich auf das einzustellen was nun kommt. Und gerade in einem hohen Erregungslevel dann nicht mit schnappen nach vorn oder hinten zu reagieren.
    Wenn das reine Wort für den Geschirrgriff beim Hund bereits den Rückwärtsgang auslöst ist das natürlich spitze!

    Ich finde solche Ankündigungen für den Hund sehr sinnvoll - auch sowas wie "Halsband aus", "Leine ab" usw. Wir quatschen doch ohnehin viel, dann kann man dem Hund auch mal kurz erzählen was man gleich machen will und der Hund kann sich darauf einstellen. Auch wenn mein Hund nicht ängstlich ist, dann stelle ich es mir angenehmer für ihn vor, wenn er weiß was nun kommt als wenn ich ihm einfach über den Kopf greife und das Halsband runterziehe (und ich meine kein grobes Halsbandausziehen, sondern ganz normal).

    @sabarta
    Wenn dein Hund aufs Entspannungswort hin aufsteht ist da gar nicht schlimm. Einfach weiter ruhig bleiben, das etabliert sich trotzdem =)

    Was hast du denn als Wort?
    Ich wollte zuerst "Easy" nehmen, aber dann habe ich auf einem Seminar gehört, dass das Wort oft gar nicht so gut ist. Mit dem "i" pusht man den Hund eher ein wenig hoch.
    Deswegen heißt es bei uns jetzt "Momo"

  • @sabarta
    Also das mit dem Schüttel auf Kommando zum Stressabbau verstehe ich irgendwie nicht :???:

    Ich bin ehrlich gesagt noch nicht auf die Idee gekommen, das vom Hund genutzte Verhalten um mit leichtem Stress fertig zu werden, unter Kommando zu stellen. Er wird ja selbst wissen, wann er sich schütteln will und weiß bestimmt noch besser als ich, wann er Stress hat und wann er den loswerden will.

    Willst du das dann statt einem anderen Verhalten abfragen oder wie darf ich mir das in der Praxis vorstellen?

  • Es ist einfach eine Hilfestellung für den Hund, nach dem Motto "guck mal, du könntest jetzt das machen um dir selbst in dieser Situation zu helfen". Vielleicht ist dass dann auch schon fast konditioniert: Schütteln-> ich entspanne mich

    Ich werde Stress damit nicht vermeiden können, aber ihn vielleicht schneller beenden können, bzw dem Hund halt einen Weg zeigen können wie er sich selbst helfen kann.

    Es ist einfach mal ein Experiment, keine Ahnung ob das so funktioniert :ka:

  • Ich habe das Hexi damals als Trick beigebracht - bei Loki dann ebenso, aber bei ihm nutze ich es nach stressigen Situationen und er nimmt das super an. Klar nutzt dir das in der jeweiligen Situation nichts, aber nachher ist das prima. Er freut sich richtig und wirkt wie erinnert "Achja, cool, das hilft mir ja."

  • Der Geschirrgriff wurde als motivationsunabhängiges Abbruchsignal (weil..negative Verstärkung) konzipiert, dass natürlich später auf Distanz funktioniert (funktionieren sollte..).

    Als Abbruchsignal wurde er mir auch vorgestellt, als ich von einer namhaften CumCane Vertreterin erstmals davon gehört habe. Bei der praktischen Einführung blieb mir allerdings auch nur die von Flügelfrei erwähnte Managementfunktion haften, und ich habe das mit dem Abbruchsignal nicht verstanden - Rhian braucht keine Ankündigung, dass gleich Zug aufs Geschirr kommt, sie hat kein Problem mit der Einschränkung. Ich denke, das Problem mit dem Geschirrgriff ist, dass er irgendwie ambivalent ist. Zum einen die Ankündigung einer unangenehmen Bewegungseinschränkung (Management), zum andern die Ankündigung von Gratisleckerlis (Abbruch). Je nach Hundetyp wird der Aufbau vom Hund eher in die eine oder andere Richtung empfunden.

    Für Rhian war es klar das Zweite. Ohne Ablenkung kam ich gar nicht dazu, Zug aufzubauen, weil sie sich sofort umorientiert und vor mich hingesetzt hat.

  • Da bin ich ja gespannt. Man liest zwar immer wieder von Schütteln unter Signalkontrolle, aber ich habe bei grösseren Umfragen weder realiter noch virtuell je jemanden getroffen, der das geschafft hat. Nur in Situationen, in denen Schütteln eh eine recht naheliegende Option ist, aber nicht, wenn der Hund grad gar keine Veranlassung dazu sieht.

    Meine Hunde checken's noch nicht mal dann, der Erfolg geht nicht über Zufallstreffer hinaus. Egal wie oft ich Signal vor dem spontanen Schütteln sage, und die Aktion belohne. Es wäre in der Badesaison nützlich, aber ich kriege die Verknüpfung nicht hin..... :ka:

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