Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn Teil V

  • Hallo ihr Lieben,
    ich glaube, dass ich in diesem Forum richtig bin, wenn nicht würde ich mich über andere Empfehlungen freuen :-)


    Wir haben seit 4 Monaten unsere Cocker-Labrador-Husky-Hündin Juno und seitdem treibt sie uns in den Wahnsinn :hilfe:
    Sie kam erst mit 16 Wochen zu uns, hat vorher nur die 65qm Wohnung der Vorbesitzer gekannt und war dementsprechend 0 sozialisiert. Sie reagierte in den ersten Wochen und Monaten auf fremde Hunde wie Menschen sehr ängstlich. An Besuch war nicht zu denken und auch Spaziergänge waren immer nervenaufreibend. Sie war nie aggressiv, sondern hat einfach unentwegt gebellt und ist ganz nervös hin und her gelaufen. Wir waren dann mit ihr in der Welpenstunde und seitdem hat sich das enorm gebessert. Fremde Menschen werden immer noch angekläfft, aber nach einem "Nein" hört sie meist auf.
    Sie übergab sich (teilweise immer noch) bei jeder noch so kurzen Autofahrt, am Anfang sogar, wenn sie nur im stehenden Auto saß... Wir haben sie langsam daran gewöhnt und mittlerweile funktioniert das auch sehr gut, wir müssen aber immer noch darauf achten, dass sie 2-3 Stunden vor einer Fahrt nichts frisst, was Spontaneität natürlich sehr einschränkt.
    Ihr Stubenreinheit und Kommandos beizubringen war bzw. ist kein Problem, sie hört mittlerweile 1A auf den Rückruf, auch bei Ablenkung, darauf sind wir echt stolz.


    Das einzige , allerdings riesige, Problem was noch bleibt, ist das Alleine bleiben. Wir haben sie Schritt für Schritt wirklich langsam daran gewöhnt (aufgrund dessen, dass mein Freund und ich unsere Arbeitszeiten relativ flexibel abstimmen können, ist sie sowieso fast nie alleine. Höchstens an 1-2 Tagen in der Woche für höchstens 3-4 Stunden), wir versuchen vorher immer, einen ausgiebigen Spaziergang mit ihr zu machen, damit sie müde ist, aber trotzdem ist jedes Mal die halbe Wohnung verwüstet. Der Wohn-Ess-Bereich ist der einzige, in dem sie allein bleiben kann. An Kissen auf dem Sofa ist nicht mehr zu denken, sie hat mittlerweile schon 3 Stück auf dem Gewissen. Dinge, für die sie sich nie interessiert hat, wurden plötzlich interessant, sobald wir andere Sachen weggeräumt hatten. Das ging von Schuhen über Kabel bis hin zu Zimmerpflanzen, Möbeln und Vorhängen.
    Wir haben uns dann eine Box angeschafft, sie über mehrere Wochen daran gewöhnt. Zuerst dachten wir, dass es klappt, aber auch darin fängt sie jetzt an zu randalieren. Sie hat ihr Hundekissen zerlegt und als sie alleine ohne Decke usw. drinnen war, hat sie angefangen an den Stäben zu nagen und derart an der Tür zu ziehen, dass sie jetzt schon ganz verbogen ist. Auch ein Stückchen von ihrem Zahn ist ihr dabei abgebrochen.


    Ich sollte noch erwähnen, dass die Tierärztin uns von Anfang an verschiedene pflanzliche Beruhigungstabletten gegeben hat, welche aber nie etwas gebracht haben. Auch die Bachblüten schlagen nicht an.


    Ich weiß wirklich nicht, was wir noch probieren könnten und hoffe auf Tipps!
    :hilfe: :hilfe: :hilfe:
    Vielen vielen Dank schonmal.
    Madeleine

  • Dein Hund ist jetzt ca. 7 Monate alt, wenn ich das richtig berechnet habe? Mein Timi ist 6 Monate und kann problemlos 1.5 Stunden allein bleiben danach will er auch gern mal schauen was es sonst noch spannendes gibt. Habt ihr langsam auf 3 Stunden gesteigert?


    Was mir hilft ist eine Wlan Kamera sodass ich von der Arbeit immer mal einen Blick auf den Hund werfen kann um sein Verhalten zu beobachten. Schläft er wenn ihr geht, fängt sie direkt was an zu zerlegen, lasst ihr was zum kauen da etc.. Zusätzlich wäre interessant ob sie problemlos in Zimmern alleine bleibt wenn ihr zu Hause seid.


    Bin auch nur Anfänger aber die Profis hier haben sicherlich auch noch Meinungen :tropf:

  • Willkommen im Thema :winken:


    Interessante Mischung. Muss man ja sagen :D
    Aber ich wünsche euch viel Spaß mit dem Kleinen.


    Wie sieht denn der Spaziergang vor dem Alleinsein aus?
    Bei manchen Hunden ist ein langer Spaziergang vor dem Alleinsein nicht unbedingt ideal. Insbesondere wenn der Hund ohnehin nicht super selbstsicher mit seiner Umwelt ist, könnten sich da Stresshormönchen sammeln und zusammen mit dem Alleinsein-Stress explodieren. Kann, muss aber natürlich nicht. Manchen Hunden hilft ein langer Spaziergang vorher natürlich.
    3-4 Stunden sind für einen 7 Monate alten "Secondhand" Hund auch nicht wenig. Das sollte man auch im Hinterkopf behalten. =)


    Spannend wäre auch tatsächlich, ob das Zerstören erst nach gewisser Zeit oder direkt vom Moment des Verlassens an anfängt. Letzteres würde nämlich bedeuten, dass Alleinsein noch gar nicht funktioniert. Eine Kamera ist da keine schlechte Idee, so kann man das Training besser anspassen.
    Wir haben hier aber auch irgendwo ein Thema Speziell ums Alleinsein. Da tummeln sich die richtigen Profis auf dem Gebiet =)

  • In der Kleinen ist Husky drin, welche zu solchen Problemen neigen. Wenn sie durch die schlechte Haltung vorher tatsächlich auch noch negative Verknüpfungen hat ist das Thema natürlich echt schwierig :/


    Ggf. müsst ihr langsamer steigern. Beobachtet sie mit einer Kamera. Vorher müde machen ist schon mal gut, allerdings solltet ihr sie nicht aufdrehen - also eine Stunde ruhiger Spaziergang ja, mit anderen Hunden toben bis der Arzt kommt nein.


    Ich würde ihr wohl was zum Zerstören geben. Ein Karton, ein Kauspielzeug,... was auch immer sie annimmt. Und wenn es nur in dem einen Raum geht dann baut das erst mal dort aus.


    Wenn sie euch auch innerhalb der Wohnung verfolgt, würde ich da ansetzen. Sie sollte erst mal in der Wohnung selbst stressfrei in einem anderen Raum sein können, ehe ihr ganz die Wohnung verlasst. Wenn sie das nicht macht, umso besser.


    Und immer dran denken: Sie macht das nicht um euch zu ärgern.Ihr gehts damit einfach echt nicht gut.

  • @physioclaudi Du schreibst immer, das der Emil deine andere Hündin mobbt - bei uns ist das ähnlich. Also hier im Büro sind 2 Hunde. Leia und eine 9 Jährige Griechin. Leia rennt ständig zu der Hündin die aber einfach keinen Bock auf Leia hat und wird dann immer weg gebellt. leia ist so dreist, dass Sie auch teilweise in die Pfoten beißt oder in die Schnauze. Ich hol Sie ständig da weg, aber verstehen tut sie es einfach nicht :( haste n paar Tipps?

  • Ich glaube ich weiß woran Brooke's Treppenpanik liegt! Denn ich habe für die unteren Stufen heute so Matten gekauft, damit sie nicht rutscht und das hat nichts daran geändert.
    Das Problem scheint zu sein, dass sie an den untersten Stufen hinter durchschauen kann und somit in das alte Treppenhaus schaut. Das sieht natürlich ganz schön hoch aus. Die Treppe ist von unten eigentlich verkleidet, nur aus welchen Gründen auch immer sind die letzten Stufen nach unten offen. Ich hab jetzt mal provisorisch ein bisschen Pappe hingeklebt und mal schauen ob es dann besser geht... Ansonsten bin ich echt überfragt :fear:

  • Höchstens an 1-2 Tagen in der Woche für höchstens 3-4 Stunden

    Naja, öfter mal kurz alleine sein wäre für den Hund einfacher als 1-2 mal pro Woche gleich so eine lange Zeit. Klingt für euch vielleicht anders, aber ein Hund versteht ja nicht, dass es "nur" 1-2 mal pro Woche ist.
    Ich würde das Alleinebleiben neu aufbauen. Also wirklich mit rausgehen, einundzwanzig, reingehen, usw. Heißt aber auch, dass der Hund in den nächsten Wochen nie alleine sein sollte. Für die Arbeitszeit braucht ihr dann einen Hundesitter.


    Das Problem scheint zu sein, dass sie an den untersten Stufen hinter durchschauen kann und somit in das alte Treppenhaus schaut. Das sieht natürlich ganz schön hoch aus. Die Treppe ist von unten eigentlich verkleidet, nur aus welchen Gründen auch immer sind die letzten Stufen nach unten offen. Ich hab jetzt mal provisorisch ein bisschen Pappe hingeklebt und mal schauen ob es dann besser geht...

    Klingt logisch - hoffentlich hilft es!


    Zu uns: Alle Löffelchen alle. Meine Besteckschublade ist heute auch leer. Ich muss jetzt mal zu Amazon - Shoppen - das füllt die Löffelchen... :ugly:


    Ich hatte meinen Hund ja für leidlich intelligent gehalten. Aber man kann auch an einer Stelle 20 mal in die Leine springen, ohne dass es im Hirn Klick macht. Ja, man kann das... :flucht:

  • Vielen Dank schonmal für die lieben Antworten :-)


    Wir haben ihr am Anfang Leckerlies gegeben, wenn sie in die Box gegangen ist, haben sie in der Box gefüttert usw.. in der ersten Woche war die Tür dabei nie geschlossen. Dann haben wir sie in die Box gesetzt, wenn wir zB duschen gegangen sind. Solange wir in der Wohnung sind, ist sie der liebste Hund der Welt. Heute morgen war ich auch ca. 1,5 Stunden im Nebenraum, da hat sie währenddessen ganz gemütlich in ihrem Körbchen gelegen. Aber sobald wir aus der Tür gehen - wenn auch nur kurz ans Auto-, fängt sie an. Dann auch direkt, es sei denn, sie hat noch eine Beschäftigung.
    Wenn ich ihr eine Zeitung oder Karton zum Zerfetzen hinstelle, habe ich das Gefühl, dass das die Zerstörungswut eher noch mehr anfeuert und sie dann an anderen Gegenständen weitermacht.


    In einem anderen Zimmer kann sie nicht alleine bleiben, weil zum einen alle anderen Türen nach außen aufgehen und sie diese dann öffnen kann :D und zum anderen wir nicht wollen, dass sie im Schlafzimmer bzw Büro wütet. Ganz am Anfang war sie 1-2 Mal im Flur, aber da hat sie dann sämtliche Wände verkratzt, außerdem gibt es dort kein Tageslicht, das wollen wir nicht.


    Das mit der Kamera haben wir ausprobiert, sie piepst ganz laut und "buddelt" bzw. kratzt oder zerrt mit den Zähnen an der Tür.

  • Ich kenne mich mit der Box nicht wirklich aus, aber irgendwie kommt mir die Zeitspanne sehr knapp vor (im Verhältnis zu der Zeit, die Ihr fürs Alleinbleiben erwartet).
    Nur eine Woche mit offener Tür üben erscheint mir persönlich sehr wenig - davon ausgehend, dass man ja anfangs immer nur ein paar Sekunden/Minuten in die Box schickt und sofort wieder raus lässt und das langsam aufbaut ...
    Allerdings ist das nur das, was ich den Beiträgen hier aus dem Forum entnommen hab. Eigene Erfahrung hab ich damit nicht.

  • Ich würde glaube ich auch versuchen, nochmal anzufangen... - sie hat ja entweder Stress oder Frust oder beides...


    Unsere HuSchu-Trainerin hat z.B. bei uns mal gesagt, wir sollen auch durchaus mal, wenn wir z.B. am Computer arbeiten oder so sagen: "Ich bin nicht da." Und sie wirklich gar nicht beachten.
    Egal, ob sie den Kopf auflegt, anstuppst, rumpiepst.


    Und dann sagt man: "Ich bin wieder da."


    So lernt der Hund, dass man nicht immer verfügbar ist - und legt nen guten Grundstein...


    ----


    Heute war Zoey beim TA, dann noch kurz vorm Bioladen angebunden - mein Freund war kurz beim Bäcker, ich kurz im Laden drin - ich konnte sie sehen - er auch - ich drehe mich dann um - und da steht ein Mann vor ihr und hat sie offenbar gestreichelt.
    Ich hatte natürlich gleich Wahngedanken: "GIFTKÖDER!!!!" - und dachte mir: "In den 15 Sekunden, wo ich mal nicht hingeguckt habe... ."


    Aber ich glaube, er fand sie einfach niedlich. -_-


    Da der Hund natürlich Stress hatte durch den TA und so, gab's heute ne kleine gemütliche Runde.
    Frau mit Kind auf engem Pfad, Zoey mit Maulkorb - "Da müssen wir vorsichtig sein, der ist bestimmt ein wenig bissig."
    Ich: "Nein, der sammelt nur alles von der Straße auf."
    Ich glaube, sie hat mir nicht geglaubt.


    Zu allem Überfluss sind wir dann hinter denen nach ner Weile zurückgelaufen.
    Kind: "Da sind die schon wieder."
    "Sie verfolgen uns."


    Ich habe extra noch ne Bleib-Übung mit Zoey gemacht, um denen Vorsprung zu geben, aber das Kind hat natürlich überall was interessantes gesehen und so kamen sie nur langsam voran.


    Ich habe den Clicker wiederentdeckt - Zoey hat wirklich sehr gut darauf reagiert - es gab eine Phase, wo sie wirklich entspannt und langsam neben mir lief - das war sooo schön.
    Diese seltenen Momente muss man genießen... !! ;-)


    Und einmal bin ich mir sogar nicht sicher - sie hat glaube ich ein Muffinpapier o.Ä. auf dem Boden gesehen, ich hatte sie extra hinbuxiert, um das 'Nur schnüffeln' zu üben - und sie guckte hin und zu mir - OHNE die Nase draufzustoßen!!!


    Entweder hatte sie auf dem Hinweg schon gemerkt, dass nix geht(Maulkorb) - oder es gibt langsam... ganz langsam doch Fortschritte.


    Heute habe ich auch die 1. Strebe vom MK mal weggeschnitten - Leckerlies geben ist so einfacher... :)


    ...


    Jetzt pennt sie wieder... - diese streßempfindliche Nudel...

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